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Cupido

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am28.11.20141. Auflage
Der Albtraum jeder Frau: Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht darum. Du gehst schlafen. Und auf diesen Moment hat der Mann, der unter deinem Fenster lauert, nur gewartet. «Vergessen Sie Hannibal Lecter.» (Maxi) «Knallhart gut. Ein gnadenloser Thriller.» (Stern) «Spannend bis zur letzten Seite.» (Bild) «Erst ab dem zweiten Stock zu empfehlen.» (Saarbrücker Zeitung) «Dieses Buch ist ein Schocker!» (Bild am Sonntag) «Ein Klasse-Thriller.» (Madame)

Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei - von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen - in allen juristischen Belangen. Ihre Thriller «Cupido», «Morpheus», «Vater unser», «Mädchenfänger», «Argus», «Samariter» und «Insomnia» waren allesamt Bestseller.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Albtraum jeder Frau: Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht darum. Du gehst schlafen. Und auf diesen Moment hat der Mann, der unter deinem Fenster lauert, nur gewartet. «Vergessen Sie Hannibal Lecter.» (Maxi) «Knallhart gut. Ein gnadenloser Thriller.» (Stern) «Spannend bis zur letzten Seite.» (Bild) «Erst ab dem zweiten Stock zu empfehlen.» (Saarbrücker Zeitung) «Dieses Buch ist ein Schocker!» (Bild am Sonntag) «Ein Klasse-Thriller.» (Madame)

Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei - von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen - in allen juristischen Belangen. Ihre Thriller «Cupido», «Morpheus», «Vater unser», «Mädchenfänger», «Argus», «Samariter» und «Insomnia» waren allesamt Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644220416
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum28.11.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2757 Kbytes
Artikel-Nr.1540831
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3.

Der Times Square und die 42. Street leuchteten grell im Neonlicht, und selbst an einem gewöhnlichen Mittwochabend herrschte hier nach Mitternacht noch geschäftiges Treiben. Chloe kaute nervös an ihrem Daumennagel und sah aus dem Fenster, während sich der BMW in Richtung 34. Street und Midtown-Tunnel durch die Straßen von Manhattan schlängelte.

Eigentlich hätte sie heute Abend gar nicht ausgehen dürfen. Die lästige kleine Stimme in ihrem Kopf hatte es ihr den ganzen Tag vorgebetet, aber sie hatte nicht auf sie gehört. Obwohl es nur noch vier Wochen bis zum New York State Bar Exam waren, hatte sie für dieses Rendezvous die AG geschwänzt.

Wenn es sich wenigstens gelohnt hätte! Aber der Abend war alles andere als romantisch geworden - mit dem Erfolg, dass Chloe jetzt nicht nur unglücklich, sondern auch noch panisch war, denn sie litt unter fürchterlicher Prüfungsangst. Michael schwafelte endlos über seinen Tag in der Business-Hölle, und weder ihr Kummer noch ihre Panik schienen ihm aufzufallen, geschweige denn ihr Desinteresse. Oder falls doch, kümmerte es ihn vielleicht nicht.

Michael Decker war Chloes Freund. Möglicherweise ihr zukünftiger Exfreund. Als vielversprechender Anwalt bemühte er sich um die Partnerschaft bei der renommierten Wall-Street-Kanzlei White, Hughey & Lombard. Chloe hatte Michael im Sommer vor zwei Jahren kennen gelernt, als sie als Praktikantin für ihn arbeitete. Sie hatte schnell begriffen, dass Michael ein Nein nicht als Antwort gelten ließ, wenn er ein Ja hören wollte. Am ersten Tag hatte er sie noch angeschrien, sie solle sich die Präzedenzfälle besser durchlesen; am zweiten hatte er sie dann leidenschaftlich im Kopierraum geküsst. Er sah gut aus, war intelligent und hatte so eine romantische Aura, die Chloe unerklärlich, aber auch unwiderstehlich fand. Also hatte sie sich ein neues Praktikum gesucht, sie hatten eine Beziehung angefangen, und heute Abend jährte sich ihr erstes Date zum zweiten Mal.

