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Stärker als dein Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am01.10.20121. Auflage
Emily Monroe ist wie gelähmt vor Angst! Zu spät für die Security-Frau, per Funk einen Ausbruch aus dem Hochsicherheitstrakt zu melden: Der Flüchtige überwältigt sie und nimmt sie als Geisel. Ihr
persönlicher Albtraum ist wahr geworden.
Doch Zack Devlin ist kein Schwerverbrecher, sondern CIA-Agent in gefährlicher Mission. Undercover ermittelt er, warum immer wieder lebenslang Verurteilte spurlos verschwinden. Zack vermutet ein mörderisches Komplott. Aber dafür braucht er Beweise - und bestimmt nicht eine Frau wie Emily, in deren Nähe aus Adrenalin plötzlich pure Leidenschaft wird.


Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Sie lebt mit ihrem Ehemann, vier Hunden und einem Pferd auf einer Ranch in Texas.
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Produkt

KlappentextEmily Monroe ist wie gelähmt vor Angst! Zu spät für die Security-Frau, per Funk einen Ausbruch aus dem Hochsicherheitstrakt zu melden: Der Flüchtige überwältigt sie und nimmt sie als Geisel. Ihr
persönlicher Albtraum ist wahr geworden.
Doch Zack Devlin ist kein Schwerverbrecher, sondern CIA-Agent in gefährlicher Mission. Undercover ermittelt er, warum immer wieder lebenslang Verurteilte spurlos verschwinden. Zack vermutet ein mörderisches Komplott. Aber dafür braucht er Beweise - und bestimmt nicht eine Frau wie Emily, in deren Nähe aus Adrenalin plötzlich pure Leidenschaft wird.


Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Sie lebt mit ihrem Ehemann, vier Hunden und einem Pferd auf einer Ranch in Texas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862785230
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.10.2012
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1206476
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Das Klappern von Stahl an Stahl riss Zack Devlin aus dem Schlaf. Augenblicklich sprang er auf die Füße und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die zwei Vollzugsbeamten, die vor seiner Zelle standen.

Zurücktreten, Gefangener.

Zurücktreten war der Ausdruck, den die Wärter benutzten, wenn sie eine Gefängniszelle betreten wollten. Es handelte sich um eine Sicherheitsanweisung, die den Häftling aufforderte, die Hände hinter den Kopf zu legen und die Finger zu verschränken. Was wollten die beiden Beamten zu dieser frühen Morgenstunde in seiner Zelle?

Zack nahm die geforderte Position ein, sein Herz raste. Ist es nicht ein bisschen früh für Tee und Gebäck? , scherzte er.

Der eine Officer hieß Mitchell. Er war zwar streng zu den Gefangenen, aber niemals unfair. Der andere Wärter war in etwa so beliebt wie eine schlimme Grippe. Mills erniedrigte die Männer gern, genoss es, ihnen die Würde zu nehmen. Wenn er die Gelegenheit dazu hatte, misshandelte er sie vermutlich auch.

Mills Schlüssel klirrten, als er die Zellentür aufschloss. Zurücktreten , wiederholte er.

Zack befolgte die Anweisung, doch seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Beide Männer betraten den Raum. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr kommt, hätte ich aufgeräumt.

Halt deinen vorlauten Mund und zeig mir deine Handgelenke , sagte Mills scharf.

Das Bitterroot Super Max-Gefängnis war ein Ort, in dem die Routine regierte. Tag für Tag vollzogen sich hier die immer gleichen Rituale und Abläufe. Dass zwei Wärter morgens um vier in seine Zelle kamen und ihm Plastikhandfesseln verpassten, gehörte definitiv nicht zu dieser Routine.

Was soll das alles? , fragte Zack und versuchte beiläufig zu klingen.

Dreh dich um , befahl Mills. Sofort.

Zack wusste, dass er keine Wahl hatte. Also drehte er sich um und bot Mills seine Handgelenke dar, damit dieser die Fesseln anlegen konnte. Kurz kam ihm der Gedanke, dass seine Tarnung aufgeflogen sein könnte. Aber er war sich sicher, dass das unmöglich war. Die Agency hatte seine falsche Identität peinlich genau aufgebaut. Es war völlig unmöglich, dass jemand etwas ahnte.

Spreiz die Beine.

