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Sofia Perikles ermittelt in Tod am Aphroditefelsen - Der Schatz von Bellapais

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am05.03.2024
Liebliche Buchten, raue Gebirgszüge, mörderische Abgründe - wer Kriminalromane mit Lokalkolorit sucht, wird bei Yanis Kostas fündig. Begleiten Sie Zyperns beste Polizistin, Sofia Perikles, bei zwei spannenden Fällen und genießen Sie die literarische Reise auf diese spannende Insel.  Band 1: Tod am Aphroditefelsen Sommer auf Zypern: Eine gute Zeit, um heimzukehren, denkt Sofia Perikles. Sie ist jung, hübsch und eine erfolgreiche Elitestudentin. In ihrer Heimat jedoch erwartet sie alles andere als die steile Karriere im Innenministerium, die sie sich erhofft hat. Dank eines politischen Scharmützels findet sie sich in einem öden Kaff im griechisch-türkischen Grenzgebiet wieder - als Dorfpolizistin. Schon glaubt Sofia, sich arrangieren zu müssen mit einem eher gemächlichen Leben rund um die Dorfkneipe und mit den eigenartigen Bewohnern des Ortes, deren befremdlichster ausgerechnet ihr knorriger Chef ist, der auf keinen Fall beim Rakí-Trinken gestört werden will. Doch da geschieht ein Mord, und Sofia ist auf einmal mittendrin in den Ermittlungen, ohne jemals zuvor als Polizistin gearbeitet zu haben. Eine Aufgabe, die die Tochter aus gutem Hause in tödliche Gefahr bringt. Band 2: Der Schatz von Bellapais Police Officer Sofia Perikles und ihr britischer Verlobter sind mitten in den Vorbereitungen ihrer Traumhochzeit auf der Sonneninsel. Da wird im See der größten Kupfermine Zyperns die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Ist er ein Opfer illegaler Geschäfte? Was kann der Mann aus dem türkischen Norden der Insel in den finsteren Schächten gesucht haben? Die Ermittlungen führen Sofia und ihren knurrigen Kollegen Kostas vom Troodos-Gebirge an die Sandstrände von Limassol - und in die düstere Vergangenheit Zyperns: Ins Jahr 1974 nämlich, als infolge der türkischen Besetzung dutzende griechisch-orthodoxe Kirchen geplündert wurden und millionenschwere Kunstwerke und Ikonen spurlos verschwanden. Von den glänzenden Fassaden der Kunsthändler lässt sich Sofias Scharfblick nicht blenden, aber wird es ihr gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen, bevor es weitere Opfer gibt?

Yanis Kostas wurde 1982 in Berlin geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater griechischer Zypriot. Er arbeitet als Reporter und Journalist und berichtet aus ganz Europa über politische und gesellschaftliche Ereignisse. Unter anderem Namen hat er bereits einige sehr erfolgreiche Frankreich-Krimis veröffentlicht.
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Produkt

KlappentextLiebliche Buchten, raue Gebirgszüge, mörderische Abgründe - wer Kriminalromane mit Lokalkolorit sucht, wird bei Yanis Kostas fündig. Begleiten Sie Zyperns beste Polizistin, Sofia Perikles, bei zwei spannenden Fällen und genießen Sie die literarische Reise auf diese spannende Insel.  Band 1: Tod am Aphroditefelsen Sommer auf Zypern: Eine gute Zeit, um heimzukehren, denkt Sofia Perikles. Sie ist jung, hübsch und eine erfolgreiche Elitestudentin. In ihrer Heimat jedoch erwartet sie alles andere als die steile Karriere im Innenministerium, die sie sich erhofft hat. Dank eines politischen Scharmützels findet sie sich in einem öden Kaff im griechisch-türkischen Grenzgebiet wieder - als Dorfpolizistin. Schon glaubt Sofia, sich arrangieren zu müssen mit einem eher gemächlichen Leben rund um die Dorfkneipe und mit den eigenartigen Bewohnern des Ortes, deren befremdlichster ausgerechnet ihr knorriger Chef ist, der auf keinen Fall beim Rakí-Trinken gestört werden will. Doch da geschieht ein Mord, und Sofia ist auf einmal mittendrin in den Ermittlungen, ohne jemals zuvor als Polizistin gearbeitet zu haben. Eine Aufgabe, die die Tochter aus gutem Hause in tödliche Gefahr bringt. Band 2: Der Schatz von Bellapais Police Officer Sofia Perikles und ihr britischer Verlobter sind mitten in den Vorbereitungen ihrer Traumhochzeit auf der Sonneninsel. Da wird im See der größten Kupfermine Zyperns die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Ist er ein Opfer illegaler Geschäfte? Was kann der Mann aus dem türkischen Norden der Insel in den finsteren Schächten gesucht haben? Die Ermittlungen führen Sofia und ihren knurrigen Kollegen Kostas vom Troodos-Gebirge an die Sandstrände von Limassol - und in die düstere Vergangenheit Zyperns: Ins Jahr 1974 nämlich, als infolge der türkischen Besetzung dutzende griechisch-orthodoxe Kirchen geplündert wurden und millionenschwere Kunstwerke und Ikonen spurlos verschwanden. Von den glänzenden Fassaden der Kunsthändler lässt sich Sofias Scharfblick nicht blenden, aber wird es ihr gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen, bevor es weitere Opfer gibt?

