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Das Gottesgrab

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am11.12.20091. Auflage
Das Grab eines Gottes. Ein unermesslicher Schatz. Ein Geheimnis, das die Welt erschüttern könnte. Seit Jahren verfolgt der junge Archäologe Daniel Knox nur ein Ziel: Er will die sagenumwobene letzte Ruhestätte Alexanders des Großen finden. Da wird mitten in Alexandria eine rätselhafte Gruft freigelegt. Handelt es sich bei den zweiunddreißig toten Kriegern um die Elitetruppe des Welteroberers? Weisen sie den Weg zu seinem Grab und damit zum prächtigsten Schatz der antiken Welt? Gemeinsam mit der französischen Skryptologin Gaille begibt sich Knox auf eine gefährliche Spurensuche. Denn der Fundort lockt nicht nur skrupellose Wissenschaftler und geldgierige Plünderer: Das Grab birgt auch ein Geheimnis, das einen Völkerkrieg auslösen könnte, wenn es in die falschen Hände gerät. Und so wird Knox schon bald von alten und neuen Widersachern gejagt, die nicht nur nach dem Schatz, sondern auch nach seinem Leben trachten ...

Will Adams, geboren 1963, hat in seinem Leben schon viele Berufe ausgeübt. Er arbeitete als Verkäufer, Maler, Dekorateur, Pförtner und Techniker, bevor er sich als Autor historischer Sachbücher einen Namen machte. Daneben unternahm er Entdeckungsreisen in die verschiedensten Weltgegenden - unter anderm eine Rucksacktour durch Ägypten. Die Kultur und Geschichte dieses Landes ließen ihn nicht mehr los. Sein Thriller «Das Gottesgrab» erschien zeitgleich in mehreren Ländern.
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Produkt

KlappentextDas Grab eines Gottes. Ein unermesslicher Schatz. Ein Geheimnis, das die Welt erschüttern könnte. Seit Jahren verfolgt der junge Archäologe Daniel Knox nur ein Ziel: Er will die sagenumwobene letzte Ruhestätte Alexanders des Großen finden. Da wird mitten in Alexandria eine rätselhafte Gruft freigelegt. Handelt es sich bei den zweiunddreißig toten Kriegern um die Elitetruppe des Welteroberers? Weisen sie den Weg zu seinem Grab und damit zum prächtigsten Schatz der antiken Welt? Gemeinsam mit der französischen Skryptologin Gaille begibt sich Knox auf eine gefährliche Spurensuche. Denn der Fundort lockt nicht nur skrupellose Wissenschaftler und geldgierige Plünderer: Das Grab birgt auch ein Geheimnis, das einen Völkerkrieg auslösen könnte, wenn es in die falschen Hände gerät. Und so wird Knox schon bald von alten und neuen Widersachern gejagt, die nicht nur nach dem Schatz, sondern auch nach seinem Leben trachten ...

Will Adams, geboren 1963, hat in seinem Leben schon viele Berufe ausgeübt. Er arbeitete als Verkäufer, Maler, Dekorateur, Pförtner und Techniker, bevor er sich als Autor historischer Sachbücher einen Namen machte. Daneben unternahm er Entdeckungsreisen in die verschiedensten Weltgegenden - unter anderm eine Rucksacktour durch Ägypten. Die Kultur und Geschichte dieses Landes ließen ihn nicht mehr los. Sein Thriller «Das Gottesgrab» erschien zeitgleich in mehreren Ländern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644414013
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum11.12.2009
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse2737 Kbytes
Artikel-Nr.1434499
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



II


DIE AUSGRABUNGSSTÄTTE DER MAKEDONISCHEN ARCHÄOLOGISCHEN STIFTUNG IM NILDELTA, NORDÄGYPTEN

«Hallo!», rief Gaille Bonnard. «Ist da jemand?»

