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Was Jungs wollen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.05.2013
Freundschaft, Liebe - und der ganze andere Kram
Lita und Adam sind nur Freunde. Wenn überhaupt. Auf jeden Fall ist Adam für Lita absolut durchschaubar. Die Erfahrungen, die sie täglich mit ihm sammelt, verwendet die scharfzüngige Lita frech in ihrem Blog, in dem sie Tipps und Tricks zum Umgang mit dem geheimnisvollen anderen Geschlecht preisgibt. Litas Interesse an Adam ist also rein beruflicher Natur, und dass sie nebenbei versucht, ihn und Blair auseinanderzubringen, ist schließlich nicht persönlich gemeint: Die eingebildete Blair, der alle Jungs hinterhergaffen, hat einfach einen Denkzettel verdient. Doch dann erfährt Lita, dass Adam das ein oder andere Geheimnis verbirgt, und sie kommt ins Grübeln. Vielleicht sind ihre Gefühle für ihn ja ebenso wenig berechenbar wie er selbst ...

Pete Hautman, geboren 1952 in Berkeley, Kalifornien, hat sein Studium abgebrochen und weiß jetzt 'nichts richtig, aber zu allem ein bisschen was', eine Eigenschaft, die ihm beim Schreiben ungemein hilft. Für seine Romane im Bereich der Erwachsenen- und Jugendliteratur wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit Frau und Hund in Golden Valley, Minnesota, and Stockholm, Wisconsin.
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Produkt

KlappentextFreundschaft, Liebe - und der ganze andere Kram
Lita und Adam sind nur Freunde. Wenn überhaupt. Auf jeden Fall ist Adam für Lita absolut durchschaubar. Die Erfahrungen, die sie täglich mit ihm sammelt, verwendet die scharfzüngige Lita frech in ihrem Blog, in dem sie Tipps und Tricks zum Umgang mit dem geheimnisvollen anderen Geschlecht preisgibt. Litas Interesse an Adam ist also rein beruflicher Natur, und dass sie nebenbei versucht, ihn und Blair auseinanderzubringen, ist schließlich nicht persönlich gemeint: Die eingebildete Blair, der alle Jungs hinterhergaffen, hat einfach einen Denkzettel verdient. Doch dann erfährt Lita, dass Adam das ein oder andere Geheimnis verbirgt, und sie kommt ins Grübeln. Vielleicht sind ihre Gefühle für ihn ja ebenso wenig berechenbar wie er selbst ...

Pete Hautman, geboren 1952 in Berkeley, Kalifornien, hat sein Studium abgebrochen und weiß jetzt 'nichts richtig, aber zu allem ein bisschen was', eine Eigenschaft, die ihm beim Schreiben ungemein hilft. Für seine Romane im Bereich der Erwachsenen- und Jugendliteratur wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit Frau und Hund in Golden Valley, Minnesota, and Stockholm, Wisconsin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641102753
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum13.05.2013
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse752 Kbytes
Artikel-Nr.1269504
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel zwei

SELEKTIVES GEDÄCHTNIS

Mädchen beschweren sich gerne darüber, dass Jungs rücksichtslos, unhöflich und egoistisch sind. Das stimmt auch manchmal. Aber Mädchen sollten trotzdem daran denken, dass Jungs manchmal auch rücksichtsvoll, höflich und großzügig sein können. Denn das ist das Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft - konzentriere dich auf die positiven Dinge.

- aus Was Jungs wollen

LITA

Ich habe Adam Kaufman im Kindergarten kennengelernt, als er einen riesigen Frosch aus seinem Ninja-Turtles-Rucksack holte und ihn mir ins Gesicht schleuderte. Ich glaube gar nicht, dass er mich damit erschrecken wollte. Es war einfach seine Art, nett zu sein. Aber damals habe ich es nicht so aufgefasst. Ich weiß gar nicht mehr, was genau ich gedacht habe. Vielleicht hatte ich gerade kurz vorher ein paar gewalttätige Cartoons gesehen oder so. Jedes normale fünfjährige Kind, das Angst vor Fröschen hat, hätte wahrscheinlich rumgekreischt oder losgeheult, aber ich schlug Adam mit meiner Pokémon-Lunchbox einfach mitten ins Gesicht. Überall war Blut, und das Geheule war groß. Die Narbe auf seiner Stirn kann man heute noch sehen, wenn er braun wird.

Wir waren noch kleine Kinder, von daher war es nicht weiter erstaunlich, dass wir am nächsten Tag die besten Freunde wurden. Und wir sind es noch immer.

