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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Thienemann-Esslingererschienen am29.08.2024Auflage
Vom Spiegelbestsellerautor Tobias Goldfarb: ein Abenteuerroman, bei dem nichts ist, wie es scheint. 'Wir müssen fliehen, es geht um unser Leben!', mit diesen Worten wird Klippo geweckt und eine rasante Flucht beginnt. Die gefürchteten Salpeter, Raubritter und Herrscher des Feuers, sind Klippo und seinen Eltern dicht auf den Fersen. Sie wollen Rache nehmen, doch wofür? Klippo erfährt, dass seine Eltern in Wahrheit Spione sind. Auf der rauen, mystischen Insel Narom Rok sind sie erst einmal in Sicherheit. Doch als seine Eltern plötzlich verschwinden, tun sich tausend Fragen auf: Wer ist das rätselhafte Mädchen? Was ist das Geheimnis von Schiefbart, dem Anführer der Salpeter? Und ist er überhaupt er selbst? Wo hört die Wahrheit auf und wo beginnt die Lüge? Klippo begreift, dass das wahre Abenteuer erst anfängt. 

Tobias Goldfarb hat Internationalen Journalismus in London studiert und als Journalist und Hörspielautor unter anderem für den WDR und das Deutschlandradio gearbeitet. Als Autor und Regisseur hat er Theaterstücke für zahlreiche Bühnen verfasst und inszeniert. Auf der Jagd nach neuen Geschichten wandert er gerne durch die schottischen Highlands, die Brandenburger Lowlands und andere Gegenden mit möglichst weiten und spektakulären Himmeln. Tobias Goldfarb lebt mit seiner Familie in Berlin. »Niemandsstadt«, sein erster Roman für Jugendliche, wurde mit dem Rattenfänger-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextVom Spiegelbestsellerautor Tobias Goldfarb: ein Abenteuerroman, bei dem nichts ist, wie es scheint. 'Wir müssen fliehen, es geht um unser Leben!', mit diesen Worten wird Klippo geweckt und eine rasante Flucht beginnt. Die gefürchteten Salpeter, Raubritter und Herrscher des Feuers, sind Klippo und seinen Eltern dicht auf den Fersen. Sie wollen Rache nehmen, doch wofür? Klippo erfährt, dass seine Eltern in Wahrheit Spione sind. Auf der rauen, mystischen Insel Narom Rok sind sie erst einmal in Sicherheit. Doch als seine Eltern plötzlich verschwinden, tun sich tausend Fragen auf: Wer ist das rätselhafte Mädchen? Was ist das Geheimnis von Schiefbart, dem Anführer der Salpeter? Und ist er überhaupt er selbst? Wo hört die Wahrheit auf und wo beginnt die Lüge? Klippo begreift, dass das wahre Abenteuer erst anfängt. 

Tobias Goldfarb hat Internationalen Journalismus in London studiert und als Journalist und Hörspielautor unter anderem für den WDR und das Deutschlandradio gearbeitet. Als Autor und Regisseur hat er Theaterstücke für zahlreiche Bühnen verfasst und inszeniert. Auf der Jagd nach neuen Geschichten wandert er gerne durch die schottischen Highlands, die Brandenburger Lowlands und andere Gegenden mit möglichst weiten und spektakulären Himmeln. Tobias Goldfarb lebt mit seiner Familie in Berlin. »Niemandsstadt«, sein erster Roman für Jugendliche, wurde mit dem Rattenfänger-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522611435
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.08.2024
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse8102 Kbytes
Artikel-Nr.14277850
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

»Klippo! Klippo, wach auf, wir müssen fliehen!«

Der Junge zog die Decke über den Kopf. »Ich muss erst zu Ende träumen. Und dann noch frühstücken. Danach können wir von mir aus fliehen.«

»Klippo, zieh dich an. Es geht um dein Leben.« Gräfin Dorothea riss die Decke weg und zog an seinem Arm, bis er schwankend auf beiden Füßen stand.

»Schuhe. Mantel. Gürtel. Lass den Schlafanzug an, es ist egal. Schnell.«

Sie zog ihm die Schuhe an wie früher, als er noch keine Schnürsenkel binden konnte, während Klippo etwas von Hefezopf und Birnensaft murmelte. Sie half ihm in die Ärmel des langen Reisemantels. Sie zog den Gürtel zu, viel zu fest. Klippo sah aus dem Fenster, der Himmel war von einem tiefen Dunkelblau, die Sonne schickte gerade ihre ersten, tastenden Strahlen über das spiegelnde Meer. Über den Klippen von Kap Gwenn kreisten die Möwen, die Luft war frisch und kühl. Sie roch nach Salz und Abenteuer. »Das wird ein schöner Tag«, sagte der Junge. »Die Luft ist anders heute. Vielleicht gibt es ein Gewitter. Ich mag Gewitter.«

