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Eiskalte Brandung

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
576 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.01.2015
Eben noch schien mit dem geheimen medizinischen Unterwasserlabor alles in Ordnung zu sein. Im nächsten Moment ist es einfach verschwunden! Kurt Austin von der NUMA setzt sofort alles daran, es wieder aufzuspüren. Denn dort wurde der einzige Impfstoff entwickelt, der eine Pandemie in China noch verhindern könnte, die Millionen den Tod bringen wird. Dabei kommt er einem chinesischen Verbrecherkartell auf die Spur, das weit mehr anstrebt als nur Geld - und nur Austin steht noch zwischen ihm und seinem Ziel ...

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
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Produkt

KlappentextEben noch schien mit dem geheimen medizinischen Unterwasserlabor alles in Ordnung zu sein. Im nächsten Moment ist es einfach verschwunden! Kurt Austin von der NUMA setzt sofort alles daran, es wieder aufzuspüren. Denn dort wurde der einzige Impfstoff entwickelt, der eine Pandemie in China noch verhindern könnte, die Millionen den Tod bringen wird. Dabei kommt er einem chinesischen Verbrecherkartell auf die Spur, das weit mehr anstrebt als nur Geld - und nur Austin steht noch zwischen ihm und seinem Ziel ...

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641151874
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum29.01.2015
Reihen-Nr.8
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2100 Kbytes
Artikel-Nr.1543279
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Pazifischer Ozean, 1848

In all den Jahren, die er die Ozeane der Welt befuhr, hatte Kapitän Horatio Dobbs das Meer noch nie so öde und leer erlebt. Der Kapitän ging auf dem Achterdeck des New Bedforder Walfangschiffes Princess auf und ab. Seine grauen Augen blickten wie die Doppelstrahlen eines Leuchtturms in alle vier Himmelsrichtungen. Der Pazifik war eine scheibenförmige blaue Wüste. Keine Blasfahnen befiederten den Horizont. Keine grinsenden Delfine tanzten vor dem Schiffsbug. Kein fliegender Fisch stieg zappelnd über den Wellenkämmen hoch. Es war, als sei jedes Leben im Meer ausgestorben.

Dobbs war in der New Bedforder Walfängergilde eine herausragende Erscheinung. In den Hafenbars, in denen sich gewöhnlich scharfäugige Harpuniere trafen, oder in den Salons der reichen Schiffseigner der Quäkergemeinde auf dem Johnny Cake Hill erzählte man sich, Dobbs könne einen Pottwal auf fünfzig Meilen wittern. Doch seit einiger Zeit drang nur noch der üble Gestank einer schwelenden Meuterei in die Nase des Kapitäns.

Mittlerweile hatte Dobbs eine regelrechte Furcht davor entwickelt, jeden verlorenen Tag im Logbuch des Schiffes zu vermerken. Der Eintrag, den er am Vorabend in sein Logbuch geschrieben hatte, fasste die Probleme, mit denen er sich auseinandersetzen musste, treffend zusammen.

Er hatte notiert:

27. März 1848. Frische Brise, SW. Nicht ein einziger Wal in Sicht. Das Pech liegt wie ein stinkender Nebel auf dieser Reise. Im gesamten Pazifik kein Tran für die arme Princess. Im Vorschiff braut sich schon was zusammen.

Vom erhöhten Achterdeck aus hatte Dobbs einen ungehinderten Blick auf die gesamte Länge des Schiffes, und er hätte blind sein müssen, um die verstohlenen Blicke und das Lauern in den Augen der Männer seiner Mannschaft nicht zu bemerken. Die Offiziere hatten voller Besorgnis gemeldet, dass das übliche Murren unter der Mannschaft im Vorschiff häufiger und vor allem heftiger geworden sei. Der Kapitän hatte seine Maate angewiesen, ihre Pistolen stets schussbereit zu halten und das Deck niemals unbewacht zu lassen. Noch hatte sich keine Hand zur Meuterei erhoben, aber im dunklen und stickigen Vorschiff, wo sich die Quartiere befanden und der Schiffsrumpf sich zum Bug verengte, hörte man Männer davon flüstern, dass sich das Glück des Schiffes gewiss wenden würde, wenn dem Kapitän ein Unfall zustieße.

