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Der Falke von Montabard

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am05.08.2014
Ein opulenter Mittelalterroman voller Gefühl und Dramatik!
England im 12. Jahrhundert: Der verwegene Krieger Sabin FitzSimon hat seinen guten Ruf gründlich verspielt. Da bietet ihm Ritter Edmond Strongfist an, ihn ins Heilige Land zu begleiten, um dort dem König von Jerusalem beizustehen. Mit auf die Reise geht Strongfists schöne und kluge Tochter Annaïs. Und als diese verheiratet wird, spüren Annaïs und Sabin plötzlich, dass sie mehr als nur Zuneigung füreinander empfinden ...

Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.
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Produkt

KlappentextEin opulenter Mittelalterroman voller Gefühl und Dramatik!
England im 12. Jahrhundert: Der verwegene Krieger Sabin FitzSimon hat seinen guten Ruf gründlich verspielt. Da bietet ihm Ritter Edmond Strongfist an, ihn ins Heilige Land zu begleiten, um dort dem König von Jerusalem beizustehen. Mit auf die Reise geht Strongfists schöne und kluge Tochter Annaïs. Und als diese verheiratet wird, spüren Annaïs und Sabin plötzlich, dass sie mehr als nur Zuneigung füreinander empfinden ...

Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641150907
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum05.08.2014
SpracheDeutsch
Dateigrösse3054 Kbytes
Artikel-Nr.1472523
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Hafen von Barfleur,
25. November 1120

 


Sabin FitzSimon stand in der hereinbrechenden Dunkelheit am Kai und beobachtete mit zusammengekniffenen grünbraunen Augen, wie die Mora, das Schiff von König Heinrich, in See stach. Ein eisiger Wind brach die stahlgrauen, silbern aufblitzenden Wellen, während die Galeere, die sich durch die Wellentäler quälte, langsam zu einer kleinen Schaluppe schrumpfte. Das leiser werdende Platschen der Ruder entlockte Sabin ein Lächeln, weil es den Erfolg seiner Ränke verkündete. Mit der Abreise des Schiffs aus der königlichen Flotte nach England war der Weg für ihn frei.

Die junge Frau an seiner Seite rückte an ihn heran, bis sich ihre Hüften berührten. Die Kapuze hatte sie zum Schutz gegen die Kälte tief ins Gesicht gezogen, doch vereinzelte Strähnen ihres kastanienbraunen Haars hatten sich unter dem Schleier gelöst und flatterten in dem Wind, der vom Meer her kam. Lora war noch unverbraucht, strahlte noch den Charme der Unschuld aus, die unter den Huren am Hof ein so flüchtiges Gut war - wer sollte das besser wissen als Sabin FitzSimon? Mit seinen zweiundzwanzig Jahren hatte er sie alle gehabt … oder fast alle. Die jungen Ritter am Hof erzählten sich, dass Sabin für jede Eroberung eine Kerbe in einen Stock schnitzte, aber das stimmte nicht. Für ihn war nicht die Erinnerung an diejenigen wichtig, die er gehabt hatte. Ihm ging es um die Jagd, und in diesem Fall hatte das Abenteuer einen besonderen Reiz, da Lora zu den Lieblingsmätressen von König Heinrich gehörte und Sabin somit im königlichen Revier wilderte.

Ein Träger mit einem Weinfass auf der Schulter tauchte aus einer der Tavernen am Hafen auf und marschierte breitbeinig auf eine vertäute Galeere zu. Im Zwielicht leuchtete der Plankengang des Schiffs wie Schwanenfedern, und der Bug war stolz und elegant geschwungen. Runde Schilde in kühnen Farben säumten den Setzbord, so dass der Freibord größer wurde und die Reisenden vor dem hochspritzenden Wasser schützte. Am Mast flatterten seidene Banner, deren Farben im letzten Tageslicht leuchteten. Es war die Blanche Nef, das weiße Schiff, der Stolz in König Heinrichs Flotte und das angemessene Beförderungsmittel für den Thronfolger, Prinz William, und die jüngeren Mitglieder des Hofes, die immer noch aufgeregt am Ufer herumkrakeelten.

»Sollen wir hineingehen?« Sabin deutete auf die Herberge, aus der der Träger herausgekommen war. »Wir könnten uns zurückziehen, bis wir an Bord gehen.« In seiner Stimme lag nichts Drängendes, doch sein Blick war vielsagend.

