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Das Tal. Season 2.3. Die Jagd

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am01.06.2013
Das Tal liegt düster zwischen den Berghängen der Rocky Mountains. Ben und die anderen Studenten am Grace College, die seit zwei Jahren merkwürdigen und unerklärlichen Ereignissen ausgesetzt sind, scheinen am Ende ihrer Kräfte. Wer spielt dieses geheimnisvolle und tödliche Spiel mit ihnen? Und was haben ihre Eltern und Großeltern mit der Vergangenheit des Tals zu tun? Während sich überall auf der Welt die Katastrophen häufen, stoßen die acht Studenten endlich auf das Geheimnis. Nun müssen sie ihr ureigenes Erbe antreten. Doch sie kämpfen gegen die Zeit.

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. 'Schneewittchenfalle' war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.
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Produkt

KlappentextDas Tal liegt düster zwischen den Berghängen der Rocky Mountains. Ben und die anderen Studenten am Grace College, die seit zwei Jahren merkwürdigen und unerklärlichen Ereignissen ausgesetzt sind, scheinen am Ende ihrer Kräfte. Wer spielt dieses geheimnisvolle und tödliche Spiel mit ihnen? Und was haben ihre Eltern und Großeltern mit der Vergangenheit des Tals zu tun? Während sich überall auf der Welt die Katastrophen häufen, stoßen die acht Studenten endlich auf das Geheimnis. Nun müssen sie ihr ureigenes Erbe antreten. Doch sie kämpfen gegen die Zeit.

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. 'Schneewittchenfalle' war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401801391
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum01.06.2013
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1280208
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Marshmallows

Die Werbung für das neueste Deo von Axe schallte durch den Supermarkt.

Debbie spürte, wie ihr der Schweiß die Achseln hinunterlief und der Metallbügel unter ihrer Brust so tief einschnitt, dass sie sich am liebsten hier und jetzt ihres BHs entledigt hätte. Das kam davon, wenn man sich Unterwäsche im Internet bestellte. Aber hier oben im Tal gab es nun mal kein Victoria s Secret. Und der Laden in Fields führte nur Unterwäsche, wie Debbie sie beim Ausräumen von Grandma Marthas Wohnung entdeckt hatte. Zwei Monate war es nun her, dass ihre Großmutter gestorben war, und noch immer hatte die Testamentseröffnung nicht stattgefunden. Debbie gab die Hoffnung nicht auf, dass sie die Alleinerbin war, denn das würde bedeuten, nie wieder in das Haus von Superdad Wilder zurückkehren zu müssen. Aber was noch viel wichtiger war, sie lauerte darauf, dass sie irgendwo in den Sachen von Grandma Martha (dieser Lügnerin), den Beweis finden würde, nach dem sie seit Monaten suchte. Den Beweis dafür, dass ihre Großmutter die Martha war, die in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts mit den anderen auf dem Ghost war. Denn dann würde sie endlich dazugehören wie Julia, Robert und alle anderen bis auf Benjamin.

Debbie schob ihre Tasche auf die linke Schulter, zog das iPhone aus dem Seitenfach, um zum x-ten Mal an diesem Morgen ihre Einkaufsliste zu kontrollieren:

drei Dosen Coca Cola

eine Flasche Schokomilch

eine Batterie Fruchtjoghurts (Smartiesgeschmack)

ein Eimer Schokopudding

fünf Schokoriegel (Marke Wonderbar) im Sonderangebot

drei Dosen Cashewnüsse

eine Tüte Muffins

Ihre weißen Cowboystiefel klackten bei jedem Schritt. Sie konnte kaum die Nachrichten verstehen, die über die Lautsprechanlage des Supermarkts schallten. Sie stoppte kurz, bevor sie in den nächsten Gang einbog.

Über Guatemala zieht seit heute Nachmittag eine rote Staubwolke, deren Herkunft noch unklar ist.

