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Der letzte Drache

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.09.2014
Er wurde geboren, um Albanys Krone zu tragen - doch als Prinz Kayne vor der Thronbesteigung die Weihe zur Unsterblichkeit erhalten soll, verweigern ihm die Drachen diese Gunst. Denn nicht der einstige König, sondern der grausame Zauberer Samukal soll sein Vater sein. Vor den Anfeindungen flieht Kayne aus der Hauptstadt, an seiner Seite Leána, die schöne Tochter einer Dunkelelfin und eines Menschen. Sie entdecken ein magisches Portal - und geraten in unsere Welt. In Schottland treffen sie auf den geheimnisvollen Rob, der Leána nicht nur von Anfang an fasziniert, sondern der auch für Albanys Schicksal von entscheidender Bedeutung sein wird ...

Aileen P. Roberts war das Pseudonym der Autorin Claudia Lössl. 1975 in Düsseldorf geboren, entdeckte sie als junge Erwachsene auf einer Schottlandreise ihre Begeisterung für die keltische Kultur und Geschichte, die auch all ihre Bücher durchzog. Sie veröffentlichte mehere Romane im Eigenverlag, 2009 erschien mit 'Thondras Kinder' ihr erstes großes Werk bei Goldmann. Claudia Lössl lebte mit ihrer Familie in Süddeutschland. Sie starb 2015.
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Produkt

KlappentextEr wurde geboren, um Albanys Krone zu tragen - doch als Prinz Kayne vor der Thronbesteigung die Weihe zur Unsterblichkeit erhalten soll, verweigern ihm die Drachen diese Gunst. Denn nicht der einstige König, sondern der grausame Zauberer Samukal soll sein Vater sein. Vor den Anfeindungen flieht Kayne aus der Hauptstadt, an seiner Seite Leána, die schöne Tochter einer Dunkelelfin und eines Menschen. Sie entdecken ein magisches Portal - und geraten in unsere Welt. In Schottland treffen sie auf den geheimnisvollen Rob, der Leána nicht nur von Anfang an fasziniert, sondern der auch für Albanys Schicksal von entscheidender Bedeutung sein wird ...

Aileen P. Roberts war das Pseudonym der Autorin Claudia Lössl. 1975 in Düsseldorf geboren, entdeckte sie als junge Erwachsene auf einer Schottlandreise ihre Begeisterung für die keltische Kultur und Geschichte, die auch all ihre Bücher durchzog. Sie veröffentlichte mehere Romane im Eigenverlag, 2009 erschien mit 'Thondras Kinder' ihr erstes großes Werk bei Goldmann. Claudia Lössl lebte mit ihrer Familie in Süddeutschland. Sie starb 2015.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641131647
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum15.09.2014
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3371 Kbytes
Artikel-Nr.1366166
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Das Erbe der Väter

D ie letzten Frühlingsstürme tobten sich über der Burg von Northcliff aus. Pechschwarze Wolken hingen über dem nördlichen Meer, doch überall brachen Lichtstrahlen hervor und ließen die Schaumkronen auf den Wellen in allen Farben des Regenbogens funkeln. Der Wind riss an Kaynes dunklen Haaren, als er an der östlichen Mauer stand und dem Donnern der Wogen lauschte, die gegen die Klippen brandeten; eine ewige Schlacht von Wasser und Land. In seinem Inneren tobte ein ähnlicher Kampf. Eine schicksalhafte Zeit war angebrochen, denn morgen würde er zu den Geisterinseln aufbrechen und sich in wenigen Tagen, wenn der erste Sommermond aufgegangen war, dem Urteil der Drachen stellen. Lange hatte er seinen fünfundzwanzigsten Geburtstag herbeigesehnt, doch jetzt, da es bald so weit war, fürchtete er ihn.

»Kayne! Ich suche dich bereits den halben Morgen«, riss ihn eine schrille Stimme aus seinen Überlegungen.

Raschen Schrittes kam seine Mutter herbeigeeilt. Das lange Gewand aus blauer Seide mit den goldenen Borten wehte wild um Elysias auffallend schlanken Körper. Einige blonde Haarsträhnen, in denen sich seit geraumer Zeit auch zahlreiche weiße Haare gemogelt hatten, lösten sich aus den kunstvoll geschlungenen Zöpfen.

