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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
Deutsch
Physica-Verlag HDerschienen am30.03.20062005
Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind Standards für Umweltmanagementsysteme, wie beispielsweise das EG-Öko-Audit (EMAS). Während das Kosten-Nutzen-Verhältnis von EMAS bereits erforscht wurde, sind die Innovations- und Wettbewerbswirkungen bislang noch nicht systematisch untersucht worden. Diese Forschungslücke wird in dieser Studie mit Tiefenfallstudien und einer telefonischen Breitenbefragung geschlossen.

Aus der Studie des ZEW und des IÖW lässt sich für Unternehmen die Handlungsempfehlung ableiten, durch Verzahnung von Umwelt- und Innovationsmanagement ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Entscheidend ist die F&E-Abteilung, die an der Weiterentwicklung von EMAS beteiligt werden sollte, um eine stärkere Verknüpfung zu produktbezogenen und strategischen Fragestellungen zu erreichen.
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BuchKartoniert, Paperback
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Produkt

KlappentextEin wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind Standards für Umweltmanagementsysteme, wie beispielsweise das EG-Öko-Audit (EMAS). Während das Kosten-Nutzen-Verhältnis von EMAS bereits erforscht wurde, sind die Innovations- und Wettbewerbswirkungen bislang noch nicht systematisch untersucht worden. Diese Forschungslücke wird in dieser Studie mit Tiefenfallstudien und einer telefonischen Breitenbefragung geschlossen.

Aus der Studie des ZEW und des IÖW lässt sich für Unternehmen die Handlungsempfehlung ableiten, durch Verzahnung von Umwelt- und Innovationsmanagement ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Entscheidend ist die F&E-Abteilung, die an der Weiterentwicklung von EMAS beteiligt werden sollte, um eine stärkere Verknüpfung zu produktbezogenen und strategischen Fragestellungen zu erreichen.

