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E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.01.2015
Das Philadelphia-Experiment war der vielleicht spektakulärste Test einer neuen Tarntechnologie der USA während des Zweiten Weltkriegs. Dieses Experiment misslang! Zwar gelang es den Wissenschaftlern, einen kompletten Kreuzer verschwinden zu lassen, doch er tauchte nie wieder auf. Nun wird die damals eingesetzte Technologie reaktiviert - mit verheerenden Folgen. Nur Juan Cabrillo kann jetzt noch eine Katastrophe von den Vereinigten Staaten abwenden. Doch wie bekämpft man einen Gegner, den man nicht sieht?
Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Juan Cabrillo nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Philadelphia-Experiment war der vielleicht spektakulärste Test einer neuen Tarntechnologie der USA während des Zweiten Weltkriegs. Dieses Experiment misslang! Zwar gelang es den Wissenschaftlern, einen kompletten Kreuzer verschwinden zu lassen, doch er tauchte nie wieder auf. Nun wird die damals eingesetzte Technologie reaktiviert - mit verheerenden Folgen. Nur Juan Cabrillo kann jetzt noch eine Katastrophe von den Vereinigten Staaten abwenden. Doch wie bekämpft man einen Gegner, den man nicht sieht?
Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Juan Cabrillo nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641152000
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum29.01.2015
Reihen-Nr.9
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3311 Kbytes
Artikel-Nr.1541557
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PROLOG

VOR DER KÜSTE VON DELAWARE

1. AUGUST 1902

Als das erste Klopfen an seiner Tür von der Rückwand der Kabine als Echo zurückgeworfen wurde, war Kapitän Charles Urquhart bereits hellwach. Nach einem ganzen Leben auf See hatte er die Reflexe einer Katze entwickelt. Beim zweiten Klopfen wusste er dank der Vibrationen, die durch seine Matratze übertragen wurden, dass die Maschinen des Schiffes gestoppt worden waren. Aber das Zischen des Wassers, das am stählernen Rumpf entlangströmte, sagte ihm, dass die Mohican noch nicht langsamer geworden war. Spülwassertrübes Licht sickerte an den Rändern des Vorhangs vor dem einzigen Bullauge des Raums herein. Da das Schiff auf nördlichem Kurs fuhr und seine Kabine auf der Steuerbordseite lag, schätzte Urquhart die Uhrzeit auf neun Uhr abends.

Nach erschöpfenden zwanzig Stunden auf der Brücke, in denen sich der Frachter durch die Nachhut eines für die frühe Hurrikan-Saison ziemlich heftigen Sturms kämpfen musste, hatte er nur eine halbe Stunde geschlafen.

»Ich komme«, rief er und schwang die Beine aus der Koje. Das Deck war nur mit einem dünnen Teppich belegt, so dass er die Kälte der Stahlplatten darunter spüren konnte.

Die Kabinentür schwang knarrend auf, eine Gaslaterne warf einen hellen Lichtkeil auf die Schwelle. Das Schiff besaß zwar einen Stromgenerator, aber die wenigen Lampen, die dieser speiste, waren für die Kommandobrücke reserviert. »Tut mir leid, dass ich Sie störe, Sir«, sagte der Dritte Offizier, ein Waliser namens Jones.

»Was ist los?«, fragte Urquhart, während sich die letzten Schlafreste verflüchtigten. Niemand durfte den Kapitän wecken, es sei denn, ein Notfall war eingetreten. Darum wusste er, dass er auf alles vorbereitet sein musste.

Der Mann zögerte eine Sekunde lang, dann sagte er: »Wir sind nicht sicher. Aber wir brauchen Sie auf der Brücke.« Er hielt wieder inne. »Sir.«

Urquhart schleuderte die Bettdecke beiseite. Er zwängte die Füße in ein Paar Gummistiefel und warf sich einen zerschlissenen Bademantel über die Schultern. Eine griechische Fischermütze vervollständigte seine lächerliche Aufmachung. »Los, gehen wir.«

Die Kommandobrücke befand sich ein Deck über seiner Kabine. Ein Rudergänger stand stumm hinter dem großen Speichenrad aus Eiche, den Blick aber nicht auf den Bug gerichtet, wie es eigentlich hätte sein müssen, sondern zur Tür hin, die auf die kurze Brückennock des Schiffes führte. Urquhart folgte dem Blick, und obgleich seiner Miene nichts anzusehen war, gerieten seine Gedanken in hellen Aufruhr.