Seit zwei Wochen hatte Chloe Michael gebeten, ja geradezu angefleht, ob sie die Feier dieses Jahrestags verschieben und nach ihrem Examen begehen könnten. Trotzdem hatte er am Nachmittag angerufen und sie mit Theaterkarten für die heutige Vorstellung von Das Phantom der Oper überrascht. Michael kannte die Schwächen seiner Mitmenschen, und wenn nicht, dann fand er sie heraus. Als Chloe nein gesagt hatte, nutzte er einfach ihren tief im Unterbewusstsein verwurzelten irisch-katholischen Schuldkomplex aus. Wir sehen uns kaum noch, Chloe. Du lernst viel zu viel. Wir brauchen das, dass wir ab und zu Zeit miteinander verbringen. Es ist wichtig, Baby. Du bist mir wichtig. Und so weiter und so fort. Dann hatte er noch erwähnt, dass er die Theaterkarten einem von ihm abhängigen Klienten praktisch gestohlen hatte. Schließlich war sie weich geworden und hatte eingewilligt, sich mit ihm zu treffen. Sie hatte die AG abgesagt, hatte sich nach dem Repetitorium hektisch umgezogen und den Pendlerzug in die Innenstadt genommen. Es war ihr sogar fast gelungen, die mahnende kleine Stimme ihres Gewissens zu ignorieren, die immer lauter geworden war.

Und nach alledem war sie nicht einmal sonderlich überrascht gewesen, als ein freundlicher alter Platzanweiser ihr zehn Minuten nach dem letzten Klingeln die Nachricht überbracht hatte, dass Michael in einem dringenden Meeting festsaß und sich verspäten würde. Gleich in diesem Moment hätte sie gehen sollen, aber ... sie tat es nicht. Jetzt starrte sie aus dem Fenster, als der BMW durch den Tunnel unter dem East River glitt und draußen verschwommen gelb die Lichter vorüberflogen.

Zum letzten Akt war Michael mit einer Rose in der Hand erschienen und hatte die altbekannten Entschuldigungen heruntergeleiert, ehe Chloe ihm eine knallen konnte. Eine Milliarde Erklärungen später hatte er es dann irgendwie geschafft, sie zu überreden, doch noch Essen zu gehen. Während sie auf dem Weg quer durch die Stadt zu Carmine´s waren, hatte Chloe sich gefragt, wann genau ihr eigentlich das Rückgrat abhanden gekommen war. Wie sie ihre irisch-katholische Erziehung hasste. Das hier grenzte ja schon an Selbstverachtung!

Wenn der Abend da geendet hätte, wäre alles noch im grünen Bereich gewesen. Doch über einem Kalbsschnitzel mit Marsalasauce und einer Flasche Cristal hatte Michael dann den Vogel abgeschossen. Chloe hatte gerade angefangen, sich ein wenig zu entspannen und den Sekt und die Atmosphäre zu genießen, da hatte Michael ein Schächtelchen hervorgezogen, dem sie auf einen Blick angesehen hatte, dass es zu groß war.

«Alles Gute zum Jahrestag.» Er hatte sanft gelächelt, dieses perfekte Lächeln, seine sinnlichen braunen Augen hatten im Kerzenschein geflackert. Ein Geigentrio hatte angefangen, sie einzukreisen - wie Haie auf der Jagd. «Ich liebe dich, Baby.»

Aber du willst mich offensichtlich nicht heiraten, hatte sie gedacht, als sie das in Silberfolie eingewickelte Kästchen mit der übergroßen weißen Schleife gemustert und sich gescheut hatte, es zu öffnen. Sich gescheut hatte, entdecken zu müssen, was nicht darin war.

«Mach schon, pack es aus.» Er hatte Sekt nachgeschenkt, und sein Lächeln war noch selbstgefälliger geworden. Er hatte wohl gedacht, ein bisschen Alkohol und irgendein Klunker könnten wieder geradebiegen, was er durch seine Verspätung verbockt hatte. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr er sich da schon verirrt hatte - er bräuchte einen Kompass, um zurückzufinden. Oder täuschte sie sich doch? Wollte er sie mit der großen Schachtel nur aufziehen?

Aber nein. In der Schachtel hatte eine zarte Goldkette gelegen, mit einem Anhänger aus zwei ineinander verschlungenen Herzen, die durch einen strahlenden Diamanten verbunden waren. Das Schmuckstück war schön, aber es war nicht rund, und es passte auch nicht auf ihren Finger; und vor lauter Wut auf sich selbst und ihre Erwartungen waren Chloe heiße Tränen in die Augen geschossen. Noch bevor sie ein Wort herausgebracht hatte, war er aufgestanden, um sie herumgegangen, hatte ihr blondes Haar hochgehoben und ihr die Kette umgelegt. Dann hatte er sie auf den Hals geküsst. Anscheinend hielt er ihre Tränen für Freudentränen. Oder sie waren ihm gar nicht aufgefallen. Er hatte ihr ins Ohr geflüstert: «Du siehst hinreißend damit aus.»

