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The Walking Dead 4

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.10.2014
Das Monster in uns
Die Toten sind auferstanden und jagen die Lebenden, nichts und niemand ist vor ihnen sicher, und auf der ganzen Welt regiert das Chaos. Außer in dem kleinen Südstaatenstädtchen Woodbury: Dort regiert der Governor mit eiserner Hand über die wenigen Menschen, die die Apokalypse überlebt haben. Dafür bietet er ihnen Schutz vor den hungrigen Toten. Doch als die Menschen von Woodbury feststellen, dass das wahre Monster innerhalb der Stadtmauern wütet, kommt es zu einem blutigen Kampf - gegen die Lebenden und die Toten ...

Robert Kirkman ist der Schöpfer der mehrfach preisgekrönten und international erfolgreichen Comicserie The Walking Dead. Die gleichnamige TV-Serie wurde von ihm mit entwickelt und feierte weltweit Erfolge bei Kritikern und Genrefans gleichermaßen. Zusammen mit dem Krimiautor Jay Bonansinga schreibt er Romane aus der Welt von The Walking Dead.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDas Monster in uns
Die Toten sind auferstanden und jagen die Lebenden, nichts und niemand ist vor ihnen sicher, und auf der ganzen Welt regiert das Chaos. Außer in dem kleinen Südstaatenstädtchen Woodbury: Dort regiert der Governor mit eiserner Hand über die wenigen Menschen, die die Apokalypse überlebt haben. Dafür bietet er ihnen Schutz vor den hungrigen Toten. Doch als die Menschen von Woodbury feststellen, dass das wahre Monster innerhalb der Stadtmauern wütet, kommt es zu einem blutigen Kampf - gegen die Lebenden und die Toten ...

Robert Kirkman ist der Schöpfer der mehrfach preisgekrönten und international erfolgreichen Comicserie The Walking Dead. Die gleichnamige TV-Serie wurde von ihm mit entwickelt und feierte weltweit Erfolge bei Kritikern und Genrefans gleichermaßen. Zusammen mit dem Krimiautor Jay Bonansinga schreibt er Romane aus der Welt von The Walking Dead.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641144524
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum13.10.2014
Reihen-Nr.4
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse706 Kbytes
Artikel-Nr.1444866
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Zwei

Die Gerüchte an jenem Tag schwirren ähnlich wie die Kugel beim Flippern willkürlich in allerlei Richtungen. Während Bruce und Gabe den Zustand des Governors unbedingt geheim halten wollen, schürt die offenkundige Abwesenheit des Anführers von Woodbury die Fantasien seiner Einwohner, und sie flüstern und spekulieren, was das Zeug hält. Anfangs wird kolportiert, dass der Governor, Dr. Stevens, Martinez und Alice die Stadt noch vor Morgengrauen in geheimer Mission verlassen haben - wie genau diese Mission aussah oder welchem Zweck sie diente, blieb offen. Die Männer auf dem Verteidigungswall hatten ihre eigene Version der Geschehnisse - und doch glich keine der anderen. Einer von ihnen schwört, er hätte Martinez noch vor Morgengrauen zusammen mit einer Gruppe unidentifizierter Helfer in einem Truck gesehen. Sie haben angeblich die Stadt verlassen, um nach Proviant zu suchen. Die Geschichte hat am späten Morgen allerdings jegliche Glaubwürdigkeit verloren, weil kein einziger Truck fehlt. Eine andere Wache - ein junger Möchtegern-Gangster namens Curtis - behauptet, dass Martinez die Stadt alleine zu Fuß verlassen hat. Aber auch diese Version verliert seine Anhänger, als die Einwohner merken, dass der Doktor und Alice ebenfalls verschwunden sind. Außerdem ist der Governor nirgends zu sehen - genau wie der verwundete Fremde, der auf der Krankenstation war. Der stoische Mann, der mit seinem Maschinengewehr vor dem Gebäude des Governors Wache steht, ist so redselig wie ein Sack Reis und lässt niemanden hoch zur Wohnung. Das Gleiche gilt für die Männer an den Eingängen zu den Treppen zur Krankenstation, was natürlich die Gerüchteküche erst recht zum Brodeln bringt.

