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Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 5 (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?)

Der Teppich des Lebens und die Lieder vom Traum und Tod mit einem Vorspiel
BuchGebunden
129 Seiten
Deutsch
Klett-Cottaerschienen am10.04.19842. Aufl.

Produkt

Klappentext
ZusammenfassungDer streng komponierte Zyklus eines der Gründungsväter der deutschsprachigen literarischen Moderne.


Alle Bücher von Stefan George - mit den Sämtlichen Werken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
VII

Ich bin freund und führer dir und ferge.
Nicht mehr mitzustreiten ziemt dir nun
Auch nicht mit den Weisen · hoch vom berge
Sollst du schaun wie sie im tale tun.

Weite menge siehst du rüstig traben
Laut ist ihr sich mühendes gewimmel:
Forscht die dinge nützet ihre gaben
Und ihr habt die welt als freudenhimmel.

Drüben schwärme folgen ernst im qualme
Einem bleichen mann auf weissem pferde
Mit verhaltnen gluten in dem psalme:
Kreuz du bleibst noch lang das licht der erde.

Eine kleine schar zieht stille bahnen
Stolz entfernt vom wirkenden getriebe
Und als losung steht auf ihren fahnen:
Hellas ewig unsre liebe.



DER TEPPICH

Hier schlingen menschen mit gewächsen tieren
Sich fremd zum bund umrahmt von seidner franze
Und blaue sicheln weisse sterne zieren
Und queren sie in dem erstarrten tanze.

Und kahle linien ziehn in reich-gestickten
Und teil um teil ist wirr und gegenwendig
Und keiner ahnt das rätsel der verstrickten ..
Da eines abends wird das werk lebendig.

Da regen schauernd sich die toten äste
Die wesen eng von strich und kreis umspannet
Und treten klar vor die geknüpften quäste
Die lösung bringend über die ihr sannet!

Sie ist nach willen nicht: ist nicht für jede
Gewohne stunde: ist kein schatz der gilde.
Sie wird den vielen nie und nie durch rede
Sie wird den seltnen selten im gebilde.
mehr
Kritik
"Der streng durchkomponierte Gesamtzyklus ist 1900 bildet mit der "Erfüllung des symbolistischen Formideals" (Ute Oelmann im Anhang, der auch über Überlieferung orientiert und Varianten und Erläuterungen enthält) einen Höhepunkt von Georges Schaffen, und mit der betonten Zuwendung zur deutschen Dichtung des 18. und 19. Jahrhunderts gleichzeitig einen Wendepunkt." Neue Zürcher Zeitung, 30.6./1.7.1984 "Die entscheidende Novität dieser Ausgabe besteht darin, dass jedem Band ein Anhang beigegeben ist, der über die Überlieferung des Textes orientiert und Varianten und Erläuterungen enthält, die Einblick in des Dichters Arbeitsweise gewähren." Der kleine Bund, 4.8.1984mehr

Autor

Stefan George, 1868 im hessischen Büdesheim als Sohn eines wohlhabenden Gastwirts geboren, wohnte ab 1873 in Bingen. Nach dem Abitur reiste er durch ganz Europa und studierte dabei Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit traf George viele avantgardistische Autoren, in Frankreich die Symbolisten, in England die Präraffaeliten. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland, seit 1903 vor allem in München. Die Schwabinger Bohème inszenierte und verehrte George als Dichterfürsten. Aus Protest gegen das Nazi-Regime emigrierte George 1933 nach Minusio bei Locarno. Er starb dort am 4. Dezember des gleichen Jahres, betrauert von seinen Schülern, darunter Klaus Mann und die Brüder von Stauffenberg.Neben Einzelausgaben erscheinen bei Klett-Cotta auch »Sämtliche Werke in 18 Bänden«.