Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Sternenzitadelle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am08.03.2012
Der letzte große Kampf
Die ferne Zukunft: Übermächtige Wesen bedrohen alle Völker der Galaxis und wollen alles schöpferische Leben - und damit das gesamte Universum - auslöschen. Schon verschwinden die ersten Sterne in der Dunkelheit des Nichts. Nur zwölf Auserwählte aus den Reihen der legendären Krieger der Stille könnten die Meister-Creatoren aufhalten. Doch auf die Zwölf warten schier unüberwindliche Schwierigkeiten auf ihrem Weg zur Sternenzitadelle ...

Pierre Bordage, 1955 im Département Vendée geboren, studierte Literaturwissenschaft in Nantes. Mit seinem ersten Roman Die Krieger der Stille landete er auf Anhieb einen riesigen Publikumserfolg. Das Buch wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Grand Prix de l'Imaginaire. Der Autor lebt mit seiner Familie in Boussay an der Atlantikküste.
mehr

Produkt

KlappentextDer letzte große Kampf
Die ferne Zukunft: Übermächtige Wesen bedrohen alle Völker der Galaxis und wollen alles schöpferische Leben - und damit das gesamte Universum - auslöschen. Schon verschwinden die ersten Sterne in der Dunkelheit des Nichts. Nur zwölf Auserwählte aus den Reihen der legendären Krieger der Stille könnten die Meister-Creatoren aufhalten. Doch auf die Zwölf warten schier unüberwindliche Schwierigkeiten auf ihrem Weg zur Sternenzitadelle ...

Pierre Bordage, 1955 im Département Vendée geboren, studierte Literaturwissenschaft in Nantes. Mit seinem ersten Roman Die Krieger der Stille landete er auf Anhieb einen riesigen Publikumserfolg. Das Buch wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Grand Prix de l'Imaginaire. Der Autor lebt mit seiner Familie in Boussay an der Atlantikküste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641084301
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum08.03.2012
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1420 Kbytes
Artikel-Nr.1075819
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEITES KAPITEL

Zwölf an der Zahl müssen erscheinen,
Gemäß den zwölf ersten Welten,
Den zwölf ersten Gewässern
Und den zwölf ersten Tagen.

 


Zwölf Stimmen werden singen,
Auf gerade oder verschlungene Pfade sich begeben.
Finster oder rein wird ihre Seele klingen.
Lang oder kurz wird es sein, ihr Leben.

 


Zwölf Funken werden sprühen,
Wie die zwölf ersten Blumen erblühen,
Wie die zwölf ersten Bäume zum Licht streben
Und die zwölf ersten Tiere leben.

 


Zwölf Herzen werden kraftvoll schlagen,
In Welten grün oder schwarz an allen Tagen.
Blau oder weiß werden ihre Augen sein
Und hell- oder dunkelhäutig werden sie sein.

 


Zwölf Denkweisen werden sich vereinen,
Wie die ersten zwölf Frauen,
Wie die ersten zwölf Männer,
Wie die ersten zwölf Kinder.

 


Zwölf Menschen voller Leidenschaft
Werden dank ihrer Kraft
Voller Freude triumphieren,
Und alle werden jubilieren.

 


Elf an der Zahl werden kapitulieren,
Elf werden untergehen,
Elf werden vernichtet.

 


Sollte ein Einziger sterben,
Sollte ein Einziger versagen,
Sollte ein Einziger Verrat üben,

 


Wird die Menschheit untergehen und verderben.


Der Duodekalog
Erstes Buch des Zeitenendes
»Die Prophezeiungen des Zahiel«


Es ist Zeit, dass Wir Uns vor den Erzfeinden des Glaubens in stillem Gedenken sammeln, mein lieber Adaman ...«

Adaman Mourall stimmte mit einem Nicken zu und folgte seinem erhabenen Gesprächspartner. Die beiden Männer verließen die Gemächer des Pontifex über ein Treppenhaus, das in die feuchtkalten und dunklen Kellerräume des Bischöfl ichen Palastes in Venicia führte. Ihre Gedankenhüter  - acht für den Muffi und zwei für den jungen Exarchen - gingen in gebührendem Abstand hinter ihnen her. Fast unhörbar waren die Schritte der in weiße Kapuzenmäntel gekleideten Scaythen.

