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Fass mich nicht an!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
32 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.10.2010
Veronica Ferres' neues Bilderbuch gegen sexuelle Gewalt
Schwimmunterricht macht keinen Spaß, findet Jonas, denn er kann es noch nicht so gut. Als die Klassen-Rabauken ihm immer wieder unter Wasser ziehen, verdrückt er sich und trödelt ein wenig im Umkleideraum rum. Ein Zehntklässler kommt hinzu und plaudert nett mit ihm. Aber plötzlich beginnt der ältere Junge, peinliche Fragen zu stellen und will Jonas anfassen. Doch das will Jonas auf keinen Fall! Er schreit laut, bis jemand zu Hilfe kommt. Zu Hause erzählt er alles seinen Eltern und die bestärken ihn, dass er ein sehr mutiger Junge ist: Er hat sich gewehrt und nicht einschüchtern lassen.
Kinder müssen Gefahrensituationen erkennen und den Mut haben, sich zu wehren. Dafür brauchen sie Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
• Ein einfühlsames Bilderbuch zum Tabuthema »Sexuelle Gewalt gegen Jungen«
• Für Eltern und Erzieher - der ideale Anlass und Einstieg in das Gespräch über ein brisantes Thema

Veronica Ferres, 1965 in Solingen geboren, studierte in München Germanistik und Theaterwissenschaft. Dann wechselte sie an das Max Reinhardt Seminar in Berlin und nahm Schauspielunterricht. Nach verschiedenen Engagements in der Deutschen Theaterlandschaft wurde sie 1991 durch den Kinofilm »Schtonk« schlagartig berühmt. Seitdem gehört Veronica Ferres zur ersten Riege der deutschsprachigen Schauspieler. Für ihre Rollen in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen erhielt sie eine Vielzahl von Preisen. Privat engagiert sich Veronica Ferres in der Kinderschutzorganisation »Power-Child e.V.« gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern.
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Produkt

KlappentextVeronica Ferres' neues Bilderbuch gegen sexuelle Gewalt
Schwimmunterricht macht keinen Spaß, findet Jonas, denn er kann es noch nicht so gut. Als die Klassen-Rabauken ihm immer wieder unter Wasser ziehen, verdrückt er sich und trödelt ein wenig im Umkleideraum rum. Ein Zehntklässler kommt hinzu und plaudert nett mit ihm. Aber plötzlich beginnt der ältere Junge, peinliche Fragen zu stellen und will Jonas anfassen. Doch das will Jonas auf keinen Fall! Er schreit laut, bis jemand zu Hilfe kommt. Zu Hause erzählt er alles seinen Eltern und die bestärken ihn, dass er ein sehr mutiger Junge ist: Er hat sich gewehrt und nicht einschüchtern lassen.
Kinder müssen Gefahrensituationen erkennen und den Mut haben, sich zu wehren. Dafür brauchen sie Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
• Ein einfühlsames Bilderbuch zum Tabuthema »Sexuelle Gewalt gegen Jungen«
• Für Eltern und Erzieher - der ideale Anlass und Einstieg in das Gespräch über ein brisantes Thema

