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Broken

Die Farbensplitter Trilogie als Sammelband
tolino mediaerschienen am01.07.2023
'Das Gesicht eines Menschen erkennst du bei Licht, seine Seele im Dunkeln.' Broken - Farbensplitter Sammelband - Print 646 Seiten Genre: Gay / Thriller / Dark Romance Bjorn Lindqvist wuchs bei kultivierten und liebevollen Eltern im liberalen Dänemark auf, wo seine Homosexualität nie ein Problem darstellte. Er war schon immer ein selbstsicherer, leidenschaftlicher Analytiker und ging, wie einst seine Mutter, zum Studieren nach Berlin, um sich dort auf Rechtspsychologie zu spezialisieren. Er begann eine Beziehung mit dem attraktiven Daniel und steht jetzt kurz vor seinen Prüfungen zum Masterabschluss, mit dem er den Grundstein für ein gutes, wohlsituiertes Leben legen will. Jemand wie er kann sich nur schwer vorstellen, dass Dinge wie Sport, Wohlstand und beruflicher Erfolg von einem auf den anderen Tag völlig bedeutungslos sein können. Doch genau das passiert, als Nicu seinen Weg kreuzt. Dieser junge Mann, ein gepiercter, langhaariger Vamp, der eigentlich gar nicht sein Typ ist und noch dazu ganz offensichtlich unter harten Drogen steht, fasziniert ihn mit seiner hemmungslosen Art wie niemand zuvor. Als Bjorn ihn dann, wenig später und scheinbar vollkommen zufällig, in einer Gasse liegend wiederfindet, beschließt er, ihm zu helfen. Dabei ahnt er nicht, dass er mit dieser guten Tat in etwas hineingerät, das ihm jegliche Kontrolle entzieht. Diese Trilogie befasst sich mit Wahnvorstellungen, Freiheitsberaubung, schweren Psychosen, Vampirismus, einer kontroversen Art der Traumabewältigung und schließlich auch mit einer Liebe, die unter sehr ungewöhnlichen Umständen erblüht.

Akira & Vaelis, ein leicht durchgeknalltes, aber herzliches Autorenduo, bekannt für spannende Plottwists, schrägen, schwarzen Humor und authentische, heiße Szenen! Ihre Bücher sind LGBT Romane und drehen sich daher hauptsächlich um queere Außenseiter, die realistische Probleme, Macken, Begierden und meist auch einen ordentlichen Knacks in der Schüssel haben. Dabei sind sie in vielen Subgenres unterwegs, von Gay Fantasy über Thriller bis Historical und klassischer Romance. Schau einfach mal rein!
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Produkt

Klappentext'Das Gesicht eines Menschen erkennst du bei Licht, seine Seele im Dunkeln.' Broken - Farbensplitter Sammelband - Print 646 Seiten Genre: Gay / Thriller / Dark Romance Bjorn Lindqvist wuchs bei kultivierten und liebevollen Eltern im liberalen Dänemark auf, wo seine Homosexualität nie ein Problem darstellte. Er war schon immer ein selbstsicherer, leidenschaftlicher Analytiker und ging, wie einst seine Mutter, zum Studieren nach Berlin, um sich dort auf Rechtspsychologie zu spezialisieren. Er begann eine Beziehung mit dem attraktiven Daniel und steht jetzt kurz vor seinen Prüfungen zum Masterabschluss, mit dem er den Grundstein für ein gutes, wohlsituiertes Leben legen will. Jemand wie er kann sich nur schwer vorstellen, dass Dinge wie Sport, Wohlstand und beruflicher Erfolg von einem auf den anderen Tag völlig bedeutungslos sein können. Doch genau das passiert, als Nicu seinen Weg kreuzt. Dieser junge Mann, ein gepiercter, langhaariger Vamp, der eigentlich gar nicht sein Typ ist und noch dazu ganz offensichtlich unter harten Drogen steht, fasziniert ihn mit seiner hemmungslosen Art wie niemand zuvor. Als Bjorn ihn dann, wenig später und scheinbar vollkommen zufällig, in einer Gasse liegend wiederfindet, beschließt er, ihm zu helfen. Dabei ahnt er nicht, dass er mit dieser guten Tat in etwas hineingerät, das ihm jegliche Kontrolle entzieht. Diese Trilogie befasst sich mit Wahnvorstellungen, Freiheitsberaubung, schweren Psychosen, Vampirismus, einer kontroversen Art der Traumabewältigung und schließlich auch mit einer Liebe, die unter sehr ungewöhnlichen Umständen erblüht.

