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Geliebter Roboter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.01.2016
Ein Blick in die Zukunft
Claire Belmont, Ehefrau eines Angestellten der U. S. Robot Company, soll das Modell TN3, genannt Tony, als Haushaltshilfe testen. Nur widerwillig stimmt sie dem Projekt zu, Robots sind ihr nicht ganz geheuer. Aber Tony ist darauf programmiert, ihr jeden Wunsch zu erfüllen - und er erkennt mehr als nur die offensichtlichen ... In insgesamt zehn Kurzgeschichten wirft Isaac Asimov in 'Geliebter Roboter' einen Blick in die Zukunft, deren Grundsteine heute schon gelegt werden. Zusammen mit 'Ich, der Roboter' und 'Der Zweihundertjährige' legt Asimov hier auch den Grundstein zu seiner gigantischen Future History, dem Foundation-Zyklus.

Isaac Asimov zählt gemeinsam mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren, die je gelebt haben. Er wurde 1920 in Petrowitsch, einem Vorort von Smolensk, in Sowjetrussland geboren. 1923 wanderten seine Eltern in die USA aus und ließen sich in New York nieder. Bereits während seines Chemiestudiums an der Columbia University begann er, Geschichten zu schreiben. Seine erste Kurzgeschichte erschien im Juli 1939, und in den folgenden Jahren veröffentlichte er in rascher Folge die Erzählungen und Romane, die ihn weltberühmt machten: die »Foundation«-Erzählungen und die Robotergeschichten, in denen er die drei Regeln der Robotik formulierte. Beide Serien verband er Jahrzehnte später zu einer großen »Geschichte der Zukunft«. Neben der Science-Fiction hat Asimov auch zahlreiche populärwissenschaftliche Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Er starb im April 1992.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Blick in die Zukunft
Claire Belmont, Ehefrau eines Angestellten der U. S. Robot Company, soll das Modell TN3, genannt Tony, als Haushaltshilfe testen. Nur widerwillig stimmt sie dem Projekt zu, Robots sind ihr nicht ganz geheuer. Aber Tony ist darauf programmiert, ihr jeden Wunsch zu erfüllen - und er erkennt mehr als nur die offensichtlichen ... In insgesamt zehn Kurzgeschichten wirft Isaac Asimov in 'Geliebter Roboter' einen Blick in die Zukunft, deren Grundsteine heute schon gelegt werden. Zusammen mit 'Ich, der Roboter' und 'Der Zweihundertjährige' legt Asimov hier auch den Grundstein zu seiner gigantischen Future History, dem Foundation-Zyklus.

Isaac Asimov zählt gemeinsam mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren, die je gelebt haben. Er wurde 1920 in Petrowitsch, einem Vorort von Smolensk, in Sowjetrussland geboren. 1923 wanderten seine Eltern in die USA aus und ließen sich in New York nieder. Bereits während seines Chemiestudiums an der Columbia University begann er, Geschichten zu schreiben. Seine erste Kurzgeschichte erschien im Juli 1939, und in den folgenden Jahren veröffentlichte er in rascher Folge die Erzählungen und Romane, die ihn weltberühmt machten: die »Foundation«-Erzählungen und die Robotergeschichten, in denen er die drei Regeln der Robotik formulierte. Beide Serien verband er Jahrzehnte später zu einer großen »Geschichte der Zukunft«. Neben der Science-Fiction hat Asimov auch zahlreiche populärwissenschaftliche Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Er starb im April 1992.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641132057
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum11.01.2016
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1346 Kbytes
Artikel-Nr.1515384
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Wahltag im Jahre 2008

Linda, zehn Jahre alt, war das einzige Familienmitglied, dem es Spaß zu machen schien, wach zu sein.

Norman Muller konnte sie jetzt in seinem ungesunden Halbschlaf hören. Nachdem er zwei Schlaftabletten genommen hatte, war es ihm vor einer Stunde endlich gelungen, einzudämmern. Sie war an seinem Bett und schüttelte ihn. »Papa, Papa, aufwachen. Wach auf!«

Er unterdrückte ein Stöhnen. »Schon gut, Linda.«

»Aber Papa, es sind mehr Polizisten da als jemals zuvor! Streifenwagen und alles!«

Norman Muller erhob sich auf einen Ellbogen und blinzelte trübe umher. Draußen graute der Morgen, Keim eines elenden grauen Tages, der Norman Mullers Gefühle ziemlich getreu widerspiegelte. Er hörte Sarah, seine Frau, in der Küche herumschlurfen, wo sie ihren morgendlichen Pflichten nachging. Sein Schwiegervater Matthew erfüllte das Badezimmer mit Husten und grunzenden Geräuschen. Kein Zweifel, dass Agent Handley schon fertig war und auf ihn wartete.

Dies war der Tag. Der Wahltag.

Das Jahr hatte wie jedes andere Jahr begonnen. Vielleicht ein bisschen schlimmer, weil es das Jahr der Präsidentschaftswahlen war, aber wenn man es recht betrachtete, war es doch ziemlich erträglich gewesen.