Die regelmäßigen Besuche der vier in einem Kellergewölbe ruhenden tiefgefrorenen Menschen machten Adaman Mourall fast wahnsinnig, und ebenso widerwärtig fand er es, von Barrofill XXV. ständig mit »mein lieber Adaman« oder »mein lieber Sohn des Marquisats« angeredet zu werden. Doch diese Titulierungen musste er fast täglich über sich ergehen lassen, seit der Unfehlbare Hirte ihn zum Ersten Sekretär ernannt hatte. Eine Auszeichnung, auf die der Absolvent der Elitehochschule der Heiligen Propaganda (EDHP) gern verzichtet hätte. Wie der Muffi war er in Duptinat - der Hauptstadt des Planeten Marquisat - geboren. Doch diese Tatsache hatte ihm eher zum Nachteil als zum Vorteil gereicht. Statt nach dem Studium sofort in seine Heimat zurückkehren zu dürfen, wie seine Lehrer es ihm versprochen hatten, hatte man ihn gezwungen, für unbestimmte Zeit auf Bella Syracusa zu leben, und das im Schatten einer der mächtigsten und gefürchtesten Persönlichkeiten des Ang-Imperiums.

Gewiss, der kaiserliche Planet besaß unbestreitbare Vorzüge: ein angenehmes mildes Klima, bezaubernde Landschaften, eine äußerst kultivierte Bevölkerung, eine prachtvolle Hauptstadt, deren Schönheit bereits legendär war - doch Adaman Mourall litt trotz alledem unter Heimweh.

Im Alter von fünfzehn Jahren hatte er in einem Deremat des Intergalaktischen Transportunternehmens die Reise nach Venicia angetreten, um dort an der Elitehochschule zu studieren, und nie vermutet, dass ihm die sechs Jahreszeiten, der fahle Himmel, die Nachtgestirne und die eher einfache Architektur seiner Heimat derart fehlen würden.

In seiner Doppelfunktion als Faktotum und Vertrauter des Unfehlbaren Hirten war er dessen ständiger Begleiter und wie sein Gebieter häufig das Ziel von Attentaten. Erst vor zehn Tagen war er knapp einem Anschlag mit einer Lichtbombe entkommen, deren Strahlen gut zwanzig Novizen und Vikare dahingerafft hatten. Er war nur leicht am Arm verletzt worden, doch dieser Vorfall hatte ihm einen großen Schrecken eingejagt, von dem er sich bis heute noch nicht erholt hatte.

Denn die meisten der fünftausend am Konklave teilnehmenden Kardinäle gaben sich in der Abgeschiedenheit ihrer venicianischen Luxusdomizile vor allem ihrer Lieblingsbeschäftigung hin: dem Schmieden von Intrigen und Komplotten.

Und Adaman Mourall fragte sich nicht zum ersten Mal, durch welches Wunder der »Marquisatole« - eine Wortschöpfung aus Marquisatiner und Paritole (die abfällige Bezeichnung der Syracuser für andere Planetarier) -, wie die Einheimischen Barrofill XXV. nannten, zweitausendsechshundertundzwei Stimmen am siebten Tag der Wahl bekommen hatte. Er vermutete, dass dieses unerwartete Ergebnis etwas mit den Führungskräften des Vikariats zu tun hatte, deren Präsenz im Bischöflichen Palast immer lästiger und bedrückender wurde. Einige ekelerregende Besuche in der Gruft der Kastraten - einem geheimen Raum, wo die Vikare ihre als Opfergaben gedachten Sexualorgane in Luftkugeln aufbewahrten - hatten den Ersten Sekretär in dieser Vermutung bestätigt.

Er war nicht der Einzige, der Zweifel am Ausgang dieser Wahl hegte. In weniger als drei Jahren hatte das Sondergericht, das sich jeweils zur Hälfte aus Kardinälen und Vikaren zusammensetzte, neun Prozesse zur Annullierung der Wahl des Muffis angestrengt.

Lange hatte Adaman Mourall gezögert, die Frage zu stellen, die ihm auf den Lippen brannte. Doch eines Abends, als die beiden Marquisatiner allein im kleinen Salon des Muffis saßen, hatte er sich ein Herz gefasst.