Yanis Kostas wurde 1982 in Berlin geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater griechischer Zypriot. Er arbeitet als Reporter und Journalist und berichtet aus ganz Europa über politische und gesellschaftliche Ereignisse. Unter anderem Namen hat er bereits einige sehr erfolgreiche Frankreich-Krimis veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455017885
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum05.03.2024
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13144720
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteTod am AphroditefelsenDer Schatz von BellapaisÜber Yanis KostasImpressummehr
Leseprobe


Deftéra - Montag



Kato Koutrafas



Das winzige Dorf mit gerade mal vierzehn Einwohnern liegt nur wenige Kilometer südlich der zypriotisch-türkischen Grenze, die eigentlich nur eine Waffenstillstandslinie ist, denn die griechischen Zyprioten erkennen die Grenze nicht an.

Das Dorf besteht aus dem Ortsteil Kato Koutrafas und dem höher gelegenen, gänzlich verlassenen Pano Koutrafas. Nächstgrößeres Dorf ist Astromeritis. Dort, also rund 15 Kilometer entfernt, befindet sich auch der Grenzübergang in den türkisch besetzten Teil der Insel.

Die Gegend um Kato Koutrafas ist so dünn besiedelt wie kein anderer Teil der Inselrepublik. Viele Dörfer wurden nach dem türkischen Einmarsch im Jahr 1974 aufgegeben. Alle Zyperntürken, die vorher in Kato Koutrafas gewohnt haben, sind in den türkischen Teil übergesiedelt. Tourismus findet hier, anders als auf dem Rest der Insel, praktisch nicht statt. Die Menschen leben weitgehend von der Landwirtschaft und betreiben diese meist mit alten Methoden. Einige pendeln in die Hauptstadt Nikosia - ein Fahrtweg von etwa 45 Minuten über enge Serpentinen.

 

Natürlich gibt es in Wahrheit weder ein Kafenion noch ein Polizeirevier in einer so winzigen Gemeinde, aber das ist ja das Schöne an Romanen: Hier im Buch leben tote Dörfer wie Kato Koutrafas und das ländliche Zypern wieder auf und knüpfen mit dem Auftritt der neuen Junior Police Officer, Sofia Perikles, an alte Glanzzeiten an.




Éna - 1


Es war das erste Mal. In ihrem ganzen Leben. 27 Jahre, 7 Monate und 13 Tage hatte sie alt werden müssen, um derlei zu erleben.

Und nun? Sollte sie lachen, weinen oder ein Foto schießen und es auf Instagram posten? Sie war gefangen. In ihrem Auto, diesem kleinen, leicht muffigen Mietwagen irgendeiner asiatischen Marke von Hertz Cyprus. Leicht muffig - das war maßlos untertrieben. Die Karre stank. Und davor standen Schafe und Ziegen, die just in diesem Moment begannen, um den Wagen herumzulaufen. Die ersten kamen schon hinter dem Auto an, ohne sich dort weiterzubewegen - und auch die Seitentüren wurden allmählich blockiert. Insgesamt waren es bestimmt zweihundert. Etwas weiter vorne sah Sofia sogar zwei Lämmchen, die sich balgten, dass es eine Freude für sämtliche Facebook-Video-Addicts gewesen wäre.

O ja, sie war gefangen. Irgendwo hinter Kakopetria. Oder war Galata das letzte Kaff gewesen, das sie durchquert hatte? Sie wusste es nicht. Der Blick aufs Handy zeigte: kein Empfang. Das Netz von CYTA hatte irgendwo im Troodos-Gebirge schlappgemacht und war auf der weiten Hochebene nicht zurückgekehrt.

Sofias Blick fiel auf das Thermometer. 42 Grad. Und kein Schatten weit und breit. Sie hätte sich höchstens unter einem Lämmchen verkriechen können. Was eine Katastrophe für ihr weißes Sommerkleid mit den aufgestickten Blumen gewesen wäre. Sie hatte es vor einer Woche in einer kleinen Boutique in Kensington gekauft, die diese schwedische Marke führte, die Sofia so liebte. Sie wollte nun wirklich nicht ausprobieren, wie sich zypriotischer Staub auf diesem 300 Pfund teuren Stück machte.

Kein Schäfer in Sicht. Auch kein Bauernhof. Und nun? Was sollte sie tun?

Sofia hatte ihren Freunden beim Ausgehen in Shoreditch stets erzählt, ihre Heimat Zypern sei ein Kulturschock.

Und wann immer sie das gesagt hatte, genoss sie die ehrfürchtigen Blicke der anderen, die darauf folgten. Besonders die der Kerle. Kulturschock - das klang nach endlosem Ferienlager. Und es klang so, wie sie in ihren Augen gesehen werden wollte: nicht als junge Frau, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war, sondern als Abenteurerin, die in der ganzen Welt zu Hause war. Mit Kulturschock meinte sie: die exotischen, aber klimatisierten Teestuben von Nikosia, das langsame Leben am feinsandigen weißen Strand in Paphos und vielleicht noch das familiäre Meze-Essen an der langen Tafel in Limassol. Doch hier, auf dieser staubigen Straße im Nirgendwo der zypriotischen Hochebene, musste sie lernen, was Kulturschock wirklich hieß.



Dío - 2


Was hatte sie vor ihrem Abflug in London-Heathrow gute Laune gehabt. In Vorfreude auf die Heimat, auf alte Schulfreunde, auf launige Dachterrassen-Partys bei Nikolaos in Nikosia, auf ein kleines Techtelmechtel mit Lefteris um der alten Zeiten willen. Und auf ihren allerersten richtigen Job: Junior Security Advisor im Innenministerium der Republik Zypern. Wenn das nicht toll klang. Sie hatte sich in Gedanken schon die Visitenkarte ausgedruckt. Oben das herrschaftliche Wappen des Landes, darunter der Name der Behörde, dann ihre Berufsbezeichnung. Und über allem prangte ihr Name: Sofia Perikles.

Ihr Vater hatte sie vor sechs Monaten angerufen, kurz nach Weihnachten. Die Auslandsbotschaften waren gebeten worden, in den Botschaftsländern zypriotischen Nachwuchs für eine höhere Beamtenlaufbahn zu rekrutieren. Junge topstudierte Kräfte, die zurückgelockt werden sollten in die Heimat. Das passte perfekt. Ihr Studium war fast Geschichte. Intelligence and International Security am King´s College in London. Davor ein Jahr lang in Berlin etwas Vergleichbares. Nun fühlte sie sich bereit fürs Innenministerium in Nikosia, bereit, für einige Jahre zur Neuorganisation des Polizeiwesens beizutragen.

Sie hatte sich beworben und wurde prompt genommen. Einziger Haken: Sie verpflichtete sich für mindestens drei Jahre. Kein Problem, dachte Sofia. Endlich raus aus London - weg von Dauerregen und von Fisch, der nicht mal frittiert zu ertragen war. Sie wollte wieder im Warmen leben und frischen Fisch aus dem Mittelmeer essen, Fisch, den alte Wirte in lauschigen Restaurants über offenem Feuer oder in zypriotischem Olivenöl grillten. Zumindest für eine Weile.

