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Das Menopause Manifest - Meine Zeit der Stärke - DEUTSCHE AUSGABE

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.04.2022
Gebrauchsanweisung für eine Zeit der Stärke
Der weibliche Körper war und ist Gegenstand von Mythen, Falschbehauptungen und Fehlinformationen - so auch wenn es um das Thema Menopause geht. Jen Gunter, vom renommierten britischen Guardian zur berühmtesten Gynäkologin der Welt erklärt, setzt den Fake News harte Fakten, echte Wissenschaft und eine faszinierende historische und evolutorische Perspektive entgegen. Hier erfährt Frau (und Mann) alles, was man wissen muss über Gewichtsschwankungen, Herz-Kreislauf-Implikationen, Schlafproblemen, Hormontherapien, Brustgesundheit, Sex und Libido aber auch über die sozio-kulturelle Dimension der Menopause. Die Herausarbeitung ihrer evolutionären Bedeutung zeigt, was viele (Männer) nicht wahrhaben wollen: dass die Wechseljahre eine Zeit der Stärke sind und dass sie eine immens wichtige Rolle in der Evolution des Menschen spielen. Vollgespickt mit Tipps, Ratschlägen und nützlichen Informationen werden hier alle Fragen rund um die Menopause beantwortet. Ein wissenschaftlich akkurates, humorvolles, feministisches Women-Empowerment-Buch über die wohl erklärungsbedürftigste Zeit im Leben einer Frau.

Dr. med. Jen Gunter, gebürtige Kanadierin, ist Geburtshelferin, Gynäkologin und Schmerzmedizinerin. Sie ist eine der wichtigsten Stimmen, wenn es um das Thema Frauengesundheit geht. Ihre Onlinebeiträge werden millionenfach geklickt. Sie schreibt Kolumnen und Beiträge unter anderem für die New York Times. Eines ihrer Hauptanliegen ist der Kampf gegen Fehlinformationen und Fake News rund um das weibliche Geschlechtsorgan. Sie ist eine glühende Verfechterin von Frauenrechten und setzt sich überall auf der Welt dafür ein. Jen Gunter lebt mit ihren zwei Söhnen in der San Francisco Bay Area.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextGebrauchsanweisung für eine Zeit der Stärke
Der weibliche Körper war und ist Gegenstand von Mythen, Falschbehauptungen und Fehlinformationen - so auch wenn es um das Thema Menopause geht. Jen Gunter, vom renommierten britischen Guardian zur berühmtesten Gynäkologin der Welt erklärt, setzt den Fake News harte Fakten, echte Wissenschaft und eine faszinierende historische und evolutorische Perspektive entgegen. Hier erfährt Frau (und Mann) alles, was man wissen muss über Gewichtsschwankungen, Herz-Kreislauf-Implikationen, Schlafproblemen, Hormontherapien, Brustgesundheit, Sex und Libido aber auch über die sozio-kulturelle Dimension der Menopause. Die Herausarbeitung ihrer evolutionären Bedeutung zeigt, was viele (Männer) nicht wahrhaben wollen: dass die Wechseljahre eine Zeit der Stärke sind und dass sie eine immens wichtige Rolle in der Evolution des Menschen spielen. Vollgespickt mit Tipps, Ratschlägen und nützlichen Informationen werden hier alle Fragen rund um die Menopause beantwortet. Ein wissenschaftlich akkurates, humorvolles, feministisches Women-Empowerment-Buch über die wohl erklärungsbedürftigste Zeit im Leben einer Frau.

Dr. med. Jen Gunter, gebürtige Kanadierin, ist Geburtshelferin, Gynäkologin und Schmerzmedizinerin. Sie ist eine der wichtigsten Stimmen, wenn es um das Thema Frauengesundheit geht. Ihre Onlinebeiträge werden millionenfach geklickt. Sie schreibt Kolumnen und Beiträge unter anderem für die New York Times. Eines ihrer Hauptanliegen ist der Kampf gegen Fehlinformationen und Fake News rund um das weibliche Geschlechtsorgan. Sie ist eine glühende Verfechterin von Frauenrechten und setzt sich überall auf der Welt dafür ein. Jen Gunter lebt mit ihren zwei Söhnen in der San Francisco Bay Area.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641291884
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum18.04.2022
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3294 Kbytes
Illustrationen15 s/w-Illustrationen, Grafiken und Tabellen
Artikel-Nr.8383925
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Einführung


Das Manifest

Auf dem Bewertungsportal Yelp würden die Wechseljahre wohl nur einen Stern bekommen:

Der Laden hat wohl Probleme mit der Temperaturregelung.
Erst schweißtreibende Hitze, dann wieder eisige Kälte. Setzt die Regeln der Thermodynamik außer Kraft.
Nicht zu empfehlen.

Schlimm, schlimm, schlimm! Erst hieß es, die Blutung kommt noch, dann wurde ohne Vorwarnung umgebucht und sie kam drei Wochen später, gerade als ich in einem Moja-Taxi saß - das ich prompt geflutet habe. Der Fahrer gab mir eine Horrorbewertung!

