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Wanderer 1: Sand der Zeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am03.07.2014Auflage
**Eine grandios konstruierte Internatsgeschichte mit Zeitreiseaspekten** Der Lebenstraum der sechzehnjährigen Emilia lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: »Palaestra Viatorum« - die renommierte Internatsschule, in der nur die Besten der Besten aufgenommen werden. Leider hapert es in Emilias sonst perfektem Zeugnis an der Kunstnote, auf die gerade diese Schule ganz besonderen Wert zu legen scheint. Doch dann trifft Emilia ausgerechnet in einer Kunstgalerie auf Max, den stellvertretenden Schulsprecher der Institution, und zwar nachdem er gerade durch ein modernes Gemälde gesprungen ist... Emilia traut ihren Augen nicht. Als sie dann noch Visionen ihrer eigenen Zukunft bekommt, scheint sich plötzlich nicht nur Max, sondern auch die Palaestra für sie zu interessieren - und lädt sie zu einer ungewöhnlichen Aufnahmeprüfung ein. //Textauszug: In der Hoffnung, er könne mir erklären, was gerade geschehen war, ging ich einige Schritte näher an ihn heran. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, wandte er sich um und rannte auf ein anderes Bild zu, das Gemälde einer dicken Frau in einem pinken Kleid. »Hey!«, rief ich. Wenn der so weiter machte, würde er direkt gegen die Wand krachen. Und ich bezweifelte, dass das gut ausgehen würde. Weder für ihn noch für die Wand. Doch er hielt nicht an. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, als liefe er nur noch schneller, nachdem er mich gehört hatte. Als mir klar wurde, dass er nicht anhalten würde, schloss ich die Augen und wartete auf den Knall. Aber er kam nicht.// //Alle Bände der packenden Zeitreise-Reihe: -- Wanderer 1: Sand der Zeit -- Wanderer 2: Hüter der Zeit -- Wanderer: Alle Bände in einer E-Box// Die Wanderer-Reihe ist abgeschlossen.

Amelie Murmanns Liebe zu Jugendromanen begann mit einem Jungen, der überlebte, und festigte sich endgültig mit einem Mädchen, das in Flammen stand. Um diese Liebe mit der Welt zu teilen, eröffnete sie 2010 ihren eigenen Buchblog und begann kurz darauf mit dem Schreiben. Amelie lebt mit ihrer Familie und ihren über vierhundert Büchern in Moers. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder bloggt, studiert sie Lehramt an der Universität Essen. Ihr Debütroman »Wanderer. Sand der Zeit« ist bei Impress, einem Imprint des Carlsen Verlags, erschienen.
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Produkt

Klappentext**Eine grandios konstruierte Internatsgeschichte mit Zeitreiseaspekten** Der Lebenstraum der sechzehnjährigen Emilia lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: »Palaestra Viatorum« - die renommierte Internatsschule, in der nur die Besten der Besten aufgenommen werden. Leider hapert es in Emilias sonst perfektem Zeugnis an der Kunstnote, auf die gerade diese Schule ganz besonderen Wert zu legen scheint. Doch dann trifft Emilia ausgerechnet in einer Kunstgalerie auf Max, den stellvertretenden Schulsprecher der Institution, und zwar nachdem er gerade durch ein modernes Gemälde gesprungen ist... Emilia traut ihren Augen nicht. Als sie dann noch Visionen ihrer eigenen Zukunft bekommt, scheint sich plötzlich nicht nur Max, sondern auch die Palaestra für sie zu interessieren - und lädt sie zu einer ungewöhnlichen Aufnahmeprüfung ein. //Textauszug: In der Hoffnung, er könne mir erklären, was gerade geschehen war, ging ich einige Schritte näher an ihn heran. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, wandte er sich um und rannte auf ein anderes Bild zu, das Gemälde einer dicken Frau in einem pinken Kleid. »Hey!«, rief ich. Wenn der so weiter machte, würde er direkt gegen die Wand krachen. Und ich bezweifelte, dass das gut ausgehen würde. Weder für ihn noch für die Wand. Doch er hielt nicht an. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, als liefe er nur noch schneller, nachdem er mich gehört hatte. Als mir klar wurde, dass er nicht anhalten würde, schloss ich die Augen und wartete auf den Knall. Aber er kam nicht.// //Alle Bände der packenden Zeitreise-Reihe: -- Wanderer 1: Sand der Zeit -- Wanderer 2: Hüter der Zeit -- Wanderer: Alle Bände in einer E-Box// Die Wanderer-Reihe ist abgeschlossen.