Michael hatte sich wieder hingesetzt und Tiramisu bestellt, das fünf Minuten später gekommen war, mit einer brennenden Kerze und drei singenden Italienern. Nach kurzer Zeit hatten auch die Geiger von der Party Wind bekommen, sich dazugesellt, und dann hatten alle aus vollem Hals «Tanti Auguri» geschmettert. Aber Chloe hatte nur gedacht: Wäre ich bloß zu Hause geblieben.

Jetzt waren sie auf dem Long Island Expressway in Richtung Queens, und noch immer schien Michael ihr Schweigen nicht zu registrieren. Draußen fing es zu nieseln an, und am Himmel zuckten Blitze. Im Rückspiegel sah Chloe, wie nach Lefrak City und Rego Park die Skyline von Manhattan immer kleiner wurde, bis sie fast ganz aus dem Blickfeld verschwand. Nach zwei Jahren musste Michael doch wissen, was sie wollte - auf jeden Fall keine Halskette. Zum Teufel mit ihm. Sie hatte genug Stress mit dem Anwaltsexamen; diese emotionale Krise kam ihr ungefähr so gelegen wie ein Loch im Kopf.

Kurz vor ihrer Ausfahrt auf dem Clearview Expressway hatte Chloe fürs Erste beschlossen, das Thema ihrer gemeinsamen Zukunft - oder der nicht vorhandenen gemeinsamen Zukunft - zu verschieben. Nach dem Examen! Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war herzzerreißender Liebeskummer. Immer schön ein Stressfaktor nach dem anderen. Aber hoffentlich vermittelte ihr eisiges Schweigen dem Herrn schon einmal einen Vorgeschmack.

«Es sind nicht nur die Anhörungen», fuhr Michael offensichtlich ahnungslos fort. «Wenn ich jedes Mal zum Richter rennen muss, weil ich den Geburtstag oder die Sozialversicherungsnummer brauche, dann geht dieser Fall in dem Berg von Genehmigungen unter, die ich einholen muss.»

Er bog auf den Northern Boulevard. An einer Ampel musste er anhalten. Sie schienen zu dieser späten Stunde die Letzten auf der Straße zu sein. Endlich unterbrach Michael sich. Er sah Chloe vorsichtig an. «Was hast du denn? Seit wir von Carmine´s weg sind, hast du aber nicht mehr viel gesagt. Du bist doch nicht immer noch sauer wegen vorhin, oder? Ich habe dir doch erklärt, dass es mir Leid tut.» Mit beiden Händen packte er das Lederlenkrad, als wollte er sich für den Streit, der in der Luft hing, rüsten. Seine Stimme klang kühl und abwehrend. «Du weißt doch, wie es in der Kanzlei zugeht. Ich kann nicht einfach gehen, so ist das eben. Der Deal hing davon ab, dass ich dabei war.»

Die Stille in dem kleinen Wagen war ohrenbetäubend. Aber ehe sie antworten konnte, hatte er den Tonfall und das Thema gewechselt. Jetzt berührte er den Herzanhänger auf ihrem Dekolleté. «Ich habe ihn extra für dich anfertigen lassen. Gefällt er dir?» Es war ein sinnliches, lockendes Flüstern.

Nein, nein, nein. Da würde sie nicht mitmachen. Heute Nacht nicht. Euer Ehren, ich verweigere die Aussage, weil ich mich damit selbst belasten würde.

«Ich bin mit den Gedanken woanders, das ist alles.» Dann fasste sie sich an den Hals und sagte ausdruckslos: «Es ist sehr hübsch.» Verdammt, sie würde ihm nicht den Gefallen tun, beleidigt und am Boden zerstört zu wirken, weil sie nicht den Verlobungsring bekommen hatte, den sie erwartet...
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Autor

Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei - von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen - in allen juristischen Belangen. Ihre Thriller «Cupido», «Morpheus», «Vater unser», «Mädchenfänger», «Argus», «Samariter» und «Insomnia» waren allesamt Bestseller.Sophie Zeitz lebt als Literaturübersetzerin in Berlin. Sie übersetzt unter anderem Werke von Joseph Conrad, John Green, Marina Lewycka und Lena Dunham und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.
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Zeitz, Sophie
Übersetzung