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Kuss im Morgenrot

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.08.2012
Ein gesellschaftlicher Skandal, eine unbezwingbare Leidenschaft, eine mitreißende Liebesgeschichte
Catherine Marks verdient sich ihren Lebensunterhalt damit, den Hathaway-Schwestern die komplizierten Regeln der High Society beizubringen. Ein lukrativer und höchst angenehmer Job, wäre da nicht Leo Hathaway, dessen ungehörige Bemerkungen Catherine immer wieder aus dem Konzept bringen. Eigentlich ist sie der Meinung, dass Leo sie nicht ausstehen kann - bis er sie plötzlich küsst. Catherine verliert völlig ihren Kopf. Und bald auch ihr Herz ...

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.
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Produkt

KlappentextEin gesellschaftlicher Skandal, eine unbezwingbare Leidenschaft, eine mitreißende Liebesgeschichte
Catherine Marks verdient sich ihren Lebensunterhalt damit, den Hathaway-Schwestern die komplizierten Regeln der High Society beizubringen. Ein lukrativer und höchst angenehmer Job, wäre da nicht Leo Hathaway, dessen ungehörige Bemerkungen Catherine immer wieder aus dem Konzept bringen. Eigentlich ist sie der Meinung, dass Leo sie nicht ausstehen kann - bis er sie plötzlich küsst. Catherine verliert völlig ihren Kopf. Und bald auch ihr Herz ...

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641092023
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum13.08.2012
Reihen-Nr.4
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1511 Kbytes
Artikel-Nr.1197374
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Erstes Kapitel

Hampshire, England

August 1852

Jeder, der schon einmal einen Roman gelesen hatte, wusste, dass von einer Gouvernante Bescheidenheit und Zurückhaltung erwartet wurde. Sie hatte still, unterwürfig und gehorsam zu sein, um nicht zu sagen respektvoll gegenüber ihrem Hausherrn. Leo, Lord Ramsay, fragte sich immer wieder erbittert, warum sie sich nicht einfach eine solche gesucht hatten. Stattdessen hatte die Hathaway-Familie Catherine Marks angestellt, die nach Leos Meinung ein schlechtes Licht auf den gesamten Berufsstand warf.

Es war nicht so, dass Leo an Marks´ Fähigkeiten etwas auszusetzen hatte. Sie hatte hervorragende Arbeit geleistet und seine zwei jüngsten Schwestern Poppy und Beatrix in den Feinheiten der gesellschaftlichen Etikette unterrichtet. Und sie hatten die Hilfe wirklich dringend nötig gehabt, denn keiner der Hathaways hatte jemals damit gerechnet, in den höheren Kreisen der britischen Gesellschaft zu verkehren. Sie waren in einer reinen Mittelklasse-Umgebung in einem Dorf westlich von London aufgewachsen. Ihr Vater Edward Hathaway war ein Kenner des Mittelalters gewesen und galt als ein Mann aus gutem Hause, aber wohl kaum als Aristokrat.

Doch nach einer Reihe unvorhersehbarer Ereignisse hatte Leo den Titel des Lord Ramsay geerbt. Obwohl er Architektur studiert hatte, war er jetzt Viscount und für Ländereien und Pächter verantwortlich. Die Hathaways waren auf Gut Ramsay nach Hampshire gezogen, wo sie sich mit großer Anstrengung den Anforderungen ihres neuen Lebens gestellt hatten.

Eine der größten Herausforderungen für die Hathaway-Schwestern hatte darin bestanden, die Fülle von gesellschaftlichen Regeln und Umgangsformen zu erlernen, die man von den privilegierten jungen Damen erwartete. Hätten sie nicht Catherine Marks´ geduldige Unterweisungen genossen, wären die Hathaways wohl durch London gepoltert wie Elefanten durch einen Porzellanladen. Marks hatte bei jeder von ihnen wahre Wunder bewirkt, vor allem bei Beatrix, zweifellos das exzentrischste Mitglied einer an sich schon exzentrischen Familie. Obwohl Beatrix nach wie vor am liebsten wie ein wildes Tier durch Wiesen und Wälder tollte, hatte Marks ihr doch erfolgreich vermitteln können, dass im Ballsaal ein anderes Benehmen angebracht war. Sie hatte sich sogar die Mühe gemacht, eine ganze Reihe von Anstandsgedichten für die Mädchen zu schreiben, darunter echte Glanzstücke wie:

Gefragt sind Beherrschung und gute Manieren

Wenn Damen mit fremden Herrn konversieren

Denn Tändeleien, Zank und Klagen

Könnten den guten Ruf zerschlagen.

