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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.02.2012
Gefallene Engel, unmögliche Liebe und ein Kampf gegen dunkle Mächte
Violet ist nun eine Grigori, ein Wächterengel. Sie genießt in vollen Zügen, endlich mit Lincoln zusammen zu sein, doch sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen: Sie muss die verlorene Grigorischrift finden, bevor sie in die Hände der Verbannten gelangt. Doch gerade als Violet meint, einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein, kehrt Phoenix zurück und sofort sind zwei Dinge klar: Liliths Sohn hat nicht vor, den guten Jungen zu spielen, und er hat immer noch Macht über sie - mehr, als ihr lieb ist. Und auch er ist auf der Jagd nach jener Schrift, die ungeahnte Macht in sich birgt ...

Jessica Shirvington hat eine Kaffeeimportfirma gegründet und geleitet und nebenbei zu schreiben begonnen. Sie lebt mit ihrem Mann Matt, einem bekannten australischen Leichtathleten, und ihren zwei Töchtern in Sydney. Neben ihrer Familie widmet sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben.
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Produkt

KlappentextGefallene Engel, unmögliche Liebe und ein Kampf gegen dunkle Mächte
Violet ist nun eine Grigori, ein Wächterengel. Sie genießt in vollen Zügen, endlich mit Lincoln zusammen zu sein, doch sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen: Sie muss die verlorene Grigorischrift finden, bevor sie in die Hände der Verbannten gelangt. Doch gerade als Violet meint, einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein, kehrt Phoenix zurück und sofort sind zwei Dinge klar: Liliths Sohn hat nicht vor, den guten Jungen zu spielen, und er hat immer noch Macht über sie - mehr, als ihr lieb ist. Und auch er ist auf der Jagd nach jener Schrift, die ungeahnte Macht in sich birgt ...

Jessica Shirvington hat eine Kaffeeimportfirma gegründet und geleitet und nebenbei zu schreiben begonnen. Sie lebt mit ihrem Mann Matt, einem bekannten australischen Leichtathleten, und ihren zwei Töchtern in Sydney. Neben ihrer Familie widmet sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641067342
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum13.02.2012
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1238 Kbytes
Artikel-Nr.1052312
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel Zwei

»Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?«

Hiob 2,10

Die Straßen um die Brücke herum waren dunkel und unheimlich. Obdachlose scharten sich um die massiven Steinpfeiler, die sie als Stütze für ihre provisorischen Behausungen nutzten. Die Gegend war einigermaßen geschützt, und da sowieso jeder wusste, dass hier immer Obdachlose herumlungerten, konnten diese nachts in aller Ruhe ihre Einkaufswagen und Planen auspacken. Tagsüber verzogen sich die meisten von ihnen. Eine Tatsache, die Steph verblüffte. Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf, wie jemand sein Hab und Gut in einem einzigen Einkaufswagen unterbringen konnte. Das letzte Mal, als wir uns in diesen Teil der Stadt verlaufen hatten, spekulierte sie wie wild darüber, wo sie wohl die Einkaufswagen mit ihren Habseligkeiten tagsüber verbargen. Ich meine, da hat sie nicht ganz unrecht. Schließlich sieht man tagsüber nicht Dutzende Obdachlose herumlaufen, die einen Einkaufswagen vor sich herschieben. Und irgendwohin müssen sie schließlich gehen.

Gerade als wir in eine kleine Nebenstraße abbogen, verschwand der letzte Rest Tageslicht. Straßenlampen gab es hier keine. Der Abend war klar und es war kühl, aber das Fehlen von Licht verunsichert mich immer; außerdem bevorzugen natürlich sowohl die Verbannten des Lichts als auch die der Finsternis den Schutz der Dunkelheit für ihre Spielchen.

Ganz oben auf der To-do-Liste der Verbannten steht, sich über die Schmerzen der Menschen zu amüsieren. Sie haben die Fähigkeit, die Vorstellungskraft zu beeinflussen und was immer ihnen an Horrorfilmen gefällt in den Kopf eines Menschen zu setzen. Manche von ihnen tun das nur, um zu verhöhnen oder Angst einzujagen, andere setzen es als eine Art Strategie ein.

Laut Griffin haben sie diese Fähigkeit im Lauf der Zeit immer wieder dazu verwendet, Menschen komplett aus der Bahn zu werfen.

