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Shadowmarch. Band 4

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
878 Seiten
Deutsch
Klett-Cotta Verlagerschienen am21.06.20121. Auflage 2015
Band 4: Der Südmarksfeste droht Gefahr von zwei unerbittlichen Feinden, den uralten Quar der Nebellande und dem verrückten Gottkönig von Xis. Mittendrin kämpfen die königlichen Zwillinge Briony und Barrick um ihr Erbe und Leben. Vielfältig sind die Bedrohungen des Landes Eion. Von Norden dringt im Schutz undurchdringlichen Nebels ein Elbenheer vor, und im Süden schmiedet der machtbesessene Herrscher Sulepis Eroberungspläne. In diesen Wirren lastet auf Prinz Barrik und seiner Schwester Briony eine übergroße Aufgabe. Eine riesige Elbenarmee überschreitet die Schattengrenze, und nichts scheint sie aufhalten zu können. Als Barrick in die Hände der heimtückischen Feinde fällt, ist Briony gezwungen, aus der Südmarkfeste zu fliehen. Ist es das Schicksal der Völker Eions, zwischen den Armeen der Elben und des Autarchen zerrieben zu werden? Gelingt es Briony, in der Fremde Unterstützung zu finden, um den Thron zurückzuerobern? Und ist Barrick der Herausforderung gewachsen, die ihn immer weiter in die Schattenlande hineinführt ...? Ein echter Tad Williams: vielschichtig erzählt und voller Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Seine »Otherland«-Tetralogie ist eines der großen Meisterwerke der modernen Phantastik und wurde zum Weltbestseller. Mit der »Shadowmarch«-Trilogie knüpft er an seinen ersten großen Erfolg, die Saga um den »Drachenbeinthron«, an.

Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Das Geheimnis der Großen Schwerter bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBand 4: Der Südmarksfeste droht Gefahr von zwei unerbittlichen Feinden, den uralten Quar der Nebellande und dem verrückten Gottkönig von Xis. Mittendrin kämpfen die königlichen Zwillinge Briony und Barrick um ihr Erbe und Leben. Vielfältig sind die Bedrohungen des Landes Eion. Von Norden dringt im Schutz undurchdringlichen Nebels ein Elbenheer vor, und im Süden schmiedet der machtbesessene Herrscher Sulepis Eroberungspläne. In diesen Wirren lastet auf Prinz Barrik und seiner Schwester Briony eine übergroße Aufgabe. Eine riesige Elbenarmee überschreitet die Schattengrenze, und nichts scheint sie aufhalten zu können. Als Barrick in die Hände der heimtückischen Feinde fällt, ist Briony gezwungen, aus der Südmarkfeste zu fliehen. Ist es das Schicksal der Völker Eions, zwischen den Armeen der Elben und des Autarchen zerrieben zu werden? Gelingt es Briony, in der Fremde Unterstützung zu finden, um den Thron zurückzuerobern? Und ist Barrick der Herausforderung gewachsen, die ihn immer weiter in die Schattenlande hineinführt ...? Ein echter Tad Williams: vielschichtig erzählt und voller Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Seine »Otherland«-Tetralogie ist eines der großen Meisterwerke der modernen Phantastik und wurde zum Weltbestseller. Mit der »Shadowmarch«-Trilogie knüpft er an seinen ersten großen Erfolg, die Saga um den »Drachenbeinthron«, an.

Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Das Geheimnis der Großen Schwerter bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608102291
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.06.2012
Auflage1. Auflage 2015
Seiten878 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1194914
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Vorspiel

Er hieß nach den Tualum, einer kleinen Antilopenart, die sich in den trockenen Wüstenhügeln tummelte. Seine Mutter hatte als Mädchen oft beobachtet, wie die Tiere zum Fluss herabkamen, um zu trinken: so schlank, so funkeläugig, so mutig. Als sie ihren Sohn zum ersten Mal erblickte, sah sie das alles in ihm. »Tulim«, sagte sie verzückt. »Er soll Tulim heißen.« Sie schrieben es pflichtschuldig auf, als sie ihn ihr wegnahmen und der königlichen Amme übergaben.

Die früheste Erinnerung des Knaben waren die sonnenuntergangsfarbenen Wandteppiche des Frauenpalasts, wo er seine ersten Lebensjahren unter den Frauen verbrachte, wo ihn liebevolle, gut riechende Ammen in den Armen hielten, wo sie ihm vorsangen und seine kleinen braunen Gliedmaßen mit teuren Salben einrieben. Traurige Momente gab es für den Kleinen nur dann, wenn er wieder in sein Bettchen gelegt wurde und die Ammen eins der anderen kleinen Herrscherkinder heraushoben, um es zu hätscheln und zu liebkosen. Diese Ungerechtigkeit - dass die Aufmerksamkeit, die doch nur ihm allein hätte gelten sollen, auch anderen zuteilwurde - brannte in dem kleinen Tulim wie die Flamme der Lampe, in die er jeden Abend vor dem Einschlafen schaute und die er so genau beobachtete, dass er sie manchmal sogar am hellen Mittag vor seinem inneren Auge sah, so hell, dass sie alles Wirkliche buchstäblich in den Schatten stellte.