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;1 Problemstellung und Ziel der Untersuchung;11
4;2 Stand der Forschung: ein Literaturüberblick;13
4.1;2.1 Begrifflicher Rahmen: Innovationen und nachhaltiges Wirtschaften;13
4.1.1;2.1.1 Innovationsbegriff und -definition;13
4.1.2;2.1.2 Zur Rolle und Erfassung organisatorischer Innovationen;14
4.1.3;2.1.3 Innovationen für Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften;15
4.2;2.2 Evaluationsstudien zu Umweltmanagementsystemen;18
4.2.1;2.2.1 Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems;21
4.2.2;2.2.2 Teilnahmegründe und Nutzen von;23
4.2.3;2.2.3 Umweltentlastungen durch;25
4.2.4;2.2.4 Zusammenhang zwischen EMAS und Innovationen;26
4.2.4.1;2.2.4.1 Organisatorische Innovationen;27
4.2.4.2;2.2.4.2 Technische Prozessinnovationen;29
4.2.4.3;2.2.4.3 Produktinnovationen;30
4.2.5;2.2.5 Unterschiede zwischen EMAS und ISO;31
4.3;2.3 Die strategische Dimension des Umweltmanagements;32
4.3.1;2.3.1 Die Bedeutung von Umweltstrategien im strategischen Management;34
4.3.2;2.3.2 Auswirkungen auf die empirischen Untersuchungen;40
4.4;2.4 Organisationales Lernen und umweltbezogene Lernprozesse;41
4.4.1;2.4.1 Verknüpfung von organisationalem Lernen und Umweltmanagement;45
4.4.2;2.4.2 Fazit: Ansätze für die empirischen Untersuchungen;49
4.5;2.5 Wettbewerbs- und Beschäftigungswirkungen von Umweltinnovationen;50
4.5.1;2.5.1 Studien zu Wettbewerbswirkungen von Umweltschutz;50
4.5.2;2.5.2 ISO 14.000 und Wettbewerbsfähigkeit - Studie von Melnyk et al.;54
4.5.3;2.5.3 Beschäftigungswirkungen;56
4.5.3.1;2.5.3.1 EU-Projekt IMPRESS;56
4.5.3.2;2.5.3.2 EU-Projekt Environment and Employment";59
5;3 Forschungsleitende Hypothesen und Wirkungsmodell;62
5.1;3.1 Forschungsleitende Hypothesen;62
5.2;3.2 Wirkungsmodell;64
6;4 Fallstudien;67
6.1;4.1 Methodik;67
6.2;4.2 Vorgehensweise bei der Auswahl der Unternehmen;69
6.3;4.3 Ergebnisse der Fallstudien;73
6.3.1;4.3.1 Unternehmensdemografie;73
6.3.2;4.3.2 Die Rolle von Innovationen im Unternehmen;76
6.3.2.1;4.3.2.1 Bedeutung und Organisation von Innovationen im Unternehmen;76
6.3.2.2;4.3.2.2 Akteure im Innovationsgeschehen;78
6.3.2.3;4.3.2.3 Innovationshemmnisse;80
6.3.2.4;4.3.2.4 Fazit zur Organisation von Innovationen;83
6.3.3;4.3.3 Die vorgelagerte strategische Ebene;84
6.3.3.1;4.3.3.1 Wettbewerbsstrategie und ökologische Basisstrategie;84
6.3.3.2;4.3.3.2 EMAS als strategisches Instrument?;87
6.3.3.3;4.3.3.3 Einflussfaktoren des Umweltmanagements;88
6.3.3.4;4.3.3.4 Veränderungen durch EMAS;89
6.3.3.5;4.3.3.5 Fazit zur vorgelagerten strategischen Ebene;91
6.3.4;4.3.4 Umweltinnovationen;92
6.3.4.1;4.3.4.1 Organisatorische Umweltinnovationen Innerbetriebliche organisatorische Innovationen;94
6.3.4.2;4.3.4.2 Ökologische Prozessinnovationen;104
6.3.4.3;4.3.4.3 Ökologische Produktinnovationen;108
6.3.4.4;4.3.4.4 Beurteilung der Reichweite der ausgelösten Umweltinnovationen und Typisierung der Unternehmen;113
6.3.5;4.3.5 Gesamtbetrachtung der Innovationswirkungen von EMAS;117
6.3.5.1;4.3.5.1 Einfluss von EMAS auf die Innovationsfähigkeit;117
6.3.5.2;4.3.5.2 Veränderung der Innovationen im Zeitverlauf;118
6.3.5.3;4.3.5.4 Fazit zu den Innovationswirkungen;123
6.3.6;4.3.6 Lernprozesse durch;123
6.3.6.1;4.3.6.1 Ausgelöste Lernprozesse;123
6.3.6.2;4.3.6.2 Wissensbedarf und Wissenserwerb;125
6.3.6.3;4.3.6.3 Verbreitung und Speicherung von Umweltwissen und -informationen;128
6.3.6.4;4.3.6.4 Beteiligung an der Weiterentwicklung des;130
6.3.6.5;4.3.6.5 Wirksamkeit von Belohnungsinstrumenten;132
6.3.6.6;4.3.6.6 Lernprozesse durch die Umwelterklärung;133
6.3.6.7;4.3.6.7 Qualität der ausgelösten Lernprozesse;134
6.3.6.8;4.3.6.8 Fazit zu ausgelösten Lernprozessen;136
6.3.7;4.3.7 Wettbewerbswirkungen von EMAS;137
6.3.7.1;4.3.7.1 Messung von Wettbewerbsfähigkeit;137
6.3.7.2;4.3.7.2 Auswirkungen von EMAS;138
6.3.7.3;4.3.7.3 Fazit zu Wettbewerbswirkungen;140
6.3.8;4.3.8 Umweltentlastungen;140
6.3.8.1;4.3.8.1 Veränderung der Umweltenlastungen;141
6.3.8.2;4.3.8.2 Bedeutung von Innovationen für Umweltenlastungen;142
6.3.8.3;4.3.8.3 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Zielsetzung;143
6.3.8.4;4.3.8.4 Fazit zu Umweltentlastungen;144
6.4;4.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen;145
7;5 Telefonische Breitenbefragung;149
7.1;5.1 Konzept;149
7.1.1;5.1.1 Befragung von EMAS-Betrieben;149
7.1.2;5.1.2 Untersuchung der Hypothesen auf der Grundlage der befragten EMAS-Betriebe;150
7.2;5.2 Deskriptive Auswertung der Daten der Breitenbefragung;156
7.2.1;5.2.1 Response-Raten;156
7.2.2;5.2.2 Beschreibung der 1277 befragten Betriebe;160
7.2.3;5.2.3 Ergebnisse zu Hypothesen 1 und 4: Innovationswirkungen und Produktbezug EMAS;163
7.2.4;5.2.4 Ergebnisse zu Hypothese 2 (Phasenmodell);168
7.2.5;5.2.5 Ergebnisse zu Hypothese 3: Weitere Einflussfaktoren der Reichweite von Umweltinnovationen;173