Trockenheit beim Sex.

Die meisten machen sich ja gar keine Vorstellung, was auf sie zukommt, wenn die Blutung wegfällt. Nicht zu wissen, was warum im eigenen Körper vorgeht, ist nicht gerade aufbauend. Die Wechseljahre sind ein bisschen so, wie auf eine Kanutour zu gehen ohne Karte und nur einer vagen Idee, wohin die Reise geht - in der Erwartung, dass da Schlimmes lauert. Kein Anhaltspunkt, wie man dort hinkommt oder mit den Hindernissen umgehen soll, den Stromschnellen zum Beispiel. Wenn es welche gibt. Wer weiß das schon? Viel Spaß beim Ausprobieren, eine schöne Zeit. Ach, und schreib nicht - interessiert eh keinen, wie es am Ziel ist.

Angst? Check. Unsicherheit? Check. Medizinische Probleme? Check. Fiese Symptome? Check. Allgemeine Bedeutungslosigkeit? Check.

Kein Wunder also, dass die Menopause so schlechte Bewertungen bekommt.

Unsere patriarchalischen Gesellschaft ist, was die Menopause angeht, von einer Kultur des Schweigens geprägt, so viel steht fest. Nein, die Menopause hat auch nichts mit der Schamhaftigkeit zu tun, die der Vulva oder Vagina anhaftet. Anscheinend gibt es nichts Unwesentlicheres als ein alternder Frauenkörper, außerdem sehen viele von uns in den Wechseljahren keine Lebensphase, sondern eher eine Todeszone, so eine Art Vortod.

Das Wenige, was über die Menopause zu vernehmen ist, bezieht sich auf die nachlassende Fruchtbarkeit - die Vorstellung von der Menopause als Erkrankung, weil Frauen und ihre Eierstöcke schwach sind. Begründet wird das einzig und allein damit, dass Männer eben nicht in die Wechseljahre kommen. Aber Männer und Frauen in dieser Weise zu vergleichen, hieße die Leber mit dem Herzen zu vergleichen. Erstere ist auch nicht kränklich oder schwach, nur weil sie nicht schlägt wie ein Herz, und Frauen sind es ebenso wenig, nur weil ihre Eierstöcke ab einem bestimmten Punkt kein Östrogen mehr produzieren.

Das allgemeine Beschweigen der Menopause führt dazu, dass Frauen schlecht informiert sind. Sie fühlen sich machtlos, ängstlich und treten nicht für ihre Belange ein. Folglich bleiben viele Frauen medizinisch schlecht versorgt und leiden. Sie werden mit Plattitüden abgespeist: »Das gehört nun einmal zum Frausein dazu« oder »Alles halb so schlimm«. Aber das Ganze hat noch eine andere Dimension. Ich höre Frauen sagen, die Menopause sei eine einsame Angelegenheit - keine Geschichten, keine Kultur. Es fehlen die Netzwerke des Einanderzuflüsterns, etwas, das die Nichtbeachtung durch die Medizin ausgleichen könnte. Kein Trost, nirgends.

Viele Frauen wollen unbedingt mehr über die Wechseljahre wissen, um zu verstehen, warum sich was im Körper verändert. Sie wollen Informationen, um angemessen für sich entscheiden zu können, und sie wollen darüber sprechen, was in ihrem Körper vorgeht.

Diese Erfahrungen stelle ich nun meinen eigenen gegenüber. Da ich mit 20 Jahren angefangen habe Medizin zu studieren und mit 24 meine Facharztausbildung zur Gynäkologin und Geburtshelferin gemacht habe, kann ich mich nicht daran erinnern, je keine genaue Vorstellung über hormonelle Veränderungen des Menstruationszyklus oder der Menopause besessen zu haben. Und das nicht nur auf der Ebene der Biologie, sondern ganz praktisch bezogen auf den eigenen Körper. Ich habe nie gedacht: »Mensch, das hätte ich jetzt aber nicht erwartet!« oder »Warum schwitze ich bloß so, jetzt, wo ich 45 bin?« oder »WAS GEHT DENN JETZT HIER AB - WARUM BLUTE ICH ÜBERALL!?«

Mein medizinisches Wissen hat mich indessen nicht vor den Menopause-Akne bewahrt, nicht vor Hitzewallungen oder diesen »speziellen« heftigen Blutungen, die typisch für die Wechseljahre sind. Weil ich aber genau wusste, was passiert und wann ich mir Hilfe holen kann, fühlte sich das Ganze gleich viel normaler an. Weil ich wusste, welche Untersuchungen notwendig waren und welche nicht und weil ich die Medizin dahinter verstand, war es viel einfacher für mich, mich angesichts der vielen Möglichkeiten zu orientieren und mich für die sicherste und effizienteste Behandlung zu entscheiden, ohne auf Scharlatanerien reinzufallen. Als ich schließlich selbst in die Wechseljahre kam, hatte ich schon über 20 Jahre lang mit Frauen über ihre Menopause gesprochen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich hatte Geschichten gehört und wusste, was alles so passieren kann. Auch hatte ich Glück, dass sich meine Sicht der Dinge nicht nur auf das beschränkte, was ich von Zuhause mitbekommen hatte. Die Wechseljahre meiner Mutter waren eruptiv und die Vorstellung, dass mir das auch einmal so gehen würde, hätte mir sicherlich Angst gemacht.

