Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Haus Zamis 90

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am23.03.20241. Aufl. 2024
Das Mädchen war wunderschön. Ihre Gesichtszüge waren die eines Engels. Eines schwarzen Engels. Ihr Körper war eine einzige Verlockung. Sie trug ein ultraknappes Lederkorsett, das ihre Brüste zusammenquetschte und den Ausschnitt mehr als ansehnlich machte, einen superkurzen Minirock und Netzstrümpfe.
Dennoch spürte Rokko Veres sofort, wie gefährlich sie war. Sie besaß etwas von dem, was auch seine Schwester Vanessa auszeichnete: Allein durch ihren Anblick konnte man erstarren.
Allerdings war auch Rokko beileibe kein normaler Mensch, sondern ein Vampir ...

Noch befinden sich die Zamis auf Lanzarote. Aber als sie nach Wien zurückkehren, erfährt Coco, dass Asmodi einen ganz besonders perfiden Auftrag für sie bereithält ... Lässt sich der Untergang des Hauses Zamis noch verhindern?
mehr

Produkt

KlappentextDas Mädchen war wunderschön. Ihre Gesichtszüge waren die eines Engels. Eines schwarzen Engels. Ihr Körper war eine einzige Verlockung. Sie trug ein ultraknappes Lederkorsett, das ihre Brüste zusammenquetschte und den Ausschnitt mehr als ansehnlich machte, einen superkurzen Minirock und Netzstrümpfe.
Dennoch spürte Rokko Veres sofort, wie gefährlich sie war. Sie besaß etwas von dem, was auch seine Schwester Vanessa auszeichnete: Allein durch ihren Anblick konnte man erstarren.
Allerdings war auch Rokko beileibe kein normaler Mensch, sondern ein Vampir ...

Noch befinden sich die Zamis auf Lanzarote. Aber als sie nach Wien zurückkehren, erfährt Coco, dass Asmodi einen ganz besonders perfiden Auftrag für sie bereithält ... Lässt sich der Untergang des Hauses Zamis noch verhindern?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751763134
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum23.03.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.90
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3223 Kbytes
Artikel-Nr.13924580
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Dass ihn die anderen ausgerechnet Spider nannten, begriff er nicht. Seit wann hüpften Spinnen, so wie er hüpfen musste, seit Asmodi ihn in diese verdammte Freakgestalt mit den steifen, an den Unterschenkeln miteinander verwachsenen Beinen verwandelt hatte? »Findest du nicht, dass die Coco klasse ist? Ein echtes Fickmäuschen!«

»Gefällt es euch hier?«, tönte plötzlich eine Stimme durch den Raum.

Von wo sie kam, konnte Spider nicht sehen, und sein Begleiter sah nicht so aus, als wüsste er mehr. Mit seinem ganzen Sabber wirkte er sowieso total beschränkt. Wie ein Idiot. Deswegen nannten ihn alle hier in der Zamis-Villa auch nur den Depp.

Wieder diese Stimme: »Ich habe euch etwas gefragt!« Sie klang scharf, so als würde sie ständig Befehle erteilen. Und sie hörte sich wütend an. Spider ahnte Übles. Da hatte sich doch wer eingeschlichen! Vielleicht ein alter Freund dieser Zamis-Sippe. Falls deren Mitglieder überhaupt noch Freunde hatten. Es war ihnen nicht gut bekommen, sich mehr oder weniger offen gegen Asmodi zu wenden.

»Wo bist'n duuu?«, fragte der Depp. »Und wer? Bist'n Mann oooder 'ne Frau?«

Seltsam, das konnte man tatsächlich nicht erkennen. Die Stimme klang unnatürlich. Sie war bestimmt magisch verzerrt. Kein Wunder - wer würde schon frei heraus zugeben, dass er sich auf die Seite der Zamis stellte? Für diese ehemals ach so mächtigen Leute waren verdammt miese Zeiten angebrochen. Man hörte, sie flohen von hier nach dort und hinterließen überall verbrannte Erde.

Aber miese Zeiten gab es nicht nur für die Zamis! Das merkte Spider überdeutlich, als ihm plötzlich jemand das verwachsene doppelte Standbein wegtrat. Er verlor den Halt, ruderte wild mit den Armen und krachte auf den Rücken. Der Kopf schlug auf. Es tat schrecklich weh, erst recht, als im nächsten Augenblick der Depp mit voller Wucht auf ihn schmetterte.