Offensichtlich kommen daher die Mythen von Vampiren, Werwölfen und anderen gruseligen Dingen, selbst die von Feen und Elfen. Wenn Verbannte spüren, dass ihre übernatürlichen Kräfte entdeckt wurden und sie nicht in der Lage sind, das Problem durch ihre bevorzugte Methode, das Töten, zu lösen, geben sie einfach vor, nicht menschlich zu sein, sondern irgendetwas anderes, alles Mögliche, nur nicht das, was sie wirklich sind.

Das macht Sinn. Ich habe gelernt, dass die Leute im Großen und Ganzen besser mit der virtuellen Realität von Vampiren und intergalaktischen Besuchern klarkommen als mit der verstörenden Aussicht auf ein biblisches Armageddon durch ehemalige Engel - ganz gleich ob des Lichts oder der Finsternis -, die jetzt, getrieben von Rache und Machthunger, als Verbannte unter uns leben. Ja, wir sind aus eigener Entscheidung naiv.

Ich schaute, soweit es mein Blick erlaubte, die schmale Straße entlang. Überall lagen Obdachlose auf flach gedrückten Pappkartons. Wer Glück hatte, war in einen zerrissenen Schlafsack gewickelt, der Rest hatte sich mit Stapeln alter Zeitungen zugedeckt. Ich suchte die dunklen Backsteinmauern ab, die auf beiden Straßenseiten mindestens fünf Stockwerke hoch verliefen. Der Schutz, den sie boten, machte diese Gegend unter anderem so beliebt.

Lincoln ging langsam neben mir her, seine Hand berührte kurz meinen Ellbogen - eine stumme Erinnerung daran, dass ich wachsam sein musste. Ich versuchte, mich rasch durch die Hitzewelle zu bewegen, die mich überkam, wann immer ich seine Berührung spürte.

Ich blieb stehen und er schaute mich an, eine Frage zeichnete sich auf seinen Gesichtszügen ab. Noch bevor ich mich zurückhalten konnte, lächelte ich in seine smaragdgrünen Augen.

»Ich glaube, ich kann sie spüren«, sagte ich.

Ich glaubte es nicht, ich wusste es. Ich hatte schon während der letzten paar Blocks den Geschmack von Apfel wahrgenommen und das Geräusch flatternder Vögel in den Bäumen konnte außer mir hier niemand hören. Das waren meine engelhaften Sinne. Die meisten Grigori hatten einen davon. Einige, wie Lincoln, hatten zwei. Ich Glückliche hatte gleich alle fünf und schien sie schärfer wahrzunehmen als jeder andere Grigori, dem ich je begegnet war. Großartig, wenn man besonders war und so weiter, aber wenn man fünf zusätzliche Sinne hat, kann das ziemlich überwältigend sein.

»Wie lange spürst du sie schon?«

Ich zögerte. Er merkte es. »Violet ... wie lange schon?«

Ich hatte Angst, Lincoln würde mich verurteilen - als wäre die Tatsache, dass ich sie von so viel weiter weg spüren konnte, eine Form von übernatürlicher Arroganz, die mich ihm entfremdete. »Nicht lang. Vielleicht seit der letzten Straße«, sagte ich verlegen.

Lincoln schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Seit drei Straßen.«

Seine Mundwinkel kräuselten sich. Er musste sich zusammenreißen um nicht bis über beide Ohren zu grinsen. Ich war so eine Idiotin - er war stolz auf mich.

Ich verdrehte die Augen über seinen funkelnden Gesichtsausdruck. »Sie sind auf der Straße. Es sind zwei«, sagte ich.

Er nickte und konzentrierte sich wieder. »Ich kann sie riechen.« Sein wichtigster Engelsinn war Geruch, aber er konnte auch Dinge hören.

Ich nickte ebenfalls. Morgen und Abend, oder genauer gesagt, die Macht, die sie erschuf, flackerten vor meinen Augen, während Übelkeit erregend süßer Blumenduft die Gegend so stark einhüllte, dass er den schlechten Geruch der Straße überdeckte.

Er stellte sich mit einem kleinen Schritt vor mich und ich ließ ihn gewähren. Ich konnte sie zwar aus weiterer Entfernung wahrnehmen, aber Lincoln konnte sie besser einschätzen und viel schneller als ich den stärksten erkennen.

