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Boten des Lichts, Die Auserwählten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Thienemann-Esslingererschienen am14.02.2014Auflage
Tanya, Erik und Mauro sind die Auserwählten - in ihren Adern fließt das Blut echter Erzengel und nur sie haben die Macht, den Kampf Himmel gegen Hölle, Engel gegen Dämonen, zum Guten zu wenden. Doch es fällt den drei Jugendlichen nicht leicht, ihr Erbe zu akzeptieren, schließlich ist es verdammt schwierig, ein Engel zu sein! Wenn sie sich nicht zusammenraufen, übernehmen die Dämonen die Herrschaft über die Erde und die Menschen sind verloren! Die Zeit drängt: im Himmel ist die Hölle los! Actionreiche Fantasy vom spanischen Fantasy-Experten

Victor Conde wurde 1973 in Santa Cruz de Tenerife geboren, er ist verheiratet und hat eine Tochter. 2010 gewann er den angesehenen 'Premio Internacional Minotauro' für den besten fantastischen Roman. Zuvor war er schon zweimal für den Preis nominiert. Auch seine letzten Romane wurden von Kritikern und Lesern gleichermaßen begeistert aufgenommen. Die Trilogie 'Boten des Lichts' ist Victor Condes ambitioniertestes Projekt im Bereich Fantastisches Jugendbuch.
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Produkt

KlappentextTanya, Erik und Mauro sind die Auserwählten - in ihren Adern fließt das Blut echter Erzengel und nur sie haben die Macht, den Kampf Himmel gegen Hölle, Engel gegen Dämonen, zum Guten zu wenden. Doch es fällt den drei Jugendlichen nicht leicht, ihr Erbe zu akzeptieren, schließlich ist es verdammt schwierig, ein Engel zu sein! Wenn sie sich nicht zusammenraufen, übernehmen die Dämonen die Herrschaft über die Erde und die Menschen sind verloren! Die Zeit drängt: im Himmel ist die Hölle los! Actionreiche Fantasy vom spanischen Fantasy-Experten

Victor Conde wurde 1973 in Santa Cruz de Tenerife geboren, er ist verheiratet und hat eine Tochter. 2010 gewann er den angesehenen 'Premio Internacional Minotauro' für den besten fantastischen Roman. Zuvor war er schon zweimal für den Preis nominiert. Auch seine letzten Romane wurden von Kritikern und Lesern gleichermaßen begeistert aufgenommen. Die Trilogie 'Boten des Lichts' ist Victor Condes ambitioniertestes Projekt im Bereich Fantastisches Jugendbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522621052
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum14.02.2014
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse4025 Kbytes
Artikel-Nr.1372147
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DIE FREMDE

An irgendeinem Ort. Zu irgendeiner Zeit.

Eine Sekunde, bevor die junge Frau in der Gasse auftauchte, war dort nichts. Nur Dunkelheit. Der blasse Schein einer fernen Straßenlaterne. Die lose Seite einer Tageszeitung, die vom Regen durchweicht auf dem Asphalt kleben geblieben war, sodass der Wind sie nicht forttragen konnte. Ein Tier aus der Kanalisation, das auf der Suche nach etwas Essbarem einen Abstecher nach oben riskierte.

Nichts von Bedeutung.

Dann kam das Licht, der goldene Glanz, der den Mülleimern und der Wäsche in den Fenstern ihre Schatten abrang und das Wasser in den Pfützen erhitzte und verdunsten ließ. Als das Licht wieder verlosch, blieb an seiner statt eine menschliche Gestalt zurück.

Die junge Frau wirkte kaum älter als zwanzig. Sie hatte eine dunkle Haut, dichte schwarze Brauen und zerzaustes Haar, das ihr wie eine Löwenmähne vom Kopf abstand. Am Körper trug sie einen engen dunklen Anzug aus winzigen aneinandergenähten Steinchen. Sie war barfuß. Und in der einen Hand hielt sie einen kleinen Gegenstand aus Silber.

In den ersten Sekunden nach ihrer Materialisation wirkte das Mädchen verwirrt, ohne Orientierung. Es beugte sich vor, als die Übelkeit es überkam, aber sein Magen war leer. Die junge Frau hatte seit Tagen nichts gegessen.

Als es ihr gelang, die Übelkeit zu überwinden, hob sie den Blick zum Himmel. Die Gebäudemauern erhoben sich wie stumme Wächter, die das Geschehen in den Gassen überwachten. Die Wäsche peitschte gegen die Fensterscheiben. Darüber ein sternloser Nachthimmel: schwarze Wolken, die nach Unwetter aussahen, und hier und da das blinkende Licht eines Helikopters.

Das Mädchen sah sich nervös um. Als es sich sicher war, dass seine Füße es tragen konnten, lief es dicht an der Hauswand entlang bis zum Ende der Gasse und blickte um die Ecke. Eine breite Straße ohne Autoverkehr erstreckte sich bis zum Horizont. Ein paar vereinzelte Fußgänger liefen eilig von einem Ort zum anderen. Sie sahen einander nicht an. Die Reste der herrenlosen Zeitung flatterten zwischen den Straßenlaternen hin und her.

»Hier ist es ...«, murmelte das Mädchen. Von dem kleinen Gegenstand in seiner Hand, einem Spiegel in Tropfenform, ging ein schwacher rosafarbener Schein aus, und auf der Hauswand zeichneten sich die Umrisse eines Kruges ab. Das Mädchen umschloss den Spiegel mit der Hand und ließ den Krug wieder verschwinden. »Ich weiß«, flüsterte es dem Spiegel zu. »Diesmal haben wir uns nicht geirrt. Ich glaube, wir sind in der richtigen Zeit und am richtigen Ort.«

Die junge Frau schnappte sich eine vorbeifliegende Zeitungsseite. Obwohl sie stark verwittert war, gelang es ihr, das Datum der Ausgabe zu entziffern.

Sie lächelte. Diesmal hatte der Meister sie der Zeit der Veränderung ziemlich nahe gebracht. Damit hatte er ein Effizienz-Niveau bewiesen, das trotz seiner enormen Macht recht ungewöhnlich für ihn war. Fest stand, dass die Schüler noch am Leben waren und in dieser Stadt wohnten, die sich wie eine Fata Morgana vor ihr ausbreitete. Wenn sie sich ein bisschen beeilte, würde sie sie noch finden, bevor ...

Ein Laut versetzte sie in Alarmbereitschaft.

Er kam aus den Tiefen der Gasse, aber nicht aus der Erde, sondern von oben, aus den mittleren Stockwerken eines Gebäudes. Das Mädchen suchte ängstlich nach dem Ursprung des Geräuschs, bis es aus dem Augenwinkel ein paar Schatten wahrnahm, schwärzer als die Nacht, eine Symphonie von Hell und Dunkel, die wie ein Schwarm Vögel mit hoher Geschwindigkeit über seinem Kopf kreiste.

»Oh nein. Sie sind mir gefolgt!«

Der Spiegel in der Hand des Mädchens leuchtete hell auf. Mit seinem Widerschein versuchte er vergeblich eine schützende Glocke über es zu legen.

»Nein, lass das! Du musst deine Kräfte schonen«, mahnte es ihn. »Wenn sie uns jetzt angreifen, sind wir verloren. Wir müssen den Tempel finden und das Mädchen dorthin bringen.«

Auch das Tier aus der Kanalisation nahm die Finsternis wahr, die schwarz in schwarz über ihnen schwebte. Es hatte gerade in den Schutz der Kloake zurückkehren wollen, als jemand es blitzschnell gepackt haben musste. Nicht einmal die geschulten Sinne der jungen Frau hatten etwas bemerkt.

Ein gellender Todesschrei, und das Tierchen war nicht mehr.

Die junge Frau überlegte es sich nicht zweimal. Instinktiv versuchte sie den maximalen Ausdruck ihrer geheimen Macht, das Schwert-Zeichen, heraufzubeschwören, aber es gelang ihr nicht. Der durchdringende Schmerz in ihrer Brust gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie zu erschöpft war. Wenn sie jetzt darauf bestand, das Schwert zu materialisieren, wäre die Anstrengung für sie mit aller Wahrscheinlichkeit tödlich. Und sie hatte nicht einen so weiten Weg zurückgelegt, um alles auf den letzten Metern zu vermasseln.

Die Schatten, die sie mit ihrem besonderen Sehvermögen sofort wahrgenommen hatte, hatten noch keine physische Gestalt angenommen. Aber sie konnte sie spüren, sie waren ganz nah. Und manchmal waren sie auch so schon in der Lage, große Schäden anzurichten oder Menschen, die ihnen über den Weg liefen, einfach zu töten.

Ihre Aufgabe war es, genau das zu verhindern. Sie verließ die Gasse und ging mutig eine Straße entlang, in der sie noch nie zuvor gewesen war, in einer Stadt, die ihr völlig unbekannt war. Sie betete. Noch war es nicht zu spät, um das erste Mädchen zu retten.

Wenn sie sich jetzt erwischen ließ, wäre nicht nur ihre Mission gescheitert, sondern die Menschheit als Ganzes, als große Einheit, als Versprechen für die Zukunft. Sie sähe sich zu einem vorzeitigen, schrecklichen Ende verurteilt.

Nicht im Traum dachte sie daran, das zuzulassen.

Aber wenn sie den bevorstehenden Weltuntergang verhindern wollte, musste sie sich beeilen.

Normalerweise fanden alle kulturellen Veranstaltungen im schuleigenen Festsaal statt. Beim Hochbegabtenwettbewerb machte man eine Ausnahme. Weniger als kulturelle denn als gesellschaftliche Veranstaltung diente sie den höheren Schulen und Gymnasien - und ihren jeweiligen Heerscharen von Eltern - als Vorwand, mit ihren besten Schülern zu prahlen. Und damit auch wirklich alle das hohe Bildungsniveau der Schulen bestaunen konnten, präsentierten sie ihre Schützlinge in aller Öffentlichkeit.

Der pädagogische Leiter des Verdemar-Gymnasiums Señor Velasco hatte sich schon während der letzten drei Trimester mental auf diesen Tag vorbereitet. Er machte keinen Hehl daraus, dass er sich angesichts der möglichen Beförderung die Hände rieb, und konnte den Augenblick, wenn seine Schüler die Streber der anderen Schulen in sämtlichen Fächern vernichtend schlugen, kaum erwarten. In Mathematik würde eine Salve auf sie niedergehen, gefolgt von einem Granatfeuer in Chemie, Literatur und Philosophie. Wenn das nicht reichte, durften sie sich in Geografie auf ein Artilleriefeuer mit Luftwaffenunterstützung der Sozialwissenschaften gefasst machen. Und sollte die Eroberung des Pokals dann immer noch nicht gesichert sein, würden die Überflieger aus der Kunstgeschichte im Sirenengeheul vom Flugzeugträger starten.

Es versprach ein denkwürdiger Abend zu werden, den man noch oft zitieren würde wie die Heldensagen der Antike. Und es wäre sein Abend. Der Abend, für den man ihn mit einer Beförderung zum örtlichen Schulleiter belohnen würde.

Er würde dieses Ereignis in vollen Zügen genießen. Wenn nur Tanya nicht wäre.

Velasco wusste, dass es in jedem Jahrgang ein schwarzes Schaf gab, eine verfaulte Traube, die, wenn man sie mit den anderen in einen Korb warf, am Ende alle verdarb. So war es in allen Gymnasien, überall auf der Welt. Alle hatten ihre Tanya Svarensko.

Das Mädchen stammte aus einer russischen Einwandererfamilie, die sich im Land niedergelassen hatte, als Tanya gerade ein paar Monate alt war. Die wenigen Male, die ihre Eltern zu den Sprechstunden erschienen waren, hatten sie einen anständigen Eindruck gemacht. Der Vater hatte große, schwielige Hände von seiner Arbeit auf dem Bau. Die Mutter war bei einer Versicherung angestellt, wo sie den ganzen Tag telefonierte, sodass sie die Sprache um Welten besser beherrschte als ihr Mann, und sie hatte große ehrliche blaue Augen und schönes alabasterfarbenes Haar, das sie ihrer Tochter weitervererbt hatte.

Sie fielen kein bisschen unangenehm auf, aber Velasco traute den Ausländern nicht. Wenn sie ihr Land verlassen müssen, um uns mit ihrer Anwesenheit zu belästigen, wird das schon seinen Grund haben, pflegte er gerne zu sagen.

Velasco hatte die Probleme schon gerochen, als Tanyas Eltern sie damals in der Schule angemeldet hatten. Die Jugendliche war aufrührerisch, rebellisch auf eine verborgene, elegante Weise (sie war nicht straffällig, aber es schien auch nicht möglich, sie auf den rechten Weg zu bringen), und obendrein hatte sie an einer Kultur Gefallen gefunden, die derzeit unter den Mädchen ihres Alters kursierte und die ihn völlig aus dem Häuschen brachte. Es handelte sich um eine aus Japan importierte Mode, die eine ganz bestimmte Art der Kleidung, des Verhaltens, des Einkaufengehens und sogar des Denkens vorschrieb, und die diese Mädchen einfach »Lolita« nannten.

Peinlich. Man konnte es nicht anders nennen. Velasco ging innerlich die Wände hoch, wenn er die Mädchen sah, die sich wie Püppchen kleideten, mit knielangen Röcken und Rouge auf den Wangen. Er sah sie auf den Gängen der Schule, wo sie sich versammelten, um vor ihren männlichen Mitschülern in der Cafeteria auf und ab zu stolzieren, oder wenn sie an die Tafel vorkamen, um eine Aufgabe zu lösen, und ihre Unmengen von Spitzen erzittern ließen.

Velasco knirschte mit den...
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Autor

Victor Conde wurde 1973 in Santa Cruz de Tenerife geboren, er ist verheiratet und hat eine Tochter. 2010 gewann er den angesehenen "Premio Internacional Minotauro" für den besten fantastischen Roman. Zuvor war er schon zweimal für den Preis nominiert. Auch seine letzten Romane wurden von Kritikern und Lesern gleichermaßen begeistert aufgenommen. Die Trilogie "Boten des Lichts" ist Victor Condes ambitioniertestes Projekt im Bereich Fantastisches Jugendbuch.