Zu allem Überfluss auch noch mit dem Gesicht nach unten. Speicheltropfen klatschten ihm auf die Wangen und den Nasenrücken.

Ihm blieb aber keine Zeit, sich zu ekeln, bis ihn ein harter Tritt erwischte. Den Depp traf es ebenfalls; er rollte von ihm herunter und überschlug sich einmal auf dem Boden. Dabei jammerte er fürchterlich.

Eine Sekunde später beugte sich eine dunkle Gestalt über die beiden. Sie hielt ein Messer in der Hand. Die Spitze der Klinge zischte zwischen den ängstlich verzerrten Gesichtern der Freaks hin und her. »Wer noch ein Wort sagt, ohne dass ich ihn auffordere, dem schneide ich die Zunge ab. Klar?«

Spider öffnete den Mund, klappte ihn aber sofort wieder geräuschvoll zu. Der Depp hingegen sabberte ein »Klar«. Spider nickte hastig. Nur den Mund zu halten war sicherer.

Der Fremde trug eine Kutte aus schwarzem Stoff, die seinen ganzen Körper verhüllte und deren Oberfläche geheimnisvoll waberte, als würde ein Zauber darüberliegen. Wahrscheinlich war es auch so, um den Träger völlig unkenntlich zu machen. Eine Kapuze lag über dem Kopf, so weit über die Stirn gezogen, dass das Gesicht im Schatten lag ... und wohl zusätzlich unter einem magischen Schleier.

»Es gefällt mir nicht«, sagte die fremde Gestalt, »dass sich solcher Abschaum wie ihr in einem ehemals herrschaftlichen Dämonenhaus herumtreibt. Was habt ihr hier zu suchen?«

»Äh ... äh ...«, stotterte der Depp und zog die Nase hoch.

Spider schwieg lieber ganz. Wer immer dieser Mistsack von einem Dämon war, er würde garantiert auch bei einer Antwort, die ihm nicht gefiel, sein Messer einsetzen.

»Das ist alles?«, herrschte der Kuttenträger die beiden Freaks an. »Rotziges Gestammel und verbissenes Schweigen?«

Die Klinge senkte sich tiefer, verharrte nur einen Millimeter über dem rechten Augenlid des Deppen. Der blinzelte heftig; eine Wimper fiel, und ein Blutstropfen rann ihm ins Auge, woraufhin er noch hastiger blinzelte und zu kreischen begann.

Die Kuttengestalt hob das Messer und stach zu.

Spider drehte es den Magen um - nicht wegen dem Depp, sei's drum, aber nun war er der Nächste ... und der Einzige, an dem dieser Fremde noch seine Wut abreagieren konnte.

Elender Mist, elender! Dabei hatten sie sich doch nur auf dem Bett dieser Coco-Schlampe etwas aufgeilen wollen. Das hatten doch andere auch schon gemacht. Warum erwischte es nur ausgerechnet ihn?

Was hatte er denn verbrochen? War er denn noch nicht gestraft genug?

Aber es spritzte kein Blut, oder nur ein bisschen, und der Depp starb auch nicht. Die Klinge bohrte sich nicht durchs Auge ins Hirn. Der Fremde hatte sie nämlich rechtzeitig zur Seite gedreht und nur mit dem Griff zugeschlagen.

Der Depp ächzte. Eine Beule wuchs in blitzartiger Geschwindigkeit, und das Auge schwoll zu. »Was ... was willst'n wisseeen?«

»Was ihr hier treibt? Wieso hat sich so ein Abschaum wie ihr in der Zamis-Villa breitmachen können?«

»Wer bist'n duuu, dass du das nicht weißt?«, fragte der Depp. Die Schwellung über dem Auge war erstaunlich groß, wie ein halbes Ei, und die Oberfläche schillerte. So etwas hatte Spider noch nie gesehen.

Die Worte waren ein dämlicher Fehler gewesen. Das wusste Spider, ohne dass man es ihm sagen musste. Die Gestalt wirbelte herum, schnell und gewandt. Das Messer begann einen wilden Tanz an den sowieso schon geschundenen Füßen des Deppen.