Sie tauchten aus der Dunkelheit auf, sahen aus wie Menschen, aber gleichzeitig auch nicht. Beide waren lässig gekleidet, aber der Arm des einen war von oben bis unten mit Blut verschmiert. Er sah aus wie ein Schlachthofmitarbeiter am Ende eines langen Tages. Ich hatte das schreckliche Gefühl zu wissen, was das bedeutete. Verbannte haben die Angewohnheit, die körperlichen Qualen ihrer Opfer zu genießen. Das veranlasste mich dazu, erneut meine Umgebung in Augenschein zu nehmen.

Während ich die beiden, die sich uns näherten, im Auge behielt, warf ich einen raschen Blick auf die schlafenden Menschen zu beiden Seiten der Straße. Warum hatte niemand etwas zu uns gesagt, warum hatte uns niemand davon abgehalten, ihr Territorium zu betreten, wo wir doch eindeutig nicht hierhergehörten? Ich betrachtete eine, dann zwei, dann drei der Gestalten, die unbeweglich in ihren Schlafsäcken steckten. Energie summte durch meinen Körper und ein grausames Surren breitete sich bis in mein Innerstes aus.

Ich hatte das schon einmal zugelassen - hatte der Energie erlaubt, sich meines Körpers zu bemächtigen, mich zu Boden zu zwingen, mich durch die Schmerzen anderer zu lähmen. Ich packte Lincoln am Arm. Er sah mich nicht an, aber ich hatte seine volle Aufmerksamkeit.

»Sie sind alle tot. Sie haben sie alle getötet«, sagte ich und war mir nur allzu bewusst, dass die Verbannten jede Sekunde näher kamen. Agenten des Todes.

»Linc, soll ich ... du weißt schon?«, flüsterte ich zittrig. Er wusste, was ich vorschlug. Gleich nachdem ich eine Grigori geworden war, befand ich mich in der unangenehmen Situation, tödlich verwundet und gleichzeitig von Verbannten umgeben zu sein. Damals entdeckte ich, dass ich mehr konnte, als einem Verbannten die Kräfte zu entziehen oder ihn ins Engelreich zurückzuschicken. Normalerweise sind Grigori auf Körperkontakt mit einem Verbannten angewiesen, um ihn so lange außer Gefecht zu setzen, dass sie ihn zurückschicken können. Es stellte sich heraus, dass ich diesen Kontakt nicht brauchte und meine Kräfte sogar auf mehrere Verbannte gleichzeitig anwenden konnte.

»Nein. Du verströmst deine Kräfte in der ganzen Gegend hier. Ist alles okay?«, antwortete Lincoln rasch und leise. Sie kamen näher.

Die Sinneswahrnehmungen waren hart an der Grenze, aber ich hatte sie im Griff ... gerade so.

»Alles in Ordnung. Ich könnte es probieren.«

»Konzentrier dich. Halt dich an den Plan«, flüsterte er zurück. Sein Tonfall ließ wenig Raum für Diskussionen.

Großartig. Der Plan. Der, bei dem ich bereitwillig den Dolch einsetze. Nur, dass ich nicht so bereitwillig bin.

Lincoln und Griffin hatten darauf bestanden, dass ich auf die gleiche Weise wie alle anderen Grigori in die Schlacht ziehe. Dass es nicht ausreichte, wenn ich mich darauf verließ, dass ich mit meinen Kräften überall wieder herauskomme. Theoretisch stimmte ich ihnen zu. Aber in diesem Augenblick, in dem ich mitten in der Kampfzone stand und zwei übereifrige, ausgesprochen durchgeknallte Verbannte auf uns zukamen, erschien mir das zu krass.

Die Verbannten blieben vor uns stehen und lächelten. Sie schätzten uns ab, wie es nur überirdische Wesen vermochten. Ein Flackern der Augen, bei dem nicht nur ihr Verteidigungsmechanismus sichtbar wurde, sondern gleichzeitig auch ihr Hunger. Verbannte, sowohl die des Lichts als auch die der Finsternis, hassen die Grigori, und es bereitet ihnen mehr Freude, uns zu töten als alle anderen. Wir stellen ihre größte - ihre einzige - Bedrohung dar. Wenn...


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Jessica Shirvington hat eine Kaffeeimportfirma gegründet und geleitet und nebenbei zu schreiben begonnen. Sie lebt mit ihrem Mann Matt, einem bekannten australischen Leichtathleten, und ihren zwei Töchtern in Sydney. Neben ihrer Familie widmet sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben.