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Die Weltenschöpfer - Band 3

von
Platt, CharlesNicolaisen, JasperÜbersetzungRapp, ClaudiaÜbersetzungRiffel, SaraÜbersetzungWachs, Anne-MarieÜbersetzungWeinert, SimonÜbersetzungBöhmert, FrankÜbersetzungIllmer, HorstÜbersetzung
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
360 Seiten
Deutsch
Memoranda Verlagerschienen am22.11.20221. Auflage
Der dritte Band der drei Bände umfassenden Reihe präsentiert zwanzig der fast sechzig Essays, die auf Charles Platts Gesprächen mit bedeutenden SF-Persönlich­keiten basieren. Die Texte entstanden zwischen 1978 und 1982 und werden nun erstmals vollständig auf Deutsch vorgelegt. In zahlreichen zusätzlichen Texten und Ergänzungen, die Charles Platt jetzt, vier Jahrzehnte später, exklusiv für diese deutsche Ausgabe verfasst hat, erzählt er weitere Anekdoten und persönliche Erinnerungen an seine Gesprächspartner. In Band 3: Gespräche mit Andre Norton, Piers Anthony, Keith Laumer, Joe Haldeman, Fritz Leiber, Robert Anton Wilson, Poul Anderson, Jack Vance, Theodore Sturgeon, L. Ron Hubbard, Joanna Russ, Janet Morris, Joan D. Vinge, Harry Harrison, Donald A. Wollheim, Edward L. Ferman, Kit Reed, James Tiptree Jr., Stephen King und Charles Platt.

CHARLES PLATT wurde 1945 in London geboren und lebt seit 1970 in den USA. Er begann seine Schriftstellerkarriere 1965 im legendären Magazin NEW WORLDS, dessen Herausgeber er ab 1970 für einige Ausgaben war. Platt schrieb 14 Romane, darunter einige Underground-Klassiker, die auf Deutsch beim Festa Verlag erscheinen. Er arbeitete als Fotograf, Grafikdesigner, Kritiker und Journalist. Für seine beiden Interviewbände wurde er für den Hugo Award nominiert und hat für den zweiten Band den renommierten Locus Award gewonnen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR21,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer dritte Band der drei Bände umfassenden Reihe präsentiert zwanzig der fast sechzig Essays, die auf Charles Platts Gesprächen mit bedeutenden SF-Persönlich­keiten basieren. Die Texte entstanden zwischen 1978 und 1982 und werden nun erstmals vollständig auf Deutsch vorgelegt. In zahlreichen zusätzlichen Texten und Ergänzungen, die Charles Platt jetzt, vier Jahrzehnte später, exklusiv für diese deutsche Ausgabe verfasst hat, erzählt er weitere Anekdoten und persönliche Erinnerungen an seine Gesprächspartner. In Band 3: Gespräche mit Andre Norton, Piers Anthony, Keith Laumer, Joe Haldeman, Fritz Leiber, Robert Anton Wilson, Poul Anderson, Jack Vance, Theodore Sturgeon, L. Ron Hubbard, Joanna Russ, Janet Morris, Joan D. Vinge, Harry Harrison, Donald A. Wollheim, Edward L. Ferman, Kit Reed, James Tiptree Jr., Stephen King und Charles Platt.

CHARLES PLATT wurde 1945 in London geboren und lebt seit 1970 in den USA. Er begann seine Schriftstellerkarriere 1965 im legendären Magazin NEW WORLDS, dessen Herausgeber er ab 1970 für einige Ausgaben war. Platt schrieb 14 Romane, darunter einige Underground-Klassiker, die auf Deutsch beim Festa Verlag erscheinen. Er arbeitete als Fotograf, Grafikdesigner, Kritiker und Journalist. Für seine beiden Interviewbände wurde er für den Hugo Award nominiert und hat für den zweiten Band den renommierten Locus Award gewonnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783948616755
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum22.11.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2872 Kbytes
Artikel-Nr.10295227
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Gespräche mit Andre Norton, Piers Anthony, Keith Laumer, Joe Haldeman, Fritz Leiber, Robert Anton Wilson, Poul Anderson, Jack Vance, Theodore Sturgeon, L. Ron Hubbard, Joanna Russ, Janet Morris, Joan D. Vinge, Harry Harrison, Donald A. Wollheim, Edward L. Ferman, Kit Reed, James Tiptree Jr., Stephen King und Charles Platt.mehr
Leseprobe