Apropos Staub. Das grelle Licht der Halogenbeleuchtung brachte den schmutzigen Fußboden des Supermarktes zum Vorschein. Debbies rechter Stiefel zeigte seitlich einen braunen Streifen, der vorher noch nicht da gewesen war. Wieder einmal war hier drinnen nicht gründlich geputzt worden. Debbie würde sich bei der Collegeleitung beschweren und eine Kurznachricht im Grace Chronicle, der Campuszeitung, veröffentlichen. Wozu war sie, Deborah Wilder, schließlich die Chefredakteurin?

Sie machte an der Kühltheke halt, wo ein dünner pickeliger Angestellter gerade die Fächer mit Smoothies, Joghurts und Riesenpackungen Pudding auffüllte. Seine Blicke flogen über sie hinweg und blieben am Saum ihres Kleides hängen. Spanner. Debbie warf ihm einen angewiderten Blick zu und zog das Kleid nach unten. Es rutschte sofort wieder in die alte Position.

Unschlüssig hing sie über dem Regal mit den Milchprodukten.

Ersten Meldungen zufolge hat die tödliche Wolke bereits über fünfhundert Menschenleben gekostet.

Debbie beugte sich weiter vor.

Alle Flüge wurden gestrichen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen.

Debbie stellte sich auf die Zehenspitzen und griff ganz nach hinten in das Fach mit den Joghurts. Die eisige Luft drang durch den dünnen Stoff ihrer Oversize-Jacke und überzog ihre Arme mit Gänsehautpickeln, die sich anfühlten, als sei sie in einen Schwarm aggressiver Moskitos geraten. Mit einem Blick stellte sie fest, dass das Haltbarkeitsdatum des Joghurts bereits zwei Tage abgelaufen war. Dasselbe bei zwei weiteren Bechern. Wenn man nicht aufpasste, dann vergifteten die einen mit ihren Ladenhütern.

Entrüstet wandte sie sich um. »Hören Sie mal, das hier ⦫

Doch der Angestellte hatte sich in Luft aufgelöst. Stattdessen tauchte Benjamin in ihrem Gesichtsfeld auf, schräg nach unten gebeugt und die Kamera verdächtig locker in der rechten Hand.

»Hast du heute Morgen vergessen, dich anzuziehen?«, fragte er grinsend.

Debbie zerrte das Kleid nach unten. Mit Sicherheit hatte er ihren Stringtanga gefilmt.

»Fuck off, du Schwein.«

Benjamin lachte. »Ich mache gerade eine Serie über unentdeckte Orte der Welt. Dein Hintern kommt aufs Cover.«

Debbie griff nach einem Eimer mit Sahnepudding. »Keine Ahnung, was mit dir los ist, Fox. Oh Mann, siehst du scheiße aus. Und ich weiß auch, warum. Du nimmst deine Medikamente nicht mehr. Schon seit Tagen. Denk daran, wie schnell sich das Zeug abbaut. Und dann fährst du wieder zur Hölle.«

»Was geht dich das an, Deb?« Aus der Art, wie er die Schultern gleichgültig hob, merkte sie, dass sie recht hatte.

Ihr Blick fiel auf den Zwölferpack Super Barbecue Marshmallows, der unter seinem Arm klemmte.

»Warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?«

»Was meinst du mit Bescheid?«

»Über die Party!«

»Party?«

»Du willst die Marshmallows doch nicht alleine essen, oder?«

»Wer weiß, was die Zukunft so bringt. Ich bereite mich jedenfalls gern vor. Vorräte sammeln und so. Macht man als Eichhörnchen.«

Debbie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. »Ich bin sehr genau im Bild, dass später eine Grillparty stattfindet.«

»Und?«

»Und? Ich bin nicht eingeladen.«

Benjamin grinste. »Ich auch nicht. Aber wir leben in einem freien Internet. Gott segne Facebook.«

Debbie behauptete gerne, sie sei aus Facebook wieder ausgetreten, weil es einfach zu gefährlich sei. Im Grunde war das auch richtig. Sie spionierte zwar anderen gerne hinterher, aber hatte keine Lust, dass jemand Daten über sie sammelte. Nein, sie hatte ihre eigenen Wege, sich in die Community einzuschleusen.

