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Der tibetische Agent

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am10.04.20131. Auflage
Shan und der tote Mönch.

Mit seinem Freund und Lehrer Lokesh hilft Shan einem Mönch eine Gebetsstätte, die von Chinesen zerstört wurde, wieder aufzubauen. Doch plötzlich ergreift der Mönch eine Pistole - und erschießt sich. Selbst der sonst so gelassene Lokesh ist entsetzt. Shan versucht herauszufinden, warum der Mönch sich getötet haben könnte. Und er stößt in einem Kloster auf drei weitere Tote: eine tibetische Nonne, einen Chinesen und einen dritten, den er später als deutschen Filmemacher identifiziert. Doch wie hängen diese Morde zusammen? Kann tatsächlich ein Mönch der Mörder sein?

Shan begreift, dass nur die amerikanische Freundin des Filmemachers Auskunft geben kann, doch sie ist irgendwo im Hochland verschwunden. Und nicht nur er beginnt sie zu suchen, sondern auch die chinesischen Behörden. Doch von unerwarteter Seite erhält Shan Hilfe - Meng, eine chinesische Offizierin, unterstützt ihn ...

Shan, der Ermittler, ist zurück und ermittelt - weise wie ein Mönch, klug wie ein Meisterdetektiv.

»Pattison verbindet profunde Informationen über die Unterdrückung des tibetischen Volkes mit spannenden Handlungen anspruchsvoller Kriminalromane.« Kölner Stadt-Anzeiger.



Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: 'Der fremde Tibeter' (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), 'Das Auge von Tibet', 'Das tibetische Orakel', 'Der verlorene Sohn von Tibet', 'Der Berg der toten Tibeter', 'Der tibetische Verräter', 'Der tibetische Agent', 'Tibetisches Feuer', 'Die Frau mit den grünen Augen' und 'Die vier Toten von Tibet'.

Außerdem liegen dort seine Roman über den Highlander Duncan 'Die Asche der Erde' und 'Das Ritual' vor. 

Mehr zum Autor unter www.eliotpattison.com
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextShan und der tote Mönch.

Mit seinem Freund und Lehrer Lokesh hilft Shan einem Mönch eine Gebetsstätte, die von Chinesen zerstört wurde, wieder aufzubauen. Doch plötzlich ergreift der Mönch eine Pistole - und erschießt sich. Selbst der sonst so gelassene Lokesh ist entsetzt. Shan versucht herauszufinden, warum der Mönch sich getötet haben könnte. Und er stößt in einem Kloster auf drei weitere Tote: eine tibetische Nonne, einen Chinesen und einen dritten, den er später als deutschen Filmemacher identifiziert. Doch wie hängen diese Morde zusammen? Kann tatsächlich ein Mönch der Mörder sein?

Shan begreift, dass nur die amerikanische Freundin des Filmemachers Auskunft geben kann, doch sie ist irgendwo im Hochland verschwunden. Und nicht nur er beginnt sie zu suchen, sondern auch die chinesischen Behörden. Doch von unerwarteter Seite erhält Shan Hilfe - Meng, eine chinesische Offizierin, unterstützt ihn ...

Shan, der Ermittler, ist zurück und ermittelt - weise wie ein Mönch, klug wie ein Meisterdetektiv.

»Pattison verbindet profunde Informationen über die Unterdrückung des tibetischen Volkes mit spannenden Handlungen anspruchsvoller Kriminalromane.« Kölner Stadt-Anzeiger.



Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: 'Der fremde Tibeter' (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), 'Das Auge von Tibet', 'Das tibetische Orakel', 'Der verlorene Sohn von Tibet', 'Der Berg der toten Tibeter', 'Der tibetische Verräter', 'Der tibetische Agent', 'Tibetisches Feuer', 'Die Frau mit den grünen Augen' und 'Die vier Toten von Tibet'.

Außerdem liegen dort seine Roman über den Highlander Duncan 'Die Asche der Erde' und 'Das Ritual' vor. 

