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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
460 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am09.03.20121. Auflage
Schwarz - weiß - tot!

Leo Kara ist ein hartnäckiger und brillanter Ermittler. Mehr denn je ist er allerdings seinem eignen dunklen Familiengeheimnis auf der Spur. Die Suche führt ihn erneut zur mächtigen Geheimorganisation Mundus Novus, die in Waffengeschäfte und Menschenhandel verwickelt ist. Dabei trifft er seine Ex-Ermittlungspartnerin Kati Soisalo wieder, die ihre vor Jahren entführte Tochter sucht. Hatte die Organisation ihre Finger im Spiel, als Katis Tochter verschwand? Und ist Vilma noch am Leben?

Taavi Soininvaara ist der erfolgreichste Krimiautor Finnlands, seine Romane sind 'spannend und glaubwürdig' (SZ). Mit 'Weiß' setzt er seine große Mundus-Novus-Reihe fort.



Taavi Soininvaara, geboren 1966, 'zählt zu den derzeit politischsten und internationalsten Krimiautoren' (ECHO). Er studierte Jura und arbeitete als Chefanwalt für bedeutende finnische Unternehmen. 'Finnisches Requiem' wurde als bester finnischer Kriminalroman ausgezeichnet. Im Aufbau Taschenbuch sind seine Kriminalromane um den Ermittler Arto Ratamo 'Finnisches Blut' 'Finnisches Inferno', 'Finnisches Requiem', 'Finnisches Roulette', 'Finnisches Quartett', 'Finnischer Tango', 'Der Finne', 'Finnische Kälte' und 'Das andere Tier' lieferbar sowie mit dem Ermittler Leo Kara 'Schwarz', 'Weiß', 'Rot' und 'Tot'.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSchwarz - weiß - tot!

Leo Kara ist ein hartnäckiger und brillanter Ermittler. Mehr denn je ist er allerdings seinem eignen dunklen Familiengeheimnis auf der Spur. Die Suche führt ihn erneut zur mächtigen Geheimorganisation Mundus Novus, die in Waffengeschäfte und Menschenhandel verwickelt ist. Dabei trifft er seine Ex-Ermittlungspartnerin Kati Soisalo wieder, die ihre vor Jahren entführte Tochter sucht. Hatte die Organisation ihre Finger im Spiel, als Katis Tochter verschwand? Und ist Vilma noch am Leben?

Taavi Soininvaara ist der erfolgreichste Krimiautor Finnlands, seine Romane sind 'spannend und glaubwürdig' (SZ). Mit 'Weiß' setzt er seine große Mundus-Novus-Reihe fort.



Taavi Soininvaara, geboren 1966, 'zählt zu den derzeit politischsten und internationalsten Krimiautoren' (ECHO). Er studierte Jura und arbeitete als Chefanwalt für bedeutende finnische Unternehmen. 'Finnisches Requiem' wurde als bester finnischer Kriminalroman ausgezeichnet. Im Aufbau Taschenbuch sind seine Kriminalromane um den Ermittler Arto Ratamo 'Finnisches Blut' 'Finnisches Inferno', 'Finnisches Requiem', 'Finnisches Roulette', 'Finnisches Quartett', 'Finnischer Tango', 'Der Finne', 'Finnische Kälte' und 'Das andere Tier' lieferbar sowie mit dem Ermittler Leo Kara 'Schwarz', 'Weiß', 'Rot' und 'Tot'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841203892
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum09.03.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten460 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1084187
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Prolog. Die Puppe Saara;12
2;Erster Teil. Der neue Alptraum;26
2.1;1;28
2.2;2;45
2.3;3;58
2.4;4;72
2.5;5;88
2.6;6;100
2.7;7;113
3;Zweiter Teil. Die Ritter von Marx;128
3.1;8;130
3.2;9;143
3.3;10;157
3.4;11;166
3.5;12;179
3.6;13;192
3.7;14;208
3.8;15;219
3.9;16;231
3.10;17;242
3.11;18;255
3.12;19;267
3.13;20;283
3.14;21;298
3.15;22;311
3.16;23;326
4;Dritter Teil: Piloto Mayor;336
4.1;24;338
4.2;25;355
4.3;26;367
4.4;27;382
4.5;28;393
4.6;29;403
4.7;30;416
4.8;31;429
4.9;32;440
4.10;33;451
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Leseprobe


 

Kati Soisalo hatte ihre Tochter Vilma in den zurückliegenden drei Jahren mehr als alles andere auf der Welt geliebt. In den folgenden drei Jahren würde sie ihr Kind ebenso sehr vermissen. Doch das wusste sie noch nicht, als sie an jenem heißen Tag in Dubrovnik auf dem »Stradun« stand, der wichtigsten Straße der Altstadt.

