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Pferde, Wind und Sonne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am26.05.2014
Ferien in der Camargue! Für Sophie geht ein Traum in Erfüllung: Sonne, Wind und Pferde! Besonders der wilde Hengst Etoile hat es Sophie angetan. Ihr gelingt es als Einzige, Zugang zu dem stolzen Tier zu finden. Doch als Alain, der Neffe der Gutsbesitzerin, versucht, den Hengst zu bezwingen, kommt es zum Kampf auf Leben und Tod.

Federica De Cesco wurde 1938 in Pordenone, Norditalien, geboren. Ihr Vater war Italiener, ihre Mutter Deutsche. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte sie in Italien und Belgien. Die mehrsprachig aufwachsende Schweizer Schriftstellerin studierte Linguistik und Psychologie an der Universität Lüttich. Federica de Cesco unternahm größere Reisen in Europa und nach Übersee und lebte sogar eine Zeit lang bei den Tuareg in der Sahara. Heute stehen Japan und Tibet im Zentrum ihres Schaffens. Gleich ihr erstes Buch, 'Der rote Seidenschal', das sie mit 15 Jahren schrieb, wurde ein großer Erfolg. Es greift das zentrale Thema vieler De Cesco-Bücher auf: starke Mädchen. Seit diesem ersten Titel hat die weltweit bekannte Schriftstellerin über 70 Bücher (auch für erwachsene Leser) veröffentlicht und zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuch-Autorinnen. Ihre Bücher wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Seit 1971 lebt sie mit Kazuyuki Kitamura, ihrem japanischen Ehemann, in der Schweiz.
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Produkt

KlappentextFerien in der Camargue! Für Sophie geht ein Traum in Erfüllung: Sonne, Wind und Pferde! Besonders der wilde Hengst Etoile hat es Sophie angetan. Ihr gelingt es als Einzige, Zugang zu dem stolzen Tier zu finden. Doch als Alain, der Neffe der Gutsbesitzerin, versucht, den Hengst zu bezwingen, kommt es zum Kampf auf Leben und Tod.

Federica De Cesco wurde 1938 in Pordenone, Norditalien, geboren. Ihr Vater war Italiener, ihre Mutter Deutsche. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte sie in Italien und Belgien. Die mehrsprachig aufwachsende Schweizer Schriftstellerin studierte Linguistik und Psychologie an der Universität Lüttich. Federica de Cesco unternahm größere Reisen in Europa und nach Übersee und lebte sogar eine Zeit lang bei den Tuareg in der Sahara. Heute stehen Japan und Tibet im Zentrum ihres Schaffens. Gleich ihr erstes Buch, 'Der rote Seidenschal', das sie mit 15 Jahren schrieb, wurde ein großer Erfolg. Es greift das zentrale Thema vieler De Cesco-Bücher auf: starke Mädchen. Seit diesem ersten Titel hat die weltweit bekannte Schriftstellerin über 70 Bücher (auch für erwachsene Leser) veröffentlicht und zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuch-Autorinnen. Ihre Bücher wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Seit 1971 lebt sie mit Kazuyuki Kitamura, ihrem japanischen Ehemann, in der Schweiz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401804088
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum26.05.2014
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1450434
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Halb sieben Uhr: Lautes Weckergerassel riss Sophie aus dem Schlaf. Benommen stöhnte sie, streckte die Hand aus, um das blöde Ding zum Schweigen zu bringen, und verkroch sich wieder unter der Decke. Gewöhnlich kam ihre Mutter und zog die knarrenden Jalousien hoch, um sie aus dem Bett zu jagen. Aber an diesem Morgen rührte sich nichts. Erst langsam begriff Sophie: Das war ja der erste Ferientag! Gedankenlos und nur aus Gewohnheit hatte sie vor dem Schlafengehen den Wecker gestellt.

Sophie schloss behaglich die Augen und versuchte weiterzuschlafen. Es gelang ihr nicht. Licht fiel ins Zimmer; die rote Ampel an der Straßenecke hielt den Verkehr an, im Badezimmer summte Vaters Rasierapparat. Sophies Gedanken kreisten um das, was sie sich heute vorgenommen hatte: Slips und Socken waschen, T-Shirts aussortieren, bügeln oder wegwerfen. Die Mutter hatte ihr neue Jeans und Westernstiefel zum Reiten versprochen. Ein Geschenk für Mireille musste sie selbst kaufen, auch etwas für deren Bruder Alain, den sie nicht kannte. Was konnte man einem vierzehnjährigen Jungen eigentlich schenken? Dann musste sie zum Bahnhof und die Fahrkarte holen, denn morgen sollte die Reise nach Frankreich losgehen. Sie wollte den ganzen Juli auf einem »Mas« in der Camargue verbringen!

Das Badezimmer wurde frei: Sophie warf die Decke zurück und sprang aus dem Bett. In aller Eile duschte sie und putzte die Zähne. Eigentlich hätte sie sich die Haare waschen müssen, aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Hastig schlüpfte sie in die Jeans und zog sich ein sauberes T-Shirt an. Sie stürzte in die Küche, wo ihre Mutter gerade den Kaffee kochte. Die Mutter trug einen roten Bademantel, ihre kurz geschnittenen Haare waren noch nass von der Dusche.