Veronica Ferres, 1965 in Solingen geboren, studierte in München Germanistik und Theaterwissenschaft. Dann wechselte sie an das Max Reinhardt Seminar in Berlin und nahm Schauspielunterricht. Nach verschiedenen Engagements in der Deutschen Theaterlandschaft wurde sie 1991 durch den Kinofilm »Schtonk« schlagartig berühmt. Seitdem gehört Veronica Ferres zur ersten Riege der deutschsprachigen Schauspieler. Für ihre Rollen in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen erhielt sie eine Vielzahl von Preisen. Privat engagiert sich Veronica Ferres in der Kinderschutzorganisation »Power-Child e.V.« gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641045296
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum20.10.2010
Seiten32 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5370 Kbytes
Artikel-Nr.1003883
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Liebe Kinder, liebe Eltern, »Fass mich nicht an!« - wenn ein Kind diesen Satz laut und bestimmt ausspricht, dann ist es selbstbewusst und weiß, dass niemand die Grenzen seines Körpers überschreiten darf.
»Fass mich nicht an!« ist der Titel des zweiten Bilderbuches für Euch, liebe Kinder, und Sie, liebe Eltern, das in Zusammenarbeit mit Power-Child e.V. entstanden ist und mit dessen Hilfe wir das Gespräch über die Gefahren von sexuellen Übergriffen erleichtern möchten.
Über den Erfolg unseres Vorgängerbandes »Nein, mit Fremden gehe ich nicht!« habe ich mich sehr gefreut, vor allem über die Auszeichnung der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, die große Nachfrage und die zahlreichen Zuschriften: Viele Leser berichteten uns, dass nach dem gemeinsamen Lesen das Thema »sexuelle Gewalt gegen Kinder« in den Familien angesprochen werden konnte. Als Botschafterin von Power-Child e.V. liegt mir dies besonders am Herzen - und deswegen war es für mich auch eine Selbstverständlichkeit, dass auf »Nein, mit Fremden gehe ich nicht!« ein weiteres Buch folgen sollte.
In »Fass mich nicht an!« dreht sich alles um Alltagssituationen, wie sie viele Kinder und wohl auch manche Eltern kennen: Jonas mag den Schul-Schwimmunterricht nicht und trödelt deswegen in der Umkleide. Ein älterer Junge kommt hinzu. Sie plaudern. Doch dann fängt der Zehntklässler an, Jonas zu bedrängen _
Power-Child e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken, damit sie in Übergriffssituationen, wie sie Jonas hier erleben muss, selbstbewusst »NEIN« sagen, so lange Krach machen und nach Hilfe rufen, bis diese kommt. Und vor allem sollten Kinder offen und ohne Scham mit ihren Eltern über einen solchen Übergriff sprechen können. Kinder sollen unbeschwert und glücklich aufwachsen. Dazu brauchen sie unseren Schutz - in der Familie und auch in der Gesellschaft. Leider ist dies keine Selbstverständlichkeit. Deswegen engagiere ich mich seit Gründung für den Power- Child e.V. Zu den Hauptzielen unseres Vereins zählt, das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken und das Bewusstsein für ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu fördern. Prävention gegen sexuelle Gewalt beginnt bei den Kindern selbst.
»Fass mich nicht an!« soll einen Beitrag zu diesem Ziel leisten und Kindern wie Erwachsenen ermöglichen, über das Thema sexuelle Gewalt individuell ins Gespräch zu kommen. Damit möglichst viele Kinder eine unbeschwerte und glückliche Kindheit genießen können.
Viel Spaß bei der Lektüre!

Beim Umziehen in der Umkleidekabine sollen sie sich beeilen, weil sie insgesamt nur zwei Stunden Zeit haben. Auch das findet Jonas blöd. Außerdem friert er immer, wenn er in der Badehose die große Schwimmhalle betritt. Und dann sollen sie auch noch kalt duschen, bevor sie ins Wasser gehen.