Sie hörte einer Reiseführerin zu, die wenige Meter entfernt einer gestressten Touristengruppe einen Vortrag hielt. Nach den neuesten archäologischen Funden galt es als wahrscheinlich, dass die Gegend von Dubrovnik bereits in der griechischen Epoche, vor Beginn unserer Zeitrechnung, besiedelt wurde. Die Seefahrer der Griechen brauchten nicht nur Süßwasser, sondern auch Sandstrände, damit sie ihre Schiffe über Nacht an Land ziehen konnten, und in der Gegend des heutigen Dubrovnik fanden sie beides. Zudem lag der Ort für die Schiffe, die zwischen den zwei griechischen Kolonien Budva und KorÄula hin- und hersegelten, genau auf halbem Wege, hier mussten sie nachts anlegen.

Nach dem Ende des griechischen Zeitalters lebten im Gebiet von Dubrovnik, wie die Führerin berichtete, sowohl Nachfahren der ursprünglichen Bevölkerung als auch Slawen, die hier ansässig geworden waren. Beide lernten allmählich, miteinander auszukommen, bis ihre Siedlungen schließlich im 12. Jahrhundert vereint wurden. Die flache Meerenge, die vorher die Stadt teilte, schüttete man zu, und so entstand der »Stradun«, das Zentrum von Dubrovnik.

Die kleine Vilma hüpfte in der Fußgängerzone umher, interessiert an allem und nichts Böses ahnend, wie es nur ein dreijähriges Mädchen sein kann. Kati Soisalo entdeckte im Schaufenster eines Souvenirgeschäfts schöne Leinentücher, suchte eine englisch- oder deutschsprachige Erklärung, ob sie handgemacht waren, und schaute dann nach ihrer Tochter, die zwei Meter von ihr entfernt einen kleinen grauen Hund bewunderte. In dessen Augen leuchtete Interesse auf, er flitzte zur Wand eines Barockgebäudes, hob das Hinterbein und leerte seine Blase.

Auf dem Stradun waren hunderte Touristen unterwegs, man hörte das Stimmengewirr, laute Rufe und das Klappern der Absätze auf den weißen Marmorplatten der Straße. Der Sonnenschein hatte die Erinnerung an den Regenguss vom Vortag längst getilgt. Eine Reisegruppe eilte vorbei, die Japaner knipsten hastig ein Foto nach dem anderen, als fürchteten sie, die Sehenswürdigkeiten könnten jeden Augenblick verschwinden. Eine betagte Einheimische, die ein schwarzes Kleid und ein schwarzes Kopftuch trug, hob sich im Meer der Touristen mit ihren Shorts und Sandalen ab wie ein Tropfen Öl in Wasser. Das Mütterchen schien nicht zum Straßenbild zu gehören und war doch sicher schon im sozialistischen Jugoslawien unter Josip Broz Tito und auch bereits während der italienischen und deutschen Okkupation im Zweiten Weltkrieg auf den Steinplatten des Stradun gelaufen. Kati Soisalo ärgerte es, dass die kroatischen Männer ihr Interesse für eine blonde Touristin wie sie ohne jede Hemmung zeigten, obwohl sie doch mit ihrem Kind spazieren ging. Ein Mann fehlte ihr derzeit etwa so sehr wie die Beulenpest.

Sie beschloss, kurz in den Souvenirladen hineinzugehen, und wandte sich Vilma zu. Aber das Mädchen war weg. Kati Soisalo erschrak und sah sich rasch um - Vilmas gelb-schwarzer Buggy und ihre Puppe Saara, die japanischen Touristen, ein lautstarker Trupp junger Briten, ein Kroate mit Baskenmütze, der sein Fahrrad schob, eine Bierdose, die übers Pflaster rollte ⦠Vilma war zwar ein lebhaftes Kind, aber auch folgsam und sogar ein wenig schüchtern, sie entfernte sich im Gedränge nie weiter als ein paar Meter von ihrer Mutter.

