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Alex Rider, Band 11: Russian Roulette

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
384 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am01.07.20141. Aufl
Der Bestseller ALEX RIDER - die Vorlage zur actiongeladenen TV-Serie! Yassen Gregorovich ist vierzehn Jahre alt, als ein Bombenhagel alles vernichtet: sein Dorf, seine Eltern und seine Träume. Und das nur, weil russische Geschäftsmänner ein Chemieunglück vertuschen wollen. Yassen flieht nach Moskau, doch auch dort ist er nicht sicher. Denn die mächtigen Männer versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Yassen ihr finsteres Geheimnis ans Licht bringt ... Die Vorgeschichte zur actionreichen Agenten-Reihe von Bestseller-Autor Anthony Horowitz Alex Riders Vergangenheit: eine einzige Lüge. Seine Zukunft: liegt in den Händen des MI6. Denn als jüngster Agent aller Zeiten ist er Englands stärkste Geheimwaffe! Erlebe alle Abenteuer von 'Alex Rider': Band 1: Stormbreaker Band 2: Gemini-Project Band 3: Skeleton Key Band 4: Eagle Strike Band 5: Scorpia Band 6: Ark Angel Band 7: Snakehead Band 8: Crocodile Tears Band 9: Scorpia Rising Band 10: Steel Claw Vorgeschichte: Russian Roulette

Anthony Horowitz wurde 1956 in Stanmore, England, geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie und wuchs mit Kindermädchen, Köchen, Gärtnern und einem Chauffeur auf - und empfand dieses Leben als bedrückend. Bereits mit acht Jahren wollte er Schriftsteller werden. Nach einer eher unglücklichen Schulzeit im Internat studierte Horowitz an der University of York. Mit dreiundzwanzig Jahren schrieb er sein erstes Buch und hat seitdem nicht mehr aufgehört zu schreiben. Neben seiner Arbeit als Kinderbuchautor schreibt er auch für Film, Fernsehen und Theater. Seine Bücher um den Geheimagenten Alex Rider wurden mehrfach ausgezeichnet. Er hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit seiner Frau Jill Green, einer TV-Produzentin, in London.
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Produkt

KlappentextDer Bestseller ALEX RIDER - die Vorlage zur actiongeladenen TV-Serie! Yassen Gregorovich ist vierzehn Jahre alt, als ein Bombenhagel alles vernichtet: sein Dorf, seine Eltern und seine Träume. Und das nur, weil russische Geschäftsmänner ein Chemieunglück vertuschen wollen. Yassen flieht nach Moskau, doch auch dort ist er nicht sicher. Denn die mächtigen Männer versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Yassen ihr finsteres Geheimnis ans Licht bringt ... Die Vorgeschichte zur actionreichen Agenten-Reihe von Bestseller-Autor Anthony Horowitz Alex Riders Vergangenheit: eine einzige Lüge. Seine Zukunft: liegt in den Händen des MI6. Denn als jüngster Agent aller Zeiten ist er Englands stärkste Geheimwaffe! Erlebe alle Abenteuer von 'Alex Rider': Band 1: Stormbreaker Band 2: Gemini-Project Band 3: Skeleton Key Band 4: Eagle Strike Band 5: Scorpia Band 6: Ark Angel Band 7: Snakehead Band 8: Crocodile Tears Band 9: Scorpia Rising Band 10: Steel Claw Vorgeschichte: Russian Roulette

Anthony Horowitz wurde 1956 in Stanmore, England, geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie und wuchs mit Kindermädchen, Köchen, Gärtnern und einem Chauffeur auf - und empfand dieses Leben als bedrückend. Bereits mit acht Jahren wollte er Schriftsteller werden. Nach einer eher unglücklichen Schulzeit im Internat studierte Horowitz an der University of York. Mit dreiundzwanzig Jahren schrieb er sein erstes Buch und hat seitdem nicht mehr aufgehört zu schreiben. Neben seiner Arbeit als Kinderbuchautor schreibt er auch für Film, Fernsehen und Theater. Seine Bücher um den Geheimagenten Alex Rider wurden mehrfach ausgezeichnet. Er hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit seiner Frau Jill Green, einer TV-Produzentin, in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473475346
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.07.2014
Auflage1. Aufl
Reihen-Nr.11
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1408177
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