7.2.6;5.2.6 Ergebnisse zu Hypothese 5: Umwelterklärung fördert die Diffusion von Innovationen;180
7.2.7;5.2.7 Ergebnisse zu Hypothese 6: Strategische Ausrichtung von EMAS verbessert die Innovationswirkungen;183
7.2.8;5.2.8 Ergebnisse zu Hypothese 7: Strategische Bedeutung von EMAS fördert auch die Wettbewerbsfähigkeit;184
7.2.9;5.2.9 Wünsche an die Politik;186
7.3;5.3 Ökonometrische Analyse der Daten der Breitenbefragung;190
7.3.1;5.3.1 Vorbemerkungen;190
7.3.2;5.3.2 Variablenstruktur für Determinanten von Umweltinnovationen;191
7.3.2.1;5.3.2.1 Abhängige Variablen;191
7.3.2.2;5.3.2.2 Erklärende Variablen;192
7.3.3;5.3.3 Variablen für Wirkungen von Umweltinnovationen auf Wettbewerbsfähigkeit;195
7.3.4;5.3.4 Binäre Probitmodelle;197
7.3.5;5.3.5 Ergebnisse zu Determinanten organisatorischer Umweltinnovationen;199
7.3.5.1;5.3.5.1 Reichweitenindikator 1: Organisatorische Umweltinnovationen, Variante 1 ( Oder- Verknüpfung);200
7.3.5.2;5.3.5.2 Reichweitenindikator 2: Organisatorische Umweltinnovationen, Variante 2: Und- Verknüpfung;203
7.3.5.3;5.3.5.3 Reichweitenindikator 3: Umweltinnovationen in der Produktplanung;205
7.3.5.4;5.3.5.4 Zusammenfassung alle organisatorischen Reichweitenindikatoren;209
7.3.6;5.3.6 Determinanten umweltfreundlicher Prozessinnovationen und technischer produktintegrierter Umweltinnovationen;210
7.3.6.1;5.3.6.1 Reichweitenindikator 4: Umweltinnovationen im Produktionsprozess;211
7.3.6.2;5.3.6.2 Reichweitenindikator 5: Produktintegrierte Umweltinnovationen;215
7.3.6.3;5.3.6.3 Zusammenfassung technische Reichweitenindikatoren;217
7.3.7;5.3.7 Determinanten der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit;217
8;6 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen;223
8.1;6.1 Zusammenfassende Schlussfolgerungen zu den Hypothesen;223
8.1.1;6.1.1 Hypothese 1: EMAS wirkt vor allem indirekt und erhöht das Innovationspotenzial der Unternehmen;223
8.1.2;6.1.2 Hypothese 2: Die Reichweite von EMAS nimmt im Zeitablauf zu ( Phasenmodell);225
8.1.3;6.1.3 Hypothese 3: Unternehmensinterne und externe Faktoren beeinflussen die Reichweite der durch EMAS ausgelösten Innovationen;226
8.1.4;6.1.4 Hypothese 4: Die Potenziale für Produktinnovationen sind noch nicht ausgeschöpft, weitere Maßnahmen sind erforderlich;227
8.1.5;6.1.5 Hypothese 5: Umweltberichterstattung fördert die Diffusion von Umweltinnovationen;228
8.1.6;6.1.6 Hypothese 6: Strategische Bedeutung von EMAS verbessert Innovationswirkungen;228
8.1.7;6.1.7 Hypothese 7: Eine strategische Ausrichtung von EMAS/UMS fordert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen;229
8.2;6.2 Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft: Integration von Umwelt- und Innovationsmanagement fördert Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit;230
8.3;6.3 Handlungsempfehlungen für die Politik;232
8.3.1;6.3.1 Zur Begründung einer weiteren politischen Unterstützung von EMAS;232
8.3.2;6.3.2 EMAS vs. ISO: Berichterstattung macht einen Unterschied!;233
8.3.3;6.3.3 Bekanntheitsgrad von EMAS erhöhen: Zielgruppenspezifischeres Marketing für EMAS;234
8.3.4;6.3.4 Berücksichtigung von EMAS bei der öffentlichen Beschaffung;234
8.3.5;6.3.5 Integration der UMS-Förderung in breitere Politikstrategien;235
8.3.6;6.3.6 Spezifische Maßnahmen für kleine Unternehmen;236
8.3.7;6.3.7 Deregulierung und Entbürokratisierung mit Augenmaß;236
8.3.8;6.3.8 Fazit: Was kann und sollte Baden-Württemberg tun?;238
8.4;6.4 Forschungsbedarf;239
9;Anhang 1 Interviewleitfaden;242
9.1;1. Fragen zur Unternehmensdemografie;242
9.2;2. Die Organisation von Innovation im Unternehmen;243
9.3;3. Die vorgelagerte strategische Ebene;245
9.4;5. Die Innovationswirkungen von EMAS in der Gesamtschau;252
9.5;6. Lernprozesse durch EMAS;253
9.6;7. Wettbewerbswirkungen von EMAS;256
9.7;8. Umweltentlastungen;257
10;Anhang 2 BWPLUS-Fragebogen Telefoninterviews EMAS-Betriebe, Endfassung;258
10.1;1 Durchstellen zum Gesprächspartner;258
10.2;2 Einleitung;259
10.3;3 Zugehörigkeit zu einer Unternehmensgruppe oder Konzern;260
10.4;4 Existenz, Art und Reife Umweltmanagementsysteme;261
10.5;5 Innovationswirkungen von Umweltmanagementsystemen;261
10.6;7 Umweltinnovationsziele;268
10.7;8 Einbindung verschiedener Funktionsbereiche und Hierarchiestufen;268
10.8;9 Lernprozesse;269
10.9;10 Wettbewerbsfaktoren, Wettbewerbsposition;269
10.10;11 Strategische, operative Bedeutung EMAS;270
10.11;12 Stellung in der Wertschöpfungskette;270
10.12;13 Alter des Betriebs;271
10.13;14 Betriebsgröße (Beschäftigte);271
10.14;15 Umsatz;272
10.15;16 Exporte;273
10.16;17 Qualifikation Beschäftigte;273
10.17;18 Nutzung von Umwelterklärungen anderer Unternehmen;274
10.18;19 Wünsche;274
11;Literaturverzeichnis;275
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Leseprobe
Fallstudien (S. 59-60)