Sie wartete geduldig auf eine Antwort, aber es kam keine. Seltsam. Kristos hatte ihr gesagt, dass Elena ihre Hilfe bei der Übersetzung eines Ostrakons brauchte, aber weder sie noch ihr Wagen waren zu sehen, und das Magazin, in dem sie normalerweise arbeitete, war geschlossen. Eine leichte Verärgerung kam in Gaille auf. Der Weg hierher hatte ihr nichts ausgemacht, aber sie verschwendete ungern ihre Zeit. Doch dann bemerkte sie, dass die Tür der Baracke nur angelehnt war. Bei Gailles früheren Besuchen war die Tür immer abgeschlossen gewesen. Sie klopfte an, zog sie auf und schaute hinein. An den Wänden standen Regale, in denen Taschenlampen, Hämmer, Hacken, Eimer, Seile und andere archäologische Ausrüstungsgegenstände lagerten. Und im Boden befand sich ein dunkles, quadratisches Loch, aus dem eine Holzleiter herausragte.

Gaille bückte sich und rief hinunter. Keine Antwort. Sie wartete einen Augenblick und rief erneut. Als sich immer noch nichts tat, richtete sie sich auf und überlegte. Elena Koloktronis war die Leiterin dieser Ausgrabung der Makedonischen Archäologischen Stiftung, und sie gehörte zu jenen Chefinnen, die ihr gesamtes Team für unfähig halten und lieber alles selbst erledigen. Ständig unterbrach sie eine Arbeit, um sich um eine andere zu kümmern. Vielleicht war das auch jetzt der Fall. Oder sie hatte die Nachricht nicht erhalten. Leider konnte man Elena nie etwas recht machen. Wenn man sie suchte, hätte man sich besser nicht von der Stelle gerührt. Wenn man auf sie wartete, war sie sauer, dass man sie nicht gesucht hatte.

Als sich Gaille erneut bückte, schmerzten ihre Beine von der Arbeit des Tages. Leicht beunruhigt rief sie erneut in das dunkle Loch. Und wenn Elena gestürzt war? Gaille schaltete eine Taschenlampe an, aber der Schacht war zu tief und der Lichtstrahl verlor sich in der Dunkelheit. Besser, sie schaute nach. Da sie Höhenangst hatte, holte sie tief Luft und stellte erst einen Fuß auf die oberste Strebe, dann den anderen. Als sie sich sicher fühlte, stieg sie vorsichtig hinab. Die Leiter quietschte, ebenso die Seile, mit denen sie an der Wand befestigt war. Der Schacht führte viel weiter in die Tiefe, als sie gedacht hatte, vielleicht sechs Meter. Normalerweise konnte man im Delta nicht so tief graben, ohne den Grundwasserspiegel zu erreichen, aber die Ausgrabungsstätte lag auf einem Hügel, der von den jährlichen Überschwemmungen des Nils verschont blieb. Deshalb war er schon in der Antike bewohnt gewesen. Gaille rief erneut, hörte aber nur ihren eigenen Atem, der in dem engen Schacht verstärkt wurde. Lose Erde rieselte an ihr vorbei. Doch die Neugier war größer als ihre Vorsicht. Natürlich kannte sie die Gerüchte über diesen Ort, obwohl keiner ihrer Kollegen offen darüber sprechen wollte.

Schließlich kam sie unten an. Der Boden war mit Basalt-, Granit- und Quarzscherben übersät, als wären alte Monumente und Statuen zerschlagen und hinabgeschüttet worden. Ein schmaler Gang führte nach links. Sie rief erneut, dieses Mal leiser, und hoffte, keine Antwort zu erhalten. Ihre Lampe begann zu flackern und ging dann ganz aus. Sie klopfte sie gegen die Wand, und die Lampe leuchtete wieder. Als Gaille weiterging, knirschten die Scherben unter ihren Füßen. Zu ihrer Linken sah sie eine Wandmalerei in erstaunlich hellen Farben. Offenbar war sie gesäubert, vielleicht sogar retuschiert worden. Eine menschliche Gestalt im Profil, gekleidet wie ein Soldat, aber mit dem Kopf und der Mähne eines grauen Wolfes. In der linken Hand hielt sie einen Stab, in der rechten eine Militärstandarte, deren Stange zwischen den Füßen ruhte. Neben der Schulter entfaltete sich eine scharlachrote Fahne vor einem türkisfarbenen Himmel.