Andre Norton

Die träge Flut der Fahrzeuge schwappt von einer Ampel zur nächsten, als Kulisse dienen gigantische Werbeträger und riesige Wahrzeichen: Pizza Hut, Burger King, Hungry Man Restaurant, Puppies & Guppies, Pantry Pride, Kentucky Fried Chicken, International House of Pancakes, Bicycle Castle, Bob s Pool Service, Majik Market, McDonald s, Wendy s Hamburger, The Sun Bank (»24 Stunden geöffnet«), Denny s, eine Selbstbedienungstankstelle, die Sundance Wohneinheiten (»Wenn Sie hier wohnen würden, wären Sie jetzt schon zu Hause!«) â¦

Es ist eine Beton-Ödnis, die Orlando, Florida, umschließt und endlos zu sein scheint. Doch nach ungefähr 15 Kilometern erreiche ich Winter Park, ein ruhiges Städtchen, das vom vorstädtischen Zersiedlungsgebiet umschlossen ist. Hier sind die Gebäude älter und die Größenverhältnisse mehr den Menschen und weniger den Autos angepasst. In der Tat haben einige Leute ihre Autos verlassen und schlendern die Gehsteige entlang. Ein Rasensprenger sprüht Regenbogen; Eidechsen dösen in der Sonne; pastellfarbene Häuser im Ranch-Stil in Rosa, Blau und Grün stehen im Halbschatten von Eichen, Ahornbäumen, Fichten, Palmen und exotisch aussehenden farnartigen Bäumen, die in Florida heimisch, mir aber völlig fremd sind. Andre Nortons Haus steht in dieser Straße.

Früher, vor langer Zeit, war sie Alice Norton. Als sie aber in den 1930er-Jahren anfing Kurzgeschichten zu verkaufen, gehörte es sich einfach nicht für eine Frau, temporeiche Action-Abenteuer zu schreiben. So wählte sie Andre als angemessen opakes Pseudonym.

Sie ist eine grauhaarige, eher zurückhaltende, damenhafte Endsechzigerin. Sie gibt nur selten Interviews, schätzt ihre Privatsphäre, reist nie und gestattet keine Fotografien, wohl auch, weil diese dem Image, das sie in ihren Büchern pflegt, widersprechen würden. Als sie mich an der Haustür begrüßt und höflich hineinbittet, fühle ich mich plötzlich, als ob ich meine Tante besuchen würde.

Ihr Wohnzimmer ist groß, dämmrig und voller Schatten. Es gibt schier endlose Regalmeter mit Zierrat, Bildern und Miniaturen, alles peinlich sauber und ordentlich. Die Sitzordnung hat sie schon im Voraus festgelegt; sie führt mich zur Couch und nimmt mir gegenüber auf einem gut erhaltenen Sessel mit gerader Rückenlehne Platz. Zwei Katzen trippeln herbei und beschnüffeln mich, als ich das Mikrofon aufbaue. Eine andere sitzt, unergründlich schauend, auf dem Esstisch. Zwei weitere lauern in anderen Teilen des Raumes und nochmals zwei sind draußen in einem großen Käfig, der an der Rückseite des Hauses angebaut wurde, um es den Felis domestica zu ermöglichen, die Sonne Floridas ohne die Gefahren des Straßenverkehrs zu genießen.

Da in meiner Vorstellungswelt Andre Norton nicht daran gewöhnt ist, mit Fremden über sich selbst zu sprechen, beginne ich damit, sie einfach über die Eckdaten ihrer Karriere zu befragen.

»Ich schreibe seit 1934«, informiert sie mich. »Bis zum Ende dieses Jahres werde ich 98 Bücher veröffentlicht haben. Darüber hinaus habe ich sieben Anthologien herausgebracht und bei sechs Büchern mit anderen Leuten zusammengearbeitet.

Ich schrieb meinen ersten Roman in der Highschool, aber ich verkaufte ihn nicht. Ich verkaufte mein zweites Buch, als ich 21 Jahre alt war. Dann nahm ich mir das erste nochmals vor, überarbeitete es, und verkaufte es dann auch.

Ich mochte Science Fiction schon immer und las H. G. Wells, Jules Verne, Abraham Merritt und einige der anderen Pioniere. Als ich mit dem Schreiben begann, gab es in Amerika keinen Markt für Science Fiction in Romanlänge. Es war ausschließlich ein Genre für Kurzgeschichten, und mir fällt es sehr schwer, Kurzgeschichten zu schreiben. In meiner gesamten Karriere habe ich nur ungefähr ein Dutzend verfasst.

So begann ich in anderen Genres zu schreiben. Ich selbst habe immer Abenteuererzählungen bevorzugt, Talbot Mundy, Henry Rider Haggard und solche Sachen. Das war es auch, was ich bis in die frühen 1950er-Jahre schrieb, während ich 20 Jahre lang als Kinderbibliothekarin in meiner Heimatstadt Cleveland, Ohio, gearbeitet habe. Das war lange bevor ich nach Florida zog.

Meine Mutter stammte aus einer Familie, die zu den ersten Pionieren gehörte, die nach Ohio kamen.« Jetzt macht sie es sich in ihrem Sessel gemütlich und entspannt sich ein wenig, so als ob sie lieber über ihre Familie spricht als über ihr Werk. »Die Leute meiner Mutter bekamen ihr Land als Prämie. Wahrscheinlich wissen Sie nicht, was das bedeutet.«

Ich gebe zu, dass ich es nicht weiß.

»Also, die Männer, die im Unabhängigkeitskrieg gedient hatten, konnten danach wählen, ob sie, da der Staat pleite war, statt in Geld lieber mit Landbesitz im Westen entlohnt werden wollten. Der Staat Ohio wurde zum größten Teil von Männern besiedelt, die das Land als Prämie genommen hatten.

Einer ihrer Vorfahren, der im Maryland Line Regiment gedient hatte, nahm die Landprämie und heiratete eine Indianerin. Das war in den 1780er-Jahren. Aus seiner Ansiedlung ergab sich, dass meine Mutter eine ganze Menge an Hintergrundwissen über das frühe Ohio besaß. Als sie ihr siebzigstes Lebensjahr erreicht hatte, begann sie, ihre Lebensgeschichte als Kind in den 1870er-Jahren aufzuschreiben. Bei ihrem Tod hatte sie das Buch zur Hälfte geschrieben und hinterließ es mir mit ihren Unterlagen. Ich war in der Lage es fertigzustellen, damit eine Vorstellung von der Kindheit und dem Leben in einer Kleinstadt in einem landwirtschaftlichen Bezirk in Ohio um das Jahr 1878 erhalten bleibt. Es trägt den Titel Bertie and May; Mutter hieß Bertha, ihre Schwester May.

Meine Mutter begann damit mir Gedichte vorzulesen, als ich noch sehr, sehr jung war. Sie hatte eine Unmenge Gedichte gelernt. So bekam ich ein Gespür für Wörter, noch bevor ich verstand, was sie bedeuten. Als ich fünf war, las sie mir Little Women vor.

Mutter hatte auch eine faszinierende Bibliothek voller viktorianischer Romane, was mich dazu bewog, mein einziges Sachbuch zu schreiben, das übrigens nie veröffentlicht wurde. Es ist die Geschichte fünf amerikanischer Autorinnen, die zwischen 1840 und 1870 die meisten Verkäufe hatten. Sie übertrafen damals alle Männer; und sie waren es, die Nathaniel Hawthorne als die verdammten, schmierenden Frauen bezeichnete, weil sie so hohe Verkaufszahlen erreichten und er nicht!

Drei dieser Frauen schrieben Bücher, die heute genauso gut lesbar sind wie damals. Sie wussten Handlung und Plot anzulegen und Geschichten zu erzählen. Mary-Jane Holmes, Maria Cummings und Elisabeth Wetherall. Wenn Sie wissen möchten, wie die Pionier-Leute um 1840 in New York lebten, müssen Sie nur Elisabeth Wetherall lesen. Sie beschreibt das tägliche Leben dieser Menschen.

Als ich meinen eigenen viktorianischen Roman, Velvet Shadows, schrieb, betrieb ich ausgiebige und tiefschürfende Nachforschungen über dieses Zeitalter. Die Geschäfte und die Bekleidung, die bei mir vorkommen, gab es wirklich. Wenn ich ein Kleid aus zarter goldener Webware, dessen Raffungen von ausgestopften Kolibris mit echten Rubinaugen gehalten werden, beschreibe, dann können Sie sich bildlich vorstellen, wie diese Zeit war. Ich schrieb über die 1870er-Jahre in San Francisco; die Leute waren neureich und warfen mit ihrem Geld nur so um sich.

Ich habe mich immer für das viktorianische Zeitalter interessiert. Meine Mutter war Viktorianerin und ich wuchs mit viktorianischen Geschichten auf. Sie besaß Bücher über gutes Benehmen, Speisen und so weiter aus dieser Zeit und es ist faszinierend, bezaubernd und spannend, zum Beispiel über Trauerbräuche zu lesen: wie viele Monate du einen Schleier vor dem Gesicht trägst, bis du es wagen kannst, ihn zurückzuschlagen und dann, etwas später, ein wenig weißes Band an die Vorderseite deiner Haube zu nähen. Das ganze Prozedere ging über drei Jahre, und wenn bis dahin jemand anderes gestorben war, fingst du wieder von vorn an. Meine Mutter erzählte, dass sie sich nicht erinnern konnte, ihre Mutter je ohne Trauergewandung gesehen zu haben.«

Inzwischen ist mir klar geworden, dass Andre Norton glücklich und zufrieden damit wäre, mir für die nächsten zwei Stunden Anekdoten über ihre amerikanischen Vorfahren zu erzählen. Aber ich will ja etwas über ihre Arbeit und ihr Werk erfahren. Daher unterbreche ich sie und frage nach ihrem ersten Science-Fiction-Roman.

»Ich verwendete meine Heimatstadt Cleveland und versuchte mir auszumalen, wie sie nach einem vernichtenden Krieg verlassen und zerstört wäre und die Menschen in einen barbarischen Zustand zurückgefallen wären. Das war Star Man s Son. Bis heute hat er sich über eine Million Mal verkauft.« Sie lächelt.

»Gewiss waren meine Verkaufszahlen viele Jahre hoch, aber ich hatte überhaupt kein Ansehen bei der Literaturkritik. Ich arbeitete als Frau in einer Männerdomäne. Es gab überhaupt nur etwa vier Frauen und wir schrieben entweder unter männlichen Pseudonymen oder verwendeten unsere Initialen. Wir waren dazu gezwungen! Das hat mich nicht verbittert oder verärgert. Die Zeiten waren halt so. Damals gab es noch keine Frauenbewegung.«

Glaubt sie, dass es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Schreiben gibt?

»O ja. Eindeutig! Ich glaube, Frauen sind mehr an Charakterisierungen interessiert als Männer, und es gibt sehr wenige Männer, die eine gute Frau skizzieren können.« Sie nennt den Namen eines bekannten männlichen Autors als Beispiel, bittet mich aber, ihn ungenannt zu lassen, vermutlich um niemanden zu verärgern oder...

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Autor

Platt, CharlesNicolaisen, JasperÜbersetzungRapp, ClaudiaÜbersetzungRiffel, SaraÜbersetzungWachs, Anne-MarieÜbersetzungWeinert, SimonÜbersetzungBöhmert, FrankÜbersetzungIllmer, HorstÜbersetzungKempen, BernhardÜbersetzungPlogmann, MichaelÜbersetzungSimon, ErikÜbersetzungWohlleben, RobertÜbersetzungKettlitz, MartinÜbersetzungLeng, MatitaÜbersetzung
CHARLES PLATT wurde 1945 in London geboren und lebt seit 1970 in den USA. Er begann seine Schriftstellerkarriere 1965 im legendären Magazin NEW WORLDS, dessen Herausgeber er ab 1970 für einige Ausgaben war. Platt schrieb 14 Romane, darunter einige Underground-Klassiker, die auf Deutsch beim Festa Verlag erscheinen. Er arbeitete als Fotograf, Grafikdesigner, Kritiker und Journalist. Für seine beiden Interviewbände wurde er für den Hugo Award nominiert und hat für den zweiten Band den renommierten Locus Award gewonnen.