Mehr zum Autor unter www.eliotpattison.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841205537
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum10.04.2013
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1262427
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL ZWEI

Der Todestraum hatte wieder einmal von Shan Besitz ergriffen. Es musste sich um eine dieser unbarmherzigen Visionen handeln, die seinen Schlaf mit den Bildern gefolterter Lamas und hingerichteter Mönche zur Qual werden ließen. Ein leise schluchzendes Stöhnen hallte in der flachen Höhle wider, und er schaute sich hektisch nach dem Ursprung um, bis ihm bewusst wurde, dass es aus seiner eigenen Kehle drang. Dann sah er die karmesinroten Tropfen, die über seine Hand rannen, weil Blut auf ihn gespritzt war. Er stürzte an Jamyangs Seite.

Die Augen des Lama waren offen und auf die herausgemeißelten Gottheiten über dem Altar gerichtet. Doch er sah nichts mehr. Das Einschussloch in der Mitte seiner Stirn war sauber und rund, wie ein drittes Auge. Die Austrittswunde am Hinterkopf war ein blutiger Krater voller Knochensplitter und Hirnmasse.

Shan liefen Tränen über das Gesicht, als er den toten Lama auf seinem Schoß barg. »Erkenne das strahlende Licht, das deinen Tod bedeutet.« Er hatte die Worte des Bardo, des traditionellen tibetischen Todesritus, schon so oft gehört, dass sie ihm wie von selbst über die Lippen kamen. Jamyangs Seele würde verwirrt sein und sich schrecklich vor der schwierigen Reise fürchten, die so unvermittelt anbrach. Daher mussten die Lebenden sie trösten. »Erkenne, dass dein Bewusstsein ohne Geburt oder Tod ist.« Er stieß die Worte mit kleinen erstickten Atemzügen hervor, leiser und leiser, bis sie schließlich ganz erstarben.

Shan wusste nicht, wie lange er dort, gelähmt vor Kummer, saß, wusste nicht, wie lange Lokesh schon zugegen war, aber als er aufblickte, stand sein Freund nur ein kurzes Stück entfernt und starrte den toten Lama mit gramerfüllter Miene an.

»Wir haben die Opfergaben gereinigt«, erklärte Shan mit verzweifeltem Flüstern. »Diese Pistole hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Ich wollte sie heute Nacht verschwinden lassen. Aber er hat sie genommen und so schnell den Abzug gedrückt, dass ich nicht â¦« Lokesh trat vor und kniete sich neben den Leichnam. »Warum, Lokesh? Warum?«, krächzte Shan heiser. »Wir wollten doch seine Götter feiern â¦«

Der alte Tibeter hob mit zitternder Hand Jamyangs Kopf von Shans Schoß, und sie legten den Toten vor dem Schrein auf die Erde. Lokesh stand reglos da und betrachtete den Leichnam. Dann, als würde die Wahrheit ihm letztendlich bewusst werden, sackten seine Schultern herab, und er fiel auf die Knie. Shans Herz zog sich regelrecht zusammen, als er sah, wie sein Freund sich den Kopf des Toten an die Brust drückte und sich hin- und herwiegte. Als Lokeshs Rücken an die Felswand stieß, rutschte er daran entlang zu Boden und stimmte starr vor Entsetzen erneut die Worte des Bardo-Ritus an. Der alte Tibeter kümmerte sich nicht um die Tränen, die über seine ledrigen Wangen flossen.

Schließlich stand Shan auf, ging zu dem Eimer und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, bevor er hinaus in den kühlen Wind trat und nach oben blickte. Es hieß, die Seelen der reinsten Lamas würden in einem Regenbogen aus Licht zum Himmel auffahren. Doch für Jamyang würde es keinen Regenbogen geben. Am Ende seines reinen Lebens hatte er eine schwere Sünde begangen, eine unreine Tat, die seine Seele dazu verdammen würde, unter den niedrigsten Lebensformen wiedergeboren zu werden. Die alten Tibeter damals im Straflager hatten es als Viererwahl bezeichnet, wenn jemand seinen Qualen ein Ende setzte, obwohl es für ihn eine Reinkarnation als vierbeinige Kreatur bedeutete. Shan unterdrückte ein weiteres Schluchzen. Was waren Jamyangs Qualen gewesen? Er hatte so viel gehabt, wofür es sich zu leben lohnte. Doch so unglaublich und unerklärlich es auch schien, er hatte die Viererwahl getroffen.

Shan wusste, er musste seine Angst und Trauer beiseite schieben. Es gab viel zu tun, und zwar unter großen Risiken.

»Hier können jederzeit Bauern und Hirten auftauchen«, sagte er zu Lokesh. »Das hier wird sich unmöglich geheim halten lassen.« Die Nachricht über einen unregistrierten Mönch, der an einem Kopfschuss gestorben war, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. »Die Kriecher werden davon erfahren«, sagte er und meinte damit die gefürchteten Schergen der Öffentlichen Sicherheit, die Elite von Pekings vielen Vollstreckungsorganen. Falls die Kriecher herausfanden, dass hier einer der geächteten Mönche unter dem Schutz der Tibeter gelebt hatte, würden sie das als Vorwand dafür benutzen, zwei oder drei Dutzend Einheimische zusammenzutreiben und in eines von Pekings neuen Befriedungslagern zu verfrachten.

Lokesh blickte fragend und unter Tränen auf.

»Wir müssen ihn zur Hütte tragen, damit er gesäubert werden kann«, fuhr Shan fort. »Ich hole Hilfe aus der Einsiedelei.« Die acht Kilometer entfernt gelegene Nonnenklause war winzig, aber er wusste, dass die Bewohnerinnen Jamyangs Geheimnisse geteilt hatten. »Dann müssen wir ihn schnell wegbringen, bevor etwas hiervon durchsickert. Falls die Kriecher den Schrein entdecken, werden sie ihn zerstören.« Shan schaute mit neuer Pein zu den Basrelief-Gottheiten. Erst vor einer Woche hatte Jamyang gesagt, sie müssten jeden dieser Schreine so behandeln, als wäre er der letzte in Tibet, der letzte auf der ganzen Welt, denn eines Tages würde einer von ihnen es sein. Peking duldete solche geheimen Kultstätten nicht. Die Kriecher hatten spezielle Teams, Gottkiller-Kommandos, die Dynamit und sogar tragbare Presslufthämmer benutzten, um sie zu zerstören. »Jamyang würde das nicht wollen. Er war das genaue Gegenteil eines Gottkillers.«

Lokesh hatte unterdessen nicht aufgehört, die uralten Worte des Bardo zu flüstern, auch während Shan redete, aber nun hielt er inne. »Die alten Klosterruinen sind näher«, sagte er mit heiserer Stimme. »Wahrscheinlich sind Nonnen aus der Einsiedelei dort zugegen und helfen beim Wiederaufbau.« Er hob Jamyangs Schultern an und bedeutete Shan, er solle die Füße nehmen.

***

Shan hielt mit dem Pick-up am Rand eines breiten ansteigenden Simses und kletterte schnell zur Kante empor, um sich zu vergewissern, dass bei dem verlassenen Kloster, das vor fünfzig Jahren weitgehend zerstört worden war, keine neuen Fahrzeuge standen. Schon beim ersten Blick auf die unterhalb gelegenen Ruinen zuckte er erschrocken zurück, holte hastig sein Fernglas aus dem Wagen und stieg abermals das Sims hinauf. Das letzte Stück kroch er bäuchlings bis zum Rand.

Dort unten herrschte rege Betriebsamkeit. Shan hatte mit dem Lastwagen gerechnet, den er zuvor aus einiger Entfernung entdeckt hatte, und vielleicht mit einigen der Traktoren und Esel, wie sie von den einheimischen Tibetern benutzt wurden. Stattdessen parkten am vorderen Tor ein Krankenwagen sowie drei der Geländefahrzeuge, die die Polizei bevorzugte. Im Innenhof standen mehrere Uniformierte versammelt.