4.1 Methodik

Um die Hypothesen des Projektes zu überprüfen, wurden zwölf Untemehmensfallstudien in Baden-Württembergischen Untemehmen durchgeführt. Die Fallstudien verfolgen das Ziel, die Wirkungszusammenhänge qualitativ zu erfassen. Für die Fallstudien wurden Umwelterklärungen ausgewertet und Interviews mit mehreren Unternehmensvertretern geführt. Entsprechend dem in der Studie gewählten subjektiven, unternehmensbezogenen Innovationsbegriff (vgl. Abschnitt 2.1.1) dienen die Selbstauskünfte der Untemehmen als Hauptinformationsbasis. Deren Konsistenz und Validität wurde durch die Befragung mehrerer Vertreter eines Untemehmens, durch Rückfragen und die Bitte nach Erläuterungen sowie teilweise durch Kontrollfragen geprüft (siehe unten). Auf eine zusätzliche Validierung mittels Interviews extemer Anspruchsgruppen wurde hingegen verzichtet. Angesichts der methodischen Grenzen jeder interviewbasierten Methode ist ohnehin fraglich, inwieweit hierdurch tatsächlich eine zusätzliche Validierung möglich gewesen wäre. Auf Basis der Literaturauswertung und des Wirkungsmodells wurde ein Interviewleitfaden entwickelt (s. Anhang), der sich aus verschiedenen Themenbereichen zusammensetzt.

Die abgedeckten Themen sind:

⢠Unternehmensdemografie,
⢠die Organisation von Innovation im Unternehmen,
⢠die vorgelagerte strategische Ebene,
⢠Umweltinnovationen,
⢠die Innovationswirkungen von EMAS in der Gesamtschau,
⢠Lemprozesse durch EMAS,
⢠Wettbewerbswirkungen von EMAS,
⢠Umweltentlastungen.