Die Politiker sprachen über die großartige Volksvertretung und die mächtige elektronische Intelligenz, die dem Willen des Volkes in wahrhaft demokratischer Weise diene. Die Presse analysierte die Situation mit industriellen Computern und geizte nicht mit kleinen Andeutungen über das zu erwartende Ergebnis. Kommentatoren und Kolumnisten versuchten mit scharfsinnigen Argumenten den Bundesstaat und den Bezirk zu bestimmen, auf den diesmal die Entscheidung fallen würde.

Der erste Wink, dass es nicht wie jedes andere Jahr sein würde, kam, als Sarah Muller am Abend des 4. Oktober, genau einen Monat vor dem Wahltag, zu ihrem Mann sagte: »Cantwell Johnson behauptet, dass es diesmal Indiana sein wird. Er ist schon der vierte, der das sagt. Stell dir vor: Unser Staat soll es sein.«

Matthew Hortenweiler ließ sein fleischiges Gesicht hinter der Zeitung sehen, blickte seine Tochter missbilligend an und knurrte: »Diese Burschen werden dafür bezahlt, dass sie Lügen in die Welt setzen. Hör nicht auf sie.«

»Vier sind es jetzt schon, Vater«, erwiderte Sarah. »Sie alle sagen, dass es Indiana sein wird.«

»Indiana ist tatsächlich ein Schlüsselstaat, Matthew«, sagte Norman Muller milde. »Nach Bevölkerungszusammensetzung und Industrialisierung entspricht es ziemlich genau den allgemeinen Durchschnittswerten. Es ...«

Matthews Gesicht verzog sich besorgniserregend. »Hat vielleicht auch einer was von Monroe County und Bloomington gesagt?«, schnarrte er böse.

»Nun ...«, sagte Norman.

Linda, die ihr kleines Gesicht mit dem spitzen Kinn von einem Sprecher zum anderen gewandt hatte, fragte mit piepsiger Stimme:

»Wirst du dieses Jahr wählen, Papa?«

Norman lächelte nachsichtig und sagte: »Ich glaube nicht, mein liebes Kind.«

Sarah, die schon ein wenig von der wachsenden Erregung angesteckt war, die den Präsidentschaftswahlen vorauszugehen pflegte, führte ein ruhiges Leben, worin Tagträume eine große Rolle spielten. Sie sagte sehnsüchtig: »Wäre das nicht wunderbar?«

»Wenn ich wählen würde?« Norman Muller hatte einen kleinen blonden Schnurrbart, der ihm in den Augen der jungen Sarah ein gutmütiges und freundliches Aussehen verliehen hatte, nun aber zu ergrauen begann und zum Symbol mangelnder Persönlichkeit geworden war. Seine Stirn war von tiefen Linien der Unsicherheit gefurcht, und er hatte seine arme Angestelltenseele nie mit dem Gedanken verführt, dass er zu etwas Großem geboren sei oder es unter irgendwie gearteten Umständen zu Größe bringen würde. Er hatte eine Frau, eine kleine Tochter und einen Arbeitsplatz und war außer in Zeiten ungewöhnlicher Depressionen geneigt, dies als ein angemessenes Schicksal zu betrachten.

So fühlte er sich ein wenig verlegen und unbehaglich über die Richtung, die Sarahs Gedanken nahmen. »Unser Land hat zweihundert Millionen Einwohner, Sarah«, erinnerte er sie. »Da ist die Wahrscheinlichkeit so gering, dass wir unsere Zeit nicht mit müßigen Spekulationen verschwenden sollten.«

Aber davon wollte Sarah nichts wissen. »Wie kommst du auf zweihundert Millionen, Norman?«, fragte sie. »Erstens sind nur Bürger zwischen zwanzig und sechzig Jahren wahlberechtigt, und zweitens sind es nur Männer. Die Chancen stehen also höchstens fünfzig Millionen zu eins. Und dann, wenn es wirklich Indiana wird ...«

»Stehen sie vielleicht eineinhalb Millionen zu eins. Sicher würdest du nicht wollen, dass ich beim Pferderennen auf eine solche Chance setze, nicht wahr? Lass uns jetzt essen.«

Matthew murmelte hinter seiner Zeitung: »Verdammter Unfug!«

Norman schüttelte den Kopf, und sie gingen alle hinüber ins Esszimmer.

Am 20. Oktober verkündete Sarah, dass Mrs. Schultz, deren Kusine Sekretärin eines Kongressabgeordneten war, gesagt habe, alle maßgebenden Leute tippten auf Indiana. »Sie behauptet sogar, dass Präsident Villers in Indianapolis eine Rede halten wird.«

Norman Muller, der einen harten Tag im Geschäft hinter sich hatte, beschränkte sich darauf, die Augenbrauen hochzuziehen.