»Schon auf?«, fragte sie erstaunt. »Ich dachte, du würdest ausschlafen.«

»Ich Schafskopf habe den Wecker gestellt!« Sophie ließ sich auf einen Stuhl fallen und steckte zwei Scheiben Toast in den Toaster. »Hab ich einen Hunger!« »Hunger?«, spöttelte die Mutter, »auf einmal, wo ich sonst die größte Mühe habe, dir morgens etwas einzutrichtern.«

»In den Ferien ist das eben anders.« Sophie goss ringsum Kaffee ein. »Heute Morgen habe ich verrückt zu tun!«

Vater trat in die Küche; er summte »Yellow Submarine«. Im Gegensatz zur übrigen Familie war er morgens immer bester Laune.

»Guten Morgen, Spatz! Schon wach! Du hast wohl Reisefieber?« Die Schnitten schnellten aus dem Toaster. Sophie bestrich sie mit Butter und Erdbeermarmelade.

»Mama, gibst du mir etwas Geld, damit ich die Sachen einkaufen kann?«

Ihre Mutter seufzte: »Du wirst mit Jeans zurückkommen, bei denen beim ersten Teller Spaghetti der Knopf abspringt, und Stiefel in Größe achtunddreißigeinhalb anstatt vierzig.«

»Nicht vierzig!«, protestierte Sophie aus vollem Munde. »Neununddreißigeinhalb!«

»Vergiss nicht, dass du Socken anziehen musst!« Mutter dachte immer praktisch, das war so ihre Art. »Und dann solltest du die Haare waschen, bevor du in die Stadt gehst«, fuhr sie fort, »sie sehen ungepflegt aus.«

»Ich weiß«, brummte Sophie.

Mit ihren aschblonden Haaren, die ihr in Strähnen ins Gesicht hingen, war nicht viel anzufangen. Wenn sie an Mireilles dunkle Lockenpracht dachte, Mireille, die sie morgen wiedersehen sollte! Das Herz schlug ihr höher.

Genau vor einem Jahr hatten sie sich in der Straßenbahn kennengelernt. Mireille war am Bahnhof eingestiegen. Sophie erinnerte sich an eine verwaschene Baumwollhose, an Leinenschuhe und einen mächtigen Rucksack: Das war Mireille. Sie schien zu den Trampern zu gehören, die mit Bus, Eisenbahn oder Autostopp vom Nordkap nach Afrika reisten und zwischendurch in Amsterdam oder Zürich haltmachten. Mirelle war braun gebrannt, hatte dunkle Augen, glänzend weiße Zähne und war sicher nicht älter als fünfzehn. Sophie hatte beobachtet, dass sie ohne Fahrkarte eingestiegen war. Als die Straßenbahn sich in Bewegung setzte, nahm sie aus einem Lederbeutelchen, das an ihrem Gürtel hing, etwas Geld. In Zürich aber muss man die Fahrkarten an der Haltestelle, bevor man einsteigt, lösen; aber wie soll ein Fremder das schon wissen, ein Fremder, der mit einem Stadtplan in der Hand und einem Französisch-Deutsch-Wörterbuch in der Tasche aus dem Zug steigt?

Sophie hatte damals ein Stoßgebet zum Himmel geschickt, dass kein Kontrolleur die Straßenbahn betreten möge! Aber am Paradeplatz stieg trotzdem einer ein. Sophie konnte einigermaßen Französisch: Ihre Mutter stammte aus Lausanne. Sie zupfte das Mädchen am Arm und flüsterte ihm zu: »Wenn du keine Fahrkarte hast, hau ab!« Das Mädchen kapierte sofort und bahnte sich einen Weg zum Ausgang, wobei sie mit ihrem Rucksack an alle Leute stieß. Die Straßenbahn hielt an. Das Mädchen stieg aus, und Sophie folgte ihr, obgleich das gar nicht ihre Haltestelle war. Da standen sie sich nun gegenüber, während die Straßenbahn samt Kontrolleur weiterfuhr.

»Vielen Dank! Da hab ich aber Glück gehabt!«, grinste das Mädchen. Sie sprach sehr schnell, mit südfranzösischem Tonfall. Sophie bemühte sich, ihr zu erklären, wie man eine Fahrkarte am Automaten löst.

»Hätte dich der Kontrolleur erwischt, wärst du sechzig Franken los!«

»Sechzig Schweizer Franken!« Das Mädchen war entsetzt. »Für so viel Geld kann ich dreimal essen und eine Nacht in der Jugendherberge verbringen!« Dann erzählte sie, dass sie aus Südfrankreich, aus Arles stammte, dem Hauptort der Provence an der Rhônemündung. Mireille Colomb war ihr Name. Sie reiste mit ihrem Zwillingsbruder Alain. Beide hatten ein Jugend-Generalabonnement für das ganze europäische Eisenbahnnetz und schliefen in Jugendherbergen. An jenem Morgen hatte sie sich von ihrem Bruder getrennt, der in Luzern einen Freund besuchen wollte.

