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Nimm die Männer, wie sie sind - es gibt keine anderen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
254 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am15.04.20151. Auflage
Sie sind selbstbewusst, attraktiv, haben einen interessanten Beruf und einen großen Bekanntenkreis. Nur mit der Liebe klappt es nicht. Sie suchen zu Ihrem (fast) perfekten Leben den passenden Mann und stellen fest: Perfekte Männer gibt es nicht. Oder doch? Die Autorinnen zeigen, wie sich Anspruch und Realität vereinbaren lassen und Frauen das ersehnte Glück zu zweit finden können. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Regine Schneider, freischaffende Journalistin und Sachbuchautorin, wurde 1952 in Bochum geboren.
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Produkt

KlappentextSie sind selbstbewusst, attraktiv, haben einen interessanten Beruf und einen großen Bekanntenkreis. Nur mit der Liebe klappt es nicht. Sie suchen zu Ihrem (fast) perfekten Leben den passenden Mann und stellen fest: Perfekte Männer gibt es nicht. Oder doch? Die Autorinnen zeigen, wie sich Anspruch und Realität vereinbaren lassen und Frauen das ersehnte Glück zu zweit finden können. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Regine Schneider, freischaffende Journalistin und Sachbuchautorin, wurde 1952 in Bochum geboren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105601624
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum15.04.2015
Auflage1. Auflage
Seiten254 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1017 Kbytes
Artikel-Nr.1692870
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vorwort

Partnersuche in der Lebensmitte - etwas Frustrierenderes gibt es kaum. Heerscharen von Frauen, die haufenweise Versuche gestartet haben über Annoncen, Institute, Singlepartys, können ein Lied davon singen. Ist Männersuche im Alter von Vierzig ein sinnloses Unterfangen? Man könnte es glauben, lauscht man Gesprächsrunden von Frauen. Das Fazit: »Männer? Vergiß es! Männer kommen vom Mars.«

Und doch treffen wir immer mal wieder eine, die beglückt erzählt, es habe endlich gefunkt. Sie habe die Liebe ihres Lebens gefunden.

Und wir stellen verwundert und ein bißchen neidisch fest, da haben sich zwei entdeckt, die tatsächlich erstaunlich gut zusammenpassen. Fragen uns, warum passiert das nur den anderen? Wir, die wir tapfer auf Anzeigen antworten, uns verkuppeln lassen oder selbst die Initiative ergreifen, ziehen immer wieder die Nieten.

Die Zeitungen sind voll von Anzeigen in denen »starke« Frauen in der Mitte des Lebens, also zwischen 35 und 55, die alles erreicht haben, und »nur noch« händeringend den »warmherzigen, emotional offenen, gleichzeitig aber starken, erfolgsbewußten Mann« fürs Leben suchen. Allein in der »Zeit« werden drei Viertel aller Heiratsanzeigen von »beruflich selbständigen Frauen« aufgegeben, die »attraktiv, beweglich, erfolgreich, selbstbewußt« sind und denen scheinbar nichts in ihrem Leben fehlt außer einem »Prinzen.« Sehr häufig werden dabei Männer mit Eigenschaften gesucht, die es in der geforderten Kombination im wirklichen Leben gar nicht gibt oder die sich sogar gegenseitig ausschließen.

Einerseits haben Frauen, die heute zwischen 35 und 55 sind, soviel erreicht wie keine Frauengeneration vor ihnen. Frauenbewegung und gesellschaftliche Entwicklung haben dafür gesorgt, daß Frauen in der Lebensmitte präsent sind wie nie. Sie sind Politikerinnen, Managerinnen, Ärztinnen, Staatsanwältinnen. Sie leiten Konzerne oder bauen Firmen auf. Sie stehen im Leben ihren Mann und ziehen nicht selten nebenher noch Kinder groß. Dabei sehen sie biologisch zehn Jahre jünger aus als früher.

In der Lebensmitte stellen heute viele Frauen ihr Leben noch einmal auf ganz neue Füße. Sie steigen ein und steigen aus. Sie stellen fest, daß sie eigentlich keinen Mann brauchen, um ihr Leben zu meistern. »Ein Mann muß eine Frau glücklich machen, sonst braucht sie keinen«, ist der Wahlspruch vieler sich selbst verwirklichender Frauen.

Andererseits - und das ist paradox - wird verzweifelt wie nie der Partner fürs Leben gesucht. Und zwar auf eine unrealistische und von überholten Ansprüchen geleitete Weise, die in seltsamem Widerspruch zum neuen Selbstbewußtsein dieser Frauengeneration steht.

Denn die tief verwurzelte natürliche Sehnsucht nach Zweisamkeit bleibt. Einsamkeit ist bei aller Selbstverwirklichung eines der größten Probleme unserer Zeit. Und so machen Frauen sich in der zweiten Lebenshälfte mehr denn je auf die Suche nach dem Märchenprinzen. Mit viel höheren Ansprüchen als früher. Schließlich weiß man endlich, was man will. Die Meßlatte wird hochgehängt wie nie. Der Mann muß perfekt sein. Ein Supermann, an dem alles, was frühere Partner vermissen ließen, dran ist. Schließlich sind wir inzwischen unabhängig und selbstbewußt, wissen was wir wollen und akzeptieren nicht jeden. Der eine »Blindgänger«, den wir verlassen haben, hat uns gereicht.