Akira & Vaelis, ein leicht durchgeknalltes, aber herzliches Autorenduo, bekannt für spannende Plottwists, schrägen, schwarzen Humor und authentische, heiße Szenen! Ihre Bücher sind LGBT Romane und drehen sich daher hauptsächlich um queere Außenseiter, die realistische Probleme, Macken, Begierden und meist auch einen ordentlichen Knacks in der Schüssel haben. Dabei sind sie in vielen Subgenres unterwegs, von Gay Fantasy über Thriller bis Historical und klassischer Romance. Schau einfach mal rein!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757900410
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten500 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4117
Artikel-Nr.10722027
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1 - Sonnenuntergang

 

Leises Prasseln dringt in mein Unterbewusstsein und mischt sich mit dem Rauschen der vorbeifahrenden Autos, doch ich nehme all diese Geräusche nur unterschwellig wahr.

Vollkommen versunken hänge ich über einem dicken Lehrbuch aus der Universitätsbücherei und versuche, mir die letzten, noch unsicheren Formulierungen im richtigen Wortlaut einzubläuen, während ich leise vorlese und mir immer wieder Notizen auf Karteikarten mache.

»... ist, genau wie andere komplexe Belastungsstörungen eine traumatische Genese. Es treten häufig Symptome wie Amnesie und Depersonalisation auf, die -« Plötzlich landen kalte Tropfen auf meinem Arm und ich schaue auf. »Njaah! So ein Mist!« Ich habe gar nicht bemerkt, dass es zu regnen angefangen hat, doch inzwischen schüttet es wie aus Eimern und mein halber Tisch ist nass.

Hastig springe ich auf und schließe beide Fenster, ehe ich ein bereits getragenes T-Shirt von meinem Bett nehme und damit die Bücher abtupfe. Anschließend wische ich einmal über Fensterbank und Schreibtisch, um zumindest die gröbsten Pfützen aufzunehmen.

Danach werfe ich das nun klatschnasse Kleidungsstück in den Wäschekorb und bleibe noch einen Moment stehen, um meine schmerzenden Schultern zu dehnen.

Mit den Fingern fahre ich mir durch meinen aufsteigend rasierten Nacken und stelle an den fingerlangen, hellbraunen Zotteln auf meinem Oberkopf fest, dass mein letzter Friseurbesuch schon wieder viel zu lange her ist. Dabei schaue ich zum Bahnhof Schönhauser Allee hinüber, schiebe meine Brille höher, die mir ständig von der Nase rutscht, und meine Gedanken driften ab.

Die Stargarder Straße verschwimmt hinter einem grauen Wasserschleier und die Lichter der Straßenlaternen flackern im Gewitter. Einige Menschen rennen unter die überdachten Straßenbahnhaltestellen und ein paar Jugendliche richten sogar ihre Fäuste gen Himmel, als würde es irgendwas bringen, den Wolken zu drohen.

Schließlich wende ich mich ab und überlege, ob ich mir nun, da ich schon mal stehe, schnell noch ein belegtes Brot oder eine Suppenterrine mache, ehe ich weiterarbeite. Allerdings habe ich gerade wenig Ambitionen, in die Küche zu gehen, denn dazu müsste ich am offenen Wohnzimmer vorbei, in dem Daniel, mein Freund, mit seinen drei Kumpels Mike, Bastian und Pascal sitzt. Es ist Freitagabend, sie glühen vor, sind hörbar in Partylaune und wollen noch ausgehen. Ich hingegen habe gleich gesagt, dass ich mich auf die Verteidigung meiner empirischen Masterarbeit fokussieren muss und deshalb zu Hause bleibe.