Sie stiefelte weiter, ohne Benjamin noch einen Blick zuzuwerfen.

Was seine Medikamente betraf, so hatte sie die Packungen in einer Plastiktüte im Papierkorb neben seinem Schreibtisch entdeckt. Ja, sie interessierte sich für die Mülleimer ihrer Freunde. Warum auch nicht? Schließlich hatte Benjamin auch ihren Hintern auf seinem Speicherchip.

Vielleicht sollte sie mal bei Gelegenheit mit dem Vampir reden, der Krankenschwester am Grace. Schließlich trug man Verantwortung für seine Freunde.

Heute muss mit weiteren heftigen Schneefällen gerechnet werden, plärrte es aus dem Radio. Ein Tief aus Alaska â¦

Tief? Welches Tief?

Dort draußen brannte die Sonne vom Himmel, sodass Debbie sich einen Sonnenbrand im Gesicht zugelegt hatte. Ihre Haut war nun einmal außergewöhnlich empfindlich. Auch wenn es als Zeichen für eine 1-a-Abstammung galt, so war es doch lästig.

Als Debbie mit ihrem Wagen um die Ecke in Richtung Kasse bog, sah sie, wie Professor Brandon gerade einen riesigen Sack Hundefutter auf das Laufband hievte und der Kassiererin seine Scheckkarte reichte. Sie beeilte sich, um einer Studentin, die ebenfalls auf die Kasse zusteuerte, den Weg abzuschneiden.

»Morgen, Mr Brandon.«

Der Philosophieprofessor schreckte aus seinen Gedanken, wandte sich kurz um und musterte sie. Deborah stapelte ihre Süßigkeiten, Chips, Limonade und Pudding auf das Band.

»Deborah.« Brandon zog die Augenbraue hoch. »Was macht Ihr Essay? Kommen Sie mit der Literatur zurecht?«

Debbie wollte ihm gerade antworten, als seine Scheckkarte wieder aus dem Apparat sprang.

»Tut mir leid«, meinte die Verkäuferin. »Funktioniert nicht.«

»Mist.«

Oh Mann, Brandon fluchte wie ein ganz normaler Mensch.

Debbie erkannte eine Chance, wenn sie ihr sich bot. »Kann ich Ihnen etwas leihen?«, fragte sie eifrig, und bevor Brandon noch antworten konnte, drückte sie der Frau an der Kasse bereits einen nagelneuen Zehndollarschein in die Hand.

Brandon hob die Hand: »Miss Wilder, ich bin Ihnen etwas schuldig.«

Das klang gut. Er war ihr etwas schuldig.

Debbie war zufrieden.

Die zehn Dollar würden zwar ihre Note in Philosophie nicht verbessern, weil es nichts zu verbessern gab, aber man musste immer die Zukunft im Auge behalten. Und das hieß noch ein Jahr College.

Sie packte die Muffins aufs Band und ließ zur Sicherheit noch einmal den Blick über den Laden schweifen.

Womöglich hatte sie irgendetwas übersehen, vergessen oder â¦

Ihr Blick blieb am Zeitschriftenständer hängen. Ein Cover starrte ihr entgegen. Sie fasste es nicht! Dort steckte eine Sonderausgabe von Mysteries. Normalerweise erschien die nur alle zwei Monate.

Debbie liebte diese Zeitschrift. Ihr Appetit auf Storys über verschollene Schätze, paranormale Phänomene und mysteriöse Orte war unersättlich.

»Fünfundreißig Dollar und ⦫

Debbie ignorierte die Kassiererin, die Schlange, die sich hinter ihr gebildet hatte, und auch Benjamin, der ihr nachrief: »Die Marshmallows sind ausverkauft.«

Sie zog die Sonderausgabe aus dem Ständer und überflog die Schlagzeilen. Vor Aufregung vergaß sie, dass sie die Kasse blockierte. Sie...
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Autor

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. "Schneewittchenfalle" war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.