Die Mutter zerrte ihn zur Tür. »Schön wird der Tag, wenn wir ihn überleben. Komm jetzt, Klippo.«

Die Stimme von Graf Damian drang von weit unten durch das geöffnete Fenster. »Wo bleibt ihr? Bald ist es zu spät.«

»Wir sind fast da.« Gräfin Dorothea zog Klippo aus dem Zimmer hinaus bis zur langen, gewundenen Treppe. »Klippo, achte auf die Stufen. Sieh auf deine Füße. Beeil dich.«

»Treppenlaufen kann ich schon«, sagte Klippo und fügte eine elegante Drehung auf einem Treppenabsatz ein. Mutter und Sohn rasten die Wendeltreppe hinab. Es waren zweihundertundelf Stufen, Klippo hatte sie oft gezählt. Die letzten elf nahm Klippo im Sprung.

Draußen stand die Kutsche bereit, zwei Pferde davor ge-spannt, ihr Atem dampfte in der kalten Morgenluft. Graf Damian saß auf dem Kutschbock, die Zügel in der Hand. Er trug seinen hohen Hut und den Jagdmantel. Neben ihm kauerte ein hagerer, älterer Mann, den Klippo noch nie gesehen hatte.

»Wer ist das?«, fragte Klippo.

Der Graf streckte die Hand aus. »Später, Klippo. Jetzt kommt, schnell. Noch haben wir eine Chance. Eine kleine Chance zu entkommen.«

»Endlich mal ein Abenteuer«, murmelte Klippo und kletterte in die offene Kutsche. »Habt ihr das für mich organisiert? Heute mal etwas anderes als langweilige Lehrer?«

»Klippo!« Die Mutter schob ihn von unten und stieg hinterher. Noch bevor sie selbst ganz im Wagen war, schnalzte der Vater mit den Zügeln und die Pferde galoppierten los. Die Kutsche setzte sich in Bewegung, die eisenbeschlagenen Räder ratterten über die Pflastersteine, die vom Leuchtturm hinunter in die Bucht führten.

Klippo atmete die salzige Luft tief ein. Doch plötzlich stand er auf und ruderte mit den Armen. »Halt! Haltet an, sofort!«

Graf Damian drehte sich zu ihm um. »Was ist denn, Klippo? Setz dich hin, du fällst aus dem Wagen.«

Klippo setzte sich nicht. »Vater, ich weigere mich, unter diesen Umständen zu fliehen, vor wem oder was auch immer. Red fehlt.«

Die Gräfin zog an seinem Ärmel. »Setz dich hin, Klippo. Red wird alleine klarkommen. Wir können nicht mehr umkehren. Verstehst du das? Wir werden nicht zurückkehren. Vielleicht nie mehr.«

»Ich gehe nicht ohne Red.« Klippo riss sich los, stellte einen Fuß auf das Trittbrett, bereit, aus der fahrenden Kutsche zu springen. Da sah er eine kleine Bewegung hoch oben im wilden Wein, der sich am alten Leuchtturm emporrankte, gleich bei seinem offen stehenden Fenster.

»Red!«

Das schlanke Tier mit dem kurzen, braunen Fell und dem buschigen Schwanz kletterte die senkrechte Mauer hinunter, landete mit einem Sprung auf dem Boden und begann zu rennen, in seinen typischen, kurzen Sprüngen, die schwarze Schwanzspitze wippte auf und ab. Das Hermelin rannte und rannte, aber die Kutsche war schneller.

»Red schafft es nicht«, rief Klippo. »Wir müssen anhalten.«

»Nein, Klippo, nein!« Die Stimme der Mutter überschlug sich fast.

»Ich springe. Ich hole Red.« Klippo versuchte, sich aus dem Griff der Mutter zu winden, die den Ärmel seines Mantels jetzt mit beiden Händen fest umklammert hielt.

Da übernahm der hagere Fremde mit ruhiger Hand die Zügel. Klippos Vater tat nichts, um ihn davon abzuhalten. Die Pferde schnaubten und fielen vom Galopp in einen leichten Trab. Red holte auf, sie lief schneller und schneller, der Abstand zur Kutsche wurde immer kleiner. Klippo lehnte sich weit aus dem Wagen und streckte die Arme aus. »Red! Komm zu mir, Red! Pass auf, die Räder!«

Endlich war das Hermelin neben der Kutsche, es sprang, viel zu nah an den wirbelnden, tödlichen Speichen. Reds Krallen kratzten kurz über das Holz der Karosse, dann fiel sie rückwärts zurück in das Gras und rollte sich um die eigene Achse.