ÐOMA
Zu Hause

»Yasha! Wir haben kein Wasser mehr. Geh zum Brunnen!«

Die Stimme meiner Mutter klingt mir heute noch in den Ohren. Es ist seltsam, mich in den vierzehnjährigen Jungen von damals zurückzuversetzen, das Einzelkind, aufgewachsen in einem Dorf, das tausend Kilometer von Moskau entfernt lag.

Da stehe ich, spindeldürr, mit langen blonden Haaren und blauen Augen, die immer ein wenig erschrocken dreinblicken. Alle sagen, ich sei klein für mein Alter, und drängen mich, mehr Eiweiß zu essen. Als ob es hier so etwas wie frisches Fleisch oder Fisch gäbe.

Ich habe noch nicht Hunderte von Stunden trainiert und meine Muskeln gestählt. Stattdessen mache ich es mir im Wohnzimmer bequem und sehe fern.

Es gibt nur einen Fernseher im Haus, einen großen, hässlichen Kasten mit wenigen Programmen. Das Bild flimmert oft, aber noch schlimmer sind die häufigen Stromausfälle. Jedes Mal wenn ein Film oder eine Informationssendung interessant wird, beginnt das Bild zu flackern. Dann wird die Mattscheibe schwarz und man sitzt im Dunkeln.

Trotzdem sehe ich mir bei jeder Gelegenheit Dokumentarfilme an. Ich verschlinge sie förmlich. Sie sind mein einziges Fenster zur Außenwelt.

Ich schreibe über das Russland um 1990. Über ein Russland, das es nicht mehr gibt. Der Wandel, der in den großen Städten begann, wurde zu einem Tsunami, der das gesamte Land verschlang, obwohl es natürlich einige Zeit dauerte, bis er das Dorf erreichte, in dem ich lebte.

Bei uns hatte kein Haus fließendes Wasser, deshalb musste ich dreimal am Tag mit einem hölzernen Joch über den Schultern und zwei Metalleimern, die mir fast die Arme ausrenkten, zum Brunnen gehen. Ich klinge wie ein Bauer und muss in meinem ausgeleierten, kragenlosen Hemd und der Weste auch wie einer ausgesehen haben.

Dabei hatte ich sogar eine amerikanische Jeans, ein Geschenk von einem Verwandten in Moskau. Ich weiß noch, wie alle mich angestarrt haben, als ich sie angezogen habe. Jeans! Das war wie etwas von einem anderen Planeten. Und ich hieß Yasha, nicht Yassen. Zu der Namensänderung kam es durch einen Zufall.

Wenn ich erklären will, wie ich zu dem Menschen wurde, der ich heute bin, muss ich hier anfangen, in Estrov. Den Namen kennt heute niemand mehr, er ist auf keiner Karte verzeichnet. Den russischen Behörden zufolge hat es das Dorf nie gegeben, aber ich erinnere mich noch gut daran.

Ein Dorf mit achtzig Holzhäusern, umgeben von Feldern. Wir hatten eine Kirche, einen Laden, eine Polizeiwache, ein Badehaus und einen Fluss, der im Sommer blau leuchtete, aber das ganze Jahr über eiskalt war.

Mitten durch das Dorf führte die einzige Straße, die allerdings nur selten gebraucht wurde, da es kaum Autos gab.

Unser Nachbar Vladimov besaß einen Traktor, der oft an unserem Haus vorbeiratterte und öligen schwarzen Rauch in die Luft pustete, aber meist wurde ich von dem Hufgetrappel der Pferde geweckt.

Das Dorf lag eingezwängt zwischen einem undurchdringlichen Wald im Norden und Bergen im Süden und Westen. Der Blick aus dem Fenster war mehr oder weniger immer derselbe. Manchmal flogen Flugzeuge über uns hinweg und dann stellte ich mir die Menschen vor, die darin saßen und auf die andere Seite der Welt reisten.