Zack trug kein Hemd. Nur eine verknitterte Baumwollhose mit Kordel, wie sie alle Insassen für die Nacht bekamen. Nicht viel Platz, um eine Waffe zu verstecken , sagte er.

Folge nur den Anweisungen. Tu es einfach.

Ohne den Blick von Mills abzuwenden, kam Zack dem Befehl nach. Er knirschte mit den Zähnen, während Mills mit den Händen rasch und ruppig über seinen Körper fuhr.

Er ist sauber. Mills griff die Handfesseln und zog sie fester. Du kommst auf die Krankenstation.

Zacks Herzschlag beschleunigte sich zu einem wilden Stakkato. Er wusste nur zu gut, was auf der Krankenstation des Gefängnisses geschah. Was zum Teufel war los? Ich bin nicht krank.

Der Doktor sagt, du brauchst einen Bluttest.

Ich brauche keinen Bluttest.

Mitchell tippte auf das Klemmbrett, das er in der Hand hielt. Ich habe den Auftrag hier schriftlich, Partner. Lass uns gehen.

Wofür soll der Bluttest gut sein? , hakte Zack nach, der in Gedanken sämtliche Szenarien durchging, die ihn auf der Krankenstation erwarten mochten. Keines davon erschien ihm angenehm.

Du kannst den Doc fragen, wenn du dort bist. Und jetzt beweg dich.

Der Impuls zu kämpfen war stark, doch jeder Versuch, sich zu wehren oder zu flüchten, wäre vergebens. Seit seiner Ankunft im Gefängnis vor vier Monaten hatte Zack gelernt, seine Kämpfe auszuwählen. Die Erfahrung sagte ihm, dass er diesen nicht gewinnen würde. Unwillkürlich drängt sich ihm die Erinnerung an all die anderen Insassen auf, die man auf die Krankenstation gebracht hatte und die mit heftigen Blutungen oder Brandwunden zurückgekehrt waren - oder aber gar nicht mehr.

Er sah auf die Uhr an der Wand. In einer Stunde sollte er seinen Kontakt von MIDNIGHT treffen. Zack war nicht sehr zuversichtlich, dass er das schaffen würde. Wenn es um die Krankenstation des Gefängnisses ging, konnte eine einzige Stunde den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

Während die beiden Beamten ihn den Gang entlangführten, dachte er daran, dass er vermutlich nur zwei Minuten hatte, um sich einen Plan auszudenken. Andererseits war er immer schnell im Denken gewesen.

Er hoffte nur, dass ihm rasch genug etwas einfiel, um sein Leben zu retten.

Um vier Uhr in der Frühe waren die Gefängniskorridore so spärlich erleuchtet wie eine Unterwasserhöhle. Emily Monroes Schritte hallten von den Wänden und Stahltüren wider, als sie zur Krankenstation eilte. Ihre Schicht begann nicht vor fünf, aber sie war früher gekommen, um ein paar Nachforschungen anzustellen. Sie hatte viele Fragen, die beantwortet werden wollten. Was zum Beispiel mit den beiden Häftlingen geschehen war, die auf die Station gekommen und nie wieder in ihre Zellen zurückgekehrt waren. Da Dr. Lionel offenbar keine Erklärung abgeben wollte, musste sie auf eigene Faust nach Antworten suchen.

Am Ende des Korridors zog sie ihren Sicherheitsausweis durch das Gerät und gab danach den vierstelligen Code auf dem in der Wand eingelassenen Tastaturfeld ein. Das Stahlschloss klickte, und sie schob die Tür auf.

Auf der Krankenstation war es so dunkel und still wie auf einem Friedhof. Was ihr merkwürdig erschien angesichts der Tatsache, dass die Station rund um die Uhr besetzt war, sieben Tage die Woche. Bei der vollkommenen Stille richteten sich ihre feinen Nackenhaare auf.

Irritiert schlich sie auf Zehenspitzen zu der zweiten Tür, durch die sie zu dem Aufnahmebereich, den Untersuchungsräumen und den Gefängniszellen gelangen würde. Wieder zog sie ihren Ausweis durch das Lesegerät, wartete, bis das rote Licht grün leuchtete, und öffnete die Tür. Wie bereits zuvor fand sie auch diesen Bereich der Station still und verlassen vor. Zumindest hatte sie erwartet, dass eine von Dr. Lionels Assistentinnen Nachtdienst hatte und in ihrem Büro saß und am Computer arbeitete. Wo waren alle abgeblieben?