Mit den antiken ägyptischen Göttern kannte sich Gaille nicht besonders gut aus, doch ihr Wissen reichte, um Wepwawet zu erkennen, einen Wolfgott, der mit anderen Göttern schließlich zu Anubis, dem Schakal, verschmolzen war. Er war vor allem als Kriegsgott verehrt und häufig auf ägyptischen Militärstandarten dargestellt worden. Sein Name bedeutete Wegeöffner , er war sozusagen der Kundschafter der Armee gewesen. Aus diesem Grund war ein Miniaturroboter, der zur Erforschung der Luftschächte in den großen Pyramiden konstruiert worden war, nach einer Abwandlung seines Namens benannt: Upuaut. Soweit Gaille wusste, hatte er im Mittleren Reich um sechzehnhundert vor Christus an Bedeutung verloren. Das hieß, dass diese Wandmalerei über dreitausendfünfhundert Jahre alt sein musste. Die Standarte, die Wepwawet hielt, erzählte jedoch eine andere Geschichte: Darauf sah man Kopf und Schultern eines gutaussehenden jungen Mannes, dessen Gesicht einen glückseligen Ausdruck hatte und wie das einer Renaissance-Madonna leicht nach oben geneigt war. Man konnte nie sicher sein, ob man es wirklich mit einem Porträt von Alexander dem Großen zu tun hatte; sein Einfluss auf die Ikonographie war so groß gewesen, dass die Menschen noch Jahrhunderte später so aussehen wollten wie er. Wenn dies nicht Alexander war, dann war das Bild zweifellos von ihm beeinflusst und konnte unmöglich früher datiert sein als 332 vor Christus. Und das warf eine wichtige Frage auf: Was um Himmels willen hatte er auf einer Standarte zu suchen, die von Wepwawet gehalten wurde? Einem Gott, der schon lange vor Alexanders Zeit aus dem Blickfeld verschwunden war?

Sie schob diese Gedanken beiseite und ging weiter. Elenas Namen murmelte sie inzwischen nur noch als Entschuldigung, falls sie jemandem begegnen sollte. Als ihre Taschenlampe erneut ausging, wurde es völlig finster um sie herum. Wieder klopfte sie die Lampe gegen die Wand, bis sie aufleuchtete. Sie kam zu einer weiteren Wandmalerei, die mit der ersten identisch, aber noch nicht vollständig gereinigt war. Die Wände sahen verkohlt aus, als hätte hier ein großes Feuer gewütet. Weißer Marmor leuchtete vor ihr auf, zwei Steinwölfe, die auf dem Bauch lagen. Weitere Wölfe. Sie runzelte die Stirn. Als die Makedonier Ägypten erobert hatten, gaben sie vielen Städten zu Verwaltungszwecken griechische Namen, die sich häufig von lokalen Kultgöttern ableiteten. Wenn Wepwawet der Kultgott dieses Ortes gewesen war, dann wird dies bestimmt ...

«Gaille! Gaille!» Aus der Ferne rief Elena. «Sind Sie da unten? Gaille!»

Gaille lief den Gang zurück. «Elena?», rief sie hinauf. «Sind Sie das?»

«Was haben Sie dort unten zu suchen?»

«Ich dachte, Sie wären gestürzt und brauchen Hilfe.»

«Kommen Sie hoch!», befahl Elena wütend. «Sofort.»

Gaille kletterte hinauf. Sie hielt die Luft an, bis sie oben war. Dann sagte sie schnell: «Kristos hat mir gesagt, Sie wollten ...»

Elena stürzte auf Gaille zu. «Wie oft habe ich Ihnen gesagt, dass niemand hier rein darf?», schrie sie. «Wie oft?»

«Es tut mir leid, Frau Koloktronis, aber ...»