»Alain ist schon in Ordnung, aber er schwärmt die ganze Zeit nur für Fußball. Schon allein bei dem Gedanken, ständig von Toren, Eckbällen und Strafstößen reden zu hören, gehe ich die Wände hoch! Meinetwegen können die beiden jetzt fachsimpeln, wir treffen uns in zwei Tagen in Basel und fahren dann gemeinsam nach Köln weiter.«

Mireille entfaltete umständlich ihren Züricher Stadtplan. »Siehst du, da ist die Jugendherberge. Ist das weit von hier?«

»Man muss die Straßenbahn nehmen und dann noch ein ganzes Stück zu Fuß gehen«, sagte Sophie.

»Dass Jugendherbergen immer am Ende der Welt liegen müssen!«, seufzte Mireille und schob ihren Rucksack zurecht. »Also dann, los! Schließlich muss ich heute Nacht doch in einem Bett schlafen.«

»Wenn du willst, begleite ich dich«, schlug Sophie vor.

»Wenn du Zeit hast!«

»Klar, ich habe Ferien!«

Bis zur Jugendherberge war es eine gute halbe Stunde. Als sie endlich verschwitzt und aufgelöst ankamen, erklärte ihnen die Herbergsmutter freundlich, aber bestimmt, dass alles besetzt sei. »Du hättest dich vorher anmelden müssen«, sagte sie zu Mireille. Bestürzt stand diese vor der Tür, mit dem schweren Rucksack, dessen Riemen in die Schultern schnitten, einem knurrenden Magen, dem Bedürfnis nach einem WC und einer Dusche.

»Mensch, was mache ich jetzt? Schweizer Hotels sind sündhaft teuer und in der Auskunft am Bahnhof sagte man mir, dass alle billigen Zimmer schon vergeben seien.«

Sophie überlegte nicht lange.

»Du kannst ja bei uns übernachten. Ich muss allerdings erst fragen . . . du weißt ja, wie Eltern sich anstellen.«

Sie sahen sich nach einer Telefonkabine um, und Sophie rief die Versicherungsgesellschaft an, bei der ihre Mutter arbeitete.

»Was, du hast das Mädchen in der Straßenbahn aufgelesen, und nun willst du, dass sie über Nacht bei uns bleibt? Aber . . . wann hast du sie denn kennengelernt?«

»Vor einer halben Stunde . . . «, antwortete Sophie zerknirscht. Der Mutter verschlug es die Sprache.

»Weißt du denn überhaupt, woher sie kommt und ob sie . . .?«

»Mama, ich bitte dich! Du kannst sicher sein, sie ist nett . . . «

»Also gut«, seufzte die Mutter. »Ich verlasse mich auf dein Gefühl. Lad sie zum Abendessen ein, dann werden wir ja sehen. Frage sie, ob sie Käseauflauf mag. Ich bin zu müde, um groß zu kochen.«

Strahlend brachte Sophie die junge Französin mit nach Hause. Mireille kam bei Sophies Eltern gar nicht schlecht an. Für ihr Alter gab sie sich wirklich ungewöhnlich selbstsicher und war obendrein noch sympathisch, fröhlich und unternehmungslustig. Mireille erzählte, dass ihre Eltern geschieden seien, dass sie mit ihrem Bruder bei der Mutter lebte, die in Arles eine Boutique mit einheimischem Kunstgewerbe führte. Ihr Vater hatte sich wieder verheiratet und wohnte in Nizza. Sie sahen ihn nicht oft. Die Zwillinge besuchten gemeinsam das Gymnasium.

»Wir sind in derselben Klasse, und das ist unerträglich!«, seufzte sie. »Alain und ich haben einen Altersunterschied von nur zwanzig Minuten. Gott sei Dank bin ich...
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Autor

Federica De Cesco wurde 1938 in Pordenone, Norditalien, geboren. Ihr Vater war Italiener, ihre Mutter Deutsche. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte sie in Italien und Belgien. Die mehrsprachig aufwachsende Schweizer Schriftstellerin studierte Linguistik und Psychologie an der Universität Lüttich. Federica de Cesco unternahm größere Reisen in Europa und nach Übersee und lebte sogar eine Zeit lang bei den Tuareg in der Sahara. Heute stehen Japan und Tibet im Zentrum ihres Schaffens. Gleich ihr erstes Buch, "Der rote Seidenschal", das sie mit 15 Jahren schrieb, wurde ein großer Erfolg. Es greift das zentrale Thema vieler De Cesco-Bücher auf: starke Mädchen. Seit diesem ersten Titel hat die weltweit bekannte Schriftstellerin über 70 Bücher (auch für erwachsene Leser) veröffentlicht und zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuch-Autorinnen. Ihre Bücher wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Seit 1971 lebt sie mit Kazuyuki Kitamura, ihrem japanischen Ehemann, in der Schweiz.