Dobbs maß sechs Fuß und hatte ein Profil wie eine Felsenklippe. Er vertraute darauf, eine Meuterei wohl niederschlagen zu können. Doch das war die geringste seiner Sorgen. Ein Kapitän, der ohne eine profitable Ölladung in den Hafen zurückkehrte, beging die unverzeihliche Sünde, die Schiffseigner um ihre Investition zu bringen. Keine Mannschaft, die auch nur ein Körnchen Salz wert war, würde dann jemals wieder mit ihm fahren. Eine einzige Fahrt konnte über den Ruf, die Karriere und das persönliche Schicksal entscheiden.

Je länger ein Schiff auf See unterwegs war, desto größer war auch die Gefahr eines Misserfolgs. Der Proviant wurde knapp. Skorbut und Krankheiten drohten. Der Zustand des Schiffes verschlechterte sich, die Mannschaft verlor ihren Elan. Einen Hafen anzulaufen, um Reparaturen auszuführen und Nachschub aufzunehmen, barg ein Risiko: Männer konnten das Schiff verlassen, um auf einem anderen - erfolgreicheren - Walfänger anzuheuern.

Mit dem Walfangunternehmen war es bergab gegangen, seit das funkelnagelneue Schiff an einem sonnig frischen Herbsttag unter lautem Abschiedsjubel von dem Kai abgelegt hatte, auf dem es vor Menschen nur so gewimmelt hatte. Seitdem verfolgte Dobbs verwirrt, wie das Schiff vom Glück im Stich gelassen wurde. Dabei konnte kein Schiff für seine Jungfernfahrt besser vorbereitet sein. Die Princess hatte einen erfahrenen Kapitän, eine handverlesene Mannschaft und neue, sorgfältig geschmiedete rasiermesserscharfe Harpunen.

Die dreihundert Tonnen verdrängende Princess war auf einer der angesehensten Werften in New Bedford gebaut worden. Knapp über einhundert Fuß lang, wies das Schiff eine Breite von fast dreißig Fuß auf, was genügend Laderaum für dreitausend Fässer schuf, die an die neunzigtausend Gallonen Tran fassten. Es war aus massivem Eichenholz gebaut, das den schwersten Seen standzuhalten vermochte. Vier Walfangboote hingen in hölzernen Davits über der Decksreling. Andere Seefahrer favorisierten die dickbäuchigen Neu-England-Walfänger mit ihren kantigen Heckaufbauten, aber das robuste Schiff konnte jahrelang durch die widrigsten Verhältnisse segeln, die ihre schlankeren Mitbewerber schon bald an den Nähten leck geschlagen hätten.

Als die Princess das Dock verließ, füllte eine mächtige Brise die großen Rahsegel an den drei Masten. Der Steuermann wählte einen Kurs nach Osten über den Acushnet River und von dort in den Atlantischen Ozean hinein. Angetrieben von stetigen Winden hatte die Princess den Ozean dann schnell überquert und die Azoren erreicht. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Fayal, um Früchte zu laden, die vor Skorbut schützen sollten, hatte das Schiff Kurs auf die Südspitze Afrikas genommen und das Kap der Guten Hoffnung ohne Unfälle umrundet.

Doch in den darauf folgenden Wochen war die Princess in einem Zickzackkurs über den Pazifik gekreuzt und hatte nicht einen einzigen Wal gesichtet. Dobbs wusste, dass für die Suche und das erfolgreiche Aufspüren von Walen eher solide Kenntnisse der Wetterverhältnisse und des Wanderverhaltens der Tiere als reines Glück notwendig waren. Doch während sein Blick den fernen Horizont ringsum verzweifelt absuchte, begann er sich allmählich zu fragen, ob sein Schiff wohl doch vielleicht verflucht war. Er drängte diesen gefährlichen Gedanken jedoch wieder aus seinem Bewusstsein, schlenderte zum Schiffskoch hinüber, der gerade seinen Herd säuberte, und sagte: »Spiel uns was auf deiner Fiedel.«

In der Hoffnung, die allgemeine Moral ein wenig zu heben, hatte der Kapitän den Koch angewiesen, jeden Tag bei Sonnenuntergang zur Fiedel zu greifen. Aber diese fröhliche Musik schien die düstere Stimmung an Bord nur zu unterstreichen.