Als Tulim gerade drei Jahre alt geworden war, geschah es, dass er als eine Art Experiment einen der anderen kleinen Prinzen beim gemeinsamen Bad ertränkte. Er wartete, bis sich die Ammen abwandten, um ein Kind zu trösten, das weinte, weil es nassgespritzt worden war. Dann packte er den Kopf seines Bruders Kirgaz, drückte ihn unter das mit Blüten bestreute Wasser und hielt ihn nieder. Die drei, vier anderen Kinder im Badebecken waren so mit Spielen und Spritzen beschäftigt, dass sie es nicht bemerkten.

Es war seltsam, das verzweifelte Zappeln des Bruders zu fühlen und zu wissen, dass gleich daneben alles ganz normal weiterging - ohne ihn. Die Leute machten so viel Aufhebens um das Leben, aber er, Tulim, konnte es auslöschen, wann immer er wollte. Er sah im Geist wieder die Flamme, doch diesmal war es, als wäre er selbst das Feuer, das so hell brannte und den Rest der Schöpfung in Dunkel tauchte. Es war ein ekstatisches Gefühl.

Als sich die Ammen schließlich umdrehten, trieb Kirgaz schlaff im Wasser, das Haar wie Seetang, in dem sich helle Blütenblätter verfangen hatten. Sie schrien und zogen ihn heraus, aber es war zu spät. Im Obstgartenpalast lebten viele Prinzen - der Autarch hatte viele Frauen und zeugte viele Kinder -, deshalb war der Verlust dieses einen keine Tragödie, aber die beiden Ammen wurden natürlich sofort hingerichtet. Darüber war Tulim traurig. Die eine hatte ihm abends immer eine süße Honigmilch aus den Palastküchen geschmuggelt. Jetzt musste er ohne diese Leckerei einschlafen.

Bald schon wurde Tulim zu groß, um weiter im Frauenpalast zu wohnen, also kam er in den Zedernhoftrakt des weitläufigen Obstgartenpalasts, wo jene Knaben, die wie Tulim Söhne des glorreichen Gottkönigs Parnad waren, bis zum Mannesalter erzogen wurden und die Söhne des Hofadels das Privileg genossen, in der Nähe der königlichen Prinzen heranzuwachsen. Hier lebte Tulim zum ersten Mal unter richtigen Männern - den Frauenpalast durften nur die Begünstigten betreten - und lernte vieles: Jagen, Kämpfen und Kriegsgesänge. Langbeinig, hübsch und blitzgescheit, wie er war, fiel er hier auch erstmals den Männern des Obstgartenpalastes auf, sogar, was das Allererstaunlichste war, seinem eigenen Vater.

Die meisten Söhne Parnads hofften, dass ihr Vater sie nicht bemerkte. Gewiss, einer von ihnen würde eines Tages Parnads Nachfolger werden, aber der Autarch war ein vitaler, kräftiger Mann in den Fünfzigern, also war dieser Tag noch fern, und xixische Thronanwärter hatten die unselige Neigung, Unfälle zu erleiden. Es konnte passieren, dass Parnad höchstselbst befand, dieser oder jener seiner Söhne sei bei den Soldaten oder beim einfachen Volk zu beliebt. Ein solcher Jüngling war als einziger xixischer Kämpfer in einer Seeschlacht mit Piraten vor den westlichen Inseln gefallen. Ein anderer war blau angelaufen und erstickt, nachdem ihn im Yenidos-Gebirge eine Schlange gebissen hatte - mitten im Winter, für Schlangenbisse eine sehr ungewöhnliche Jahreszeit. Daher war keiner der anderen Prinzen allzu eifersüchtig, als ihr Vater Tulim zur Kenntnis nahm und gelegentlich mit ihm sprach.

»Wer war deine Mutter?«, fragte ihn Parnad beim ersten Mal. Der Autarch war ein Hüne, hochgewachsen, aber gleichzeitig so breit wie ein altes Krokodil. Für Tulim war es eine seltsame Vorstellung, dass dieser vierschrötige Mann mit dem dichten Bart der Erzeuger seines schlanken, langgliedrigen Körpers sein sollte. »Ah ja, ich erinnere mich. Wie eine Katze war sie. Du hast ihre Augen.«

Tulim wusste nicht recht, ob »war« bedeutete, dass seine Mutter nicht mehr lebte, wollte aber nicht fragen, weil das vielleicht sentimental und weibisch wirken würde. Wenn er jedoch ihre Augen hatte, musste sie wirklich außergewöhnlich gewesen sein, denn das fiel den Leuten an ihm als Erstes auf: diese eigentümlichen, goldenen Augen, wie Tümpel von geschmolzenem Metall. Seine Augen waren einer der Gründe, warum er schon lange wusste, dass er nicht wie die anderen war - diese helle, alles verzehrende Flamme lohte in seinen Brüdern und den übrigen Kindern nicht auf die gleiche Art wie in ihm.

Er und sein Vater, der Autarch, unterhielten sich noch öfter, wenn Tulim dabei auch nie viel sagte. Und nach einiger Zeit wurde Tulim aus dem Schlafgemach, das er mit ein paar Halbbrüdern teilte, in ein eigenes Zimmer verlegt, wo ihn der Autarch zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen konnte, ohne die anderen Prinzen zu stören. Außerdem begann Parnad, ihn allen möglichen grausamen und schmerzhaften Praktiken zu unterziehen und ihm dabei immer wieder zu erklären, welch schreckliche Verantwortung es bedeutete, der Bishakh zu sein - das Oberhaupt des Falkengeschlechts, das aus der Wüste gekommen war, um die Herrscherthrone der Städte dieser Welt in den Staub zu treten.

»Die Götter lieben uns«, erklärte Parnad, während er Tulims Schmerzensschreie erstickte, indem er ihm den Mund zuhielt. »Sie haben bestimmt, dass der Falke höher fliegt als irgendein anderes Wesen - dass er auf die gesamte Schöpfung hinabblickt. Die Sonne selbst ist nur das Auge des mächtigen Falken.«

Tulim verstand nicht immer, was sein Vater sagte, doch insgesamt machten ihm die Unterweisungen, verbunden mit dem Schmerz und anderen sonderbaren Gefühlen, klar, dass der Weg der Flamme und der Weg des Falken mehr oder minder eins waren: Alles gehört demjenigen, der ohne Furcht zuzugreifen vermag. Diesen Mann lieben die Götter.

Wenn die Besuche auch jahrelang weitergingen, schwor sich Prinz Tulim doch schon in jener ersten Nacht, eines Tages seinen Vater zu töten. Es war weniger der Schmerz, der nach Rache schrie, als vielmehr die Hilflosigkeit - die Flamme durfte nie durch den Schatten eines anderen verdunkelt werden, nicht mal durch den des Autarchen selbst.

Als Tulim sich dem Alter näherte, da er den Status des Knaben ablegen und den Status des Mannes überstreifen würde wie ein neues Gewand, verbrachte er immer mehr Zeit in Gesellschaft eines anderen Erwachsenen, der seinen Wünschen und Bedürfnissen eher gerecht wurde. Es war der Mann, den er Onkel Gorhan nannte, einer der älteren Halbbrüder des Autarchen. Gorhan war von Parnads Vater mit einer Frau von höchst gewöhnlichem Blut gezeugt worden, daher bestand keine Gefahr, dass er den Thron an sich reißen könnte. Er hatte den Abstammungsmakel zu seinem Vorteil genutzt, indem er einer der verlässlichsten Ratgeber des Autarchen geworden war: ein überaus gelehrter und findiger Mann. Sein Verhältnis zu Tulim war weniger physisch und weniger metaphysisch als das des Autarchen: Er sah in dem Jüngling einen Geist, der seinem verwandt war, einen Geist, der sich bei rechter Schulung nicht nur über die Mauern des Obstgartenpalasts und die Grenzen von Xis hinausschwingen könnte, sondern durch all die endlosen Gänge und Flure der Schöpfung. Gorhan lehrte Tulim, wahrhaft zu lesen. Nicht nur die Schriftzeichen auf Pergament oder Papyrus zu erkennen und ihre Bedeutung zu entschlüsseln - das lernten alle Prinzen -, sondern zu lesen, um neues Wissen für das eigene Denken einzuspannen wie Zugochsen und die eigenen Ideen durch andere zu mehren wie die Soldaten eines Heeres, sodass die Macht des Lesenden immer größer wurde.

Gorhan führte Tulim in die Werke großer Kriegsstrategen wie Kersus und Hereddin ein und machte ihn mit Historikern wie dem berühmten Pirilab bekannt. Tulim lernte, dass man in Büchern menschliche Gedanken über tausend Jahre bewahren konnte - dass die großen und gelehrten Männer anderer Zeitalter zu ihm zu sprechen vermochten, als wären sie anwesend. Und wichtiger noch, er lernte, dass auch die Götter und ihre engsten Gefolgsleute über den Abgrund der Zeit und die noch größere Kluft zwischen Himmel und Erde hinweg sprachen und die Geheimnisse der Schöpfung selbst offenbarten. Er lernte, was ihm Gorhan aus den Schriften des Krieger-Dichters Hereddin rezitierte: »Wer die Hand nur nach einem Thron ausstreckt, wird niemals nach den Sternen greifen.« Tulim begriff und fühlte, dass auch sein Onkel über eine Weisheit verfügen musste, die...
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Autor

Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Das Geheimnis der Großen Schwerter bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.