Im Netz, auf der Lesereise zur Vagina-Bibel oder bei Presseterminen hörte ich oft (und höre es immer noch) »Was soll ich machen?« oder »An wen soll ich mich wenden?«. Ich kann mich noch deutlich an ein Interview erinnern, dass zunächst gar nichts mit der Menopause oder der Menstruation zu tun hatte. Als ich aus irgendeinem Grund erwähnte, dass ich ein Östrogenpflaster benutzte, wich die Reporterin kurzerhand vom Thema ab und wollte nur noch über das Thema Wechseljahre sprechen. Nachdem ich immer und immer wieder von Frauen aus vielen Ländern mitbekommen hatte, wie groß dieser Wissensdurst ist, entstand in mir die obsessive Idee, dass alle Frauen so gut über die Wechseljahre informiert sein sollten wie eine richtige Frauenärztin - und an diese Aufgabe habe ich mich auf den folgenden Seiten gemacht.

Damit Frauen durch die Wechseljahre navigieren können, brauchen sie Fakten. Empowerment erfordert akkurate Informationen - aber es braucht auch Feminismus, weil unser Körper, unsere medizinische Versorgung und selbst unsere Gedanken vom Patriarchat gekapert worden sind. Die kulturelle Abwesenheit des Themas »Wechseljahre« hat ja nicht den Grund, dass Frauen es so wollten. Und der manchmal abfällige Sprachgebrauch und die medizinische Vernachlässigung des Themas standen auch nicht auf meinem persönlichen Wunschzettel.

Oft bekommen Frauen nur üble Geschichten über die Wechseljahre zu hören, aber zur Wahrheit gehört auch, dass sie sehr unterschiedlich sein kann. Viele Frauen haben leichte Symptome, andere mittelschwere und wieder andere heftigste. Manchmal sind sie vorübergehend, manchmal dauern sie länger. Die Wechseljahre beginnen als eine Folge biologischer Ereignisse, die allmählich das Risiko für ernstere Erkrankungen erhöht, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Osteoporose zum Beispiel. Aber die Wechseljahre sind nicht der einzige Farbtupfer auf unserer Leinwand. Das Alter, Krankheiten, Ernährung, Bewegung und Sport, ja selbst traumatische Kindheitserlebnisse ergeben schließlich ein buntes Porträt. Bei der Frage, was zu tun sei, gilt es das ganze Bild im Auge zu behalten. Die Wechseljahre in den Griff zu bekommen ist die ultimative Übung in ganzheitlicher Körperlichkeit und holistischer Medizin.

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine evolutionäre Anpassung an das Überleben der Spezies, genauso wie die Menstruation oder die Fähigkeit, während der Schwangerschaft das Immunsystem zu unterdrücken, damit der Körper nicht den Fötus angreift. Wie andere biologische Phänomene ist auch die Menopause mit Nachteilen verbunden - in diesem Fall sind es nervige Symptome für manche oder ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen. Aber die Menopause spielt sich eben auch während des Älterwerdens ab, weshalb frau nicht gleich alle Symptome den Hormonen zuschreiben sollte. Wichtig ist, dass Frauen über die Menopause und das ganze Drumherum Bescheid wissen, eine Vorstellung davon bekommen, was sich im Körper abspielt, es in die richtige Perspektive setzen und sich im Fall des Falles für eine Behandlung stark machen.

Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung oder Proklamation, und ein Menopausen-Manifest ist längst überfällig. Immerhin fällt der 200. Geburtstag des Begriffs in das Jahr 2021. Mögen durch dieses Manifest alle Frauen das nötige Wissen erlangen, um sich fortan selbst zu helfen. Ich fordere, dass die Ära des Schweigens und der Beschämung beendet wird und Fakten und Feminismus zu ihrem Recht kommen. Ich proklamiere hiermit, dass wir die Menopause nicht länger als eine Krankheit betrachten, weil das letztlich bedeutet, dass auch Weiblichkeit eine Krankheit ist. Das aber will ich entschieden zurückweisen. Ich erkläre ebenfalls, dass der patriarchalische Blick auf die Menopause keine Relevanz hat. Männer haben nicht darüber zu befinden, was der Wert einer Frau ausmacht, egal wie alt sie ist.

Wenn Sie noch ein paar Jahre von den Wechseljahren entfernt sind, dann wird Ihnen dieses Buch auf dem Weg bis dahin hoffentlich eine Hilfe sein. Auch hoffe ich, dass Sie die Menopause als einen ganz natürlichen Lebensabschnitt begreifen, dass Sie gut informiert sind und rechtzeitig Schritte unternehmen, um mögliche gesundheitliche Nachteile abzumildern. Darüber hinaus möge dieses Buch Sie dabei unterstützen, die Wechseljahre ganz individuell...

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