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Schicksalswege

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.04.2012
Die neuen Abenteuer des Raben
Nach der 'Chronik des Raben' nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung: Mit den Legenden des Raben kehrt der britische Erfolgsautor James Barclay nach Balaia zurück, wo sich der Elfenmagier Ilkar der größten Herausforderung seines Lebens stellen muss. Können ihm seine Gefährten helfen?

James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner 'Chroniken des Raben' konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.
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Produkt

KlappentextDie neuen Abenteuer des Raben
Nach der 'Chronik des Raben' nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung: Mit den Legenden des Raben kehrt der britische Erfolgsautor James Barclay nach Balaia zurück, wo sich der Elfenmagier Ilkar der größten Herausforderung seines Lebens stellen muss. Können ihm seine Gefährten helfen?

James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner 'Chroniken des Raben' konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641087036
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum30.04.2012
Reihen-Nr.1
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2001 Kbytes
Artikel-Nr.1131926
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erstes Kapitel

Der Unbekannte Krieger zügelte sein Pferd auf einer Anhöhe, von der aus er den einst so friedlichen Hafen Arlen überblicken konnte. In der aufkommenden Dämmerung und im herankriechenden Nebel tobte eine Schlacht in den Straßen der Stadt am See. Überall im Ort waren Brände ausgebrochen, dicker Rauch stieg auf und verstärkte den Dunstschleier. Das Donnern und Krachen der Sprüche hallte von den Bergen im Norden wider, dunkelblau auf der Seite von Xetesk und grell orangefarben bei den Magiern aus Dordover. Die Rufe der Männer und das vom Nebel gedämpfte Waffenklirren drangen bis auf den Hügel.

In den letzten beiden Jahreszeiten hatte es reichlich Belege dafür gegeben, dass die Beziehungen zwischen den Kollegien sich zusehends verschlechterten, doch dies hier war unendlich schlimmer. Es war ein regelrechter Krieg. Er hatte gehofft, seine Familie in Sicherheit bringen zu können, ehe es losging. Er hatte sogar gedacht, sein Plan könne Frieden stiften. Nun sah er den Beweis für seine Narrheit vor sich.

»Müssen wir wirklich durch diesen Tumult zum Hafen reiten?« Diera war neben ihm, ihr Pferd stupste seines mit den Nüstern an.

Er drehte sich zu ihr um, dann blickte er auf Jonas hinab, seinen kleinen Sohn, den er in seinem großen Arm wiegte. »Ich will euch beide in Sicherheit wissen, und deshalb müsst ihr Balaia verlassen.«

»Tomas war anderer Meinung«, wandte Diera ein. Einige Strähnen ihres blonden Haars drängten sich aus der Kapuze ihres Mantels.

»Tomas ist der sturste Mann, den ich kenne«, entgegnete der Unbekannte lächelnd. Er hatte sich redlich bemüht, auch Tomas zu bewegen, mit seiner Familie zu fliehen und den Krähenhorst zu verlassen. Der Gasthof, den sie zusammen geführt hatten, war von einem Wirbelsturm zerstört worden. »Abgesehen von einem einzigen anderen. Tomas hat Korina nie verlassen, er verschließt die Augen vor den Seuchen, den Ratten und der Hungersnot. Er hofft, es würde besser, sobald der Frühling beginnt. Ich glaube es nicht. Ich habe mehr von Balaia gesehen und glaube, dass es schlimmer wird und nicht besser. Ich will dich nicht hier lassen. Ich kann nicht.«

Diera schauderte, und als spüre er ihr Unbehagen, obwohl er geborgen im Arm seines Vaters lag, begann Jonas zu wimmern.

»Sch-sch«, machte der Unbekannte sanft und wiegte das Kind. »Alles ist gut.«

»Es ist nicht alles gut«, widersprach Diera. »Schau nur dort hinunter. Da bringen sie sich gegenseitig um, und du willst, dass wir mitten hindurchreiten.«

»Das ist erst der Anfang, glaube mir.« Er sah ihr tief in die Augen. »Bitte, Diera. Der Krieg ist ausgebrochen. Jetzt ist es in Balaia nirgends mehr sicher.«

Sie nickte. »Wie kommen wir zum Hafen?«

»Wir müssen beide auf einem Pferd reiten, also musst du bei mir mit aufsteigen. Setze dich vor mich und halte Jonas. Ich passe auf, dass du nicht herunterfällst. Hab keine Angst.«

»Sag das nicht«, erwiderte sie. »Ich habe schreckliche Angst. Du bist an den Lärm und an das Blut gewöhnt.«

»Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendjemand etwas antut.«

»Das will ich doch hoffen.« Beinahe lächelte sie.

»Vergiss nur nicht zu tun, was ich dir sage. Es wird da unten schwieriger, und dort haben wir keine Zeit mehr für Diskussionen. Du musst mir vertrauen.«

»Immer.«

Sie stieg ab, und er half ihr, vor ihm aufzusteigen und ihren kleinen Sohn zu nehmen. Dann ließ er seinen großen Hengst im leichten Trab bergab nach Arlen laufen.

Als sie sich von Nordosten auf einem schmalen, wenig benutzten Weg der Stadt näherten, konnte der Unbekannte ein paar Meilen entfernt im Osten ein Lagerfeuer sehen. Eine dordovanische Truppe marschierte im Fackelschein auf der Hauptstraße zur Hafenstadt. Xetesk hatte Arlen insgeheim kontrolliert, als er vor zwei Jahren im Hafen eingetroffen war, und er sah keinen Grund zu der Annahme, dass sich seitdem etwas geändert hatte, abgesehen von der Tatsache, dass Dordover jetzt die offene Konfrontation suchte.

Während sie näher kamen, sahen sie brennende und einstürzende Gebäude. Sprüche krachten in Häuser und trafen Soldaten. Der Lärm des Nahkampfes war ohrenbetäubend. Jonas weinte, und Diera saß stocksteif im Sattel.

»Es wird alles gut«, beruhigte sie der Unbekannte.

»Bring uns nur hier heraus, Sol«, sagte sie und versuchte, das plärrende Kind zu beruhigen.

Durch eine Seitenstraße voller Schatten erreichten sie die Stadt. Der Unbekannte ließ die Zügel schnalzen.

»Halt dich fest«, sagte er. »Jetzt wird es schwierig.«

Er gab seinem Pferd einen Tritt mit den Hacken, und das nervöse Tier rannte los. Das Klirren von Stahl und die Rufe der Kämpfer ergaben in seinen Ohren zusammen mit dem Jammern seines Sohnes eine unangenehme Mischung. Er bemühte sich, das Pferd mitten auf der Straße zu halten, und galoppierte geradewegs zum Hafen. Er wollte am Ostrand der Stadt am Märtyrerpark vorbei und durchs Salzviertel reiten, um am Ende der Hafenanlagen herauszukommen, wo Kapitän Jevin die Calaianische Sonne festgemacht hatte.

Er konnte jetzt schon sehen, dass es schwierig, wenn nicht gar unmöglich war, den ringsum tobenden Kämpfen völlig zu entgehen. Rechts brannten mehrere Feuerkugeln den Nebel weg. Sie kamen in hohem Bogen geflogen und schlugen in Häuser ein oder landeten auf der Straße. Auf das scharfe Knacken und das orangerote Glühen eines zusammenbrechenden Manaschildes folgten sofort die Schreie derjenigen, die auf einmal ohne Schutz dastanden. Rauch wallte auf, als das Manafeuer das Holz und Fleisch verschlang, auf eine Seitenstraße übergriff und sich über Dächer ergoss, bis es ihnen auf allen Seiten den Weg zu versperren drohte.

Vor ihnen rannten Menschen ungeordnet und panisch umher. Es waren die Einwohner der Stadt, die vor den Klingen und den Sprüchen der Kollegien zu fliehen suchten. Einige Dutzend Menschen wurden von drei verunsicherten Kämpfern der Stadtmiliz angeführt. Sie blickten mehr hinter sich als nach vorn, und alle trugen Habseligkeiten oder Kinder und konnten sich nur schwerfällig bewegen. Der Unbekannte fluchte, das Pferd tänzelte nervös unter ihm und wurde unwillkürlich langsamer.

»Halte dich fest.«

Die Einwohner eilten weiter, keiner achtete auf das einzelne Pferd, als sie aus der Stadt flohen. Die schmutzigen, mit Ruß verschmierten Gesichter waren von Angst verzerrt.

»Ihr müsst umkehren, da gibt es kein Durchkommen«, rief einer der Milizionäre, als sie nahe genug waren.

»Wir wollen zum Hafen«, rief der Unbekannte. »Welches ist der beste Weg?«

»Es gibt keinen Weg«, antwortete der Soldat. »Genau dort kämpfen die Bastarde. Lauft weg, das ist eure einzige Chance.« Damit war er verschwunden.

Der Unbekannte ritt weiter, Jonas quiekte und hustete abwechselnd, als der Rauch dichter wurde, je näher sie dem Kampfgeschehen kamen. Dieras Gesicht war bleich und hart.

»Es ist nicht mehr weit.«

Einige Nachzügler kamen ihnen entgegen, als sie rasch die Straße hinunterritten. Den Park hatten sie bereits hinter sich gelassen. Vor ihnen tauchten jetzt niedrige Lagerhäuser und die dicht an dicht gebauten Mietshäuser des Salzviertels auf. Einst war hier Frachtgut gelagert worden, und Seeleute hatten sich hier herumgetrieben. Jetzt brannte es an unzähligen Stellen, und überall wurde gekämpft. Von rechts kamen Männer in enger Formation gerannt und kreuzten ihren Weg, ohne auf sie zu achten. Direkt vor ihnen ging die Außenwand eines Lagerhauses in Flammen auf, Balken brachen krachend zusammen. Ein Brüllen ertönte, das Waffengeklirr klang grimmiger denn je. Sie hatten den Schauplatz der Kämpfe fast erreicht.

Der Unbekannte nahm das Pferd nach links herum und lenkte es zwischen zwei finsteren Lagerhäusern einen schmalen, schlammigen Weg hinunter. Der Kampflärm war hier vorübergehend etwas gedämpft, obwohl er ganz aus der Nähe kam. Als sie im Handgalopp eine Kreuzung überquerten, spähte der Unbekannte nach rechts. Der Durchgang war voller Männer, die Flammen spiegelten sich in den Klingen der Kämpfer, die einen von hier aus unsichtbaren Feind angriffen.

Einen Herzschlag später stiegen Feuerkugeln aus der Finsternis und dem Rauch empor und trafen die vordersten Reihen der Kämpfer. Flammen loderten auf, Balken lösten sich von den Dächern und trafen die Soldaten, rissen sie von den Beinen und schleuderten sie zu Boden. Als kreischende menschliche Fackeln starben sie.

Das ohnehin schon verängstigte Pferd des Unbekannten brach aus und stieg hoch. Die zweifache Bewegung war zu viel für den Krieger, da er auch noch die ohnehin schon schwankende Diera festhalten musste. Er verlor den kurzen Kampf ums Gleichgewicht. Doch als er sich nach links und nach hinten fallen ließ, schloss er seine Frau und seinen Sohn fest in die Arme und federte ihren Sturz mit seinem Körper ab, indem er sich über die Schulter abrollte.

Er stöhnte, vorübergehend außer Atem, als ein stechender Schmerz durch seinen Rücken fuhr. Der Unbekannte rollte sich weiter ab und schützte seine Familie mit dem breiten Rücken vor den Trümmern und dem Schmutz, die durch den Durchgang flogen. Dann kam er wieder auf die Beine, zog Diera hoch und drehte sie zu sich herum. Der kleine Jonas war zu erschrocken, um zu weinen.

»Bist du verletzt?« Er zwang sich zu atmen. Wieder schossen die Schmerzen durch seinen Brustkorb.

Diera schüttelte den Kopf. »Was machen wir jetzt?« Sie presste Jonas an ihre Brust.

»Keine Sorge«, sagte er. »Ich beschütze euch.« Er trat einen Schritt zurück und zog das Schwert und den Dolch. »Mache alles, was ich sage, ohne zu fragen.«

Diera zuckte zusammen. Seine...

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Autor

James Barclay wurde 1965 in Suffolk geboren. Er begeisterte er sich früh für Fantasy-Literatur und begann bereits mit dreizehn Jahren, die ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Nach seinem Abschluss in Kommunikationswissenschaften besuchte Barclay eine Schauspielschule in London, entschied sich dann aber gegen eine Bühnenkarriere. Seit dem sensationellen Erfolg seiner "Chroniken des Raben" konzentriert er sich ganz auf das Schreiben. James Barclay lebt mit seiner Lebensgefährtin in Barnes, England.