»Mutti, schau mal. So ein süßes Baby!« Vilma tauchte plötzlich im Rücken ihrer Mutter auf und zeigte fröhlich auf ein Kleines mit Mütze, das in einem Kindertragerucksack hin und her schaukelte.

Kati Soisalo beugte sich vor und legte ihrer Tochter die Hände auf die Schultern. »Wie oft haben wir darüber gesprochen, dass du in meiner Nähe bleiben sollst. Weißt du, wie sehr Mutti erschrocken ist?«

Das Weinen begann lautlos, dann verzog sich Vilmas Gesicht, und Tränen rollten über ihre Wangen. Die Mutter hob das Mädchen hoch, umarmte es und bedeckte sein Gesicht mit Küssen.

»Entschuldige, Vilma, Mutti hat Angst um dich gehabt. Hier sind so unheimlich viele Leute, Mutti hat dich in diesem Gedränge nicht mehr gesehen. Komm, wir gehen woandershin, wir könnten uns ein Eis kaufen.«

Kati Soisalo trug ihre Tochter auf dem Arm, schob mit der anderen Hand den leichten Buggy und ging zum Platz am Pile-Tor. Obwohl sie nur ein helles, hauchdünnes Sommerkleid trug, war sie schweißgebadet. Wie üblich suchte Vilma ihr Eis nach der Farbe der Verpackung aus; diesmal hatte sie Glück, in der Kühlbox fand sich eine violette Eistüte. Sie setzten sich auf die Stufen des Großen Onofrio-Brunnens, und Kati Soisalo schaute Vilma an wie Kommissar Hunter aus Entenhausen, das war ein todsicheres Mittel, ihre Tochter zum Lachen zu bringen. Alle Anspannung wich, als sie an die Standardfiguren ihrer gemeinsamen Spiele dachte: die Mäuse Limppu und Lamppu, die am liebsten Käse stibitzten, das unsichtbare Mädchen Ninni aus dem Muminland, das am Frühstückstisch saß, den Hund Roffe, ein Wipptier vom Spielplatz im Park â¦

Vilmas Mundwinkel waren vom Schokoladeneis ganz braun, sie kicherte und legte Saara auf die Stufen, um die Verpackung weiter aufzureißen. Der Haarschopf der kleinen Puppe roch nach etwas Süßem, vermutlich Vanille. Wenn sich das Mädchen um Saara kümmerte, die sie nie länger als für einen Augenblick allein ließ, nannte sie sich selbst Mutti Vilma.

»Wo ist Vater?«, fragte Vilma und wickelte ihre schneeweißen Nackenhaare um den Zeigefinger, das war eine Angewohnheit.

Kati Soisalo wusste nicht, wie sie den Gesichtsausdruck des Mädchens interpretieren sollte. »Vater ist in Finnland. Bei sich zu Hause. Wir haben doch darüber gesprochen, dass deine Eltern seit dem Sommer nicht mehr zusammenwohnen und Vilma jetzt zwei Zuhause hat - eins bei Vater und eins bei Mutter«, sagte Kati Soisalo ganz ruhig, obwohl sie das ihrer Tochter schon Dutzende Male erklärt hatte. Vilma wollte sich fast jeden Tag vergewissern, dass der Vater nicht aus ihrem Leben verschwunden war.

Sobald Kati Soisalo an Jukka Ukkola denken musste, verdüsterte sich ihre Laune schlagartig. Sie tastete auf ihrem Unterarm und fand den blauen Fleck, der sich schon gelb verfärbt hatte. Ihr Exmann war nicht nur Leiter der Hauptabteilung der KRP, der Zentrale der finnischen Kriminalpolizei, sondern auch ein waschechter Psychopath und Narzisst, ein gefühls- und persönlichkeitsgestörter Verrückter, der sich im Laufe ihrer knapp vierjährigen Beziehung aus einem netten Gentleman in einen arroganten und gewalttätigen Tyrannen verwandelt hatte. Doch vermutlich hatte er sich gar nicht verwandelt, sondern einfach nur mehr und mehr seinen wahren Charakter gezeigt.

Nachdem sie im Juni mit Vilma aus Ukkolas Haus in Pitäjänmäki geflohen war, hatte der vollkommen jede Selbstkontrolle verloren. Durch Erpressung wollte er sie und Vilma zwingen, zu ihm zurückzukehren, er drohte damit, Beweise für ihre angebliche Beteiligung an Straftaten zu erfinden und ihrer Familie zu schaden. Obendrein war dieser Irre schon mehrmals aufgetaucht, wenn sie sich mit irgendeinem Bekannten oder Freund traf. Manchmal hatte sie den Verdacht, dass dieser Idiot, der aussah wie ein Dobermann, in ihr E-Mail-Fach eingebrochen war oder ihre Telefongespräche abhörte. Wie hätte er sonst wissen können, wen sie wann und wo traf. Gott sei Dank hatten Mutter, Vater und ihre Schwester Mari zu ihr gehalten, nur durch ihre Hilfe hatte sie die letzten Monate überstanden, ohne den Verstand zu verlieren.

»Sieh mal, Mutti, Saara schleckt auch Eis.« Vilmas Worte holten ihre Mutter zurück in die Gegenwart. Kati Soisalo hatte die Zähne so fest zusammengepresst, dass ihre Kiefermuskulatur schmerzte.

»Ach Schatz, Saaras Kleid wird doch bekleckert!« Sie holte ein Taschentuch heraus und wischte erst ihrer Tochter und dann der Puppe den Mund ab.

»Wollen wir eine Weile in diesen schönen Park gehen, in dem der Teich mit den Fischen ist? Erinnerst du dich? Dort ist es viel ruhiger. Etwas zu essen haben wir im Rucksack, auch Erdbeeren.«

»Jaa!«, antwortete Vilma begeistert. Sie nahm ihre Puppe unter den Arm und griff mit der anderen Hand nach dem Buggy. Mutter und Tochter gingen zum Pile-Tor, dem Haupttor von Dubrovnik mit einer Statue des Heiligen Blasius. Das Innere Tor im gotischen Stil führte auf die Steinbrücke über den Wallgraben, der einst mit Wasser gefüllt war. Später hatte man ihn in einen Park umgewandelt. Vom Äußeren Tor liefen sie noch etwa zweihundert Meter bis zum Gradac-Park, Kati Soisalo musste den Kinderwagen die steile Treppe hinauftragen.

Aber sie wurde für die Mühe entschädigt. In dem idyllischen Park fühlte sie sich sofort viel ruhiger und ausgeglichener. Aleppo-Kiefern säumten die langen Sandwege mit schattigen Bänken, ein kleiner Springbrunnen plätscherte, in dem Teich schwammen Fische. Und man hatte einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und auf die türkisfarbene, glitzernde Adria. Einige umgebrochene Bäume waren nach Auskunft der Angestellten in der Touristeninformation Überbleibsel des Krieges von 1991.

Vilma sauste zum Fischteich, und Kati Soisalo setzte sich auf die Steinkante am Wegesrand. Sie breitete ein Handtuch aus und legte alles für ihr Picknick zurecht: eine große Schale Erdbeeren, Schlagsahne in einer Spraydose, Brötchen, dalmatinischen Schinken, Käse aus Kuhmilch in Olivenöl, Schafskäse von der Insel Pag, Oliven, einen Tetrapak Saft mit Trinkröhrchen, eine Viertelliterflasche kroatischen Weißwein und ein...

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Autor

Taavi Soininvaara, geboren 1966, "zählt zu den derzeit politischsten und internationalsten Krimiautoren" (ECHO). Er studierte Jura und arbeitete als Chefanwalt für bedeutende finnische Unternehmen. "Finnisches Requiem" wurde als bester finnischer Kriminalroman ausgezeichnet. Im Aufbau Taschenbuch sind seine Kriminalromane um den Ermittler Arto Ratamo "Finnisches Blut" "Finnisches Inferno", "Finnisches Requiem", "Finnisches Roulette", "Finnisches Quartett", "Finnischer Tango", "Der Finne", "Finnische Kälte" und "Das andere Tier" lieferbar sowie mit dem Ermittler Leo Kara "Schwarz", "Weiß", "Rot" und "Tot".