Leo hatte natürlich nicht widerstehen können, sich über Marks´ dichterische Fähigkeiten lustig zu machen, aber insgeheim musste er zugeben, dass ihre Methoden erfolgreich waren. Poppy und Beatrix waren glimpflich durch die letzte Londoner Saison gekommen. Und Poppy hatte einen Hotelier namens Harry Rutledge geheiratet.

Von den Hathaway-Schwestern war jetzt nur noch Beatrix übrig. Marks hatte die Aufgabe der Anstandsdame und Begleiterin der lebhaften Neunzehnjährigen übernommen. Für die anderen Hathaways zählte Catherine Marks längst zur Familie.

Leo für seinen Teil konnte diese Frau nicht ausstehen. Sie äußerte nach Lust und Laune ihre Ansichten und wagte es sogar, ihm Anweisungen zu geben. Und wenn Leo einmal versuchte freundlich zu ihr zu sein, was selten genug vorkam, schnauzte sie ihn an oder wandte sich verächtlich ab. Wenn er eine absolut vernünftige Meinung vorbringen wollte, ließ sie ihn erst gar nicht ausreden, sondern zählte bereits all die Gründe auf, weshalb er wieder einmal nicht recht hatte.

Angesichts ihrer uneingeschränkten Antipathie konnte er nicht anders, als ihr in gleicher Weise zu begegnen. Ein ganzes Jahr lang hatte er sich eingeredet, dass ihm ihre Verachtung nichts ausmachte. Schließlich gab es in London haufenweise Frauen, die tausendmal schöner, reizender und verlockender waren als Catherine Marks.

Wenn sie nur nicht so schrecklich faszinierend wäre!

Vielleicht lag es an ihren eifrig gehüteten Geheimnissen. Marks hatte noch nie über ihre Kindheit oder Familie gesprochen, geschweige denn ein Wort darüber verloren, warum sie bei den Hathaways in Stellung gegangen war. Zuvor hatte sie kurze Zeit an einer Mädchenschule unterrichtet, aber auch darüber redete sie nie. Ehemalige Schüler von ihr hatten das Gerücht in Umlauf gebracht, dass sie ein schlechtes Verhältnis zur Schulleiterin gehabt habe, andere behaupteten, sie sei ein gefallenes Mädchen und der Statusverlust habe sie gezwungen, in Anstellung zu gehen.

Marks war so selbstgenügsam und unerschütterlich, dass man leicht vergessen konnte, dass sie selbst noch eine junge Frau in ihren frühen Zwanzigern war. Als Leo ihr zum ersten Mal begegnet war, war sie der Inbegriff einer vertrockneten alten Jungfer, mit ihrer Brille, dem mürrischen Gesicht und verkniffenen Mund. Ihr Rückgrat war so unbeugsam wie ein Schürhaken, und ihr allzu streng zurückgestecktes Haar hatte die triste braune Farbe einer Apfelmotte. Ungeachtet des Protests seiner Familie, hatte Leo ihr den Spitznamen »Sensenfrau« gegeben.

Doch das letzte Jahr hatte eine erstaunliche Veränderung in ihr hervorgerufen. Ihre Erscheinung war insgesamt gesünder, sie war immer noch schmal, aber nicht mehr so streichholzdünn wie zuvor, und ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen. Und vor etwa anderthalb Wochen, als Leo gerade aus London zurückgekehrt war, hatte er nicht schlecht gestaunt, als Marks plötzlich mit goldenen Locken vor ihm gestanden hatte. Offenbar hatte sie ihr Haar jahrelang gefärbt, und erst auf einen Fehler des Apothekers hin, der ihr das Färbemittel zusammenmischte, war sie gezwungen gewesen, die Maske fallen zu lassen. Und während die braunen Locken im Kontrast zu den zarten Zügen und der blassen Haut viel zu hart wirkten, sah ihr natürliches Blond umwerfend aus.

