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Jetzt ist bald und nichts ist los

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.12.2011
Das Leben ist jetzt und nicht später
Wo ist der Rückspulknopf, wenn man ihn braucht? Das denkt sich die noch nicht ganz dreißigjährige Daphne, als sie am Ende des Jahres mit ihren Freunden neben dem blubbernden Schokobrunnen sitzt und allzu komplizierte Fragen gestellt werden. Zum Beispiel die, die man gerne im Alltag vermeidet: Was macht dich glücklich? Denn das Leben ist jetzt und kann nicht immer auf später verschoben werden. Sie schmieden einen Pakt: Alle haben ein Jahr Zeit, um das Glück zu finden. Alles ist erlaubt.

Katarina Fischer wurde 1982 in Hamburg geboren. Nach zwei lehrreichen Jahren in London lebt sie seit 2006 wieder in der Hansestadt, arbeitet als Fotoredakteurin, Gelegenheits-DJ und schreibt. Mehr Katarina Fischer im Internet unter katarinafischer.blogspot.com.
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Produkt

KlappentextDas Leben ist jetzt und nicht später
Wo ist der Rückspulknopf, wenn man ihn braucht? Das denkt sich die noch nicht ganz dreißigjährige Daphne, als sie am Ende des Jahres mit ihren Freunden neben dem blubbernden Schokobrunnen sitzt und allzu komplizierte Fragen gestellt werden. Zum Beispiel die, die man gerne im Alltag vermeidet: Was macht dich glücklich? Denn das Leben ist jetzt und kann nicht immer auf später verschoben werden. Sie schmieden einen Pakt: Alle haben ein Jahr Zeit, um das Glück zu finden. Alles ist erlaubt.

Katarina Fischer wurde 1982 in Hamburg geboren. Nach zwei lehrreichen Jahren in London lebt sie seit 2006 wieder in der Hansestadt, arbeitet als Fotoredakteurin, Gelegenheits-DJ und schreibt. Mehr Katarina Fischer im Internet unter katarinafischer.blogspot.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641067137
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum12.12.2011
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse771 Kbytes
Artikel-Nr.1042902
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
14 HERZANGELEGENHEIT (S. 138-139)

Liebste Maria,

bitte verzeih mir, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Es ist nicht so, dass ich dich vergessen hätte, aber es ist so langweilig hier und ich will dich nicht damit langweilen, denn dann ist dir auch langweilig und damit ist ja niemandem geholfen. Apropos helfen: Ich wünschte, du wärst jetzt hier, um mir mit diesem Pakt zu helfen. Der Pakt. Du weißt schon, diese Sache, die du innerhalb einer Woche abgehakt hast, du alte Streberin. Selbst wenn es darum geht, sein Leben grundsätzlich zu ändern, bist du die Erste, die es schafft. Und ich? Ich bin hoffnungslos verloren. Ich habe das Gefühl, gar nicht mehr zu wissen, worum es hier eigentlich geht. Vier Monate sind vorbei, und ich bin kein Stück weitergekommen. Kannst du mir nicht einen Tipp geben? Was macht glücklich, Maria, das wüsste ich gern. Übrigens: Hannes hat am Freitag einen Auftritt in Tante Doris' Bar. Nein, das ist kein Witz. Über so etwas würde ich niemals Witze machen. Ja. Ich konnte es auch nicht fassen. Ich wünschte, du könntest dabei sein und es miterleben. Küsse! Daphne

»Herr Schimanski, was macht Sie glücklich?« Er sah mich an, als hätte ich ihm gerade vorgeschlagen, in seinem Laden eine Après-Ski-Party zu veranstalten. »Was ist das denn für eine bekloppte Frage?« »Ich meine es ernst.« Wirklich. Es interessierte mich brennend, ob ein Mann, der so unglücklich wirkte wie Josef Schimanski, überhaupt Glück empfinden konnte. Er legte seine Zeitung ab und starrte mich an. »Das kann ich mir vorstellen, dass Sie das ernst meinen, Fräulein Weiland. Sie haben ja auch sonst nur Flausen im Kopf.« »Geben Sie mir einfach eine Antwort, dann lasse ich Sie in Ruhe. Versprochen.«

Josef Schimanski glotzte regungslos vor sich hin und ich vermutete, dass er nachdachte. Irgendwann bellte er mir seine Antwort förmlich entgegen. »Der Laden.« »Der Laden?!« Ausgerechnet. Darauf hätte ich keine zwanzig Cent gewettet. »Aber Sie haben doch immer schlechte Laune, wenn Sie hier sitzen.« »Wollten Sie mich jetzt nicht in Ruhe lassen? Oder muss ich mir merken, dass Ihre Versprechen genauso wenig wert sind wie Ihre Arbeit?«

»Ich meine ja nur …« »Sie wissen doch wohl von den fünf Säulen?« Er zählte an seinen Fingern mit, weil er offenbar befürchtete, ich könnte den Faden verlieren. »Liebe, Beruf, Familie und Freunde, Gesundheit.« Ich nickte. Das hatte ich ja selbst erst an Silvester Richard vorgebetet. Herr Schimanski fuhr fort: »Ich hab keine Familie oder Freunde, körperlich bin ich am Ende, ich liebe niemanden und das Einzige, was mir dann noch bleibt, ist ja wohl für jeden Idioten zu erkennen: dieser Laden.« »Oh.« Das war das Deprimierendste, was ich in diesem Monat gehört hatte. Wenn nicht sogar in diesem Jahr.

»Das ist doch scheiße.« »Nein, Fräulein Weiland. Das ist das Leben. Die meisten Menschen glauben, sie könnten es beeinflussen, aber vertrauen Sie mir, es kommt, wie es kommt. Sich zu wehren ist nicht nur zwecklos, sondern auch eine dumme Verschwendung von Energie.« »Die man viel dringender zum Zeitunglesen braucht«, murmelte ich, eher zu mir selbst, so viel Bitterkeit hielt man ja ohne Sarkasmus gar nicht aus. »Menschen machen zu viel Unsinn.«

Josef Schimanski starrte grübelnd vor sich hin, als würde ihm nach und nach der ganze Unsinn einfallen, den Menschen seit Anbeginn der Zeit schon verzapft hatten. »Klare Antworten zu verlangen, ist auch Unsinn, Fräulein Weiland.« »Ach ja?« Ich hatte immer gedacht, das wäre der beste Weg, auch klare Antworten zu bekommen, aber in Josef Schimanskis kleinem Universum galten eben andere Regeln. »Und wieso ist das so?« »Weil es die so gut wie nie gibt. Ab und zu mal in der Mathematik, aber sonst? Vergessen Sie's.« Er griff wieder nach seiner Zeitung. »Was macht Sie glücklich, Herr Schimanski?«, äffte er mich noch einmal nach. »Ich wollte doch nur wissen …«, versuchte ich einen neuen Anlauf. Er warf mir über den Rand der Zeitung hinweg einen genervten Blick zu. »Was denn?«
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Katarina Fischer wurde 1982 in Hamburg geboren. Nach zwei lehrreichen Jahren in London lebt sie seit 2006 wieder in der Hansestadt, arbeitet als Fotoredakteurin, Gelegenheits-DJ und schreibt. Mehr Katarina Fischer im Internet unter katarinafischer.blogspot.com.
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Fischer, Katarina