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Und dann küsste er mich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.09.2012
Ein Buch über Liebe, Freundschaft, Träume und echte Ziele im Leben
Als Sängerin einer Hochzeitsband hat Romily einige Happy Ends beobachtet, sie selbst wartet jedoch noch auf ihres. In den Minuten, nachdem sie ihrem besten Freund Charlie ihre Liebe gestanden hat (nie eine gute Idee!), hat sie eine chaotische Begegnung mit einem Fremden, der sie einfach so küsst und dann verschwindet. Nach diesem unglaublichen Kuss ist nichts mehr, wie es war. Aber existiert die Liebe auf den ersten Kuss nicht nur im Film? Sie gibt sich ein Jahr, den mysteriösen Küsser zu finden.

Miranda Dickinson begann nach ihrem Studium der Darstellenden Künste mit dem Schreiben, als ihr ein Freund 'den Langsamsten Computer der Welt' schenkte - was ihrem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Sie betätigt sich auch erfolgreich als Singer-Songwriter. Die wunderbare Welt der Rosie Duncan war ihr Debütroman, der in Großbritannien sofort die Sunday Times Top Ten-Liste erstürmte.
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Produkt

KlappentextEin Buch über Liebe, Freundschaft, Träume und echte Ziele im Leben
Als Sängerin einer Hochzeitsband hat Romily einige Happy Ends beobachtet, sie selbst wartet jedoch noch auf ihres. In den Minuten, nachdem sie ihrem besten Freund Charlie ihre Liebe gestanden hat (nie eine gute Idee!), hat sie eine chaotische Begegnung mit einem Fremden, der sie einfach so küsst und dann verschwindet. Nach diesem unglaublichen Kuss ist nichts mehr, wie es war. Aber existiert die Liebe auf den ersten Kuss nicht nur im Film? Sie gibt sich ein Jahr, den mysteriösen Küsser zu finden.

Miranda Dickinson begann nach ihrem Studium der Darstellenden Künste mit dem Schreiben, als ihr ein Freund 'den Langsamsten Computer der Welt' schenkte - was ihrem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Sie betätigt sich auch erfolgreich als Singer-Songwriter. Die wunderbare Welt der Rosie Duncan war ihr Debütroman, der in Großbritannien sofort die Sunday Times Top Ten-Liste erstürmte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641083656
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum10.09.2012
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1960 Kbytes
Artikel-Nr.1203033
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

The most wonderful time of the year?

Steht man vor der Frage, ob man seinem besten Freund seine Liebe gestehen soll oder nicht, so gibt es dazu zwei widersprüchliche Theorien. Die eine rät ausdrücklich davon ab, weil man Gefahr läuft, einen Freund zu verlieren, sollte die Liebe nicht erwidert werden. Die andere befürwortet die aktive Haltung, denn würde man nichts sagen, könnte man die Liebe seines Lebens verpassen.

Dummerweise habe ich letzteren Rat befolgt.

Der Blick aus Charlies mitternachtsblauen Augen zeigte mir unmissverständlich: Ich hatte soeben den größten Fehler meines Lebens begangen ...

»Wie bitte?«

Vielleicht hatte er mich nicht richtig verstanden? Vielleicht sollte ich es wiederholen?

»Ich habe gesagt, dass ich dich liebe, Charlie.«

Er blinzelte. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«

»Doch.« Eine tiefe Müdigkeit machte sich in mir breit und erstickte meine Hoffnung unter einer bleiernen Decke.

Verschwunden war das typische Charlie-Grinsen, das noch Momente vorher so unverrückbar sein Gesicht erhellt hatte. Stattdessen war da nun ein Ausdruck, den ich nicht kannte, doch ich wusste, dass er keine gute Alternative war.

»W-wie lange ...?«

Ich heftete den Blick auf die Topfpflanze neben unserem Tisch. »Ähm ... schon ziemlich lange.« Vielleicht hätte ich etwas Raffinierteres anziehen sollen, um mein Traumfraupotenzial hervorzuheben. Doch als ich heute früh meine geliebten Jeans und den langen roten Pulli anzog, hatte ich nicht gedacht, dass ich ein derartiges Gespräch führen würde. Angesichts des Ausdrucks blanken Entsetzens in Charlies Gesicht hätte es jedoch auch keinen Unterschied gemacht, wenn ich ihm in Designerkleid und mit Diamantenkette gegenübergesessen hätte. Oh, warum hatte ich nicht einfach den Mund gehalten?