Damit will ich nicht sagen, dass Adam ohne Fehler ist. Weit gefehlt. Er hat beispielsweise ein selektives Gedächtnis. Wahrscheinlich ist er deswegen die ganze Zeit so unerträglich gut gelaunt. Ich wäre auch immer gut drauf, wenn ich mich genau so an die Dinge erinnern würde, wie ich sie gerne hätte. Und wäre es nicht großartig, jedes Mal, wenn jemand anders eine gute Idee hat, zu denken, dass man selbst es war, der diese Idee hatte?

Wie zum Beispiel an diesem Tag auf dem Apple River. Der Tag, an dem eine ganze Horde von uns trotz miesen Wetterberichts noch ein letztes Mal, bevor der Sommer zu Ende war, den Apple River runtertuben wollte. Adam behauptet felsenfest, dass es warm und sonnig und wunderbar war und wir alle einen Riesenspaß hatten. Pah!

In Wirklichkeit war es nämlich so: Zunächst einmal haben Robbie und Bob schon angefangen, Bier zu saufen, noch ehe wir überhaupt die Tubes ausgeliehen hatten, und es gab eine kleine Rangelei auf dem Parkplatz, als ich Bob den Autoschlüssel abnehmen wollte, weil ich wusste, dass er ihn, wenn er erst einmal betrunken war, niemals rausrücken würde. Und als wir dann fünf Minuten später im Wasser waren, fiel die Temperatur plötzlich um ganze fünf Grad und es fing an zu nieseln.

Der Apple River ist nicht besonders tief. An den meisten Stellen kann man einfach hindurchwaten. Noch nicht einmal die Stromschnellen sind besonders gefährlich. Die Steine sind glatt, es gibt keine tödlichen Strudel und nur ab und zu ertrinkt mal jemand. Das Problem an dem Fluss ist: Sobald man sich erst einmal mit den Tubes aufs Wasser begeben hat, gibt es kein Zurück mehr. Die Ufer sind voll von Brennnesseln und stacheligen Büschen, und wenn das Wetter umschlägt und es auf einmal gewittert und hagelt, muss man trotzdem die ganze Strecke bis zum Schluss runtertreiben. Eine stundenlange Odyssee, ohne Möglichkeit, das Ganze zu beschleunigen.

Und es war wirklich kalt.

Aber Adam blendet das alles aus.

Zweites Beispiel: Adam denkt immer noch, er hätte die Idee für das Buch gehabt, als wir den Apple River runtergetubt sind. Tatsache ist aber, dass die Idee schon zwei Wochen eher aufkam, als wir auf dem unglaublich kleinen Fernseher seiner Eltern Herr der Ringe gesehen haben. Während einer der langweiligen Stellen (und davon gibt es einige) meinte Adam, wenn er einmal reich wäre, würde er für jedes Zimmer im Haus einen Plasma-Fernseher kaufen.

»Ich könnte jede Menge Geld verdienen, wenn ich so ein Buch wie Der Herr der Ringe schreiben würde. Und das kann ja nicht besonders schwer sein. Ich muss mir nur irgendwas ausdenken.«

»Ganz so einfach ist es leider nicht«, sagte ich, denn das wusste ich aus Erfahrung. Ich hatte selbst schon eine ganze Weile an einem Buch geschrieben, einem pikanten Liebesroman, der in einer Parallelwelt spielte. Der Titel war immer mal wieder ein anderer, aber die Worte Wut und/oder Begierde waren eine Konstante darin. Wenn mein Vater das Buch bei einem Filmstudio pitchen würde (nicht, dass ich es ihm jemals zeigen würde), könnte er es vielleicht als eine Mischung aus Stolz und Vorurteil, Gossip Girl und Harry Potter beschreiben. Nur würde er wahrscheinlich den Stolz-und-Vorurteil-Teil weglassen. Ich hatte mir ein paar tolle Charaktere ausgedacht, aber mit der Handlung hatte ich so meine Probleme. Eigentlich hatte ich schon seit Monaten nicht mehr an dem Roman gearbeitet. Ziemlich genau, seit ich mit dem Bloggen angefangen hatte, was ganz schön süchtig machen kann.

Adam spulte ein paar der langweiligen Szenen vor.

»Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie du dasitzt und Hunderte von Stunden an etwas schreibst«, sagte ich. »Du lässt dich doch viel zu schnell ablenken.«

»Wieso nicht? Klar kann ich das«, behauptete Adam, wie immer vollkommen von sich selbst überzeugt. »Elfen auf fliegenden Besen und intelligente Dinosaurier. Und ein paar Zombies würde ich auch noch mit reinpacken.«

»Wenn du richtig viel Geld verdienen willst«, sagte ich, »solltest du besser einen Ratgeber schreiben. Erzähl den Leuten, wie sie abnehmen können oder glücklich werden oder so. Ist dir schon mal aufgefallen, dass in diesem Film so gut wie niemand fett ist? Die Mittelerde-Diät - Warum Elfen nicht dick werden. Ein todsicherer Bestseller.«

Adam drückte den Pausenknopf auf der Fernbedienung. »Echt?«

»Klar. Oder besser noch: Schreib ein Buch darüber, warum Jungs solche Idioten sind.«

Er lachte, und genau das war der Moment, in dem die Idee, ein Bestsellerautor von Ratgebern zu werden, sich in Adams berechnendem Kopf herauskristallisierte. Natürlich hat er nie darüber nachgedacht, dass ich eigentlich diejenige war, die dafür bestimmt war, eine berühmte Autorin zu werden, oder dass ich zuerst die Idee für das Buch gehabt hatte.

Aber wenn er unbedingt glauben wollte, dass alles an einem warmen, sonnigen Tag auf dem Apple River begann, dann wollte ich ihm diese Illusion nicht nehmen. Mit Adam Kaufman zu streiten, war ungefähr so sinnlos wie eine Rolltreppe abwärts in entgegengesetzter Richtung hochlaufen zu wollen. Es ist vielleicht machbar, aber es ist superanstrengend, denn die Rolltreppe läuft einfach immer weiter.

ADAM

Wir trieben mit unseren Schläuchen den Fluss hinunter, Lita war ein paar Meter von mir entfernt, und wir hatten noch einen knappen Kilometer vor uns.

»Was denkst du denn, was Jungs wollen?«, fragte ich sie. Lita nach ihrer Meinung zu fragen ist immer eine gute Möglichkeit, sie aufzuheitern. Es gibt nichts, was sie lieber mag.

Sie dachte für einen Augenblick nach. Lita kann in wenigen Sekunden ganz schön viel nachdenken.

»Tja«, sagte sie schließlich, »Jungs hören gerne, wie großartig und witzig sie sind.«

»Ich weiß bereits, dass ich großartig und witzig bin.«

Lita zog eine Augenbraue hoch und sah mich zweifelnd an.

»Du lachst über meine Witze«, sagte ich.

»Ha! Mädchen lernen von klein auf, über dumme Jungs-Witze zu lachen. Gleich nachdem sie aus den Windeln raus sind.«

»Schon klar. Hey, weißt du, was ein toller Ratgeber wäre? Ein Buch darüber, was Jungs und Mädels denken. Statt die ganze Zeit nur zu spekulieren, könnte man es einfach nachschlagen.«

»Und wer soll das schreiben? Du? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ...«

Lita wurde plötzlich durch einen Schrei von Robbie unterbrochen. Ungefähr zwanzig Meter vor uns stand der Traktor-Schlauch von Robbie und Bob fast senkrecht in der Luft.

»Stromschnellen!«, rief Lita.

Mein Schlauch tauchte kurz unter, bäumte sich auf und drohte zu kippen; die Strömung riss an meinen Beinen und wirbelte mich herum, während Lita kreischte, als wäre sie kurz davor zu sterben, und unsere Schläuche gegeneinanderprallten und wieder auseinandergestoßen wurden. Wir lachten beide hysterisch, und als unsere Schläuche das nächste Mal gegeneinanderprallten, glitt mein Schlauch über ihren und unter mir hinweg, sodass ich wild mit den Armen rudernd im tosenden Wasser landete.

»Lita!«, schrie ich und schluckte Wasser.

Doch bereits ein paar Sekunden später fühlte ich den sandigen Grund unter den Füßen. Ich stand bis zum Oberschenkel im Wasser, ein Stück hinter der Stromschnelle, und sah meinem Schlauch hinterher, der auf dem Fluss hinwegtanzte. Lita hielt sich ein paar Meter weiter immer noch an ihrem Schlauch fest und lachte so heftig, dass ich für ganze zwei Sekunden dachte, sie würde heulen.

LITA

Ich habe gelernt, meine wahren Gedanken für...


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Autor

Pete Hautman, geboren 1952 in Berkeley, Kalifornien, hat sein Studium abgebrochen und weiß jetzt "nichts richtig, aber zu allem ein bisschen was", eine Eigenschaft, die ihm beim Schreiben ungemein hilft. Für seine Romane im Bereich der Erwachsenen- und Jugendliteratur wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit Frau und Hund in Golden Valley, Minnesota, and Stockholm, Wisconsin.
Weitere Artikel von
Lemke, Stefanie Frida
Übersetzung