Jonas ärgert sich, dass er noch nicht richtig schwimmen kann. Mit den anderen Nichtschwimmern muss er in dem Teil des Beckens bleiben, wo sie noch stehen können. Herr Lehmann hat keine Zeit, den Nichtschwimmern das Schwimmen beizubringen, weil er die Schwimmer
»Ganz schön doof, diese Idioten-Übung«, schimpft auch
Gerrit, als er mit dem Schwimmbrett unter dem Bauch wie
ein Frosch an Jonas vorbeistrampelt.
»Und wie lange sollen wir den Quatsch jetzt machen?«,
fragt Jonas und wirft dem Lehrer einen fragenden Blick zu,
aber der hat nur Augen für die Taucher.
Es dauert nicht lange, bis Gerrit und Vincent anfangen,
Blödsinn zu machen. Gerrit ist der »Weiße Hai«. Er liegt
auf seinem Schwimmbrett, strampelt wie wild und pflügt
blitzschnell durchs Wasser. Er verfolgt Vincent. Aber
Vincent wehrt sich gegen den Angreifer.
»Yippie!«, schreit er und haut das Schwimmbrett auf die
Wasseroberfläche, um Gerrit nass zu spritzen. Doch Gerrit
kann entkommen.
Jonas sieht das hellblaue Schwimmbrett, mit dem Vincent
durch das Wasser tobt, direkt auf sich zukommen und reißt
die Arme hoch. Zu spät. Das Schwimmbrett trifft ihn
direkt in den Bauch. Jonas strauchelt, fällt um und versinkt
in den Fluten. Wasser dringt ihm in Nase und Ohren.
Hustend stellt sich Jonas wieder auf und wischt sich das
Wasser aus dem Gesicht.
»Hey, du Idiot!«, brüllt er Vincent an.
Doch der lacht ihn nur aus. »Jonas ist ein Mädchen! Jonas
ist ein Mädchen!«
»Hört auf mit dem Unsinn! Vincent, Gerrit, Jonas!«, ruft Herr Lehman vom anderen Beckenrand herüber. Doch sobald der Lehrer sich wieder umgedreht hat, holt Gerrit mit der Hand aus und klatscht Jonas noch eine Ladung Wasser ins Gesicht. Er lacht wie ein krächzender Papagei. Wieder schluckt Jonas Wasser und muss husten. Jetzt reicht es ihm. Er pfeffert sein Schwimmbrett auf den Beckenrand. In diesem Moment erst wird ihm bewusst, dass es pink ist. Ausgerechnet pink! Wie oberpeinlich!
Die Toiletten sind am anderen Ende der Schwimmhalle. Man muss durch die Umkleideräume hindurchgehen. Jonas tapst am großen Schwimmer-Becken entlang, wo ein paar ältere Schüler gerade ein Wettschwimmen veranstalten. Die sind bestimmt schon in der zehnten Klasse. Jonas bleibt einen Moment stehen und schaut ihnen zu. Er findet es toll, wie einer nach dem anderen mit einem Kopfsprung ins Wasser springt und wie sie dann in einem Wahnsinnstempo die Bahnen entlangkraulen. So gut würde Jonas auch gern schwimmen können! Er stellt sich vor, er wäre ein Delphin, der elegant durchs Wasser gleitet. Tausendmal besser wäre das, als mit so einem dusseligen pinkfarbenen Schwimmbrett durch das Nichtschwimmerbecken zu paddeln.