Dieser Umstand stellte Leo nun vor das Problem, dass Catherine Marks, seine Todfeindin, eine wahre Schönheit war. Dabei war es nicht einmal die neue Haarfarbe selbst, die ihre Erscheinung so sehr veränderte ... es lag eher an ihrem ganz offensichtlichen Unbehagen darüber. Sie fühlte sich schutzlos und ließ es sich anmerken. Was den Effekt hatte, dass Leo sie am liebsten auch noch von allen anderen Schichten befreit hätte, und zwar wörtlich und ganz und gar physisch. Er wollte sie erkennen.

Leo hatte versucht, ein wenig auf Abstand zu gehen, während er über die Konsequenzen seiner Entdeckung nachdachte. Die Reaktion seiner Familie, die Marks neuem Erscheinungsbild mit einem gemeinschaftlichen Schulterzucken begegnete, verwirrte ihn. Warum war keiner der anderen auch nur ein bisschen so neugierig wie er? Warum hatte sich Marks über einen so langen Zeitraum bewusst unattraktiv gemacht? Wovor zum Teufel wollte sie sich verstecken?

An einem sonnigen Nachmittag in Hampshire, nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Großteil der Familie anderweitig beschäftigt war, machte er sich auf die Suche nach Marks. Wenn er sie unter vier Augen damit konfrontierte, so glaubte er, würde er schon ein paar Antworten von ihr bekommen. Er fand sie draußen in einem durch Hecken geschützten Blumengärtchen am Rande des Kieswegs auf einer Bank sitzend.

Sie war nicht allein.

Leo blieb etwa zwanzig Meter entfernt im Schutz einer dicht gewachsenen Eibe stehen.

Marks saß neben Poppys frisch gebackenem Ehemann Harry Rutledge. Sie waren augenscheinlich in eine vertrauliche Unterhaltung vertieft.

Obwohl die Situation nicht unbedingt verfänglich war, so war sie auch nicht gänzlich angemessen.

Was in Gottes Namen hatten die beiden da zu besprechen? Selbst von dem fernen Aussichtspunkt war nicht zu übersehen, dass es sich um etwas Wichtiges handelte. Harry Rutledges dunkler Schopf neigte sich beschützend über sie. Wie ein enger Freund. Wie ein Liebhaber.

Leo blieb der Mund offen stehen, als er sah, wie sich Marks mit ihrer zarten Hand unter die Brillengläser fuhr, als wollte sie sich eine Träne fortwischen.

Marks weinte, und das in Gesellschaft von Harry Rutledge.

Und dann küsste Rutledge sie auf die Stirn.

Leo hielt den Atem an. Er verharrte reglos, während eine sonderbare Mischung von Gefühlen über ihn hereinbrach. Als es ihm gelang, das Knäuel zu entwirren, waren da Erstaunen, Sorge, Misstrauen, Wut.

Sie hatten etwas zu verbergen. Sie heckten etwas aus.

Hatte Rutledge sie sich einst als Mätresse gehalten? Erpresste er sie, oder wollte sie etwas von ihm erzwingen? Nein ... die aufrichtige Zärtlichkeit zwischen den beiden war selbst auf die Entfernung deutlich zu erkennen.

Leo rieb sich das Kinn, während er darüber nachgrübelte, was zu tun war. Poppys Glück stand über allem, so viel war klar. Bevor er sich also auf den frisch gebackenen Ehemann seiner Schwester stürzen und ihn zu Brei schlagen würde, musste er herausfinden, was genau vor sich ging. Dann erst, und wenn die Umstände es rechtfertigten, würde er Rutledge zu Brei schlagen.

Ihm gelang es, seinen Atem zu regulieren, während er die beiden beobachtete. Rutledge stand auf und ging zum Haus zurück. Und Marks blieb auf der Bank sitzen.

Ohne dass er sich bewusst dazu entschlossen hatte, ging er langsam auf sie zu. Er war sich nicht sicher, wie er sich ihr gegenüber verhalten oder was er zu ihr sagen würde. Das hing ganz davon ab, welche Gefühlswallung in dem Moment, in dem er vor ihr stand, am stärksten zutage trat. Es war durchaus möglich, dass er ihr an die Gurgel...


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Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.