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Ramses. Band 5: Im Schatten der Akazie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am02.04.20131. Auflage
Ramses hat Ägypten zu großem Wohlstand geführt. Doch äußere Anfeindungen gefährden den Frieden. Unter Androhung eines neuen Krieges drängt ihn Hattuschili, der König der Hethiter, seine Tochter zur Gemahlin zu nehmen. Und die nach Rache dürstenden Libyer zetteln einen Aufstand an. Der letzte Band von Christian Jacqs weltberühmter Romanbiographie. «Stimmungsvoller als an Ramses' Seite könnte heute ein Ägypten-Reisender kaum durch das Land der Pyramiden geleitet werden.» (WAZ)

Christian Jacq entdeckte als dreizehnjähriger das Ägypten der Pharaonen durch Bücher. Mit 17 besuchte er zum ersten Mal die historischen Stätten am Nil, und seitdem hat er 'Ägypten in der Nase', wie die Hieroglyphen es ausdrücken würden. An der Sorbonne absolvierte er ein Doppelstudium in Archäologie und Ägyptologie, das er mit einer Promotion in Ägyptologie abschloss. Er veröffentlichte zahlreiche ägyptologische Studien und gründete das Institut Ramsès, das sich dem Erhalt gefährdeter antiker Baudenkmäler in Ägypten widmet. Mit seinem Team erarbeitet er eine lückenlose Foto-Dokumentation dieser Denkmäler sowie ein Archiv mit Übersetzungen der hieroglyphischen Inschriften. Bekannt ist Christian Jacq aber vor allem als Autor von historischen Romanen über das alte Ägypten, insbesondere für seine Beststeller-Romane über den berühmten Pharao Ramses.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRamses hat Ägypten zu großem Wohlstand geführt. Doch äußere Anfeindungen gefährden den Frieden. Unter Androhung eines neuen Krieges drängt ihn Hattuschili, der König der Hethiter, seine Tochter zur Gemahlin zu nehmen. Und die nach Rache dürstenden Libyer zetteln einen Aufstand an. Der letzte Band von Christian Jacqs weltberühmter Romanbiographie. «Stimmungsvoller als an Ramses' Seite könnte heute ein Ägypten-Reisender kaum durch das Land der Pyramiden geleitet werden.» (WAZ)

Christian Jacq entdeckte als dreizehnjähriger das Ägypten der Pharaonen durch Bücher. Mit 17 besuchte er zum ersten Mal die historischen Stätten am Nil, und seitdem hat er 'Ägypten in der Nase', wie die Hieroglyphen es ausdrücken würden. An der Sorbonne absolvierte er ein Doppelstudium in Archäologie und Ägyptologie, das er mit einer Promotion in Ägyptologie abschloss. Er veröffentlichte zahlreiche ägyptologische Studien und gründete das Institut Ramsès, das sich dem Erhalt gefährdeter antiker Baudenkmäler in Ägypten widmet. Mit seinem Team erarbeitet er eine lückenlose Foto-Dokumentation dieser Denkmäler sowie ein Archiv mit Übersetzungen der hieroglyphischen Inschriften. Bekannt ist Christian Jacq aber vor allem als Autor von historischen Romanen über das alte Ägypten, insbesondere für seine Beststeller-Romane über den berühmten Pharao Ramses.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644210219
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum02.04.2013
Auflage1. Auflage
ReiheRamses
Reihen-Nr.5
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse762 Kbytes
Artikel-Nr.1262301
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


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Zwei


Angetan mit einem breiten Halskragen aus Gold, einem weißen Schurz in der Art, wie ihn schon die Pharaonen zur Zeit der Pyramiden gern getragen hatten, und mit weißen Sandalen, vollzog Ramses der Große die Morgenriten in seinem Tempel für die Ewigkeit am westlichen Ufer bei Theben, im Ramesseum. Hier weckte er die im Naos verborgene göttliche Macht, die ihre Wirkkräfte vom Himmel zur Erde strömen ließ, Ägypten zum Abbild der Weltordnung machte und das dem Menschen angeborene Verlangen nach Zerstörung eindämmte.