Amelie Murmanns Liebe zu Jugendromanen begann mit einem Jungen, der überlebte, und festigte sich endgültig mit einem Mädchen, das in Flammen stand. Um diese Liebe mit der Welt zu teilen, eröffnete sie 2010 ihren eigenen Buchblog und begann kurz darauf mit dem Schreiben. Amelie lebt mit ihrer Familie und ihren über vierhundert Büchern in Moers. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder bloggt, studiert sie Lehramt an der Universität Essen. Ihr Debütroman »Wanderer. Sand der Zeit« ist bei Impress, einem Imprint des Carlsen Verlags, erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646600667
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum03.07.2014
AuflageAuflage
Reihen-Nr.1
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2859 Kbytes
Artikel-Nr.1452468
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
SCHNEEWITTCHEN UND DIE ZIEGE


Alles begann mit Schwärze. Der Art von Schwärze, die einem das Gefühl gibt, nicht nur blind, sondern auch taub zu sein. Sie umschmeichelte mich, drang in mich ein und machte es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich streckte meine Hand aus und kniff die Augen zusammen, um meine Finger doch noch erspähen zu können. Doch dann spürte ich einen Luftzug auf der Haut. Ich stieß gegen etwas Kühles. Eine Türklinke. Ohne zu zögern, drückte ich sie herunter und öffnete die Tür.

Die Dunkelheit war fort. Für einen Moment musste ich die Augen schließen, da das Licht, das hindurchdrang, mich so stark blendete. Dann hörte ich das leise Zwitschern von Vögeln und das Rauschen von Blättern hoch über mir. Langsam öffnete ich wieder meine Lider.

Lichtreflexe tanzten über eine Waldwiese und machten sie zu einem bezaubernden Ort. Fast erwartete ich, dass Schneewittchen um die nächste Ecke bog und ein Liedchen trällerte. Ich sah mich um und entdeckte nicht weit von mir entfernt ein junges Reh, das dort friedlich graste. Ich lächelte. Das Reh erinnerte mich an mich selbst und ich war auf unerklärliche Weise froh, dass es so friedlich schien. Es neigte seinen schlanken Hals zur Seite und blickte mich aus braunen Augen an. Dabei legte es den Kopf schief, als wolle es mich etwas fragen. Doch ich konnte es natürlich nicht verstehen.

»Was tust du hier?«, fragte ich, obwohl ich mir dabei reichlich dämlich vorkam. Immerhin sprach ich hier mit einem Tier. Die Wahrscheinlichkeit, eine Antwort zu bekommen, war entsprechend gering.

Das Reh sah mich noch einen Moment lang an, dann fuhr sein Kopf herum und es blickte in die Schatten zwischen den Bäumen. Ein Rascheln erklang und ganz langsam schob sich eine Pfote aus dem Dickicht hervor. Ich wich ein paar Schritte zurück, bevor ich entdeckte, dass es nur ein großer Hund und ein Fuchs waren. Sie kamen näher und legten sich dann ruhig und zufrieden ins Gras. Das Reh leckte über das rostrote Fell des Fuchses.

Das hier war definitiv das Seltsamste, was ich je zu sehen bekommen hatte. Den wasserskifahrenden Pudel bei Youtube miteingeschlossen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bisher noch nie einen Fuchs gesehen hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie sich mit Rehen anfreundeten. Eine Weile beobachtete ich die Tiere dabei, wie sie eng aneinandergekuschelt in der Sonne dösten. Als ich mich zu den Tieren setzte, und das Reh seine Schnauze an meiner Schulter rieb, fühlte ich mich tatsächlich ein wenig wie Schneewittchen. Und auf seltsame Weise spürte ich eine sehr enge Verbundenheit mit diesen Tieren, die sich mit jeder Sekunde mehr festigte. Erst ein leises Grollen riss mich aus meiner Faszination. Als ich mich umdrehte, erstarrte ich.