In etwa zwei Meilen Entfernung lag ein gespenstischer blauer Schimmer über dem Horizont und löschte die sterbenden Strahlen der untergehenden Sonne aus. Es war nicht das helle Blau eines anhaltenden Wetterleuchtens und auch kein Elmsfeuer, wie der Kapitän auf Anhieb vermutet hatte. Eher wirkte es wie ein intensiveres Blau, aber in einer Schattierung, die er noch nie zuvor gesehen hatte.

Dann dehnte sich der Lichtsaum aus. Aber nicht wie ein Nebel, der von der Meeresoberfläche aufsteigt, sondern wie das Schlagen eines gigantischen Herzens. Plötzlich befanden sie sich inmitten dieser Lichterscheinung, und es war, als ob die Farbe Substanz hätte, als wäre sie greifbar. Urquhart glaubte das Leuchten geradezu auf seiner Haut zu spüren. Die Härchen auf seinen Armen stellten sich auf, und der dichte Haarpelz, der seine Brust und seinen Rücken bedeckte, prickelte so seltsam, als rannten Tausende von Insekten auf seinem Körper herum.

»Käpt´n«, rief der Zweite Offizier klagend und deutete auf die große Kompasskugel, die am Schott über den Fenstern der Kommandobrücke befestigt war. Der Kompass rotierte in seiner mit Öl gefüllten Kapsel wie ein Spielkreisel.

Wie jeder gute Seemann lebte Charles Urquhart nach einer festen Routine, und wenn diese Routine gestört wurde, musste es im Logbuch des Schiffes vermerkt werden. Sein nächster Blick galt daher dem Chronographen an der hinteren Wand über dem Kartentisch, damit er die Uhrzeit dieses seltsamen Phänomens eintragen konnte. Zu seinem Entsetzen deuteten beide Zeiger nach unten.

Jedoch nicht so, als sei es halb sieben, wobei sich der kleine Zeiger auf halbem Weg zur römischen Zahl Sieben hätte befinden müssen, sondern senkrecht abwärts.

Er ging zu der Uhr, um sie zu überprüfen, und löste aus Ungeschick den Schlüssel, mit dem sie regelmäßig aufgezogen wurde, aus der runden Öffnung, in der er ständig steckte. Als stünde er unter dem Einfluss einer größeren Kraft als der Erdanziehung, fiel der Schlüssel herab - allerdings so, als werde er mit großer Wucht zu Boden geschleudert. Dort angekommen, sprang er auch nicht wieder hoch, sondern schien auf dem stählernen Deck kleben zu bleiben. Urquhart bückte sich, um ihn aufzuheben, schaffte es jedoch nicht einmal, einen Fingernagel zwischen Schlüssel und Deck zu zwängen.

Er blickte wieder nach Westen, doch das kobaltblaue Licht reduzierte die Sichtweite auf wenige Dutzend Meter. Er bemerkte, dass die See um das Schiff herum absolut still war. Sie erschien solide, als wäre sie zu einer Eisfläche gefroren, nur blieb sie schwarz wie Anthrazit.

Ein paar Matrosen unten auf dem Hauptdeck entdeckten Urquharts Silhouette in der Türöffnung der Brückennock. Einer formte die Hände vor dem Mund zu einem Schalltrichter und rief: »Was ist das, Käpt´n?«

Die Stimme drang zu ihm, als befände sich der Mann auf dem Grund eines tiefen Brunnenschachts.

Andere Männer erschienen, und Urquhart konnte ihre Unruhe spüren. Er wusste, dass Seeleute notorisch abergläubisch waren. Jeder von ihnen hatte irgendeine Art von Talisman bei sich, einen kleinen Traumfänger, eine Hasenpfote oder irgendwelche Glücksmurmeln. Einmal hatte er mit jemandem auf einem Schiff gedient, der stets ein winziges Glas voll Alkohol mit den Überresten seines abgetrennten kleinen Fingers in der Tasche mit sich trug. Er behauptete, dass er den Finger verloren hatte, sei ein Beweis dafür, dass er Glück brächte. Urquhart hatte ihn nie nach dem Grund gefragt.

