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Heartburn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Kein + Abererschienen am12.04.20241. Auflage
Ein köstlicher moderner Klassiker über die Ehe, Verrat, Loyalität - und bittersüße Rache
Im siebten Monat ihrer Schwangerschaft erfährt Rachel, dass ihr Mann in eine andere Frau verliebt ist und sie mit ihr betrügt. Die Tatsache, dass diese Frau einen »Hals so lang wie ein Arm und eine Nase so lang wie ein Daumen« hat, ist kein Trost. Aber manchmal ist Essen ein Trost, denn Rachel ist Kochbuchautorin, und zwischen dem Versuch, Mark zurückzugewinnen, und dem Wunsch, ihn umzubringen, bietet sie uns einige ihrer Lieblingsrezepte. Heartburn ist eine Achterbahnfahrt der Liebe, des Verrats, des Verlusts und - am befriedigendsten - der Rache.


Nora Ephron schrieb das Drehbuch zu und führte Regie bei dem Kinohit Julie & Julia über das Leben der legendären Fernsehköchin Julia Child und erhielt Oscar-Nominierungen für das beste Originaldrehbuch für die Filmklassiker When Harry Met Sally und Sleepless in Seattle, bei dem sie auch Regie führte. Heartburn wurde kurz nach Erscheinen der Originalausgabe 1983 mit Meryl Streep und Jack Nicholson verfilmt. Neben zahlreichen Kolumnen- und Essaybänden ist Heartburn ihr einziger Roman. Nora Ephron lebte in Manhattan, sie starb im Jahr 2012.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEin köstlicher moderner Klassiker über die Ehe, Verrat, Loyalität - und bittersüße Rache
Im siebten Monat ihrer Schwangerschaft erfährt Rachel, dass ihr Mann in eine andere Frau verliebt ist und sie mit ihr betrügt. Die Tatsache, dass diese Frau einen »Hals so lang wie ein Arm und eine Nase so lang wie ein Daumen« hat, ist kein Trost. Aber manchmal ist Essen ein Trost, denn Rachel ist Kochbuchautorin, und zwischen dem Versuch, Mark zurückzugewinnen, und dem Wunsch, ihn umzubringen, bietet sie uns einige ihrer Lieblingsrezepte. Heartburn ist eine Achterbahnfahrt der Liebe, des Verrats, des Verlusts und - am befriedigendsten - der Rache.


Nora Ephron schrieb das Drehbuch zu und führte Regie bei dem Kinohit Julie & Julia über das Leben der legendären Fernsehköchin Julia Child und erhielt Oscar-Nominierungen für das beste Originaldrehbuch für die Filmklassiker When Harry Met Sally und Sleepless in Seattle, bei dem sie auch Regie führte. Heartburn wurde kurz nach Erscheinen der Originalausgabe 1983 mit Meryl Streep und Jack Nicholson verfilmt. Neben zahlreichen Kolumnen- und Essaybänden ist Heartburn ihr einziger Roman. Nora Ephron lebte in Manhattan, sie starb im Jahr 2012.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783036996318
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.04.2024
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1008 Kbytes
Artikel-Nr.13083717
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Am ersten Tag fand ich es nicht komisch. Auch am dritten Tag noch nicht, obwohl es mir nun schon gelang, einen kleinen Witz darüber zu machen. »Das Unfairste an der ganzen Geschichte ist«, sagte ich, »dass ich mir nicht einmal einen Verehrer zulegen kann.« Nun ja, man muss es selbst erlebt haben, wie es so schön heißt, denn als ich es dann aufschrieb, war es nicht mehr komisch. Was es für mich komisch machte, war das Wort »Verehrer«. Es klingt so schön nach Jugend und Teenager, und da ich kein Teenager mehr bin - also gut, ich bin achtunddreißig -, und da ich, als ich entdeckte, dass mein zweiter Mann eine Geliebte hatte, kaum in der Lage war, mir einen Verehrer zuzulegen, lachten die anderen von der Gruppe über meinen Witz, obwohl ich genau wusste, dass sie mich damit nur trösten wollten. Trost hatte ich auch nötig. Ich war in New York, in der Wohnung meines Vaters, heulte die meiste Zeit, und immer wenn ich damit aufhörte und die unglaublich deprimierenden Nussbaummöbel und grauen Lampen meines Vaters sah, musste ich wieder losweinen.

Nur wenige Stunden, nachdem ich die Affäre entdeckt hatte, stieg ich in den Pendelverkehr zwischen Washington und New York und saß im Flugzeug. Eine scheußliche Widmung in einem Kinderliederbuch, einem ihrer Geschenke an meinen Mann, hatte mich darauf gebracht. Ausgerechnet ein Kinderliederbuch! »Jetzt kannst du Sam diese Lieder vorsingen«, stand da unter anderem, und ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie ich die Wände hochging bei der Vorstellung, dass mein zweijähriger Sohn, mein Baby, durch dieses idiotische Geschreibsel in die Affäre zwischen meinem Mann, einem ziemlich kleinen Kerl, und Thelma Rice verwickelt wurde, die ziemlich groß ist, mit einem Hals, so lang wie ein Arm, und einer Nase, so lang wie ein Daumen, und Sie sollten einmal ihre Beine sehen, gar nicht zu reden von den Füßen, die so etwas Breitgetretenes haben.