Ein Löwe stand etwa fünfzehn Meter entfernt im hohen Gras. Er sah mir direkt in die Augen, was einen Schauer durch meinen Körper jagte, den ich bis in die Fingerspitzen fühlen konnte. Der Löwe schlich sich näher an uns heran, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund wusste ich, dass er uns nichts tun würde. Ein wenig entfernt blieb er endgültig stehen. Ich blickte noch immer in seine Augen und erkannte in ihnen so etwas wie Schmerz. Fast, als habe er Gefühle. Als sei er menschlich. Und dann, ganz plötzlich, verschwand er, verschwanden die Tiere an meiner Seite, die Wiese, die Lichtung, der Himmel  bis ich wieder nichts wahrnehmen konnte als Stille und Schwärze.

Ich schreckte hoch. Es war, als hätte mir jemand ins Gesicht geschlagen. Ich wusste nicht einmal mehr, wo ich mich befand. Meine Gedanken kreisten um den Löwen auf der Lichtung und das, was ich in seinen Augen gesehen hatte.

»Emilia?«, flüsterte eine Stimme direkt neben meinem Ohr. Erschrocken fuhr ich herum und stieß dabei mit dem Kopf gegen etwas Hartes.

»Autsch! Sag mal, geht's noch?«

Die Stimme kannte ich. »Wo bin ich?«

Sophie seufzte. »Meine Güte, das muss ja mal ein Albtraum gewesen sein.« Ich öffnete die Augen und sah meiner Freundin direkt ins Gesicht. Sie grinste. »Na, Schlafmütze? Hast einen schönen Aufruhr verursacht. Herumgeschrien, gestrampelt und alles, was dazu gehört.« Das Grinsen wurde breiter.

Als ich mich umsah, wurde mir plötzlich wieder bewusst, wo ich war: Ich saß mit meinem Kurs in einem Bus auf dem Weg zu einer Kunstausstellung. Kunst. Das war das Fach, in dem ich es einfach nicht schaffte, eine gute Note zu bekommen. Nun ja, eine Drei minus war eigentlich gar nicht so schlecht, aber sie ruinierte mir den Durchschnitt. Und wenn auf dem Zeugnis in drei Tagen nicht überall eine Eins oder eine Zwei stand, war meine letzte Chance an der Palaestra-Viatorum-Privatschule angenommen zu werden verstrichen. Für immer.

Blut schoss mir in die Wangen, als ich bemerkte, dass einige meiner Mitschüler mich mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrten. Ich ließ mich tiefer in den Sitz sinken und schlug die Hände über die Augen.

»Hab ich wirklich geschrien?« Ich fürchtete mich fast vor der Antwort. Sophie lachte.

»Ja, total. Also man konnte dich bestimmt im ganzen Land hören.« Dabei setzte sie eine solch unschuldige Miene auf, dass ich erleichtert aufatmete.

»Aha.« Ich lächelte. »Und was habe ich bitte gesagt?« Erwartungsvoll sah ich ihr in die Augen. Sie verzog keine Miene, zupfte sich aber am Ohrläppchen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie flunkerte.

»Du hast gesagt: Oh Florian, lass mich dein versteinertes Herz erweichen! Ich bin auf immer dein! Oder so ähnlich.« Sophie wackelte mit den Augenbrauen. Mir jedoch fiel ein Stein vom Herzen. Nicht einmal in meinen verrücktesten Träumen würde ich mich gemeinsam mit Florian Ostfeld sehen. Nie und nimmer.

»Sophie, du weißt genau, dass ich ihn nicht auf diese Art mag. Damit hast du dich leider verraten.« Ich rieb mir den Schlafsand aus den Augen und dachte wieder an meinen Traum zurück.

»Was hast du denn wirklich geträumt, dass du so völlig durch den Wind bist?« Sophies Miene war jetzt ernst. Sie erwartete eine ehrliche Antwort.

»Jemand, der mir etwas bedeutet hat, ist verletzt worden.« Das war nicht wirklich gelogen, immerhin hatte in den Augen des Löwen ganz klar Schmerz gelegen und er hatte mir etwas bedeutet, auch wenn er weder real noch ein Mensch gewesen war. Ich wäre mir allerdings äußerst seltsam vorgekommen, hätte ich ihr die Wahrheit gesagt.

Sophie strich mir beruhigend über den Arm. »Es war ja nur ein Traum« murmelte sie.