Der kreischte erneut, schriller und höher als zuvor. Irgendwelche Wortfetzen mischten sich unter die gequälten Laute, aus denen man mit einiger Phantasie ein »Aufhören, aufhören, bitte« interpretieren konnte. Die Beine zitterten.

Diesmal sah es richtig blutig aus: Ein ekliger See rund um die zappelnden Füße.

»Also, noch einmal«, sagte die Gestalt, und es klang gefährlich ruhig. »Beginnen wir von vorne. Wieso hausen Freaks in diesem Haus? Und um eins klarzustellen - ich hab keine Lust mehr, noch länger meine Zeit zu verschwenden. Ich kann euch auch eure Schwänze abschneiden, falls die überhaupt noch funktionieren, und in den Mund stopfen. Wenn ihr sowieso nicht redet, macht das auch keinen Unterschied mehr.«

»Gut, gut, gut, gut«, haspelte Spider. »Das ist so, also: Hör zu, das kann man ganz leicht erklären!«

»Dann tu's endlich!« Die Klinge ruckte ein wenig herum. Etwas Haut klebte daran.

»Ja, ja, klar! Also, Asmodi war's. Er hat uns die Villa zur Verfügung gestellt! Das ist doch klar, dass wir da nicht Nein sagen, wenn der Fürst selbst es so wünscht! Wobei wir auch gern wieder gehen können, wenn es dich stört. Ja, ja, ich geh gerne, mein Herz hängt hier nicht!«

»Noch nicht«, sagte der Kuttenträger und setzte die Klinge auf Spiders Brustkorb. Die Spitze zerschlitzte mühelos den Stoff und bohrte sich ein klein wenig in die Haut. »Aber das kann sich ganz schnell ändern, wenn du mich weiterhin anlügst! Also - soll ich dein Herz hier hinhängen? Vielleicht an einer kräftigen Ader als Windspiel vors offene Fenster?«

Spiders Zähne klapperten aufeinander. Der Depp neben ihm robbte zur Seite, in seiner eigenen schmierigen Blutspur.

»Na, kleiner Freak, soll ich also dein warmes, einst so schwarzes Herz herausschneiden? Würde dir das gefallen, ja?«

»Ich - ich lüge nicht!«, beeilte sich Spider zu versichern. »Es war genauso, wie ich es gesagt habe!«

»Asmodi hat euch Freaks die Villa übergeben?«

»Ja, ja! Ganz sicher.«

»Warum?«

»Weil die Zamis gegen ihn revoltieren! Deshalb zeigt der Fürst der Schwarzen Familie allen Sippen, was passiert, wenn man sich gegen ihn erhebt!« Die Klinge schlitzte ein bisschen weiter seine Haut. »Scheiße, ich kann doch auch nichts dafür!«, kreischte er.

»Als Abschreckung«, sagte der Kuttenträger, und er klang verblüfft. »Asmodi schickt euch Geschmeiß hierher als Abschreckung für alle anderen, dass sie es den Zamis nicht gleichtun.«

»Genau! Der Arsch geht ihm wohl auf Grundeis, dem Fürsten!« Spider kicherte hastig. Vielleicht konnte er sich bei dem Fremden einschleimen. Er würde alles tun, alles, um seine Haut zu retten.

»Halt's Maul!«

Okay. Das funktionierte offenbar nicht.

Gleichzeitig stand der Depp auf und watschelte in Richtung Ausgangstür. Jeder seiner Schritte platschte und hinterließ eine blutige Spur.

»Stehen bleiben!«, herrschte der Fremde den Freak an.

»Waaas'n? Will nur geh'n, is doch alles klar, oder?«

Der Kuttenträger huschte lautlos und schnell durch den Raum; wie ein Geist. Da musste Magie im Spiel sein, ganz bestimmt. Allerdings erwies sich der vermeintliche Geist erneut als äußerst handfest. Was genau geschah, erkannte Spider gar nicht - er war viel zu erleichtert, dass das Messer nicht mehr auf seiner Brust saß. Jedenfalls fiel der Depp hin, schrie und zappelte, und als es vorbei war, hing seine Kleidung in Fetzen. Das Glied baumelte, erstaunlich klein, zwischen Stofffetzen, und auf den blanken Hintern war ein Zeichen geschlitzt worden ... ein blutiges...
mehr