»Ich warte damit immer bis zum Sonnenuntergang«, sagte der Koch mürrisch.

»Nicht heute, Koch. Sieh zu, ob du uns einen Wal herbeifiedeln kannst.«

Der Koch legte seinen Putzlappen beiseite und wickelte widerstrebend das Tuch auseinander, das seine wettergegerbte Violine schützte. Er klemmte sich die Fiedel unters Kinn, ergriff den ausgefransten Bogen und sägte drauflos, ohne das Instrument vorher gestimmt zu haben. An ihren düsteren Blicken erkannte er, dass die Mannschaft glaubte, seine Fiedelei schrecke die Wale eher ab, und jedes Mal, wenn der Koch musizierte, fürchtete er aus gutem Grund, dass ihn gleich jemand über Bord werfen werde. Außerdem waren nur noch zwei Saiten übrig, und sein Repertoire schien ihm äußerst begrenzt, daher spielte er immer wieder die gleichen Melodien, die die Mannschaft ohnehin schon ein Dutzend Mal gehört hatte.

Während der Koch den Bogen tanzen ließ, befahl der Kapitän dem ersten Maat, die Aufsicht über das Achterdeck zu übernehmen. Er stieg den schmalen Gang zu seiner Kabine hinunter, warf den verwitterten schwarzen Zylinder auf seine Schlafpritsche und setzte sich an den Schreibtisch. Zwar studierte er noch einmal die Seekarten, doch hatte er sein Glück bereits in sämtlichen Walgründen versucht und nicht den geringsten Erfolg gehabt. Nun lehnte er sich in seinem Sessel zurück, schloss die Augen und ließ das Kinn auf die Brust sinken.

Er war erst für einige wenige Minuten eingedöst, als die wunderbaren Worte, die er seit Monaten nicht mehr gehört hatte, den Schleier seines Schlafs durchdrangen.

»Wal bläst!«, rief eine Stimme. »Da bläst er!«

Die Augen des Kapitäns sprangen auf, dann kam er wie ein Geschoss aus seinem Sessel hoch, schnappte sich seinen Hut und turnte die Leiter zum Deck hinauf. Er blickte gegen die grelle Sonne zur mittleren Mastspitze, die sich etwa einhundert Fuß hoch über dem Deck befand. Drei Mastspitzen wurden im Zwei-Stunden-Rhythmus besetzt, wobei die Ausgucker in eisernen Ringen auf kleinen Plattformen standen.

»Wie weit entfernt?«, rief der Kapitän dem Ausguck auf dem Hauptmast zu.

»Viertel Steuerbord, Sir.« Der Ausguck deutete vom Bug weg. »Dort. Er taucht gerade auf.«

Ein mächtiger hammerförmiger Schädel durchbrach die Meeresoberfläche in einer Viertelmeile Entfernung und schlug in einer aufwallenden Gischtwolke wieder auf. Ein Pottwal. Dobbs bellte dem Steuermann einen Befehl zu, Kurs auf den atmenden Wal zu nehmen. Mit der Behändigkeit von Affen verteilten sich Matrosen im Tauwerk und entfalteten jeden Quadratzoll Segeltuch.

Während das Schiff langsam herumkam, machte sich mit einem lauten Ruf auch ein zweiter Ausguck in seinem Krähennest bemerkbar.

»Ein zweiter, Kapitän!« Die Stimme des Ausgucks war heiser vor Erregung. »Bei Gott, noch einer!«

Dobbs blickte durch sein Fernglas auf eine glänzende graue Rückenwölbung, die gerade aus dem Meer auftauchte. Der Blas war kurz und buschig und bildete einen Winkel von fünfundvierzig Grad zur Wasseroberfläche. Der Kapitän schwenkte das Fernglas erst nach links und dann nach rechts. Noch mehr Wasserfontänen. Eine ganze Walherde. Er stieß einen lauten Freudenschrei aus. Was er da vor sich sah, war ein ziemlich großes Vermögen an Waltran.

Der Koch hatte beim ersten Sichten aufgehört zu spielen. Nun stand er wie benommen auf dem Deck,...

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Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.