In der Umkleidekabine ist niemand. Unter der Dusche oder bei den Toiletten auch nicht. Eigentlich muss Jonas überhaupt nicht. Aber wo er schon mal da ist, geht er auf die Toilette. Jonas beeilt sich, denn im Vergleich zu der warmen Schwimmhalle ist es hier ziemlich kalt. Schnell huscht er mit nackten Füßen durch den Sammelumkleideraum. Plötzlich ruft jemand. Es ist der ältere Schüler, der ihn eben beobachtet hat. Lässig steht er im Umkleideraum neben seinem geöffneten Schließfach.
»Na, hast du auch keinen Bock mehr auf Schwimmen?«
Jonas dreht sich um. Nein, hinter ihm steht niemand. Der große Junge hat tatsächlich ihn gemeint. Jonas weiß nicht, was er antworten soll, und zuckt mit den Schultern. »Wie heißt du?«, fragt der Junge. »Jonas«, antwortet er.
»Hast du auch einen Spitznamen? Ein Junge in deinem Alter sollte einen coolen Spitznamen haben!« Der ältere Schüler grinst.
Jonas ist es irgendwie peinlich, dass er keinen Spitznamen hat. Er wird rot.
»Du bist ja kein Baby mehr«, meint der Junge. »Solltest dir wirklich einen coolen Spitznamen zulegen. Jonny, vielleicht. Was hältst du von Jonny?« »Hm«, sagt Jonas. »Klingt cool.« Plötzlich fühlt er sich gut. Der Junge hat gesagt, er sei kein Baby mehr. Überhaupt gefällt es ihm, dass ein älterer Junge sich mit ihm unterhält. »Hier, magst du?« Der Junge hält ihm eine Tüte mit Weingummi-Fröschen hin. Jonas muss an die doofe Froschübung mit dem Schwimmbrett denken. Trotzdem nimmt er sich einen grün-weißen Frosch. »Nimm dir ruhig zwei oder drei«, fordert der Junge ihn auf und stopft sich selbst zwei Frösche auf einmal in den Mund.
»Wenn Mädchenklassen hier sind, ist es interessanter«, sagt er mit vollem Mund und grinst breit. »Hast du sie schon mal heimlich beim Umziehen beobachtet?« Jonas schüttelt hastig den Kopf. Für so was interessiert er sich nicht.
Jetzt nimmt der Junge die letzten Frösche aus der Tüte und knüllt sie zusammen. Er geht an Jonas vorbei und wirft die Tüte in den Mülleimer neben der Tür. Dann gibt er der Tür einen Tritt mit dem Fuß. Sie fällt ins Schloss. Plötzlich greift sich der Junge zwischen die Beine. Jonas kennt das. Das machen große Jungs und Männer schon mal, wenn sie was zwackt.
Jetzt zwinkert der Junge ihm zu und lächelt, als hätten sie beide ein Geheimnis.
»Und?«, fragt er. »Du und die anderen Jungs aus deiner Klasse ^ habt ihr schon mal eure Pimmel verglichen, wenn ihr gemeinsam unter der Dusche steht?« Jonas versteht nicht. Er hat ein komisches Gefühl im Bauch. Ihm wird heiß und schwindelig. Seine Gedanken fahren Achterbahn. Warum spricht der große Junge mit ihm über so was? Jonas weiß, was der Junge mit Pimmel meint. Aber mit einem Fremden über so was zu reden, findet er komisch. Jonas weiß nicht, was er antworten soll, aber er will nicht uncool sein. »Doch, schon«, stammelt er. Plötzlich kommt der Junge einen Schritt näher. »Das könnten wir ja auch machen. Du zeigst mir deinen und ich zeig dir meinen.«
Jonas hat das Gefühl, als würde sein Herz nicht in der Brust schlagen, sondern in Hals und Kopf. Er hat Angst und das Ganze ist ihm peinlich. Doch plötzlich ist ihm klar: Nein, das will er auf keinen Fall! Als der Junge merkt, dass Jonas nicht mitmachen will, kommt er noch näher und fasst ihn am Arm. »Na komm schon, zier dich nicht!«
Mit einem Mal merkt Jonas, dass er in der Falle sitzt. Der Junge steht vor der Tür und versperrt ihm den Weg. Was soll er nur tun? Jetzt hört Jonas Stimmen vor der Tür. Da kommt ihm die rettende Idee. Er nimmt all seine Kraft zusammen. »Fass mich nicht an. Ich will das nicht!«, brüllt er, so laut er kann, und versucht, sich loszureißen.
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Kritik
Eltern sind sehr betroffen bei all den Nachrichten, wo überall ihre Kinder übergriffigen Erwachsenen ausgeliefert sein können, und sie wünschen sich jede Unterstützung, ihre Kinder zu schützen. Dieses Buch löst unterschiedliche Reaktionen aus: Die Illustrationen erscheinen vielen Betrachtern zu sommerleicht in Anbetracht des Themas. Aber tatsächlich können auch Kinder, die sich nicht in dunklen Kellern herumtreiben, auf Große treffen, die jedes stille Örtchen nutzen, um sich an die Kleinen heranzumachen, z.B. die Toilette im Schwimmbad. In diesem Fall ist es auch kein Erwachsener, der von dem schüchternen Jonas verlangt, die Hose auszuziehen. Die abgeschiedene Toilette wird buchstäblich zur Falle, aber Jonas kann sich trotzdem helfen und deshalb bleibt die Geschichte gerade noch sommerleicht. Und es gibt einen Nachschlag: Jonas erzählt davon, was er erlebt hat, und das ist das Entscheidende. Nur wenn Kinder sich nicht an das Schweigegebot der Vergewaltiger halten, verlieren diese die Macht über ihre Opfer. Und dafür ist diese Geschichte wichtig: Kinder darin zu unterstützen, auch scheinbar harmlose Übergriffe nicht im Verborgenen zu belassen.Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)mehr

Autor

Veronica Ferres, 1965 in Solingen geboren, studierte in München Germanistik und Theaterwissenschaft. Dann wechselte sie an das Max Reinhardt Seminar in Berlin und nahm Schauspielunterricht. Nach verschiedenen Engagements in der Deutschen Theaterlandschaft wurde sie 1991 durch den Kinofilm »Schtonk« schlagartig berühmt. Seitdem gehört Veronica Ferres zur ersten Riege der deutschsprachigen Schauspieler. Für ihre Rollen in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen erhielt sie eine Vielzahl von Preisen. Privat engagiert sich Veronica Ferres in der Kinderschutzorganisation »Power-Child e.V.« gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern.