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Star Wars(TM): Rebellion der Verlorenen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.02.2014
Eine Rebellion gegen die Republik
Jarril, ein Schmuggler-Freund von Han Solo, wird ermordet, kurz darauf explodiert im Senat der Neuen Republik eine Bombe. Alles deutet darauf hin, dass der ehemalige Jedi-Schüler Brakiss dahintersteckt. Während Han sich mit Chewbacca im Millennium Falken aufmacht, den Tod seines Freundes aufzuklären, folgt Luke dem Abtrünnigen auf den Mond von Telti - und muss bald erkennen, dass hinter Brakiss weitaus gefährlichere Kräfte stehen; Kräfte, die eine skrupellose Rebellion gegen die Republik angezettelt haben und alles daran setzen, die Galaxis ins Chaos zu stürzen ...
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Produkt

KlappentextEine Rebellion gegen die Republik
Jarril, ein Schmuggler-Freund von Han Solo, wird ermordet, kurz darauf explodiert im Senat der Neuen Republik eine Bombe. Alles deutet darauf hin, dass der ehemalige Jedi-Schüler Brakiss dahintersteckt. Während Han sich mit Chewbacca im Millennium Falken aufmacht, den Tod seines Freundes aufzuklären, folgt Luke dem Abtrünnigen auf den Mond von Telti - und muss bald erkennen, dass hinter Brakiss weitaus gefährlichere Kräfte stehen; Kräfte, die eine skrupellose Rebellion gegen die Republik angezettelt haben und alles daran setzen, die Galaxis ins Chaos zu stürzen ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641132316
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum25.02.2014
SpracheDeutsch
Dateigrösse776 Kbytes
Artikel-Nr.1382723
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Er stand auf dem höchsten Punkt des Planeten Almania, auf dem Dach eines Turms, den die einstmals so mächtigen Je'har gebaut hatten. Der Turm war nur noch eine Ruine, die Treppen zerbröckelten unter seinen Schritten, das Dach war übersät vom Schutt seit Jahren vergangener Schlachten. Aber von diesem Punkt aus konnte er seine Stadt sehen, tausend Lichter, die vor ihm ausgebreitet lagen, die Straßen leer, nur von Droiden und den stets gegenwärtigen Wächtern bevölkert.

Aber er war nicht daran interessiert, nach unten zu blicken. Er wollte die Sterne sehen.

Ein eisiger Wind ließ seinen schwarzen Umhang flattern. Er verschränkte seine in Handschuhen steckenden Hände hinter dem Rücken. Die Totenkopfmaske, die er trug, seit er die Je'har vernichtet hatte, hing an einer silbernen Kette um seinen Hals.

Über ihm flimmerten die Sterne. Kaum vorstellbar, daß es dort Welten gab. Welten, die bald unter seiner Kontrolle stehen würden.

Bald.

Er hätte in seinem Kommandostand warten können, in dem Observatorium, das man speziell für seine Bedürfnisse gebaut hatte. Aber dies eine Mal wollte er keine schützenden Mauern um sich wissen. Er wollte den Augenblick nicht allein sehen, er wollte ihn spüren.

Der Gesichtssinn war so bescheiden, so kläglich, wenn man ihn mit der Stärke der Macht verglich.

Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Keine Explosionen diesmal. Kein greller Lichtschein. Skywalker hatte ihm von dem Augenblick erzählt, als Alderaan starb.

Ich habe eine große Erschütterung der Macht verspürt, hatte der alte Mann gesagt. So hatte es ihm Skywalker wenigstens überliefert.

Die Erschütterung würde diesmal nicht so groß sein, aber Skywalker würde sie spüren. All die jungen Jedi würden sie spüren, und sie würden wissen, daß das Gleichgewicht der Kräfte sich verschoben hatte.

Aber sie würden nicht wissen, daß es sich zu seinen Gunsten verschoben hatte, zu Gunsten Kuellers, des Meisters von Almania, der bald über all ihre jämmerlichen Welten herrschen würde.

Die Steinmauern fühlten sich an Brakiss' ungeschützten Händen feucht und kalt an. Seine auf Hochglanz polierten schwarzen Stiefel glitten immer wieder auf den zerfallenden Treppenstufen aus, und mehr als einmal hatte er Mühe, auf dem schmalen Grat nicht sein Gleichgewicht zu verlieren. Sein silberner Umhang, ideal für einen Spaziergang durch die Stadt, schützte ihn nicht gegen den kalten Winterwind. Wenn dieses Experiment erfolgreich verlief, würde er nach Telti zurückkehren können. Dort würde es wenigstens warm sein.

Auch das Metallgehäuse des Fernschalters fühlte sich kalt an. Er hatte Kueller das Kästchen nicht geben wollen, solange das Experiment noch nicht abgeschlossen war. Brakiss war erst vor ein paar Augenblicken klargeworden, daß Kueller hier auf die Ergebnisse warten würde, am Ort des größten Triumphs seiner Feinde, dort, wo sie am Ende doch den Tod gefunden hatten.

Brakiss hasste die Türme. Er hatte stets das Gefühl, daß hinter ihren Mauern noch immer etwas raschelte, und einmal, als er unten in den Katakomben war, hatte er ein großes, weißes Gespenst gesehen.

Heute Nacht würde er mehr als zwanzig Stockwerke nach oben klettern; die ersten Treppenabsätze hatte er fast im Sturm genommen, bis ihm bewusst geworden war, daß es Stufen gab, die unter seinem Gewicht zerbrechen konnten. Kueller hatte ihn nicht zu sich gerufen, aber das war Brakiss gleichgültig. Je schneller er Almania verließ, umso glücklicher würde er sein.

Die Treppe wurde schmaler, gewundener, und schließlich erreichte er das Dach - oder das, was er für das Dach hielt. Man hatte oben, über der Treppe, ein kleines steinernes Gebäude errichtet, das weder Fenster noch Türen besaß, sondern auf Säulen ruhte, die den Blick auf den mit Kies bedeckten Boden zu seinen Füßen und den von Sternen übersäten Himmel freigaben. Steine hatten sich aus dem Mauerwerk gelöst und lagen über die Dachfläche verstreut. Die Überreste von Bombeneinschlägen und Blasterschüssen hatten das ehemals flache Dach des Turmes aufgerauht. Kueller hatte weder den Turm noch die anderen Regierungsgebäude der Je'har repariert. Und das würde er auch nie.

Kueller verzieh nie jemandem, der ihm einmal in die Quere gekommen war.

Brakiss fröstelte und hüllte sich enger in seinen dünnen Umhang. Seine vor Kälte starren Finger spürten den Stoff kaum.

»Ich habe Ihnen gesagt, daß Sie unten warten sollen«, hallte Kuellers tiefe Stimme an sein Ohr.

Brakiss schluckte. Er konnte Kueller nirgendwo sehen.

Das Sternenlicht fiel auf das Dach, und von dem dunklen Himmel ging ein Leuchten aus, das Brakiss unheimlich war. Er nahm die letzten Stufen und trat aus dem kleinen Gebäude über der Treppe. Ein Windstoß erfasste ihn und trieb ihn gegen die steinerne Brustwehr. Brakiss stützte sich mit der rechten Hand ab und musste dazu seinen Umhang loslassen. Die Schließspange zerrte an seinem Hals, als der Wind den Stoff hinter ihm flattern ließ.

»Ich musste wissen, ob es funktioniert«, sagte er.

»Sie werden merken, wenn es funktioniert.« Kuellers Stimme war wie etwas Lebendiges. Sie umgab Brakiss, hallte in ihm wider und hielt ihn in ihrem Bann. Brakiss konzentrierte sich nicht auf die Stimme, sondern auf Kueller selbst.

Und schließlich sah er ihn, er stand am Rand des Turmes und blickte auf die Stadt hinunter. Stonia, die Hauptstadt von Almania, wirkte aus dieser Höhe klein und unbedeutend. Aber Kueller sah wie ein mächtiger Raubvogel aus, sein Cape bauschte sich im Wind, und seine breiten Schultern ließen auf große Körperkraft schließen.

Brakiss trat einen Schritt vor, als der Wind plötzlich erstarb. Die Luft rings um ihn erstarrte, und er versteifte sich. In dem Augenblick hörte - fühlte - sah er eine Million Stimmen in Angst und Schrecken aufschreien.

Angst stieg in ihm auf, und er erlebte erneut jenen Augenblick, als Master Skywalker ihn tief in sein eigenes Herz hatte schauen lassen, jenen Augenblick, in dem er sich selbst erkannt und darüber fast den Verstand verloren hatte.

In seiner Kehle bildete sich ein Schrei …

… und erstarb, als die anderen Schreie rings um ihn gleichsam explodierten, ihn erfüllten, ihn wärmten, das Eis im Wind schmolzen. Er fühlte sich stärker, größer, mächtiger als je zuvor. Statt Angst spürte sein Herz eine sonderbare, widersinnige Freude.

Er blickte auf. Kueller hatte die Arme zum Himmel erhoben, den Kopf in den Nacken gelegt, sein Gesicht war zum ersten Mal seit Jahren unbedeckt. Er hatte sich verändert. Ein Wissen war ihm in jede Pore gedrungen, das Brakiss nicht mit ihm teilen wollte.

Und doch …

Und doch ging ein Leuchten von Kueller aus, als hätte der Schmerz jener Million Stimmen etwas in ihm genährt, ihn noch größer gemacht.

Der Wind kehrte zurück, trieb Brakiss mit eisiger Faust gegen das Mauerwerk. Kueller schien ihn überhaupt nicht zu spüren. Er lachte, ein tiefes Kollern, das den Turm erbeben ließ.

Brakiss stützte sich an der Mauer ab. Er wartete, bis Kueller die Arme sinken ließ, dann sagte er: »Es hat funktioniert.«

Kueller schob sich die Maske über das Gesicht. »Ja, recht gut sogar.«

Was für eine Untertreibung für einen so großen Augenblick. Kueller durfte nicht vergessen, daß auch Brakiss stark in der Macht war.

Jetzt drehte Kueller sich um, sein Cape umflatterte ihn. Fast sah es so aus, als würde er fliegen. Die Totenkopfmaske, die sein Gesicht bedeckte, phosphoreszierte. »Ich nehme an, Sie wollen jetzt zu Ihrer jämmerlichen Aufgabe zurückkehren.«

»Auf Telti ist es warm.«

»Hier könnte es ebenso warm sein«, erwiderte Kueller.

Brakiss schüttelte den Kopf, fast ohne sich dessen bewusst zu sein. Er hasste Almania.

»Ihr Problem ist, daß Sie die Kraft des Hasses nicht erfassen«, sagte Kueller mit weicher Stimme.

»Ich dachte, Sie hätten einmal gesagt, mein Problem sei, daß ich zwei Herren diene.«

Kueller lächelte, die dünnen Lippen seiner Maske folgten der Bewegung seines Mundes. »Sind es nur zwei?«

Die Worte hingen zwischen ihnen. Brakiss' Körper fühlte sich an, als bestünde er aus Eis. »Es hat funktioniert«, wiederholte er.

»Ich nehme an, Sie erwarten jetzt eine Belohnung.«

»Das hatten Sie versprochen.«

»Ich mache keine Versprechungen«, versetzte Kueller. »Ich gebe zu verstehen.«

Brakiss verschränkte die Arme vor der Brust. Er würde nicht zornig werden. Kueller wollte, daß er zornig wurde. »Sie haben etwas von großem Reichtum zu verstehen gegeben.«

»Das habe ich«, nickte Kueller. »Verdienen Sie großen Reichtum, Brakiss?«

Brakiss sagte nichts. Kueller hatte ihn wieder aufgebaut, nach Yavin 4, nach dem katastrophalen Einsatz, der Brakiss beinahe den Rest seines Verstandes gekostet hatte. Aber Brakiss hatte seine Schuld längst beglichen. Er blieb nur, weil er nicht wusste, wohin er sonst gehen sollte.

Er stieß sich von der Brustwehr ab und schickte sich an, die Treppe hinunterzugehen. »Ich werde nach Telti zurückkehren«, sagte er trotzig.

»Gut«, entgegnete Kueller. »Aber vorher werden Sie mir den Fernschalter geben.«

Brakiss blieb stehen und sah Kueller über seine Schulter hinweg an. Kueller war...


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