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KlappentextDie Feierlichkeiten anno 2017 haben anschaulich gezeigt, in welchem Grad die Reformation immer noch an die Person Martin Luthers geknüpft wird. Gefeiert wurde der Reformator als der ultimative deutsche Held, der - der Legende nach - mit dem Satz 'Hier stehe ich und ich kann nicht anders' gleich zwei bis dahin unhinterfragbare Autoritäten, die des Papstes und die des Kaisers, herausforderte, dessen Hammerschläge nicht allein die Reformation, sondern gar die Neuzeit einläuten sollten, der uns ferner als der erste moderne Mensch persönliche Freiheit schenkte und der den Namen des eigentlichen (neben Bonifatius früher und Bismarck später) Schöpfers der deutschen Nation verdiene. Seit jeher wurde dafür gesorgt, dass sich rund um den Wittenberger Theologieprofessor Mythen wie diese rank(t)en. Dabei hatte die (kirchliche) Reformation, die Luther mitprägte, neben ihren positiven auch problembehaftete Folgen. Spätestens jetzt also, aus heutiger Sicht und vor dem Hintergrund des 500. Reformationsjubiläums, muss deshalb die Frage erlaubt sein, ob man im Falle der 1517 ausgelösten Bewegung in der Tat nur von Gewinn(en), wie es meistens die Forschung des 19., aber auch teilweise 20. Jahrhunderts wollte, oder eben auch von Verlust(en) sprechen sollte.
Dr. Cezary Lipi?ski ist Literaturprofessor am Institut für Germanistik der Universität Zielona Góra, Polen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Kultur Schlesiens und schlesische Mystik.
Dr. Cezary Lipi?ski ist Literaturprofessor am Institut für Germanistik der Universität Zielona Góra, Polen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Kultur Schlesiens und schlesische Mystik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783647564814
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis0 - No protection
FormatE107
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum20.01.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.66
Seiten332 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2719 Kbytes
Illustrationenmit 10 Farbabb.
Artikel-Nr.13870127
Rubriken
Genre9201