Im Alter von fünfundfünfzig Jahren war Ramses eine überaus stattliche Erscheinung: sehr hoch gewachsen, mit ovalem Gesicht, rotblondem Haar, breiter Stirn, auffallend geschwungenen Brauen über durchdringend blickenden Augen sowie mit einer langen, schmalen, leicht gebogenen Nase und runden, schön geformten Ohren. Er strahlte große Anziehungskraft, Stärke und natürliche Autorität aus. In seiner Gegenwart verloren sogar die unerschrockensten Gemüter die Fassung. Wurde dieser Pharao, der das Land mit Tempeln und Kultstätten übersät und alle seine Feinde unterworfen hatte, nicht von einem Gott beseelt?

Dreiunddreißig Jahre Herrschaft ... Allein Ramses wusste, wie schwer die erduldeten Prüfungen wirklich auf ihm lasteten. Begonnen hatten sie mit dem Tod seines Vaters Sethos, nach dem er sich vollkommen ratlos gefühlt hatte, und das just zu einer Zeit, da die Hethiter sich anschickten, gegen Ägypten Krieg zu führen. Ohne die Hilfe Amuns, seines himmlischen Vaters, wäre Ramses - von den eigenen Truppen im Stich gelassen - bei Kadesch geschlagen worden. Gewiss, er hatte auch Glück und Frieden erlebt, aber mittlerweile war seine Mutter, Tuja, das Inbild rechtmäßiger Macht, ihrem erlauchten Gemahl in die Gefilde des Lichts nachgefolgt, in denen die Seelen der Gerechtfertigten ewig fortlebten. Und dann hatte das unerbittliche Schicksal erneut zugeschlagen, auf die furchtbarste Weise: Die Große königliche Gemahlin, Nefertari, war in seinen Armen gestorben, in Abu Simbel, im Herzen Nubiens, wo Ramses zum Ruhme der unzerstörbaren Einheit des Herrscherpaares zwei Tempel hatte errichten lassen.

So hatte der Pharao die drei Menschen verloren, die ihm die teuersten gewesen waren, die drei Menschen, die ihn mit ihrer grenzenlosen Liebe geprägt hatten. Dennoch musste er weiterhin regieren und Ägypten mit gleichem Glauben, mit gleicher Inbrunst verkörpern.

Noch vier Gefährten hatten ihn nach vielen gemeinsam errungenen Siegen verlassen: seine zwei Pferde, die auf dem Schlachtfeld stets so tapfer gewesen waren, dann sein nubischer Löwe, der ihm mehr als einmal das Leben gerettet hatte, und Wächter, sein erster goldgelber Hund, dem eine Einbalsamierung erlesenster Art zuteilgeworden und ein zweiter Wächter gefolgt war. Nach diesem würde es einen dritten geben, der bereits vor kurzem zur Welt gekommen war.

Dahingegangen war auch der griechische Poet Homer. Er hatte seine Tage sinnend unter dem Zitronenbaum in seinem Garten beschlossen. Voller Wehmut dachte Ramses an die Gespräche mit dem Dichter der Ilias und der Odyssee zurück, der so für das Pharaonentum geschwärmt hatte.

Nach Nefertaris Tod war Ramses versucht gewesen, der Macht zu entsagen und sie seinem erstgeborenen Sohn Kha zu übergeben, doch der Kreis seiner Freunde hatte sich dem widersetzt und ihm in Erinnerung gerufen, dass er Pharao auf Lebenszeit war und nicht mehr sich selbst gehörte. Wie sehr er als Mensch auch leiden mochte, er musste seine Pflicht erfüllen. So gebot es die göttliche Regel, und Ramses würde sich ihr fügen wie seine Vorgänger.