Innerhalb von sieben Monaten habe ich eine Studie zu dem vorgegebenen Thema Deliktorientierung in der Behandlung von Straftätern, welche die Analyse eines Delikts für diagnostische und prognostische Zwecke umfasst, durchgeführt. Ich musste eigene Forschungsfragen entwickeln und freiwillige Teilnehmer mithilfe einer selbst gewählten Untersuchungsmethode falsifizieren oder verifizieren. Satte achtundsiebzig Seiten sind es letztendlich geworden, und das Ganze habe ich, in mehrfacher Ausführung, als Hardcover mit dem Titel in Metallicfarben drucken lassen, um der Arbeit eine noch hochwertigere Erscheinung zu verleihen.

Kommenden Montag stehe ich nun vor dem Kolloquium meiner Universität und muss jeden einzelnen Satz meiner Arbeit fachgerecht und souverän erläutern können. Dies wird, gelinde gesagt, der wichtigste Tag meines Lebens und da muss ich mich ganz sicher nicht am Wochenende zuvor volllaufen lassen!

Noch einmal hebe ich die Arme hoch, strecke mich gähnend und bemerke dabei, dass ich mal wieder duschen müsste. Eigentlich wäre heute auch die perfekte Gelegenheit, ausgiebig zu baden, wenn nachher alle weg sind und ich das seltene Vergnügen habe, ganz allein in unserer kleinen Dreizimmerwohnung zu sein.

Nur ein halbes Stündchen vor dem Schlafengehen. Das beruhigt sicher auch meine Nerven.

Seit Wochen bin ich zu nervös zum Schlafen. Woran das liegt, kann ich gar nicht genau sagen. Vermutlich an meinen Prüfungsängsten, aber mein Hirn ist auch tagsüber ruhelos und wälzt jeden Abend alle Probleme durch, die ich je hatte, gerade habe oder noch haben könnte! Es ist wirklich anstrengend.

Meine Finger gleiten über den dicken Einband des obersten Wälzers auf meinem Bücherstapel und ich kann es mir nicht verkneifen, tief zu seufzen.

Warum habe ich mich ausgerechnet auf Rechtspsychologie spezialisiert? Klar, dazu könnte ich eine einstudierte Antwort über mein unerbittliches Helfersyndrom herunterbeten, aber die Wahrheit ist: Ich weiß es nicht. Der menschliche Geist, in all seinen verkorksten Facetten, hat mich einfach schon immer interessiert. Je komplexer, desto besser, und genau deswegen habe ich auch vor, sobald ich ein paar Erfahrungen gesammelt habe, mich in der sozialtherapeutischen Abteilung für Gewaltdelikte einer Justizvollzugsanstalt als Gefängnispsychologe anstellen zu lassen.

Mein Magengrummeln erinnert mich recht nachdrücklich an mein ursprüngliches Vorhaben und ich gehe zur Zimmertür, an der ich kurz horche. Natürlich sind sie noch da. Lautes Lachen mischt sich mit eingängiger Techno-House-Mucke und dem klirrenden Aneinanderschlagen von Bierflaschen. Mit einem kurzen Blick auf mein Handy stelle ich fest, dass es bereits nach halb neun ist, also sollten sie eigentlich langsam verschwinden.

Plötzlich höre ich in all dem Gerede meinen Namen und kurz darauf Daniels Stimme, der sich in seiner typisch angesoffenen, redseligen Art echauffiert. Vermutlich allgemein über unsere eingeschlafene Beziehung oder direkt über mich, und was für ein Langweiler und Spielverderber ich doch bin, nur weil ich mein Studium ernst nehme. Manchmal betitelt er mich sogar als karrieregeil, weil ich meinen beruflichen Werdegang angeblich über alles stelle. Allerdings habe ich kein Problem damit, dass er sich bei anderen über mich auskotzt, denn wir sind jetzt fast zwei Jahre zusammen, mehr oder weniger, und da lernt man nun mal auch Seiten am Partner kennen, die man nicht so mag. Ich kann ihn schließlich auch nicht in all seinen Facetten leiden.