»Ja«, antwortete ich. Nur ein Traum 

***

Die Männer an der Bar saßen so dicht beieinander und sprachen so leise, dass Maximilian sich am liebsten auf den Platz direkt neben ihnen gesetzt hätte. Doch das wäre zu auffällig gewesen. Und nichts war wichtiger, als dass niemand bemerkte, dass er hier war. Aber so musste er mit einem Platz am anderen Ende der Bar vorliebnehmen. Wie sollte er von hier aus herausbekommen, ob sie dabeihatten, wonach er suchte?

Er winkte den Barkeeper zu sich heran. »Una birra, per favore.« Der Mann ging und wenig später schob er ihm ein Glas über die Theke. Maximilian nickte kurz und fuhr dann damit fort, die Männer zu beobachten.

Sein Blick wanderte zur kleinsten der Gestalten. Er hatte so eine Ahnung, wer das sein könnte, und beim bloßen Gedanken daran ballten sich seine Hände zu Fäusten. Verräter, war der einzige Gedanke, der seinen Kopf erfüllte. Verräter, Verräter, Verräter.

Der junge Mann lehnte sich ein Stück zurück, wobei ihm die Kapuze vom Kopf rutschte. Die schwarzen Locken waren länger geworden, seit Max ihn das letzte Mal gesehen hatte, und unter seinen Augen hatten sich dunkle Ringe breitgemacht. Doch er war noch immer derselbe, sah noch immer so aus wie sein bester Freund. Max wusste selbst nicht, wieso ihn das so schockierte. Vielleicht lag es einfach daran, dass sein Blickwinkel sich so sehr verändert hatte. Vielleicht wollte er auch einfach glauben, dass es nicht Niccolo war, der sie alle verraten hatte. Dass es sein böser Zwilling gewesen war. So etwas in der Art. Aber er wusste selbst, wie albern das klang.

»Ich habe es dabei«, sagte Niccolo jetzt lauter als zuvor. Er fühlte sich sicher, überlegen. So war er schon immer gewesen. Max lächelte in sich hinein. Seine Überheblichkeit würde ihm schon bald vergehen.

Niccolo griff in seine Tasche und Max sah einen Hauch von Gold aufblitzen. Das war alles, was er brauchte. Der Rest des Gespräches war nicht wichtig, nichts war mehr wichtig außer der Tatsache, dass das hier seine Chance war. Seine Chance, alles wieder zum Guten zu wenden. Seine Chance, Rache zu nehmen. Er legte dem Barkeeper fünf Euro auf den Tresen und verließ den Raum.

Auf den großen Straßen Roms wimmelte es nur so von Menschen. Dort wäre es sicher schwer gewesen, sich an Niccolos Fersen zu heften. Doch die Bar lag so abgelegen, dass es leicht werden würde. Fast schon zu leicht.

Max schob seine Sonnenbrille ein Stück höher, zog die Kapuze tiefer ins Gesicht und bereitete sich darauf vor, in der abendlichen Dämmerung seine Beute zu verfolgen.

***

»Emilia Sommer!«

Der Ruf schreckte mich aus meinen Gedanken hoch. Die Kunstlehrerin Frau Ziegner, von allen Schülern liebevoll »die Ziege« genannt, sah von ihrem Klemmbrett auf. Noch bevor ich auch nur die Hand heben konnte, wiederholte sie meinen Namen, diesmal ein paar Oktaven höher. Ich kannte diese Stimmlage nur zu gut. Die benutzte sie auch immer, wenn sie eines von meinen Bildern betrachtete. »Absolut kein Talent «, murmelte Frau Ziegner dann immer vor sich hin....
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Amelie Murmanns Liebe zu Jugendromanen begann mit einem Jungen, der überlebte, und festigte sich endgültig mit einem Mädchen, das in Flammen stand. Um diese Liebe mit der Welt zu teilen, eröffnete sie 2010 ihren eigenen Buchblog und begann kurz darauf mit dem Schreiben. Amelie lebt mit ihrer Familie und ihren über vierhundert Büchern in Moers. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder bloggt, studiert sie Lehramt an der Universität Essen. Ihr Debütroman »Wanderer. Sand der Zeit« ist bei Impress, einem Imprint des Carlsen Verlags, erschienen.