Wenn ich im Garten arbeitete, richtete ich mich auf und sah ihnen und ihren im Sonnenlicht aufblitzenden Metallflügeln nach, bis sie verschwanden und nur noch das Echo ihrer Triebwerke in der Luft hing. Sie erinnerten mich daran, wer ich war. Meine Welt war Estrov und in dieser Welt brauchte man gewiss kein Flugzeug.

Das Haus, in dem ich mit meinen Eltern wohnte, war klein und einfach. Die Holzbretter waren farbig angestrichen, vor den Fenstern hingen Fensterläden und auf dem Dach stand eine Wetterfahne, die bei viel Wind die ganze Nacht quietschte.

Es lag in der Nähe der Kirche, mit etwas Abstand zur Hauptstraße und ähnlichen Häusern auf beiden Seiten. An den Wänden wuchsen Blumen und Brombeerbüsche rankten gen Himmel.

Es gab nur vier Zimmer. Meine Eltern schliefen im Obergeschoss. Mein Zimmer ging nach hinten hinaus, aber ich musste es teilen, wenn jemand bei uns übernachtete.

Meine Großmutter, die bei uns wohnte, hatte das Zimmer neben meinem, schlief aber lieber in einer Wandnische über dem Küchenherd. Sie war sehr klein und hatte eine dunkle Haut. Als Kind habe ich mir immer vorgestellt, dass sie von den Flammen geröstet wurde.

Einen Bahnhof gab es in Estrov nicht. Dafür war das Dorf nicht wichtig genug. Es gab auch keinen Bus oder andere Transportmöglichkeiten.

Meine Schule lag im nächstgrößeren Dorf, das sich Stadt nannte und drei Kilometer weit weg war. Im Sommer war der Weg staubig und mit Schlaglöchern übersät, im Winter matschig oder mit Schnee bedeckt.

Das Städtchen hieß Rosna. Den Schulweg ging ich täglich und bei jedem Wetter. Wenn ich zu spät kam, wurde ich geschlagen.

Die Schule war in einem großen Backsteingebäude mit drei Stockwerken untergebracht. Die Klassenzimmer hatten alle dieselbe Größe und es gab ungefähr fünfhundert Schülerinnen und Schüler. Ein Teil davon kam mit dem Zug. Bei ihrer Ankunft auf dem Bahnsteig waren ihre Augen vor Müdigkeit noch halb geschlossen.

Rosna hatte einen Bahnhof, auf den man sehr stolz war und den man an Feiertagen mit Blumen schmückte. Dabei handelte es sich nur um eine mickrige, heruntergekommene Haltestelle, an der neun von zehn Zügen vorbeirauschten.

Wir Schüler waren immer fein herausgeputzt. Die Mädchen trugen schwarze Kleider mit grünen Schürzen und hatten die Haare mit Bändern nach hinten gebunden. Die Jungen sahen in ihren grauen Uniformen mit den roten Halstüchern aus wie kleine Soldaten.

Für die guten Schüler gab es Fleißabzeichen. Was ich damals lernte, habe ich größtenteils wieder vergessen. Das geht sicher vielen ähnlich. Wichtig war die Geschichte, die russische Geschichte natürlich. Und wir lernten ständig Gedichte auswendig und mussten sie an unseren Pulten stehend aufsagen. Außerdem wurden wir in Mathematik und Naturwissenschaften unterrichtet. Die meisten Lehrer waren Frauen, unser Direktor aber war ein Mann namens Lavrov mit einem aufbrausenden Temperament. Er war klein, hatte aber breite Schultern und lange Arme. Ich sah oft, wie er einen Jungen am Kragen packte und gegen die Wand drückte.

Dann brüllte er so etwas wie: »Du bist ein miserabler Schüler, Leo Tretyakov! Reiß dich zusammen oder lass dich hier nicht mehr blicken!«

Sogar die Lehrer fürchteten ihn. Dabei war er im Grunde ein herzensguter Mensch. In Russland werden wir dazu erzogen, unsere Lehrer zu achten, und ich hielt seine cholerischen Anfälle für etwas völlig Normales.