Am späten Nachmittag hat Austin endlich die Geschehnisse rekonstruiert. Es fing damit an, dass er etwas über einen Ausbruch gehört hat - höchstwahrscheinlich die Fremden, die der Governor vor eineinhalb Wochen willkommen hieß -, und das Ganze nimmt konkretere Formen an, als er auf Marianne Dolan trifft, die Matrone, deren Junge schon seit vierundzwanzig Stunden hohes Fieber hat. Sie erzählt ihm, wie sie früh an jenem Morgen, noch vor Morgengrauen, auf Dr. Stevens getroffen ist. Er hatte seine Tasche dabei und schien es eilig zu haben. Sie kann sich nicht ganz sicher sein, glaubt aber, dass er nicht allein, sondern zusammen mit einer Gruppe unterwegs war, die im Schatten einer Markise auf ihn wartete, genauer gesagt ganz in der Nähe der Ecke, an der sie ihn angesprochen hatte. Sie wollte, dass er ihren Jungen untersucht. Natürlich habe er zugestimmt, schien aber nervös, als ob irgendetwas Wichtiges, Unaufschiebbares auf ihn wartete. Austin musste nur noch ein wenig stochern, und Marianne erinnerte sich plötzlich daran, Martinez und Alice wenige Minuten später gesehen zu haben, wie sie zusammen mit dem Doktor die Straße entlangliefen, und dann meinte sie, dass sie aber nicht wisse, wer die anderen waren - die Fremden, die zu ihnen zu gehören schienen: zwei Männer, einer groß, der andere jung, und eine schwarze Frau.

Austin bedankt sich und geht schnurstracks zu Lilly, um ihr alles zu erzählen. Durch das Ausschlussverfahren gelingt es ihnen dann, das Geschehene nachzuvollziehen: Die gesamte Gruppe hat unbemerkt über die im Osten gelegenen Gassen die Stadt verlassen - die Geschichte von dem jungen Gangster erhärtet ihre Vermutungen -, und sie beschließen, sich den Tatort mit eigenen Augen anzusehen. Austin nimmt sein Fernglas und - warum, weiß er auch nicht so genau - seine Pistole mit. Die Spannung in der kleinen Stadt erreicht ihren Höhepunkt. Als sie endlich vor dem behelfsmäßigen Verteidigungswall im Osten von Woodbury stehen, sind sie komplett allein. Sämtliche Wachen scheinen sich am anderen Ende der Stadt oder am Haupttor versammelt zu haben, um weiter in der Gerüchteküche zu rühren, zu rauchen und sich mit billigem Whiskey den Gaumen zu befeuchten.

»Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie einfach mit den Fremden fort sind«, klagt Lilly und wickelt einen von Motten zerfressenen Schal enger um sich, der sie vor der Kälte schützen soll. Sie stehen auf einem Sattelschlepper, der am Ende der Gasse geparkt ist und sie von der Außenwelt abschneidet. An ihm lehnt ein hastig aufgerichteter Wall aus Stahlplatten, hinter dem die Gefahrenzone anfängt: dunkle Straßen, wackelige Feuerleitern, im Schatten gelegene Vorhöfe, alleinstehende Gebäude, die sie den Zombies überlassen haben. Es sind die verlassenen Außenbezirke von Woodbury. »Einfach so abhauen, ohne ein Wort zu sagen?«, fragt Lilly mehr sich selbst als Austin und schüttelt den Kopf, ehe sie auf die dunklen schwarzen Schatten blickt, die der Kiefernwald wirft. Der Wind lässt die Bäume bedrohlich hin und her schwanken. »Das macht doch alles keinen Sinn.«

Austin steht neben ihr, wie gewohnt in seiner Jeansjacke. In der Abenddämmerung ist die Luft kälter geworden, und hinter ihnen wirbelt immer wieder Müll in der Gasse, was die Trostlosigkeit ihrer Situation nur noch unterstreicht. »Hm, wenn ich es mir recht überlege, dann macht das Ganze schon Sinn, ist zwar alles völlig verkorkst, aber macht trotzdem Sinn«, meint Austin.

Lilly schüttelt sich vor Kälte und blickt ihn dann an. »Wie bitte?«

»Nun, erstens sind der Doktor und der Governor sich von Anfang an nicht grün gewesen, so viel ist klar.«

Lilly wendet sich erneut den Außenbezirken zu, die immer tiefer in düstere Schatten getaucht werden. »Der Doktor ist ein guter Mann, aber er hat die Situation, in der wir uns befinden, nie völlig verstanden.«

»Ehrlich?« Austin rümpft die Nase. »Da wäre ich mir nicht so sicher.« Er überlegt einen Augenblick. »Habt ihr letztes Jahr nicht einen Coup versucht? Einen Putsch, oder wie auch immer das heißt?«

Lilly schaut ihn an. »Das war ein Fehler.« Sie wendet sich dem Wald zu. »Wir haben die ... die praktischen Gründe nicht kapiert, warum er so handelt, wie er es tut.«

»Der Governor?« Austin wirft ihr einen fragenden Blick zu, und der Wind bläst ihm die Haare ins Gesicht. »Ist das dein Ernst? Du rechtfertigst die Scheiße, die er hier baut, mit praktischen Gründen ?«

Lilly erwidert seinen Blick. »Das ist jetzt unser Nest, Austin. Hier ist es sicher. Das hier ist ein Ort, an dem wir unser Kind großziehen können.«

Austin antwortet nicht. Keiner der beiden bemerkt die dunkle Gestalt, die in hundertfünfzig Meter Entfernung aus dem Wald kommt.