»Komm, Red. Versuch es noch einmal!«

Das Hermelin rappelte sich auf und begann wieder zu rennen, schloss mit der Kutsche auf, blickte Klippo im Laufen an, nahm genau Maß und sprang erneut. Red erreichte Klippos Hände im letzten Moment. Klippo packte zu und zog das Tier in die Kutsche, umschloss es in seinen Armen und setzte sich neben seine Mutter. »Jetzt können wir von mir aus fliehen.«

Graf Damian übernahm wieder die Zügel, die Pferde galoppierten los, der Wagen holperte wild über die groben Steine. Der Leuchtturm auf den Klippen hinter ihnen wurde immer kleiner. Red rollte sich in Klippos Schoß zusammen, der Junge streichelte das Fell des Hermelins und spürte, wie schnell das kleine Herz immer noch schlug.

»Ich danke Ihnen, Fremder!«, rief Klippo über den Lärm der Kutsche hinweg dem hageren Mann zu.

Der Unbekannte drehte sich kurz um und zwinkerte Klippo zu. Sein Gesicht sah aus wie eine alte, zerknitterte Landkarte.

»Mutter, sind wir wirklich auf der Flucht?«, fragte Klippo. »Und vor wem? Und warum?«

»Klippo, wir ...«

Ein Donner, sehr nah und sehr laut. Dunkelgrauer Rauch stieg irgendwo hinter dem Turm auf den Klippen auf. Die Pferde wieherten, die Kutsche schlingerte.

»Die Salpeter«, rief die Mutter, »so nah sind sie schon.«

Ein Funkeln schlich sich in Klippos Augen. »Salpeter! Ich habe alles über sie gelesen. Es sind furchtlose Krieger von der anderen Seite des Meeres, Beherrscher des Feuers, die Rüstungen von Ruß und Asche verschmiert. Gibt es sie wirklich?«

»Ja, und sie sind hinter uns her.«

»Warum?«

»Später. Jetzt müssen wir erst einmal fliehen.«

»Wohin?«

»In die Bucht.«

»Und dann?«

»Über das Meer, zu einer Insel. Einer Insel, auf der du sicher bist.«

»Ist es Narom Rok? Die Insel, die in einem Nebelmeer verborgen ist?«

Gräfin Dorothea seufzte. »Du solltest weniger lesen, Klippo.«

Klippo deutete auf die hagere Gestalt auf dem Kutschbock. »Dieser Mann, der Red gerettet hat. Wer ist das?«

»Das ist Kapitän Maddox.«

»Maddox, das ist ein alter Name aus Kumra.«

Der Mann drehte sich zu Klippo um. Trotz des Lärms der Hufe und der ratternden Räder hatten seine großen Ohren unter dem zotteligen, grauen Haar alles mitbekommen. »Richtig, Klippo, ich bin Maddox und heute dein Steuermann. Und wie du schon vermutet hast, segeln wir nach Narom Rok.«

»Ja!«, rief Klippo begeistert. »Ich habe so viel über diese Insel gelesen. Aber es soll unmöglich sein, sie im ewigen Nebel zu finden.«

»Unmöglich, wenn man nicht genau weiß, wo sie ist«, entgegnete der Kapitän. »Zum Glück weiß ich es.«

»Aber ...«, begann Klippo, doch Maddox wandte sich wieder nach vorn. Ein weiteres Donnern ertönte, noch näher dieses Mal. Die Pferde wieherten und warfen die Köpfe zurück. Beinahe kippte die Kutsche um, Graf Damian konnte sie nur mit Mühe wieder auf die Straße lenken. Red fand einen Weg in Klippos Mantel und klammerte sich an seinen Schlafanzug. Klippo spürte die kleinen Krallen auf seiner Haut.

»Warum sind die Salpeter hier, Mutter? Warum greifen sie uns an?«

Gräfin Dorothea wandte den Blick ab und sah hinaus auf das glitzernde Meer. »Es ist etwas Persönliches. Schiefbart hat es auf uns abgesehen.«

»Alanus Varvek, der sich selbst Schiefbart nennt? Über den habe ich mindestens genauso viel gelesen wie über die Insel Narom Rok. Schiefbart ist einer der genialsten, aber auch grausamsten Männer unseres Zeitalters. Seine teuflischen Erfindungen übertreffen alles, was in den Akademien des Königreichs entwickelt wird. Schiefbart ist der Meister des Eisens und des Feuers. Meinst du den?«

»Ja«, seufzte die Gräfin, »genau den.«

»Aber was will er ausgerechnet von uns?«

»Es ist kompliziert.«

»Das macht nichts, ich mag es, wenn es...
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Autor

Tobias Goldfarb hat Internationalen Journalismus in London studiert und als Journalist und Hörspielautor unter anderem für den WDR und das Deutschlandradio gearbeitet. Als Autor und Regisseur hat er Theaterstücke für zahlreiche Bühnen verfasst und inszeniert. Auf der Jagd nach neuen Geschichten wandert er gerne durch die schottischen Highlands, die Brandenburger Lowlands und andere Gegenden mit möglichst weiten und spektakulären Himmeln. Tobias Goldfarb lebt mit seiner Familie in Berlin. »Niemandsstadt«, sein erster Roman für Jugendliche, wurde mit dem Rattenfänger-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet.