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Das Spiel der Götter (13)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
832 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am31.05.2012
Das furiose Fantasy-Epos von einer dunklen Anderswelt!
Während Rhulad Sengar, der unsterbliche Herrscher über die Tiste Edur und das ehemalige Königreich Lether, ganz in seinem Wahn aufgeht, sich mit immer neuen Meisterkämpfern zu messen, sammeln sich rings um sein Reich gewaltige Mächte weltlicher und magischer Natur. Da bricht der Sturm des Verderbens los und droht nicht nur Lether, sondern einen ganzen Kontinent in den Untergang zu reißen ...
Ein Meisterwerk von unübertroffener mythologischer Tiefe!

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas furiose Fantasy-Epos von einer dunklen Anderswelt!
Während Rhulad Sengar, der unsterbliche Herrscher über die Tiste Edur und das ehemalige Königreich Lether, ganz in seinem Wahn aufgeht, sich mit immer neuen Meisterkämpfern zu messen, sammeln sich rings um sein Reich gewaltige Mächte weltlicher und magischer Natur. Da bricht der Sturm des Verderbens los und droht nicht nur Lether, sondern einen ganzen Kontinent in den Untergang zu reißen ...
Ein Meisterwerk von unübertroffener mythologischer Tiefe!

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641089801
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum31.05.2012
Reihen-Nr.13
Seiten832 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4342 Kbytes
Artikel-Nr.1176279
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel eins


Ein Kiel und ein halber Rumpf waren noch von dem Wrack übrig, in dem wir Schiffbrüchigen uns versammelten, und der Sturm der vergangenen Nacht hing wie Sprühregen in der Luft, als wir in das Bett aus gebogenen Rippen hinunterkrochen.

Ich hörte viele gemurmelte Gebete, sah Hände hin und her zucken, um dies oder jenes abzuwehren, wie es das Bedürfnis einer jeden Seele ist, deren Unterhaltung mit der Angst bereits in der Kindheit begonnen hat, und hätte ich mich an meine erinnern können, wäre mir wohl auch in den Sinn gekommen, auf diese Weise vor dem Entsetzen zu fliehen.

Unter den gegebenen Umständen konnte ich jedoch nur auf die Krebsschalenernte aus winzigen Skeletten hinunterblicken - auf die geschwänzten Kobolde mit ihren menschenähnlichen Gesichtern, ihren Falkenkrallen und allen Arten von seltsamen Verschönerungen, die den hellen, sonnigen Alptraum bis ins Detail perfekt ausgestalteten.

Es ist kein Wunder, dass ich an jenem Tag dem Meer abgeschworen habe. Der Sturm und das zerbrochene Schiff hatten einen höchst unheiligen Schwarm an die Oberfläche getrieben - und ach, zweifellos gab es noch viel mehr, die diese verdammte Insel umkreisten.

Also war ich es, der schließlich ein überaus unappetitliches Durcheinander von sich gab. »Ich vermute, nicht alle Kobolde können fliegen.«

Trotzdem war das doch wohl kaum ein ausreichender Grund, um mir die Augen auszudrücken, oder?

Blinder Tobor vom Finger


Tja, also das da drüben, meine Freunde, das ist mal eine wirklich schöne Frau.«

»Wenn du sie so magst.«

»Nun, warum sollte ich nicht, du verdammter Grabwühler? Die Sache ist die - und so ist es doch eigentlich immer: Seht euch bloß mal den hoffnungslosen Halsabschneider an, der bei ihr ist. So was kapiere ich nicht. Sie könnte jeden hier drin haben. Sie könnte sogar mich haben. Aber nein, sie hockt da drüben neben diesem hinkenden, einarmigen, einohrigen, einäugigen und nasenlosen Hirtenhund. Ich meine, wenn wir schon über Hässlichkeit reden.«

Der dritte Mann, der bisher noch nichts gesagt hatte, blickte ihn verstohlen von der Seite an, betrachtete die an ein Vogelnest erinnernden Haare, die wie Steuerruder abstehenden Ohren, die vorquellenden Augen sowie die scheckigen Flecken - Narben von Brandwunden - in einem Gesicht, das ihn an einen zerquetschten Kürbis erinnerte; kurz und von der Seite her, dieser Blick - und dann schaute Gurgelschlitzer schnell wieder weg. Schließlich wollte er auf keinen Fall ein weiteres Mal in dieses trällernde, unheimliche Gelächter ausbrechen, bei dem jeder, der sich in Hörweite befand, zu erstarren schien.

Früher hat sich mein Lachen nie so angehört. Aber jetzt, jetzt jagt das verdammte Geräusch sogar mir selbst Angst ein. Nun, er hatte ein paar ölige Flammen schlucken müssen, und die hatten schlimme Sachen mit seinem Kehlkopf angestellt. Der Schaden war nur zu hören, wenn er lachte, und wie er sich erinnerte, hatte es in den Monaten, die auf den ... ganzen Kram gefolgt waren, wenig Grund zur Heiterkeit gegeben.

»Da ist der Inhaber dieser Schenke«, bemerkte Totstink.

Es war leicht, über alles und jeden zu sprechen, da hier niemand außer ihnen Malazanisch verstand.

»Ja, das ist noch einer, der runde Augen kriegt, wenn er sie anschaut«, sagte Sergeant Balsam höhnisch grinsend. »Und mit wem sitzt sie da? Hol mich der Vermummte, aber ich kapier das alles nicht.«

Totstink beugte sich langsam über den Tisch und füllte sorgfältig seinen Krug wieder auf. »Es geht um das Fass, das geliefert werden soll. Brullygs Fass. Sieht ganz so aus, als hätten der Hübsche und das tote Schätzchen da drüben sich freiwillig gemeldet.«

Balsams Glotzaugen traten noch ein bisschen weiter aus ihren Höhlen. »Die ist nicht tot! Aber ich sag dir, was tot ist, Totstink - der in einer Pfütze ersoffene Wurm zwischen deinen Beinen, der ist tot!«

Gurgelschlitzer beäugte den Korporal. »Wenn du sie so magst«, hatte Totstink gesagt. Ein halb ersticktes gurgelndes Geräusch entfleuchte ihm, das seine beiden Kameraden zusammenzucken ließ.

»Was gibt es da zu lachen, im Namen des Vermummten?«, wollte Balsam wissen. »Lass es einfach - und das ist ein Befehl.«

Gurgelschlitzer biss sich kräftig auf die Zunge. Tränen verschleierten ihm den Blick, als der Schmerz in seinem Schädel hin und her flitzte wie ein Kieselstein in einem Eimer. Er schüttelte stumm den Kopf. Lachen? Ich doch nicht.

Der Sergeant starrte Totstink wieder düster an. »Tot? Für mich sieht sie nicht besonders tot aus.«

»Vertrau mir«, erwiderte der Korporal, nachdem er einen kräftigen Schluck genommen hatte. Er rülpste. »Is´ schon klar, sie passt auf, dass es keiner merkt, aber die Frau da drüben ist schon vor einiger Zeit gestorben.«

Balsam saß über den Tisch gebeugt da, kratzte sich den verfilzten Haarschopf. Schuppen rieselten herunter und landeten wie Farbkleckse auf dem dunklen Holz der Tischplatte. »Bei den Göttern hienieden«, flüsterte er. »Vielleicht ... vielleicht sollte irgendjemand ... ich weiß ja nicht ... aber vielleicht ... sollte jemand ... es ihr mal sagen?«

Totstinks größtenteils haarlose Brauen schoben sich in die Höhe. »Entschuldigt, werte Dame, aber Ihr habt einen Teint, für den man sterben könnte - und ich vermute, genau das habt Ihr bereits getan.«

Ein weiteres Krächzen von Gurgelschlitzer.

»Stimmt es, werte Dame«, fuhr der Korporal fort, »dass eine perfekte Frisur und ein teures Make-up einfach alles überdecken können?«

Ein abgewürgtes Quieken von Gurgelschlitzer.

Köpfe drehten sich in ihre Richtung.

Totstink genehmigte sich einen weiteren Schluck. Das Thema begann ihm Spaß zu machen. »Lustig, Ihr seht gar nicht aus, als wärt Ihr tot.«

Das schrille Lachen brach sich explosiv Bahn.

Als es wieder erstarb, herrschte im Schankraum plötzlich Stille, wenn man von dem Geräusch absah, das ein Krug verursachte, der über eine Tischplatte rollte, über die Kante fiel und scheppernd auf den Boden prallte.

Balsam starrte Totstink düster an. »Das warst du. Du machst einfach immer weiter und weiter. Noch ein Wort, Korporal, und du bist gleich toter als sie.«

»Was ist das für ein Geruch?«, fragte Totstink. »Oh, ja, richtig. Die Essenz der Fäulnis.«

Balsams Wangen blähten sich, und sein Gesicht nahm einen merkwürdigen, purpurnen Farbton an. Seine gelblichen Augen sahen aus, als wären sie kurz davor, aus den Höhlen zu springen.

Gurgelschlitzer versuchte, die Augen zuzukneifen, aber das Bild wollte nicht aus seinem Kopf verschwinden. Er kreischte hinter vorgehaltenen Händen. Schaute sich hilflos bettelnd um.

Alle Aufmerksamkeit war nun auf sie gerichtet; niemand sprach mehr. Selbst die schöne Frau, die mit dem verstümmelten Tölpel eingelaufen war, und der Tölpel selbst - dessen eines Auge unter einem strengen Stirnrunzeln hervorblinzelte - hatten aufgehört zu sprechen; sie standen beiderseits des Bierfasses, das der Gastwirt herausgebracht hatte. Und auch der Wirt selbst sagte nichts, sondern starrte Gurgelschlitzer nur mit offenem Mund an.

»Nun«, bemerkte Totstink, »da geht unser Ansehen als böse Jungs dahin. Gurgelchen hier stößt Lockrufe aus - man kann nur hoffen, dass es hier auf der Insel keine Truthähne gibt. Und du Sergeant, siehst aus, als würde dein Kopf gleich wie´n Knaller explodieren.«

»Es war dein Fehler, du blöder Kerl!«, zischte Balsam.

»Wohl kaum. Wie du sehen kannst, bin ich ruhig. Wenn auch ein bisschen beschämt über meine Begleitung, leider.«

»Schön, dann schieben wir dich ab. Beim Vermummten, Gilani ist ein verdammt viel hübscherer Anblick als du  -«

»Ja, aber die ist zufällig lebendig, Sergeant. Also ganz und gar nicht dein Typ.«

»Ich wusste es nicht!«

»Nun, das ist ein überaus jämmerliches Eingeständnis, findest du nicht auch?«

»Hör auf«, mischte Gurgelschlitzer sich schließlich ein. »Ich hätte es auch nicht sagen können, Totstink.« Er deutete mit einem Finger auf den Korporal. »Noch ein Beweis mehr, dass du ein verdammter Totenbeschwörer bist. Jetzt mach nicht so ein entsetztes Gesicht, das kaufen wir dir nicht mehr ab. Du hast gewusst, dass sie tot ist, weil du sie riechen kannst - du kannst den Gestank der Toten riechen, wie´s dein Name schon sagt. Tatsächlich würde ich fast wetten, dass genau das der Grund ist, warum Tapferer Zahn dir diesen Namen gegeben hat - dem entgeht nie was, stimmt´s?«

Die Geräuschkulisse um sie herum lebte langsam wieder auf, begleitet von mehr als nur einer Handvoll abwehrenden Gesten und dem mehrstimmigen Scharren von Stühlen, die durch den Dreck zurückgeschoben wurden, als einige Stammgäste sich verstohlen durch die Vordertür verdrückten.

Totstink trank noch mehr Bier. Und sagte nichts mehr.

Die tote Frau und ihr Begleiter gingen nach draußen; Letzterer mühte sich hinkend ab, das Fass auf einer Schulter zu balancieren.

Balsam gab ein undeutliches Geräusch von sich. »Da gehen sie hin. Wieder mal typisch, oder? Ausgerechnet, wenn wir nicht vollzählig sind.«

»Darüber brauchst du dir nun wirklich keine Sorgen zu machen, Sergeant«, sagte Totstink. »Es ist alles unter Kontrolle. Obwohl ... wenn der Inhaber auf die Idee kommt, ihnen zu folgen ...«

Gurgelschlitzer schnaubte. »Wenn er das tut, wird er es bedauern.« Er stand auf, rückte seinen Regenumhang zurecht. »Ihr habt Glück, ihr beide. Ihr könnt hier sitzen und dafür sorgen, dass eure Ärsche immer...

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Kritik
"Steven Erikson ist ein exzellenter Autor! Er hat einen gewaltigen Rahmen erschaffen, in dem sich komplexe Geschehnisse abspielen, und die werden obendrein unglaublich spannend erzählt!"mehr

Autor

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.