»Aber ... wir sind Kumpel, Rom.«

»Ja, natürlich. Schau, vergiss einfach, was ich gesagt habe, okay?«

Er starrte in seinen Latte macchiato, als hätte der ihn gerade beleidigt. »Wie soll das gehen? Du hast es nun mal gesagt. Ich meine, es ... es steht im Raum.«

Ich sah mich in dem voll besetzten Café um. Es wimmelte von mies gelaunten Weihnachtseinkäufern, die sich auf zusätzlichen Stühlen, die sie arglosen Einzelpersonen gierig weggeschnappt hatten, an viel zu kleine Tische quetschten. »Ich glaube, wir können getrost davon ausgehen, dass niemand irgendetwas gehört hat.«

Mein Versuch, witzig zu sein, ging ins Leere. Ich trank einen großen Schluck Kaffee und wünschte, ich wäre tot.

Charlie schüttelte den Kopf. »Völlig egal. Ich habe es gehört. Mensch, Rom ... warum hast du es gesagt? Hättest du es nicht einfach ...?«

Ich starrte ihn an. »Einfach was?«

»Es einfach nicht aussprechen können? Ich meine, warum musstest du mir das gerade jetzt erzählen?«

Ich hasste den Ausdruck blanker Panik in seinen Augen. Er hatte mich noch nie so angesehen ... In meinen Tagträumen war dieser Moment völlig anders abgelaufen: Oh, Romily, ich liebe dich auch schon seit Ewigkeiten. Hättest du nichts gesagt, hätten wir vielleicht niemals zueinandergefunden ...

»Zwischen uns läuft doch alles prima. Ich meine, warum soll man etwas daran ändern? Du kannst doch nicht ernsthaft geglaubt haben, dass das eine gute Idee ist.«

Entschuldige mal, natürlich hatte ich das geglaubt. Irgendwo zwischen meinem törichten, offensichtlich irregeleiteten Herzen und meiner dämlichen großen Klappe war mir das Hirn abhandengekommen, und ich hatte mir eingeredet - weil ich eine bescheuerte, kranke Idiotin bin -, dass ich die Antwort auf seine Träume wäre. Dass die vielen Stunden, die wir miteinander verbrachten - lustige, ausgelassene Tage und lange Nächte voller tiefer Gespräche -, der Beweis dafür wären, dass wir füreinander bestimmt waren. Jedem fiel das auf: Bei unseren Freunden war es schon ein Insiderwitz, und sie nannten Charlie und mich das »alte Ehepaar«. Ich könnte gar nicht aufzählen, wie oft wir von fremden Leuten für ein Paar gehalten worden sind. Wenn dies für die ganze Welt so offensichtlich war, warum dann nicht auch für Charlie?

Natürlich konnte ich ihm all das nicht sagen. Die erlittene Schmach löschte alle schlauen Argumente aus meinem Hirn, so dass ich in diesem überfüllten Café, dessen Gästen es sowieso piepegal war, was ich von mir gab, nur stammeln konnte: »Tut mir leid.«

Charlie schüttelte den Kopf: »Ich habe das nicht kommen sehen. Ich dachte, wir sind Freunde, mehr nicht. Aber das ... das ist einfach krass ...«

»Danke für die aufmunternden Worte, Charlie.«

Er sah mich an, sein Blick verriet Verwirrung. »Ich ... ich wollte nicht ... Scheiße, Rom, tut mir leid. Gib mir einen Moment, damit ich das irgendwie verdauen kann.«

Ich wandte den Blick ab, konzentrierte mich auf ein besonders gestresst aussehendes Pärchen am Nebentisch, das sich bei sahnehäubchengekröntem Weihnachtskaffee ordentlich fetzte.

»Ich bin viel zu selbstverständlich für dich«, sagte die Frau. Ich wusste genau, wie sie sich fühlte.

»Weißt du«, sagte Charlie, »du warst immer nur Rom - ein guter Kumpel wie die anderen Jungs. Jemand, der witzig ist und mit dem man abhängen kann. Aber jetzt ...« Er redete sich immer mehr um Kopf und Kragen, und das wusste er. »Entschuldige«, seufzte er schließlich. »Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.«

Es war schrecklich. Ich hatte genug gehört. Tief verletzt und bis auf die Knochen blamiert, stand ich auf. Ich öffnete den Mund zu einem vernichtenden Abschiedswort, doch es kam nichts heraus. Also drehte ich mich um und suchte das Weite, stieß mit dem Fuß gegen einen Stuhl, stolperte über mehrere überquellende Einkaufstüten und blieb auf meiner ungraziösen Flucht aus dem Café auch noch an einem beladenen Kinderwagen hängen.