Hier, im Tempel der Millionen Jahre, dem Quell der Magie, die seine Herrschaft beschützte, hier hatte Ramses die Kraft geschöpft, deren er bedurfte, um das Werk fortzusetzen. Obgleich ihn eine wichtige Zeremonie erwartete, hielt er sich über Gebühr im Ramesseum auf. Innerhalb der sechshundert Ellen langen Umfassungsmauer lagen die zwei großen Höfe mit den Pfeilern, die den König als Osiris darstellten, dann ein sechzig Ellen tiefer und achtzig Ellen breiter Saal mit achtundvierzig Säulen, mehrere Kapellen sowie das Allerheiligste, die Wohnung des Gottes. Den Eingang in die Tempelanlage bildete ein gewaltiger Pylon, dessen Inschriften besagten, dass er bis in den Himmel reiche. An der Südseite des ersten Innenhofes stand der Palast, und rund um die heilige Stätte gruppierten sich eine große Bibliothek, Vorratsräume, ein Schatzhaus für edle Metalle, die Amtsstuben der Schreiber und die Wohnhäuser der Priester. In dieser Tempelstadt wurde Tag und Nacht gearbeitet, denn der Dienst an den Göttern kannte keine Ruhepausen.

Zu kurz schien Ramses die Zeit, die er in jenem Teil des Heiligtums verweilen konnte, der seiner Gemahlin Nefertari und seiner Mutter, Tuja, geweiht war. Er betrachtete die Flachreliefs, Darstellungen der Königin, des verborgenen und zugleich leuchtenden Gottes Amun-Re und einer himmlischen Kuh, die den Pharao säugte und ihm auf diese Weise immerwährende Jugend bescherte.

 

Im Palast dürfte man allmählich die Geduld verlieren. Der Herr der Beiden Länder riss sich von seinen Erinnerungen los, blieb weder vor der fünfunddreißig Ellen hohen Kolossalstatue stehen, die aus einem einzigen Block Rosengranit herausgemeißelt worden war und den Namen «Ramses, Licht der Könige» trug, noch vor der Akazie, die er im Jahre zwei seiner Herrschaft gepflanzt hatte, sondern strebte unverzüglich dem Audienzsaal zu, in dem sich die fremdländischen Gesandten versammelt hatten.

 

Mit blitzenden grünen Augen, einer zierlichen Nase und einem edel geformten Mund über dem nur schwach ausgeprägten Kinn war Iset die Schöne, wiewohl sie die fünfzig bereits überschritten hatte, noch immer eine lebhafte Frau heiteren Gemüts. Die Jahre vermochten ihr nichts anzuhaben, sie war so anmutig und verführerisch wie eh und je.

«Ist der König endlich aus dem Tempel herausgekommen?», erkundigte sie sich bei ihrer Leibdienerin.

«Bis jetzt noch nicht, Majestät.»

«Die Gesandten werden sicher schon zornig!»

«Keine Sorge, Majestät. Den Pharao sehen zu dürfen ist eine solche Gunst, dass es niemand wagen wird, ungeduldig zu sein.»

Den Pharao sehen zu dürfen ... Ja, das war wirklich die größte Gunst! Iset erinnerte sich noch an ihr erstes Stelldichein mit Prinz Ramses, diesem ungestümen jungen Mann, dem die Macht damals verwehrt schien. Wie glücklich waren sie in der Schilfhütte am Rande eines Weizenfeldes gewesen, in der sie heimlich ihre Lust ausgekostet hatten! Dann war die erhabene Nefertari aufgetaucht und besaß, ohne es selbst zu wissen, alle Eigenschaften, die eine Große königliche Gemahlin brauchte. Ramses hatte sich nicht in ihr getäuscht. Dennoch war Iset die Mutter seiner Söhne Kha und Merenptah geworden. Für kurze Zeit hatte sie ihm gegrollt, aber da sie sich selbst nie zugetraut hätte, die erdrückenden Aufgaben einer Königin zu übernehmen, trachtete sie nur danach, wenigstens in bescheidenem Maß am Leben des Mannes teilzuhaben, den sie bis zum Wahnsinn liebte.

Weder Nefertari noch Ramses hatten sie zurückgewiesen. Als «zweiter Gemahlin» kam ihr nach dem Zeremoniell bei Hof das unvergleichliche Vorrecht zu, sich in der Nähe des Herrschers aufzuhalten, ein Dasein in seinem Schatten zu führen. Manche meinten zwar, sie vergeude ihr Leben, doch Iset kümmerte sich nicht um derlei Besserwisserei, sie war lieber Ramses´ Dienerin als die Gemahlin irgendeines törichten, dünkelhaften Würdenträgers.

Nefertaris Tod hatte sie in tiefe Betrübnis gestürzt, zumal die Königin keine Rivalin gewesen war, sondern eine Freundin, für die Iset Achtung und Bewunderung empfunden hatte. Weil sie wusste, dass kein Wort den großen Schmerz des Königs zu lindern vermochte, blieb sie schweigsam und unauffällig im Hintergrund.

Und da geschah das Unfassbare.

Nachdem Ramses am Ende der Trauerzeit mit eigener Hand die Tür zu Nefertaris Grabstätte verschlossen hatte, bat er Iset die Schöne, seine neue Große Königsgemahlin zu werden. Kein Herrscher konnte allein regieren, denn das Amt des Pharaos erforderte es, die Grundregeln männlichen wie weiblichen Seins miteinander in Einklang zu bringen.

Nie wäre die schöne Iset auf den Gedanken verfallen, Königin von Ägypten werden zu wollen, und der Vergleich mit Nefertari erschreckte sie, aber der Wille des Pharaos duldete keinen Widerspruch. Also hatte Iset sich gefügt, trotz ihrer Angst. Nun war sie «die Anmutvolle, die süß in der Liebe ist, die Horus und Seth schaut, die Herrin der Beiden Länder, die Königin von Ober- und Unterägypten, deren Stimme alle, die sie hören, mit Freude erfüllt» ... Diese überlieferten Titel bedeuteten ihr jedoch nichts. Das wahre Wunder bestand für sie darin, dass sie fortan Ramses´ Leben, seine Hoffnungen und seine Nöte mit ihm teilen sollte. Iset war die Hauptgemahlin des größten Herrschers geworden, den es je auf Erden gegeben hatte, und das Vertrauen, das er in sie setzte, war für sie Glück genug.

«Seine Majestät schickt nach dir», sagte die Leibdienerin.

Die von zwei hohen Federn überragte Geierhaube auf dem Haupt, in einem langen weißen Kleid, das in der Taille von einem roten Gürtel zusammengehalten wurde, und mit einem Halskragen sowie Armspangen aus Gold geschmückt, begab sich die Große königliche Gemahlin zum Audienzsaal. Da sie einer adligen, begüterten Familie entstammte, war sie darin unterwiesen worden, wie sie sich bei öffentlichen Zeremonien vorteilhaft zur Geltung brachte. Dieses Mal, und das wusste sie, würde sie gleich dem Pharao die unnachsichtigen Blicke aller Würdenträger auf sich ziehen.

Iset die Schöne...
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Christian Jacq entdeckte als dreizehnjähriger das Ägypten der Pharaonen durch Bücher. Mit 17 besuchte er zum ersten Mal die historischen Stätten am Nil, und seitdem hat er "Ägypten in der Nase", wie die Hieroglyphen es ausdrücken würden. An der Sorbonne absolvierte er ein Doppelstudium in Archäologie und Ägyptologie, das er mit einer Promotion in Ägyptologie abschloss. Er veröffentlichte zahlreiche ägyptologische Studien und gründete das Institut Ramsès, das sich dem Erhalt gefährdeter antiker Baudenkmäler in Ägypten widmet. Mit seinem Team erarbeitet er eine lückenlose Foto-Dokumentation dieser Denkmäler sowie ein Archiv mit Übersetzungen der hieroglyphischen Inschriften.Bekannt ist Christian Jacq aber vor allem als Autor von historischen Romanen über das alte Ägypten, insbesondere für seine Beststeller-Romane über den berühmten Pharao Ramses.