Emily, die immer misstrauischer wurde, legte die Hand auf die Dose Pfefferspray an ihrem Gürtel und marschierte weiter den Flur entlang. Das leise Klackern ihrer Stiefel bei jedem Schritt entsprach ihrem Herzschlag, der viel zu rasch ging.

Sie betrat Untersuchungsraum eins und machte das Licht an. Sie sah eine Untersuchungsliege, Edelstahltische und eine höhenverstellbare Deckenlampe. Aber keine Menschenseele.

Emily war nicht leicht zu erschrecken, doch in den drei Jahren, die sie schon als Vollzugsbeamtin in Idahos Bitterroot Super Max-Gefängnis arbeitete, hatte sie gelernt, ihren Instinkten zu vertrauen. Und genau jetzt sagten ihr diese Instinkte, dass irgendetwas absolut nicht in Ordnung war.

Sowie sie die Tür zu Untersuchungsraum zwei geöffnet hatte und das Licht einschaltete, sah sie die Umrisse eines Mannes unter einem blutbefleckten Lacken auf der Untersuchungsliege. Sie schritt zu der Liege und zog das Laken fort. Eine dunkle Vorahnung ergriff sie, als sie in das wächserne Gesicht des Gefangenen schaute. Seine blauen Lippen. Etwas Blut war ihm aus der Nase gesickert und nun schwarz getrocknet. Seine Augen standen halb offen. Er war tot.

Ganz flau vor Angst berührte sie sein Gesicht. Sein Körper war noch warm. Was ging hier vor? Wo waren Dr. Lionel und seine Assistentin? Was war mit dem Häftling geschehen?

Sie dachte wieder an die anderen Insassen, die auf die Krankenstation gebracht worden und verschwunden waren. Seit Wochen stellte sie Fragen und forschte nach, aber niemand von den Verantwortlichen hatte ihr eine direkte Antwort gegeben. Heute Morgen hatte sie die Dinge selbst in die Hand nehmen wollen und war hier hergekommen, um sich umzusehen. Sie hatte nicht erwartet, eine Leiche zu finden â¦

Emily bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren, und griff nach ihrem Funkgerät. Hier ist null-zwei-vier-neun. Ich habe einen Code â¦

Eine Bewegung hinter ihr ließ sie verstummen. Sie wirbelte herum. Der glänzende Stahl einer Waffe blitzte auf. Sie erblickte schwarzes Haar. Dunkle Augen. Ein unrasiertes Kinn. Sie spürte, wie ein Adrenalinstoß durch ihren Körper schoss. Sie umklammerte das Walkie-Talkie fester und riss es an den Mund. Code â¦

Eine Hand schnellte hervor und schlug ihr das Funkgerät aus der Hand. Aus dem Augenwinkel sah sie es durch die Luft segeln. Sie hetzte zur Tür, doch augenblicklich war der Mann über ihr. Seine Hände hatten ihre Oberarme gepackt, noch bevor das Walkie-Talkie auf dem Boden landete.

Sei mucksmäuschenstill, wenn du überleben willst , befahl er, wobei seine Augen bedrohlich funkelten.

Emily befreite sich aus seinem Griff und sprang zurück. Zurücktreten, Gefangener! Jetzt! Sie versuchte autoritär zu klingen, hörte aber das ängstliche Beben in ihrer Stimme.

Bleib ganz ruhig und greif mich nicht an. Er ging langsam auf sie zu. Ich möchte dir nichts tun.

Sie wusste nicht, ob es an der Pistole in seiner Hand oder an dem Ausdruck in seinen Augen lag, doch für einen kurzen schrecklichen Moment war sie starr vor Angst. Ein bewaffneter, verzweifelter Häftling, der nichts zu verlieren hatte - das war der schlimmste Albtraum eines jeden Wärters.

Sie machte einen Schritt zurück und hob die Arme, um ihn abzuwehren, obwohl sie wusste, dass es nichts nützen würde. Bleiben Sie weg von mir.

Er kam weiter auf sie zu. Tu einfach, was ich sage, und dir...
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Autor

Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Sie lebt mit ihrem Ehemann, vier Hunden und einem Pferd auf einer Ranch in Texas.