«Für wen halten Sie sich eigentlich?» Ihr Gesicht war gerötet, an ihrem Hals traten die Sehnen hervor. «Wie können Sie es wagen, dort runterzugehen? Wie können Sie es wagen?»

«Ich dachte, Sie wären gestürzt», wiederholte Gaille. «Ich dachte, Sie würden Hilfe brauchen.»

«Wagen Sie es nicht, mich zu unterbrechen.»

«Das war nicht ...»

«Wagen Sie es nicht! Wagen Sie es nicht!»

Gaille blieb reglos stehen. Einen Augenblick überlegte sie, zurückzublaffen. Schließlich war es nicht mal drei Wochen her, dass Elena überraschend angerufen und sie förmlich angefleht hatte, ihr Projekt an der Sorbonne - die Arbeit an einem altägyptischen Wörterbuch - zu unterbrechen, um für eine erkrankte Skryptologin einzuspringen. Doch in dieser Welt merkte man sofort, ob man den anderen gewachsen war, und Gaille hatte keine Chance gehabt. Sie war entsetzt gewesen, als Elena das erste Mal explodiert war; doch ihre neuen Kollegen hatten nur abgewinkt und ihr gesagt, dass Elena seit dem Tod ihres Mannes so sei. Sie brodelte innerlich wie ein Vulkan und brach unvorhersagbar mit blinder, feuriger und manchmal aufsehenerregender Gewalt aus. Mittlerweile waren ihre Ausbrüche fast zu einer Gewohnheit geworden, die man fürchtete und ertrug wie den Zorn der Götter. Also stand Gaille einfach da und ließ alles über sich ergehen: Elenas verletzende und gehässige Bemerkungen über ihre armseligen Fähigkeiten, ihren Undank und den Schaden, den ihre Karriere nehmen würde, wenn dies herauskam - wobei Elena natürlich alles tun würde, um sie zu schützen.

«Es tut mir leid, Frau Koloktronis», sagte Gaille, als der Ausbruch endlich vorüber war. «Kristos sagte, dass Sie mich sehen wollten.»

«Ich habe ihm gesagt, dass ich zu Ihnen kommen würde.»

«Mir hat er etwas anderes gesagt. Ich wollte mich nur vergewissern, dass Sie nicht gestürzt sind.»

«Wohin sind Sie gegangen?»

«Nirgendwohin. Ich bin nur die Leiter hinuntergeklettert.»

«Na gut», sagte Elena widerwillig. «Dann reden wir nicht mehr davon. Aber sagen Sie Qasim nichts, sonst kann ich Sie nicht schützen.»

«Ja, Frau Koloktronis», sagte Gaille. Qasim war der für die Ausgrabungsstätte zuständige Vertreter der ägyptischen Antiquitätenbehörde. Er tat mindestens genauso geheimnisvoll wie Elena, wenn es um diesen Ort ging. Bestimmt wäre es peinlich für Elena, wenn sie zugeben müsste, dass die Tür weder verschlossen noch bewacht gewesen war.

«Kommen Sie mit», sagte Elena, schloss die Stahltür und führte sie dann durch das Magazin. «Ich habe hier ein Ostrakon, zu dem ich gerne Ihre Meinung hätte. Zu...

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Will Adams, geboren 1963, hat in seinem Leben schon viele Berufe ausgeübt. Er arbeitete als Verkäufer, Maler, Dekorateur, Pförtner und Techniker, bevor er sich als Autor historischer Sachbücher einen Namen machte. Daneben unternahm er Entdeckungsreisen in die verschiedensten Weltgegenden - unter anderm eine Rucksacktour durch Ägypten. Die Kultur und Geschichte dieses Landes ließen ihn nicht mehr los. Sein Thriller «Das Gottesgrab» erschien zeitgleich in mehreren Ländern.Andree Hesse wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs bei Celle auf. Bevor er sich an der Filmhochschule in München einschrieb, erlernte er das Sattlerhandwerk. Sein erster Roman erschien 2001. Andree Hesse lebt als freier Autor und Übersetzer in Berlin.