Sie sah ihn unter gesenkten Lidern von der Seite her an. In der Dämmerung schimmerten ihre Augen dunkel, doch er wusste, dass sie im Tageslicht blaugrün waren wie das Meer, in dem sich die Sonne spiegelte. »Wenn Ihr das wünscht«, antwortete sie. Die Förmlichkeit ihrer Worte täuschte nicht über den Übermut und die schiere Lust hinweg, die ihr Gesicht ausstrahlte. Wenn Loras Liste der Eroberungen nicht so lang war wie die von Sabin, dann nur, weil sie erst vor kurzem die Arena betreten hatte. Es war ihre Entscheidung, die Jagd fortzusetzen. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie auf König Heinrichs Schiff mitsegeln können, statt ihre Zeit mit den Nachtschwärmern zu vertrödeln … insbesondere mit diesem einen.

Er fasste sie unter und wandte sich mit ihr in Richtung des Fackelscheins, der aus der Herberge drang. Trunkenes Lachen und laute Stimmen lockten das Paar, das über den mit Stroh vermischten Matsch auf die Tür zuging. Ihnen folgten die Blicke von drei bewaffneten und noch nüchternen Soldaten, die ebenfalls nicht auf König Heinrichs Schiff mitgesegelt waren.

Sabin hob die kichernde Lora auf seine Arme, trug sie über die Schwelle und setzte sie auf eine Bank. »Einen Krug von deinem besten Wein, wenn du noch welchen hast«, bestellte er beim Wirt. »Und etwas zu essen, damit wir nicht zu schnell betrunken sind.«

»Wir haben noch ein Fass, Mylord.« Der Wirt wischte sich die Hände an dem Tuch, das in seinem Gürtel steckte, ab. »Aber das ist für Prinz Williams Schiff bestimmt.«

Sabin kramte in seinem Beutel und zog eine Hand voll Silberstücke heraus - den Gewinn aus einem Würfelspiel. »Jetzt nicht mehr«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Einen Krug für mich und die Dame, und den Rest verteile unter den anderen.« Er warf einen Blick in die düsteren Ecken des Schankraums und schnaubte verächtlich, als er einen jungen Burschen sah, der zusammengesunken auf einer Bank lag, die schlaffe Hand noch um einen Krug geschlungen. Er ging zu ihm hinüber, packte den blonden Haarschopf und blickte in das Gesicht seines betrunkenen jüngsten Halbbruders. »Simon?«

Der Junge blinzelte wie eine Eule. »Iss es schon Zeit zu geh'n?«, nuschelte er und rülpste Sabin von dem sauren Wein ins Gesicht.

»Nein, ich wollte nur sehen, ob du noch lebst.« Sabin verzog seinen Mund zu einem spöttischen Grinsen. »Du hast ja schon so viel intus, dass du damit ein ganzes Schiff zu Wasser lassen könntest.«

»Iss 'n guter Wein. Solltest mal probieren …« Simons Kopf kippte nach hinten auf die Bank. Speichel lief aus seinem offenen Mund, als er zu schnarchen anfing.

Sein Kopf würde am nächsten Morgen wie ein Glockenturm am Ostermorgen dröhnen, dachte Sabin schadenfroh. Wenn Simons Mutter und Stiefvater ihn jetzt sehen könnten, würden sie wütend werden - sowohl auf den Jungen als auch auf ihn. Immer wenn es Schwierigkeiten gab, wurde Sabin dafür verantwortlich gemacht, selbst wenn er ausnahmsweise mal unschuldig war.

Er überließ seinen Halbbruder dem Schlaf und ging zu Lora zurück. Das Klimpern der Silbermünzen hatte den Wirt dazu veranlasst, ein halbes gebratenes Huhn, einen Laib Weizenbrot und ein Kompott aus Äpfeln mit Honig heranzuschaffen. »Wenn du einen Platz hast, wo ich mit meiner Dame in Ruhe essen kann, werde ich sehen, wie weit meine Großzügigkeit reicht.« Zur Bekräftigung seiner Worte legte Sabin eine Hand auf den Beutel an seinem Gürtel.

Der Wirt hob wissend eine Augenbraue, stellte das Essen auf ein Tablett und ging zur Tür. »Hier entlang, Mylord«, sagte er.

Sabin packte ihn am Ärmel. »Und pass auf den Jungen dort auf.« Er drehte seinen Kopf zu Simon, der bewusstlos dalag.