Shan drehte sich um und schaute in Richtung des südlichen Horizonts, zu einem fernen Berg. Dort befand sich das Straflager, in dem sein Sohn Ko, sein einziges Fleisch und Blut, inhaftiert war. Shan hatte sein Dasein als hochrangiger Ermittler schon vor langer Zeit aufgegeben. Er hatte sogar Angebote abgelehnt, nach Peking zurückzukehren, trotz seiner Jahre als Gefangener des Gulag. Aber seinen Sohn würde er niemals im Stich lassen. Er lebte in Zwei-Wochen-Intervallen, für jeweils den ersten Sonntag eines Monats, wenn er Ko besuchen durfte, und für den Brief in der Mitte des Monats, den er ihm schreiben durfte. Oberst Tan, der eisenharte Militärkommandant des Bezirks, hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Shan sämtliche Besuchsrechte verlieren würde, falls er Tan irgendwelche Probleme bescherte. Nein, Shan würde seinen Sohn niemals im Stich lassen - genauso wenig wie er die alten Tibeter im Stich lassen würde.

Die Polizei konnte aus allen möglichen Gründen über die Klosterruine hergefallen sein. Der wahrscheinlichste Anlass war, dass sie vermuteten, Schmuggler würden den Ort nach Artefakten durchstöbern. Falls die Beamten jedoch beschlossen, die verängstigten Tibeter zu verhören, die beim Wiederaufbau der alten Gebäude halfen, könnte einer der Leute ihnen durchaus von Jamyangs Schrein erzählen. Shan wurde sich noch einer weiteren schrecklichen Möglichkeit bewusst. Falls die Polizei Lokesh mit der Leiche und einer illegalen Pistole aufgriff, würde dies das Ende des alten Mannes bedeuten, und der Gedanke war für Shan unerträglich. Er musste wissen, was die Polizei vorhatte, und sie irgendwie von dem Grat fernhalten, damit Jamyangs unersetzliche Reliquien nicht den Gottkillern in die Hände fielen. Er schlich sich das Sims hinunter zu seinem Pick-up und klopfte sich den Staub von der Kleidung.

Eine halbe Stunde später stand er hinter den Ruinen im Schatten. Seinen Wagen hatte er noch ein Stück weiter hinten zwischen einigen Felsvorsprüngen zurückgelassen. Er rief sich die Anordnung der alten Gebäude eilig ins Gedächtnis. Das Kloster war zwar nur klein gewesen, aber bei seiner Errichtung hatte man sich strikt an die buddhistische Tradition gehalten. Unterhalb des Innenhofs lag die dukhang, die Versammlungshalle, mit Nebenkapellen entlang der Wände. Im rückwärtigen Bereich hatte es zwei kangtsangs gegeben, Wohngebäude, sowie die kleinen düsteren Kapellen, die für Schutzdämonen reserviert waren und in denen die Restauratoren einige der wichtigsten aus dem Schutt geborgenen Artefakte verstaut hatten. In der Mitte des Innenhofs stand ein chorten, einer der uralten Reliquienschreine mit ballonförmiger Kuppel und Spitze, der hier als erstes Bauwerk wiederhergestellt worden war. Erst vor ein paar Wochen hatten Shan und Lokesh im Schein der aufgehenden Sonne Jamyang dabei...
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Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: "Der fremde Tibeter" (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), "Das Auge von Tibet", "Das tibetische Orakel", "Der verlorene Sohn von Tibet", "Der Berg der toten Tibeter", "Der tibetische Verräter", "Der tibetische Agent", "Tibetisches Feuer", "Die Frau mit den grünen Augen" und "Die vier Toten von Tibet".

Außerdem liegen dort seine Roman über den Highlander Duncan "Die Asche der Erde" und "Das Ritual" vor. 

Mehr zum Autor unter www.eliotpattison.com