Entschlossen ziehe ich meine lockere Sporthose höher, öffne vorsichtig die Tür und schleiche, so gut ich mit meinen fünfundachtzig Kilo eben schleichen kann, durch den Flur. Überraschenderweise schaffe ich es tatsächlich, ungesehen am offenen Wohnzimmer vorbei in die Küche zu gelangen, denn die Jungs quetschen sich gerade alle um Daniel und seinen Laptop, auf dem es wohl irgendwas Hochinteressantes zu sehen gibt. Fast bin ich ein wenig neugierig, was die Herrschaften denn so plötzlich verstummen lässt, aber ich reiße mich zusammen und konzentriere mich auf mein Ziel.

Zum Glück finde ich zumindest noch eine Instant-Tomatensuppe für die Tasse, werfe mir dazu zwei Scheiben Brot in den Toaster und beschließe, nochmal in den Spätkauf schräg gegenüber zu gehen, bevor wir am Wochenende elendig verhungern. Wenn die vier Schnapsdrosseln alle irgendwann in den frühen Morgenstunden zurücktorkeln, wird wohl keiner von ihnen noch dazu fähig und solvent genug sein, etwas Essbares vom Bäcker mitzubringen.

»Heeeey Tigeeeeer!«

Mist. Ich wurde entdeckt.

»Hey Danny.« Eine ordentliche Bierfahne erreicht meine Nase, Hände umschlingen mich von hinten und zupfen sich gleich darauf ein Stück von meinem frisch geschmierten Butterbrot ab. Strafend schaue ich über meine Schulter, doch mein Freund grinst mich nur besoffen an. Mit seinen teilblondierten Haaren und dem modischen Long-Fade-Haircut sieht er ein bisschen aus wie der Sänger einer Popband, aber er war ja schon immer sehr stylisch. »Und? Wo gehts heute hin? Wäre vielleicht besser für dich, wenn ich weiß, wo ich dich im Notfall von der Tanzfläche kratzen muss.«

»Ha-ha!« Na zumindest ist er noch nicht so betrunken, dass er keinen Sarkasmus mehr erkennt. »Mike hat uns von einem neuen Club erzählt, der erst vor zwei Monaten aufgemacht hat. Supergeil! So ein richtiges Riesenteil!«

Prustend schüttle ich den Kopf. »Alles klar, jetzt weiß ich, warum du da unbedingt hin willst.« Ich spüre, wie er in meinen Nacken schnauft und mir dann in die Seite zwickt. »Aua! Lass das!«

»Wenn du nie mitkommst, brauchst du dich auch nicht zu wundern, wenn ich mit anderen flirte! Mehr als ein bisschen Fummeln ist außerdem noch nie passiert!«

»Ja, ich weiß«, schnaufe ich. »Ist ja bei uns auch nicht anders.«

Daniel lässt mich los und giftet mich an: »Fängst du jetzt echt wieder damit an? Mein Gott, hört das denn nie auf?«

»Ja, tut mir leid. Ich kann meine Bedürfnisse eben nicht ewig unterdrücken!«

Mann! Wieso tue ich das schon wieder? Ich wollte ihn doch nicht mehr provozieren und einfach den Mund halten, wenn das Thema aufkommt!

»Miiiiiike!«, blökt mein Lover plötzlich nach seinem besten Freund und verschränkt die Arme, während er seine linke Augenbraue zucken lässt und mich mit diesem ´wir werden dich gleich in Grund und Boden argumentieren ´- Blick ansieht.

»Was ist los?« Sein Unterstützer linst sofort breit grinsend um die Ecke, nicht ahnend, in was er da mit hineingezogen wird.

»Bjorn fängt schon wieder mit seinen Vorlieben an!«

Ehe Mike richtig begreift, worum es geht, gieße ich das kochende Wasser auf mein Suppenpulver, rühre um und schnappe mir das zweite Brot, um zurück in mein Zimmer zu gehen.

»Ich hab jetzt echt keinen Nerv für solche Diskussionen. Viel Spaß euch, bis morgen!«

»Hey! Bleib hier! Du kannst nicht immer bei jedem Streit wegren-«

»Das ist kein Streit, das ist nur eine Meinungsverschiedenheit«,...
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