»Als wäre er mein eigen Fleisch und Blut.« In der Verbeugung des Wirts lag eine Spur von Hohn. Dann führte er Sabin und Lora zu einem Zimmer im hinteren Teil der Herberge. Oberhalb der Schänke gab es einen großen öffentlichen Schlafsaal, doch der Wirt hatte scharfsinnig erkannt, welchen Gewinn er herausschlagen konnte, wenn er auch privatere Unterbringungsmöglichkeiten anbot. Seine Frau hatte ihn für verrückt gehalten, als er den alten Heuschober umbauen ließ. Jetzt kleidete sie sich in blaues flämisches Tuch und war dankbar für seinen Geschäftssinn.

Das Zimmer war freundlich eingerichtet: an einer der Wände eine Bank, in der Mitte eine Feuerstelle, in der Holzkohle glimmte, die den Vorteil hatte, dass sie nicht rauchte, eine bemalte Truhe und, das Wichtigste, ein breites Bett mit einer mit Federn gestopften Matratze. Der Wirt stellte das Tablett auf die Truhe und zündete in den Nischen rechts und links vom Bett Kerzen an. Mit einem gemurmelten Dank nahm er von Sabin das Geld entgegen und verließ unter Verneigungen das Zimmer.

Sabin wartete, bis das Schloss einrastete, dann drehte er sich mit einem fröhlichen Grinsen zu Lora. »Von diesem Moment habe ich schon seit Wochen geträumt. Du und ich und ein Bett.« Er nahm den Krug und schenkte zwei Becher Wein ein.

Lora trat auf ihn zu, nahm ihm den Becher aus der Hand, tauchte ihren Zeigefinger hinein und leckte ihn langsam der ganzen Länge nach ab. Im Schein der Kerze waren ihre Augen schwarz wie die Sünde. »Ich hoffe, es wird sich für mich lohnen«, schnurrte sie und tauchte ihren Finger wieder in den Wein, diesmal aber, um seine Lippen damit nachzuzeichnen. In Sabin loderte die Lust auf und am liebsten hätte er Lora gepackt, aufs Bett geworfen und sie, so wie sie war, wie eine Straßenhure genommen.

»Das wird es - in jeder Hinsicht!«, erwiderte er mit gepresster Stimme. Seine Lust schnürte ihm die Kehle zu. Mit zitternden Händen schob er ihre Kapuze zurück und zog die goldenen Nadeln aus ihrem Schleier. Ihre Zöpfe schimmerten wie die kupferfarbenen Blätter einer Buche im Spätsommer, und sie roch verführerisch nach Zimt und Rosen.

»Du weißt, dass es ein gefährliches Spiel ist, dem König die Beute abzuluchsen«, warnte sie ihn schelmisch. Ihr vom Wein feuchter Zeigefinger hinterließ eine rote Spur um seinen Hals.

»Ich bin ja auch ein gefährlicher Mann, meine Süße«, murmelte er, legte seine Hände um ihre Taille und zog sie an sich. Damit wurde sein Sehnen gleichzeitig befriedigt und vergrößert.

Sie lachte und rieb sich an ihm. »Genau das ist es, was man über dich erzählt. Ich bin mehr als einmal gewarnt worden, mich von dir fern zu halten.«

»Und hast dem offensichtlich keine Beachtung geschenkt.«

»Oh, das habe ich sehr wohl. Aber meine Neugier war größer. Ich wollte selbst sehen, was an den Gerüchten dran ist.«

»Welche Gerüchte?«

Sie sah ihn kokett an und ließ ihre Hand an seiner Hüfte hinuntergleiten. »Wie groß dein Kerbholz ist«, meinte sie.

 


Unter Lachanfällen, die von lüsternem Drängen und erregtem Keuchen unterbrochen wurden, wälzten sich Sabin und Lora übers Bett und zogen sich gegenseitig aus. Die Schnüre, mit denen Sabins Unterzeug, vor allem seine Bruche, zusammengehalten wurde, waren verknotet, und der Aufschub wurde zur süßen Qual, als Lora kichernd die Knoten mit ihren...

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Elizabeth Chadwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham. Sie hat inzwischen über 20 historische Romane geschrieben, die allesamt im Mittelalter spielen. Vieles von ihrem Wissen über diese Epoche resultiert aus ihren Recherchen als Mitglied von »Regia Anglorum«, einem Verein, der das Leben und Wirken der Menschen im frühen Mittelalter nachspielt und so Geschichte lebendig werden lässt. Elizabeth Chadwick wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet, und ihre Romane gelangen immer wieder auf die Auswahlliste des Romantic Novelists' Award.