Der Interviewleitfaden enthält eine Mischung aus geschlossenen und offenen Fragen, wobei die geschlossenen Fragen überwiegen. Die geschlossenen Fragen enthalten Antwortmöglichkeiten, die im Interview als Gesprächsgrandlage und Anregung für die Befragten dienten. Zu den Antworten auf geschlossene Fragen wurden jeweils Kommentare, Erläuterungen und Beispiele erbeten. Offene Fragen wurden z.B. für das Erläutern verschiedener Innovationen im Untemehmen gewählt, um so eine detaillierte Schilderung der Verläufe und Einflussfaktoren zu erhalten. Bei anderen Fragen, in denen es z.B. darum ging, die Anzahl oder den Umfang durchgefiihrter Maßnahmen zu erfassen, wurden geschlossene Fragen eingesetzt, um die Chance zu erhöhen, dass vorhandene Maßnahmen im Gespräch nicht vergessen werden. Diese Vorgehensweise wurde auf Grund der Komplexität der Fragestellung und dem Ziel einer systematischen Erhebung gewählt.

Der Interviewleitfaden wurde in einem Pretest getestet und entsprechend angepasst Die Schwerpunkte der Befragung (Umwelt-)Innovationen, Strategie, Lernprozesse und Wettbewerbswirkungen) fallen in die Verantwortimgsbereiche von EMAS-Beauftragten, Geschäftsführung und F&E-Abteilung. Entsprechend wurden diese drei Gruppen als Gesprächspartner ausgewählt und die Fragen des Leitfadens auf diese aufgeteilt. Hierbei wurde ein Teil der Fragen mehreren Gesprächspartnern zugeordnet, um unterschiedliche Sichtweisen zu erfassen und die Antworten durch die Befragung verschiedener Akteure abzusichern. Bei der Befragung verschiedener Untemehmensakteure ist zu beachten, dass sie auf Grand Ihrer jeweiligen Funktionen unterschiedliche Wahrnehmungen und Deutungen zu UMS und ihren Wirkungen im Unternehmen haben. Freimann (1999) hat die im Rahmen einer Untersuchung auftretenden Unterschiede in den Angaben von Umweltbeauftragten, Geschäftsführern und Betriebsräten untersucht und zieht aus der Deutung der Unterschiede folgende Rückschlüsse:

⢠Umweltbeauftragte sehen EMAS als Chance zur Aufwertung ihrer Arbeit und ihrer eigenen Kompetenz und neigen daher dazu, die Erfolge positiver darzustellen.

⢠Geschäftsführer als managerielle Generalisten" behandeln Umwelt wie andere Untemehmensaufgaben und halten sich selbst für die wesentlichen Anstoßgeber. Ihnen sind die externen Wirkungen wichtiger als die intemen und sie versuchen die Teilnahmeentscheidung über Erfolge zu legitimieren, wodurch es auch bei ihnen zur Überschätzung der positiven Wirkungen kommen kann.

⢠Betriebsräte sind - obwohl sie selbst es anders darstellen - relativ gering eingebunden und haben daher wenig Detailkenntnisse.

Die Einschätzungen zu unterschiedlichen Interessen und Motiven sind auch für unsere Befragung bedeutsam. Es ist davon auszugehen, dass die EMASBeauftragten am detailliertesten über das UMS informiert sind, da sie unmittelbar damit zu tun haben und Verantwortung tragen. Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass der Erfolg des UMS auch mit ihrem individuellen Erfolg verknüpft ist und sie somit in der Tendenz dazu neigen können, die Erfolge und Wirkungen von EMAS positiver darzustellen als sie sind, um ihre eigene Position zu rechtfertigen und zu stärken. Ahnliches gilt fiir die Geschäftsfiihrer, die durch EMAS-Erfolge die Entscheidung fiir EMAS rechtfertigen möchten. Bei den F&E-Vertretern ist davon auszugehen, dass sie über das Thema Produktinnovationen gut informiert sind, dass sie aber nicht so detaillierte Kenntnisse des UMS und seiner Wirkungen im Untemehmen haben und daher vielleicht dazu neigen, die Wirkungen zu unterschätzen.
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