»Warum liefern Euch die Kardinäle einen derart erbitterten Kampf, Eure Heiligkeit?«

Barrofill XXV. hatte nur müde gelächelt. Seine dunklen Augen waren von tiefen Schatten umgeben, die deutlich hervortraten, weil er sich entgegen der höfischen Regeln nicht schminkte. Er war deswegen schon zur ständigen Zielscheibe des Spotts von Höflingen und Kardinälen geworden.

»Weil ich kein Syracuser bin und genau wie Ihr die Autopsychische Selbstkontrolle nur schlecht beherrsche, mein lieber Adaman.«

»Verzeiht mir, Eure Heiligkeit, aber ich verstehe nicht, was die Feindschaft der Kardinäle mit der APS zu tun hat ...«

Der Muffi hatte sich von seinem in der Luft schwebenden Sitz erhoben, war zu dem großen Fenster gegangen, das einen herrlichen Ausblick auf Romantigua - den historischen Stadtkern Venicias - bot, und hatte sich lange in die Betrachtung des indigofarbenen Flusses Tiber Augustus versenkt. Ihm schien, als leuchteten am nachtblauen Himmel jeden Abend weniger Sterne.

»Welcher Zusammenhang da besteht, wollt Ihr wissen?«, hatte er resigniert gesagt. »Selbst wenn Ihr Euer Leben lang versucht, Eure Emotionen zu kontrollieren, so werdet Ihr doch nie zu einem Syracuser werden. Auch wenn ich der Unfehlbare Hirte bin, das Oberhaupt der Kirche des Kreuzes, es nützt mir nichts. Ich werde immer der Marquisatole bleiben, der Eindringling, ein ungebetener Gast. Und ebenso wie das Immunsystem im menschlichen Körper einen Virus bekämpft, versuchen die Syracuser, mich zu eliminieren, um einen der Ihren auf den Thron des Pontifex zu setzen.«

»Und warum unterstützen die Vikare Euch dann? Denn jedes Mal, wenn ein Amtsenthebungsverfahren gegen Euch angestrengt wird, machen sie von ihrem Vetorecht Gebrauch.«

»Mein lieber Adaman, Ihr dürft nie vergessen, dass diese Männer sich haben kastrieren lassen, um der Fleischeslust zu entsagen, damit sie sich mit Körper und Seele ganz ihrer schwierigen Aufgabe widmen können. Sie sind also Fanatiker, die eifersüchtig über ihre Privilegien wachen und sich um nichts anderes als die Verkündigung des Wahren Wortes unserer Heiligen Kirche kümmern. Sie sind wohl davon überzeugt, dass ein Paritole weniger als ein Syracuser für die verderblichen Einflüsse des höfischen Lebens empfänglich ist.«

Über die geheimen Machenschaften, mit deren Hilfe er zum Oberhaupt der Kirche aufgestiegen war, sprach der Muffi nicht. Einerseits weil das Gehirn seines jungen Mitplanetariers ständig von den Scaythen ausgeforscht wurde und sie dort nur erfahren durften, was er sie wissen lassen wollte, und andererseits weil er jene Erinnerungslücken, die durch das Auslöschungsprogramm der Scaythen entstanden waren - eine Konsequenz seiner Beziehung zu dem Vikariat -, wieder auffüllen wollte.

Von ihren Gedankenhütern gefolgt - sind sie Hüter, Inquisitoren, mentale Auslöscher oder Mörder, fragte sich Adaman Mourall manchmal - gingen die beiden Marquisatiner über einen Gang, dessen Wände und gewölbte Decke mit Optalumal ausgekleidet waren, einer undurchdringlichen Metalllegierung. Diese im Prinzip perfekte Schutzvorrichtung gegen Strahlen und Wellen aller Art war von dem Vorgänger des jetzt amtierenden Muffis, Barrofill XXIV. installiert worden, dem der kaiserliche Hof post mortem die schmeichelhaften Titel »Tyrann...

mehr

Autor

Pierre Bordage, 1955 im Département Vendée geboren, studierte Literaturwissenschaft in Nantes. Mit seinem ersten Roman Die Krieger der Stille landete er auf Anhieb einen riesigen Publikumserfolg. Das Buch wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Grand Prix de l'Imaginaire. Der Autor lebt mit seiner Familie in Boussay an der Atlantikküste.