Der Vertrag war unterschrieben, das Gehalt einigermaßen akzeptabel.

Acht Tage vorm Abflug fand ihre Abschiedsfeier statt. Erst Vorglühen, dann Zwischenglühen und irgendwann in der Nacht fielen sie und ihre Freunde im Plan B in Brixton ein, wo ein angesagter DJ aus Berlin auflegte. Sie tanzte, knutschte mit Carl, heulte und trank viel zu viel. Dann heulte sie wieder, all ihre Freundinnen heulten mit, und sie tanzten noch mehr. Morgens um halb zehn war Sofia aus dem Laden gestolpert. Ihr Display zeigte acht Anrufe in Abwesenheit. Eine Pariser Nummer.

»Papa«, sagte sie halblaut zu sich selbst. Und rief zurück.

»Mensch, Sofia. Warum meldest du dich jetzt erst?«

Er hatte diesen Ton, den er so oft angeschlagen hatte, als sie noch ein kleines Mädchen war. Er zog das A in Sofia dann wie einen Kaugummi.

»Was ist denn, Papa? Wir waren ... frühstücken«, sagte sie, konnte aber selbst nicht an den Erfolg dieser Lüge glauben. Ihre Zunge fühlte sich schwer an, und die griechischen Wörter holperten darüber wie eine noch zu erfindende Fremdsprache.

»Hast du es nicht gesehen? Das Ergebnis?« Er klang äußerst ungläubig.

»Welches Ergebnis? Hat AEL verloren?« Sie rechnete nach. Gestern war Sonntag gewesen. AEL Limassol, ihr gemeinsamer Lieblingsfußballverein, hatte Sommerpause. War also reichlich unwahrscheinlich.

»Verdammt, Sofia. Die Wahl ...«

Die Wahl. Ich blöde Kuh, dachte sie. Sie hatte tatsächlich die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Zypern vergessen. Weil sie sich ungefähr so sehr für Politik interessierte wie für zypriotische Volkssagen. Das passte zwar nicht unbedingt zu ihrer Studienrichtung, aber im Studium hatte sie sich deutlich mehr mit richtiger Politik beschäftigt - mit dem Nahostkonflikt, mit Donald Trump, mit dem Brexit - und nicht mit den zyprischen Normen für den Olivenanbau.

»Papa, mach mal halblang, was ist denn passiert?« Sie ahnte Schlimmes, wusste aber rein gar nicht, um was es sich handeln könnte.

»Die Kommunisten«, stöhnte er, und es klang, als hätte er schwere körperliche Schmerzen.

»Was ist mit den Kommunisten?«, fragte sie, weil sie immer noch nichts ahnte.

»Die Kommunisten haben gewonnen. Ganz knapp, 51,3 Prozent. Eine Katastrophe.«

»Was? Aber die Umfragen waren doch eindeutig. Es war doch völlig klar, dass dein alter Freund die Wahlen gewinnt.«

Zyperns Präsident und ihr Vater waren zusammen zur Schule gegangen. Was in einem Land mit einer Million Einwohnern nicht schwer war. Beinahe jeder war mit irgendwem aus der Regierung zur Schule gegangen. Doch bei den beiden bedeutete es mehr: Zusammen waren sie mit siebzehn in die konservative Partei eingetreten. Hatten einander von Anfang an beim Aufstieg geholfen. Sobald er in der Position dazu war, hatte Sofias Vater seinen Freund mit wichtigen Parteiämtern bedacht. Durch diverse Zufälle stieg dieser höher und höher - und als er schließlich Präsident und Regierungschef wurde, dachte er wiederum an seinen alten Freund und machte diesen zum Botschafter in Paris. Sofias Vater hätte nie länger in Nikosia Dienst tun wollen, gar Minister werden oder Ähnliches. Er liebte die große weite Welt, und in Paris war er nun seit drei Jahren überglücklich. Washington, D.C., war der nächste Traum.

Dass er sich als Nächstes erfüllen würde - das hatten ihr Papa und ihre Mutter zumindest bis zu dieser Wahl gedacht. Sofia war ihr einziges Kind. Sie liebte ihre Mutter, war aber stets Papas Mädchen geblieben. Zu ihrem Vater hatte...

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