Matthew Hortenweiler, der mit der Politik Washingtons ständig unzufrieden war, sagte bissig: »Wenn Villers in unserem Staat eine Rede hält, bedeutet es, dass er glaubt, Multivac wird sich für Arizona entscheiden. Näher traut sich dieser Dummkopf doch nicht ´ran.«

Sarah, die ihren Vater ignorierte, wann immer es möglich war, sagte: »Ich weiß nicht, warum sie den Staat, den Bezirk und die Stadt nicht früher bekanntgeben. Dann hätten wenigstens die Leute in den anderen Gebieten ihre Ruhe.«

»Wenn sie so etwas täten«, entgegnete Norman, »würden die Politiker wie Aasgeier ausschwärmen. Sobald der Name der Stadt bekannt wäre, hätten wir an jeder Straßenecke einen oder zwei Abgeordnete stehen.«

Matthew kniff die Augen zusammen und strich sich ärgerlich über sein spärliches graues Haar. »Sie sind Aasgeier, da hast du recht. Ich will euch ...«

»Aber, aber Vater!«, murmelte Sarah.

Matthews polternde Stimme erstickte ihren Protest. »Ich will euch mal was sagen. Ich war dabei, als sie Multivac aufstellten. Es wäre das Ende der politischen Intrigen, sagten sie. Es wäre nicht mehr nötig, Steuergelder für den Wahlkampf auszugeben. Es würden keine grinsenden Schulterklopfer und Gauner mehr in den Kongress oder gar ins Weiße Haus geschoben werden. Und was geschieht? Der Wahlkampf ist verrückter als je zuvor, nur führen sie ihn jetzt blind drauflos. Die einen fallen über diesen Staat her, die anderen über jenen - ganz willkürlich. Ich sage, man sollte mit diesem Blödsinn Schluss machen. Zurück zu den guten alten ...«

»Willst du nicht, dass Papa dieses Jahr wählt, Opa?«, fragte Linda plötzlich.

Matthew funkelte das Kind an. »Du redest, wenn du gefragt wirst, verstanden?« Er wandte sich wieder an Sarah und Norman. »Ich habe einmal gewählt. Bin einfach in die Wahlkabine marschiert und habe den Hebel der Partei heruntergedrückt, die ich wählen wollte. Es war gar nichts dabei. Ich sagte mir nur: Dieser Bursche vertritt meine Interessen als Arbeiter, und ich wähle ihn. Fertig. So sollte es sein.«

»Du hast gewählt?«, fragte Linda aufgeregt. »Wirklich, Opa?«

Sarah beugte sich rasch vor, um zu verhindern, was leicht zu einer unpassenden Geschichte werden konnte, die man in der Nachbarschaft herumerzählte. »Es ist nichts, Linda. Dein Großvater meint damit nicht, dass er wirklich gewählt hat. Damals hat jeder diese Art Wahl mitgemacht, aber es war ganz anders als heutzutage.«

»Im Gegenteil!«, brüllte Matthew. »Ich war zweiundzwanzig und stimmte für Langley, und es war eine richtige Wahl. Vielleicht hat meine Stimme nicht viel ausgemacht, aber sie war so gut wie jede andere. Und kein Multivac, der alles ...«

»Es ist Zeit, dass du ins Bett kommst, Linda«, unterbrach Norman. »Und hör endlich mit dieser ewigen Fragerei auf. Wenn du groß bist, wirst du das alles verstehen.«

Er küsste sie auf die Stirn, und sie entfernte sich widerwillig und unter mütterlichem Drängen.

Linda sagte leise: »Opa?« und blieb mit ihren Händen auf dem Rücken vor ihm stehen, bis sich seine Zeitung so weit senkte, dass sie buschige Augenbrauen und von Runzeln umgebene Augen sehen konnte. Es war Freitag, der 31. Oktober.

»Ja?«, knurrte er.

Linda kam näher und legte beide Arme auf die Knie des alten Mannes, sodass er seine Zeitung weglegen musste. »Opa, hast du wirklich einmal gewählt?«

»Du hast doch gehört, wie ich es gesagt habe, nicht? Denkst du vielleicht, ich erzähle Märchen?«

»N-nein, aber Mama sagt, dass damals alle gewählt haben.«

»Das haben sie getan.«

»Aber wie konnten sie das? Wie konnte jeder...

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Autor

Isaac Asimov zählt gemeinsam mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren, die je gelebt haben. Er wurde 1920 in Petrowitsch, einem Vorort von Smolensk, in der Sowjetunion geboren. 1923 wanderten seine Eltern in die USA aus und ließen sich in New York nieder. Bereits während seines Chemiestudiums an der Columbia University begann er, Geschichten zu schreiben. Seine erste Kurzgeschichte erschien im Juli 1939, und in den folgenden Jahren veröffentlichte er in rascher Folge die Erzählungen und Romane, die ihn weltberühmt machten: die Foundation-Erzählungen und die Robotergeschichten, in denen er die drei Regeln der Robotik formulierte. Beide Serien verband er Jahrzehnte später zu einer großen »Geschichte der Zukunft«. Neben der Science Fiction hat Asimov auch zahlreiche populärwissenschaftliche Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Er starb im April 1992.