Um sie von der seltsamen Erscheinung abzulenken, deutete er auf einige Ketten, die auf der vorderen Ladeluke der Mohican unordentlich herumlagen.

»Sammelt gefälligst die Ketten ein«, sagte Urquhart und zwang sich zu seiner strengsten Kommandostimme, »sonst ist hier gleich der Teufel los.«

Wie der Kapitän des altersschwachen Frachters vermutet hatte, machten sich die vier Männer sofort ans Werk, als wären sie schon froh, überhaupt eine Arbeit ausführen zu können und beschäftigt zu sein. Aber ebenso wie er soeben den Uhrschlüssel nicht hatte aufheben können, konnten auch die kräftigen Matrosen kein einziges Kettenglied bewegen. Hätte jemand die rostige Masse Stahl auf die Luke geschweißt, die Verbindung zwischen Kette und Schiff wäre gewiss nicht enger gewesen.

Urquhart kam gerade der Gedanke, dass sich sein Schiff in einen riesigen Magneten verwandelt hatte, als er den Schrei hörte. Es war ein schmerzerfülltes Heulen, das schriller und schriller wurde und nicht enden wollte.

Der Laut durchzuckte ihn wie ein elektrischer Schlag, denn er erkannte die Stimme trotz der Todesqual, von der sie verzerrt wurde, und er wusste sofort, was mit dem Mann geschah.

Der Chefingenieur, ein Schotte, hatte seine Kabine im selben Korridor wie Urquhart. Nur Sekunden nachdem er den Schrei gehört hatte, stürmte der Kapitän bereits durch McTaggerts Tür.

Im Licht der Messingsturmlaterne, die Urquhart seinem Zweiten Offizier aus der Hand gerissen hatte, sah er den halbnackten Schotten auf seiner Koje sitzen, einen Ausdruck namenlosen Grauens im Gesicht. Er schlug sich auf die Brust oder, genauer, auf die große Narbe, die in der Mitte seines linken Brustmuskels verlief. Diese Narbe war ein Andenken an eine Dampfkesselexplosion zwanzig Jahre zuvor. Dahinter befand sich, wie McTaggert gerne prahlte, ein Eisensplitter, den der Schiffskoch, der ihn seinerzeit zusammengeflickt hatte, nicht entfernen konnte.

»Umdrehen, Conner!«, rief Urquhart, obwohl er wusste, dass es zu spät war.

Ein weiterer Schrei drang aus dem weit aufgerissenen Mund des Ingenieurs. Der Laut war so schrill und qualvoll, dass Urquhart sich unwillkürlich krümmte, als würden ihm körperliche Schmerzen zugefügt. Dann platzten Blutbläschen auf Conner McTaggerts Lippen zu einem roten Sprühregen. Die Blicke der Männer trafen sich, und eine stumme Botschaft wanderte zwischen ihnen hin und her. Es war ein Abschiedsgruß.

Der Sprühregen verstärkte sich zu einem Schaumteppich arteriellen Bluts, als der Stahlsplitter in seiner Brust, mit unwiderstehlicher Kraft von den enormen Magnetkräften deckwärts gezogen, durch sein Herz und seine Lunge schnitt. Die Schmerzen, die sein Gesicht zu einer hässlichen Grimasse verzerrten, versiegten schlagartig, und die breite rote Spur, die von seinem Kinn bis auf seine Brust reichte, war das einzige Zeugnis für die letzten grässlichen Sekunden des Mannes.

Einen Augenblick später ertönte ein matschiges, saugendes Geräusch, und der Stahlsplitter prallte klirrend aufs Deck, nachdem er seinen Weg durch McTaggerts Körper genommen hatte.

Urquhart schloss die Kabinentür, ehe ein Angehöriger der Mannschaft den Toten zu Gesicht bekam. Mit aschfahlem Gesicht und zitternden Händen kehrte er auf die Kommandobrücke zurück. Der gespenstische Schimmer lag noch immer auf dem Schiff, während die Männer an Deck ihre Versuche, die Kette wegzuräumen, aufgegeben hatten und dorthin starrten, wo das Leuchten zuerst erschienen war.

Das Meer war weiterhin spiegelglatt, kein Lufthauch...

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Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.