»Die Menschen haben genug zu essen«, fährt Lilly fort. »Sie haben Vorräte und eine Zukunft hier in Woodbury. Und all das nur, weil wir den Governor haben.«

Lilly schüttelt sich erneut vor Kälte, und Austin zieht seine Jeansjacke aus, um sie Lilly um die Schultern zu legen. Sie schaut zu ihm auf.

Zuerst weiß sie nicht, wie sie reagieren soll. Zickig werden? Ihm alles heimzahlen? Aber dann sucht sich ein Lächeln seinen Weg in ihr Gesicht. Sie findet seine ständige Bemutterung irgendwie herzerwärmend. Seitdem sie ihm gesagt hat, dass sie sein Kind in sich trägt, ist Austin Ballard wie ausgewechselt. Er hat plötzlich aufgehört, von Gras zu reden und wie er sich es besorgen kann, ist kein Faulpelz und Drückeberger mehr und - und das ist vielleicht das Wichtigste überhaupt - rennt nicht mehr jeder Frau hinterher, die ihm über den Weg läuft. Er betet Lilly Caul geradezu an, ist von der Vorstellung, Vater zu werden, völlig begeistert, will eine neue Generation heranziehen, dem drohenden Ende der Welt etwas entgegensetzen. Zumindest in Lillys Augen ist er von einem Moment zum anderen erwachsen geworden.

Während sie sich all das durch den Kopf gehen lässt, kommt die stolpernde dunkle Gestalt immer näher. Jetzt sind es nur noch hundert Meter - sie ist deutlich erkennbar: Es ist ein erwachsener Mann in einem blutbeschmierten weißen Kittel, und sein toter Schädel blickt nach oben und dreht sich wie eine Satellitenschüssel. Im Zickzack nähert er sich dem Verteidigungswall, stolpert über den Schotterweg. Es ist, als ob er unweigerlich von etwas angezogen wird, wie ein Reh von Autoscheinwerfern, oder ein Raubtierinstinkt ihn antreibt. Weder Lilly noch Austin haben ihn bisher bemerkt, ihre Gedanken drehen sich vielmehr um das rätselhafte Verschwinden ihrer Freunde.

»Alice kann ich verstehen«, gibt Austin schließlich zum Besten. »Sie würde Stevens in die Hölle folgen, wenn er es wollte. Aber das mit Martinez leuchtet mir nicht ein. Der war doch immer so ... Ich weiß nicht ... draufgängerisch oder so ähnlich.«

Lilly zuckt mit den Achseln. »Martinez ist eine harte Nuss. Den zu verstehen ist nicht so einfach. Ich dachte immer, dass ihn das Ganze völlig kaltlässt.« Lilly überlegt eine Weile. »Ich weiß nicht, ob ich ihm je richtig vertraut habe. Aber das ändert jetzt auch nichts mehr, es ist eh zu spät.«

»Klar, aber ...« Austins Stimme verhallt. »Warte einen Augenblick.« Jetzt erst bemerkt er die sich nähernde Gestalt und mustert den Zombie, der nur noch fünfzig Meter entfernt ist.

»Was ist denn?« Erst jetzt bemerkt Lilly den Untoten, verliert aber keinen weiteren Gedanken an ihn. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass ein herumstreunender Zombie auftaucht und durch die Gegend wackelt. Außerdem hat Austin seine Glock dabei. »Nun sag schon.«

»Ist das ...?« Austin fängt an zu stammeln. »... Gütiger Himmel, ich glaube ...«

»Was?«, fragt Lilly. Dann sieht sie genauer hin, wird plötzlich stocksteif und stöhnt hörbar auf, ist schockiert. »Um Gottes...


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Robert Kirkman ist der Schöpfer der mehrfach preisgekrönten und international erfolgreichen Comicserie The Walking Dead. Die gleichnamige TV-Serie wurde von ihm mit entwickelt und feierte weltweit Erfolge bei Kritikern und Genrefans gleichermaßen. Zusammen mit dem Krimiautor Jay Bonansinga schreibt er Romane aus der Welt von The Walking Dead.