Die Wohnung meines Vaters stand leer, weil er ein paar Tage vorher von meiner Schwester Eleanor, die im Unterschied zu mir die gute Tochter ist, in die Klinik geschafft worden war. Mein Vater führt ein psychologisch kompliziertes Leben mit seiner dritten Frau, die zufällig auch die Schwester meiner ehemaligen besten Freundin Brenda ist. Letzte Woche entdeckte Renee Fleisher, die mit Brenda und mir in die High School gegangen war, die dritte Frau meines Vaters, wie sie die Third Avenue entlangmarschierte, nur mit einem Handtuch bekleidet. Renee Fleisher rief meinen Vater an, der ihr nicht helfen konnte, weil er schon fast dabei war, zusammenzuklappen, und da rief sie mich in Washington an.

»Nicht zu fassen«, sagte sie, »ich habe eben Brendas große Schwester getroffen, und sie behauptet, sie sei mit deinem Vater verheiratet.« Mir selbst war es auch schwergefallen, es zu glauben: Wenn der eigene Vater die ältere Schwester der schlimmsten Feindin heiratet, ist das für meinen Geschmack ein bisschen viel Zufall, obwohl ich natürlich auch finde, dass all das Gerede darüber, wie klein unsere Welt ist, stimmt. Wenn man Jüdin ist, hat man keine Wahl.

»Ich habe nichts dagegen, dass du Brendas Schwester heiratest«, hatte ich zu meinem Vater am Telefon gesagt, als er mich anrief, um es mir zu erzählen, »aber, bitte, mach einen Ehevertrag, damit nicht dein ganzes Vermögen bei Brenda landet, wenn du gestorben bist.« Und Brendas große Schwester unterschrieb den Ehevertrag, das ist drei Jahre her, und jetzt rief Renee Fleisher mich an, hallo, hallo, Brendas Schwester hat deinen Vater geheiratet, und übrigens stolziert sie gerade die Third Avenue entlang und hat nur ein Handtuch an. Ich gab den Fall an meine Schwester Eleanor ab, die ihre gütige Seite herauskehrte, zu Vaters Wohnung fuhr, Anziehsachen für Brendas Schwester holte und sie zu ihrer Mutter nach Minneapolis schickte. Meinen Vater brachte sie in die Klinik »Seven Clouds«, was nicht gerade ein verheißungsvoller Name für eine Entziehungsklinik war, aber es ist immer wieder staunenswert, wie wenig Wahl man hat, wenn es um solche Anstalten geht. So zog mein Vater ab, um trocken zu werden und Aschenbecher aus Blättern zu machen, und seine Wohnung in New York war einladend leer.

Ich besaß einen Schlüssel. Ich hatte im letzten Jahr oft dort gewohnt, weil wir pleite waren. Als Mark und ich heirateten, waren wir reich, und zwei Jahre später waren wir arm. Nicht richtig arm - wir waren nicht ohne Eigentum. Wir hatten eine Stereoanlage, die Tausende von Dollar gefressen hatte, und ein Landhaus in West Virginia, das Zehntausende von Dollar gefressen hatte, und ein Haus in Washington, das Hunderttausende von Dollar gefressen hatte, und wir hatten noch viele andere Dinge - mein Gott, hatten wir viel Zeug! Wir hatten eine Wetterfahne und Steppdecken und Karussellpferde und bunte Glasfenster und Zinnschachteln und Taschenspiegel und Schokoladentassen von Cadbury und Postkarten von San Francisco vor dem Erdbeben - wir waren schon was wert. Wir hatten bloß kein Bargeld. Mir blieb es immer ein bisschen schleierhaft, wieso wir erst so viel Geld hatten und dann so wenig, aber jetzt verstehe ich es natürlich etwas besser, denn ein weiterer Grund, warum unser Geld verschwand, war die Liebschaft mit Thelma Rice. Mittendrin flog Thelma nach Frankreich, und Sie hätten mal die Telefonkosten sehen sollen!