Draußen erwartete mich Birminghams berühmter Weihnachtsmarkt, gerammelt voll mit Leuten, die ihre Weihnachtseinkäufe auf den letzten Drücker erledigen wollten und sich um die hölzernen Bierbuden drängten. Die bunten Lichterketten an den Buden leuchteten fröhlich gegen das Grau des Dezembernachmittags an, und aus den Lautsprechern entlang der New Street plärrte unablässig Weihnachtsmusik.

»Rom! Wo gehst du hin? Es tut mir alles wahnsinnig leid. Bitte, komm zurück! Rom!«

Charlies Rufe in meinem Rücken gingen in dem Lärm der Menge und den Weihnachtshits vergangener Zeiten unter. Ich legte einen Zahn zu, kämpfte mich blindlings durch den Strom der mir entgegenkommenden Menschen, deren zahllose Gesichter drohend vor mir auftauchten, ohne Lächeln und ohne Mitgefühl. Ich hatte mich schon genügend gedemütigt. Auf eine zweite Runde im Ring mit Charlie konnte ich wahrlich verzichten.

Als ich an den Ladenfronten vorbeikam, verwandelten sich die Werbeplakate in verächtliche Beschimpfungen, und sie schrien mir aus jeder beleuchteten Auslage ihre Missbilligung entgegen:

Total durchgeknallt!

Hirnlose Idiotin!

Wie konntest du nur so bescheuert sein?

Während ich von der Menge zu den Marmorsäulen der Town Hall geschoben wurde, sang Paul McCartney »Wonderful Christmastime«, und es hörte sich an, als stünde ein ironisches Fragezeichen am Ende. Außerstande, mich aus der Menge zu befreien, ließ ich mich treiben. Ich fühlte nichts. Meine Sinne waren betäubt von den gesichtslosen Körpern, die mich umschlossen, und auf mein Herz trommelte unablässig der Widerhall von Charlies Worten ein, so dass mir irgendwann alles egal wurde. Nachdem ich ohne Sinn und Verstand diesen Super-Gau heraufbeschworen hatte, ergab ich mich willenlos dem Strom der Menge.

Was, um alles in der Welt, hatte mich dazu bewogen, meinem allerbesten Freund eine Liebeserklärung zu machen? Ich hatte es ja nicht einmal geplant - und jetzt konnte ich kaum glauben, dass ich einfach aus einer Laune heraus mein größtes Geheimnis preisgegeben hatte. In der einen Minute hatten wir noch über den Gig der vergangenen Woche gelacht, und sein Lächeln war so warm und seine Augen so strahlend gewesen wie immer, wenn er über Musik redete. Und in der nächsten Minute hatte ich ihm meine Gefühle gestanden, die ich schon seit drei Jahren mit mir herumschleppte. Wie bin ich auf den hirnrissigen Gedanken gekommen, dies wäre eine gute Idee?

Vielleicht hatte mich das Nahen der »Most Wonderful Time of the Year« (schönen Dank auch, Andy Williams) oder die festliche Stimmung, die heute in der Stadt herrschte, dazu veranlasst, Charlie meine Gefühle zu offenbaren. Oder vielleicht hatte ich im Kino zu viele gefühlsduselige Weihnachtsszenen gesehen, die mir das Hirn vernebelt und mich auf diese großartige Idee gebracht hatten (Richard Curtis, Nora Ephron - schuldig im Sinne der Anklage).

Der Strom der Menge spuckte mich unvermittelt an der großen Steintreppe am Victoria Square aus. Ich zwängte mich durch eine Lücke der im Schneckentempo dahintrottenden voll bepackten Passanten und tauchte atemlos auf einer nach Kiefern duftenden kleinen Insel wieder auf, direkt neben der Umzäunung des großen schwedischen Christbaums. Tränen brannten in meinen Augen, und ich schluckte mehrere Male wütend, um nicht loszuheulen.

Was ist los mit mir? Wie konnte ich mich nur so entsetzlich irren?

Die Zeichen waren eindeutig gewesen, zumindest...


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Miranda Dickinson begann nach ihrem Studium der Darstellenden Künste mit dem Schreiben, als ihr ein Freund "den Langsamsten Computer der Welt" schenkte - was ihrem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Sie betätigt sich auch erfolgreich als Singer-Songwriter. Die wunderbare Welt der Rosie Duncan war ihr Debütroman, der in Großbritannien sofort die Sunday Times Top Ten-Liste erstürmte.