Voller Missbilligung verzog sich Elysias schmaler Mund, ihr Gesicht legte sich in Falten, wie sie so vor ihm stand, und wenngleich sie ihm nur bis zum Kinn reichte, trat Kayne einen Schritt zurück, als sie kopfschüttelnd an seinem Leinenhemd herumzupfte.

»Du hast dich nicht einmal umgezogen«, rügte sie ihn. »Dein Vater und seine …« Sie räusperte sich, und Kayne wusste genau, welche Worte sie sich verkniff: seine Brut .

»Nun gut, die Abordnung von der Nebelinsel wird sicher bald eintreffen.« Elysia schnaufte. »Und im Namen der Könige von Northcliff, rasier dir dieses fürchterliche Gestrüpp aus dem Gesicht!«

Kayne lächelte bitter. »Damit ich nicht aussehe wie Samukal?«

»Du bist Darians Sohn«, behauptete Elysia mal wieder im Brustton der Überzeugung. »Und in wenigen Tagen werden wir das ganz Albany beweisen, Kayne!«

Die Frage, ob Kayne der Sohn von Darian, dem jüngsten Erben von Northcliff, war oder, durch eine heimtückische List eingefädelt, der Nachfahre des Zauberers Samukal, verfolgte Kayne schon sein ganzes Leben lang.

»Der Bart wird nichts ändern, Mutter«, knurrte Kayne.

»Dennoch müssen wir Kayas Gefolgsleuten nicht noch Öl ins Feuer gießen«, giftete Elysia.

Seit er denken konnte, herrschte zwischen Königin Kaya, Frau des verstorbenen Atorian von Northcliff, und seiner Mutter ein ständiger Streit.

»Mein Junge«, zärtlich strich sie ihm über die Wange, »du wärst ein so guter König von Northcliff.«

Unwirsch schob er ihre Hand weg. »Ich werde niemals König von Northcliff sein! Toran ist Atorians Nachfahre. Außerdem könnte niemand mit magischen Fähigkeiten König der Menschen werden.«

Die Nasenflügel seiner Mutter blähten sich, dann zuckte sie mit einer Schulter. »Vieles kann sich ändern. Bei den Elfen beispielsweise ist die Begabung zur Magie kein Hinderungsgrund. Außerdem ist Toran der einzige Nachfahre von Atorian. Wenn du erst als Darians Sohn bestätigt bist …«

»Mutter!« Hart fasste er sie an den Schultern. »Toran ist wie ein Bruder für mich. Wage nicht, irgendwelche Intrigen gegen ihn zu spinnen!«

»Wie sprichst du denn mit mir?«, keifte sie und rieb sich beleidigt den Arm, nachdem er sie losgelassen hatte. »Ich spinne keine Intrigen, aber einem jungen, heißblütigen Mann kann viel zustoßen, wenn er seine Männlichkeit im Kampf beweisen will.«

»Vergiss nicht den Fluch der Northcliffs«, warnte Kayne sie, woraufhin seine Mutter zurückzuckte. »Wer einen von ihnen ermordet, ist selbst des Todes.«

»Ich kenne diese Legende.« Ungeduldig strich sich Elysia eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Und ich hatte auch nicht die Absicht, den Jungen zu ermorden. Nur sollten wir unseren Herrschaftsanspruch nicht vorzeitig aufgeben und uns für den Fall der Fälle bereithalten.«

Unseren Herrschaftsanspruch , dachte Kayne, schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Ich gehe mich jetzt umziehen.«

»Vergiss den Bart nicht!«, flötete seine Mutter ihm hinterher.

Voller Zorn eilte er an der Mauer entlang, sprang die Stufen zum Vorhof der Burg hinab und hielt auf die breite Steintreppe zu, die zum Eingang der mächtigen Festung führte. Neben einer alten Eberesche blieb er jedoch stehen und betrachtete schmunzelnd die Szene, die sich ihm bot.

Auf einem imposanten graubraunen Hengst, dessen Hals von weißem Schaum bedeckt war, sprengte eine Reiterin in den Hof. Ihr schwarzer Zopf peitschte hinter ihr her. Lady Ruvelia, die gerade über den Burghof flanierte, sprang im letzten Moment kreischend zur Seite. Der Versuch ihres Gemahls, Lord Vrugen, die beleibte Rothaarige zu stützen, endete für die beiden Adligen aus Rodgill kläglich in einer Pfütze.

»Verzeihung!«, schrie die junge Frau, kämpfte mit dem rebellierenden Pferd, denn dieses stieg auf die Hinterbeine, anstatt stehen zu bleiben.

»Leána, solltest du dir nicht lieber ein Pferd aussuchen, das besser zu einer Prinzessin von Northcliff passt?« Mit einem breiten Lachen im Gesicht kam Toran die Treppen hinabgeeilt.

Kayne bemerkte, wie sich die jungen Hofdamen, teils waren sie aus Culmara auf die Burg gekommen, teils stammten sie aus Adelshäusern von ganz Albany, tuschelnd nach Toran umdrehten. In dem blauen Umhang, dem weißen Hemd und der schwarzen Hose gab der Thronerbe in der Tat ein beeindruckendes Bild ab. Aufgrund seiner Jugend, Toran hatte erst neunzehn Sommer gesehen und war somit sechs Sommer jünger als Kayne, machte der Prinz noch einen etwas schlaksigen Eindruck. Dennoch würde er sicher mit zunehmendem Alter noch mehr seinem Vater Atorian gleichen, den Kayne nur sehr dunkel in Erinnerung hatte.

Endlich hatte Leána ihren tobenden Hengst unter Kontrolle gebracht. Sie sprang elegant aus dem Sattel, knuffte das Pferd freundschaftlich in die Nüstern und ließ sich anschließend von ihrem Cousin umarmen.

»Ich bin eine Nebelhexe«, schallte Leánas fröhliche Stimme zu Kayne herüber. »Als Prinzessin betrachten mich die wenigsten.«

Mit arrogant erhobenen Köpfen stolzierten die beiden Adligen nun an Leána und Toran vorbei, straften die junge Frau mit Missachtung, verneigten sich jedoch tief vor dem Prinzen.

Toran erwiderte den Gruß, brach allerdings gemeinsam mit Leána in Gelächter aus, nachdem die beiden durch das große Eingangstor verschwunden waren.

Toran bedeutete einem der Bediensteten, zu ihnen zu kommen. Der junge Bursche zog erschrocken die Schultern ein, als Toran befahl: »Bring Prinzessin Leánas Hengst in den Stall.«

»Das mache ich lieber selbst«, widersprach Leána. Mit einem Klaps auf den Hals rief sie das Pferd zur Ordnung, als es an ihrem blauen Umhang herumzupfte. »Mein Freund hier könnte deine armen Bediensteten verschrecken.«

Tatsächlich suchte besagter Bediensteter sogleich das Weite, während Toran mit wenigen großen Schritten die steinernen Stufen emporsprang. »Wie du möchtest, dann komm doch später in den Thronsaal. Wann werden deine Eltern eintreffen?«

»Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, es dauert noch eine Weile.«

Damit stapfte Leána los und hielt auf die Stallungen an der Ostmauer zu. Ihre hohen, vorne geschnürten Lederstiefel knarrten, und ihre gesamte Erscheinung sprach von einem rasanten Ritt, wie Kayne auffiel, als sie dicht an ihm vorbeiging. Dreckspritzer zierten ihren Umhang ebenso wie die braune Lederhose.

Kayne löste sich aus dem Schatten des Baumes. Das Pferd machte einen Satz zur Seite und brachte Leána dazu, äußerst undamenhaft zu fluchen. Doch sofort erhellte sich ihr Gesichtsausdruck wieder, und ein Grübchen zeigte sich an ihrer rechten Wange.

»Kayne, wie schön!« Sie breitete die Arme aus, und Kayne drückte sie sogleich an sich, wobei er das Pferd gut im Blick behielt. »Endlich sehen wir uns wieder, kleiner Bruder!«

» Kleiner Bruder?« Er hielt sie ein Stück von sich weg und betrachtete sie von oben herab, wobei er eine Augenbraue in die Höhe zog. Leána war nicht klein für eine Frau, aber an seine etwas über sechs Fuß Körpergröße reichte sie nicht heran. Ihr Kopf ragte nur eine knappe Handbreite über...


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Aileen P. Roberts war das Pseudonym der Autorin Claudia Lössl. 1975 in Düsseldorf geboren, entdeckte sie als junge Erwachsene auf einer Schottlandreise ihre Begeisterung für die keltische Kultur und Geschichte, die auch all ihre Bücher durchzog. Sie veröffentlichte mehere Romane im Eigenverlag, 2009 erschien mit "Thondras Kinder" ihr erstes großes Werk bei Goldmann. Claudia Lössl lebte mit ihrer Familie in Süddeutschland. Sie starb 2015.