Nicht dass ich über die Telefonrechnungen Bescheid gewusst hätte, als ich das Kinderliederbuch mit der widerlichen Widmung fand. »Mein geliebter Mark«, stand da, »ich wollte Dir zur Erinnerung an die Ereignisse von heute etwas schenken, denn unsere Zukunft liegt jetzt klar vor uns. Jetzt kannst Du Sam diese Lieder vorsingen, eines Tages singen wir sie ihm gemeinsam vor. Ich liebe Dich, Deine Thelma.« So stand es da. Ich konnte es kaum glauben. Besser gesagt, ich glaubte es wirklich nicht. Ich sah mir die Unterschrift noch einmal an und bemühte mich, einen fremden Namen herauszulesen, einen Namen, den ich nicht kannte, aber da war das T, und auch das a war klar zu erkennen, wenn auch die Buchstaben dazwischen etwas unleserlich waren, aber was gibt es schon für Namen, die mit T anfangen und auf a enden, außer Thelma. Thelma! Sie war eben noch zum Mittagessen in unserem Haus gewesen! Sie und ihr Mann Jonathan - genau genommen waren sie nicht zum Essen gekommen, nur zum Nachtisch, einem Karottenkuchen, den ich gemacht hatte und der zu viel zerdrückte Ananas drin hatte, aber er schmeckte immer noch ungeheuer gut im Vergleich zu Thelmas Süßspeisen. Sie macht immer so klebrige Puddings. Thelma, ihr Mann Jonathan - der von der Geschichte wusste, wie sich herausstellte - und mein Mann Mark, die drei saßen friedlich da, während ich in meinem bügelfreien Umstandskleid herumwackelte und den anderen Gästen Rübentorte servierte und mich wegen der Ananas entschuldigte. Vielleicht finden Sie es seltsam, dass mich ihr Erscheinen zum Mittagessen so aufregte, aber man kommt sich so schrecklich komisch vor, wenn man so eine Geschichte entdeckt. Das ist mit das Schlimmste. Und die Vorstellung, dass ich sie auch noch einlud und sie meine Einladung annahmen und alle drei dasaßen und mich für eine dumme Gans hielten - das macht alles nur noch schlimmer. Das Tödlichste aber war Thelmas Anruf am nächsten Tag, um sich zu bedanken und nach dem Rübenkuchenrezept zu fragen. Ich schickte es ihr. Natürlich ließ ich die zerdrückte Ananas weg.

»Hier ist das Rübenkuchenrezept«, schrieb ich auf eine kleine Karte dazu, »ohne alle überflüssigen Zutaten.« Ich fürchte, ich habe auch noch ein kleines lächelndes Gesicht hingemalt. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Leuten, die Gesichter zeichnen, aber manchmal passt einfach nichts anderes. Zum Beispiel jetzt, in diesem Augenblick, würde ich am liebsten auch ein Gesicht hinter den letzten Satz malen, nur müsste es diesmal die Stirn runzeln.

Ich sollte wohl noch etwas klarstellen. Zwar fiel ich aus allen Wolken, dass Thelma Marks Geliebte war, aber dass er eine Affäre hatte, wusste ich. Das war auch der Grund, warum ich das Kinderliederbuch fand. Ich suchte in seinen Schubladen nach Beweisen. Aber ausgerechnet Thelma! Es machte mich entsetzlich wütend. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn Mark mit irgendeiner Puppe etwas angefangen hätte, aber er war losgezogen und hatte ein Verhältnis mit einer Frau, die nicht nur riesengroß ist, sondern auch noch intelligent. Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir, seit er das Verhältnis mit ihr hatte, von einer Party nach Hause gekommen waren und ich beim Ausziehen gesagt hatte: »Mein Gott, heute Abend hat Thelma wieder so was Komisches gesagt.« Und dann wiederholte ich es wortwörtlich. Was für ein Idiot ich war. Was für ein Idiot ich war! Ich wusste sogar, dass Thelma einen Freund hatte. Alle wussten es. Jedem erzählte sie ganz offen, dass ihr Mann wahrscheinlich vom Außenministerium an irgendeine Botschaft ganz weit weg versetzt werden und sie dann in Washington bleiben und eine Eigentumswohnung kaufen würde.

»Sie redet von einer Eigentumswohnung«, erzählte mir meine Freundin Betty Searle eines Tages am Telefon. »Da steckt ein Mann dahinter.«

»Bist du sicher?«, fragte ich.

»Natürlich«, antwortete Betty. »Die Frage ist nur, wer.« Sie überlegte einen Augenblick. »Vielleicht Senator Campbell«, meinte sie dann. »Er hat auch was von einer Eigentumswohnung gesagt.«

»Senatoren reden immer von so was«, meinte ich.

»Das stimmt schon«, sagte Betty, »aber wer könnte es sonst sein?«

»Ich werde Mark fragen.«

»Glaubst du, dass Thelma Rice mit Senator Campbell ein Verhältnis hat?«, fragte ich Mark noch am selben Abend.

»Nein«, antwortete er.

»Na, jedenfalls hat sie einen...

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Autor

Nora Ephron schrieb das Drehbuch zu und führte Regie bei dem Kinohit Julie & Julia über das Leben der legendären Fernsehköchin Julia Child und erhielt Oscar-Nominierungen für das beste Originaldrehbuch für die Filmklassiker When Harry Met Sally und Sleepless in Seattle, bei dem sie auch Regie führte. Heartburn wurde kurz nach Erscheinen der Originalausgabe 1983 mit Meryl Streep und Jack Nicholson verfilmt. Neben zahlreichen Kolumnen- und Essaybänden ist Heartburn ihr einziger Roman. Nora Ephron lebte in Manhattan, sie starb im Jahr 2012.