Ich ging sehr gerne zur Schule und war ein guter Schüler. Leistung wurde mit Sternen honoriert - die Lehrer benoteten uns alle zwei Wochen - und ich war immer ein Fünf-Sterne-Schüler, ein pyatiorka.

Am besten war ich in Physik und Mathematik, beides Fächer, die bei den Obrigkeiten des Landes viel zählten. Wir wurden ständig daran erinnert, dass Russland den ersten Menschen - Yuri Gagarin - ins Weltall geschickt hatte. Am Haupteingang hing sogar ein Foto von ihm, das man beim Betreten der Schule grüßen sollte.

Ich war auch in Sport gut und weiß noch, wie die Mädchen aus meiner Klasse mir zuschauten und klatschten, wenn ich ein Tor schoss. Damals interessierte ich mich noch nicht besonders für Mädchen. Ich plauderte zwar gerne mit ihnen, war aber nicht unbedingt scharf darauf, auch meine Freizeit mit ihnen zu verbringen. Mein bester Freund war der eben erwähnte Leo. Wir waren unzertrennlich.

Leo Tretyakov war klein und mager. Er hatte abstehende Ohren, Sommersprossen und rötlich blonde Haare. Leo sagte oft zum Spaß, er sei der hässlichste Junge des ganzen Bezirks, und ich konnte dem nicht widersprechen. Mit Intelligenz konnte er auch nicht punkten. Er war ein Zwei-Sterne-Schüler, ein trauriger dvoyka, und eckte ständig bei den Lehrern an. Sie gaben es schließlich auf, ihn zu bestrafen, weil dies keinerlei Wirkung zeigte. Von da an saß er nur noch still vor sich hin träumend in der letzten Reihe.

Zugleich war er jedoch der Star des NVP-Unterrichts, des militärischen Trainings, an dem alle Klassen teilnehmen mussten. Leo konnte eine Kalaschnikow in zwölf Sekunden zerlegen und in fünfzehn Sekunden wieder zusammenbauen. Außerdem war er ein hervorragender Schütze.

Zweimal im Jahr fanden militärische Spiele statt, bei denen wir gegen andere Schulen antreten und uns mit Karte und Kompass im Wald zurechtfinden mussten. Leo war immer unser Anführer und wir gewannen jedes Mal.

Ich mochte ihn, weil er vor nichts Angst hatte und mich ständig zum Lachen brachte. Wir machten alles gemeinsam. Wir aßen zusammen unsere Pausenbrote auf dem Schulhof und spülten sie mit einem Schluck Wodka hinunter, den Leo zu Hause geklaut und in einem alten Parfümfläschchen seiner Mutter mitgebracht hatte. Wir rauchten in dem Wäldchen hinter dem Hauptgebäude Zigaretten und mussten fürchterlich husten, weil der Tabak so trocken war.

In den Toiletten gab es keine Trennwände, sodass wir unser Geschäft oft nebeneinander verrichteten. Das klingt vielleicht eklig, aber so war es eben. Klopapier musste man selbst mitbringen, was Leo nur immer vergaß. Dann riss er mit schlechtem Gewissen einige Seiten aus seinem Übungsheft. Auf diese Weise verlor er stets seine Hausaufgaben. Andererseits hatten diese...


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Autor

Anthony Horowitz wurde 1956 in Stanmore, England, geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie und wuchs mit Kindermädchen, Köchen, Gärtnern und einem Chauffeur auf - und empfand dieses Leben als bedrückend. Bereits mit acht Jahren wollte er Schriftsteller werden. Nach einer eher unglücklichen Schulzeit im Internat studierte Horowitz an der University of York. Mit dreiundzwanzig Jahren schrieb er sein erstes Buch und hat seitdem nicht mehr aufgehört zu schreiben. Neben seiner Arbeit als Kinderbuchautor schreibt er auch für Film, Fernsehen und Theater. Seine Bücher um den Geheimagenten Alex Rider wurden mehrfach ausgezeichnet. Er hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit seiner Frau Jill Green, einer TV-Produzentin, in London.