Bei vielen Frauen mittleren Alters ist das Männerbild verrutscht. Es ist unrealistischer denn je. Einerseits hält man den Mann für das hinterherhinkende unterentwickelte Geschlecht. In mehr oder weniger literarischen Ergüssen mit Millionenauflagen nimmt man die Männer aufs Korn, macht sie zu lächerlichen Hanswürsten, läßt kein gutes Haar an ihnen. Andererseits nährt die Sehnsucht nach Glück und Zweisamkeit tief drin die Hoffnung, es gebe da doch den einen einzigen, der ganz anders ist als die anderen. Die große Ausnahme. Und die muß mit Vierzig ganz schnell gefunden werden. Entwickeln doch viele der aufgeklärten, unabhängigen und sich selbst verwirklichenden Frauen die fixe Idee: »Jetzt bin ich 42, bald muß ich wieder einen Mann an mich gebunden haben, sonst ist der Zug für mich endgültig abgefahren.« Insgeheim fürchten sie: »Mit Fünfzig bin ich eine alte Frau mit Runzeln und Falten. Mir verbleibt also nur wenig Zeit, den einzig Wahren zu finden.« Hier kommt zum Tragen, daß wir in einer Gesellschaft leben, die dem Jugendwahn verfallen ist. Davon kann sich selbst die emanzipierteste Frau nicht immer freimachen. Jede leidet darunter, daß die makellose äußere Hülle hinfällig wird. Um so verzweifelter bieten sie sich an. Enttäuschungen lassen sich dabei nicht vermeiden. Es gibt auch die Frauen, die ihren Kinderwunsch bis Ende Dreißig, Anfang Vierzig vor sich her geschoben haben. Nun tickt die biologische Uhr. Der Erzeuger, der bitte auch treusorgender Vater sein soll, wird hektisch gesucht.

Und was ist mit den Männern? Nie sind die Interessengegensetze größer als bei Männern und Frauen in dieser Lebensphase. Während Frauen händeringend nach dem Partner zum sofortigen Wiederverheiraten fahnden, ehe die Chancen vermeintlich vorüber sind, haben Männer, die aus einer gescheiterten Beziehung katapultiert werden, erst mal alles andere im Kopf, als sich gleich wieder fest zu binden. Sie haben erst mal »die Schnauze voll«. Klar, eine junge unkomplizierte und wenig fordernde Freundin ist genehm. Aber eine gestandene Frau, womöglich noch mit Therapieerfahrung, die weiß was sie will, ihr Leben im Griff hat und Forderungen stellt, die hat ihm gerade noch gefehlt. Da geht er laufen. Der Paartherapeut Jürg Willi hat festgestellt: »Männer suchen nach einer - oft schmerzlichen - Trennung erst mal ihre Freiheit. Dabei fallen sie in der Regel noch mal in pubertäres Verhalten zurück, wollen keine Verantwortung und Verbindlichkeit, sondern nur Spaß und Genuß.«[1] Sie wollen Sehnsüchte ausleben, die während der Partnerschaft nicht erfüllt wurden. Solange sie verheiratet waren, Kinder hatten, für ein Einkommen sorgen mußten, das es erlaubte, bei angenehmem Lebensstandard ein Haus abzubezahlen, sind ihre persönlichen Bedürfnisse hoffnungslos zu kurz gekommen. Sie haben sich abgestrampelt, und doch ist die Partnerin gegangen. Nun wollen sie leben. Alles nachholen. Und sind verunsichert, ja abgeschreckt. Viele fühlen sich abgezockt. Verständlich.

Es stehen sich in dieser Lebensphase also Männer und Frauen gegenüber, deren Erwartungen an eine Beziehung nicht unterschiedlicher sein könnten. Trotzdem geht man aufeinander zu. Frauen sehen dann oft ihr Vorurteil bestätigt: »Die Männer kann man abhaken.«

An dieser Stelle die schlechte Nachricht zuerst: Auch wir können die Männer nicht ändern. Aber die gute Nachricht wird von vielen Geschlechtsgenossinnen noch geflissentlich übersehen. Nicht alle Männer sind besetzt oder unbrauchbar. Nach einer angemessenen Zeit des »Freiseins« kehren sie gerne zu den Bequemlichkeiten der Zweierbeziehung zurück und starten einen weiteren Versuch. Auch Männer haben sich geändert, und es gibt inzwischen durchaus akzeptable und nette. Rein statistisch gesehen gibt es auch genug Männer in der Lebensmitte, die eine altersmäßig passende Frau suchen - entgegen der Meinung vieler Frauen im vorgerückten Alter, die glauben, ihre Chance, einen Mann zu finden, sei schon deswegen gering, weil es zuwenig freie Männer gebe. Die Statistik besagt etwas anderes: Es gibt 7,8 Millionen Frauen in Deutschland zwischen 40 und 55 Jahren. Fast eine Million von ihnen sind Singles. 76,5 Prozent (5,96 Millionen) sind berufstätig. Eine knappe Million davon selbständig. Entgegen der landläufigen Meinung können wir diesen eigenständigen und beruflich erfolgreichen Frauen sagen: Die Zahl der beziehungstauglichen Männer ist groß genug. Torschlußpanik ist durchaus nicht angesagt.

Bei Männern ist die Zahl so aufgeschlüsselt: Zwischen dem 45. und 64. Lebensjahr gibt es 762000 Singles. Nimmt man die Männer um die Vierzig hinzu, kann man sagen, statistisch gesehen gibt es für jede Singlefrau einen altersmäßig passenden Mann.

Ende 1997 hat das Statistische Bundesamt die neuesten Scheidungszahlen veröffentlicht: 1995 wurden danach 175600 Ehen geschieden. 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist die Scheidungsquote auf dem bislang höchsten Stand seit 1950. Durchschnittlich sehen die meisten Paare ihre Ehe nach sechs bis sieben Jahren als gescheitert an. 60 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen heiraten innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder.

Es hört sich gemein an, aber haben Sie schon einmal folgendes in Betracht gezogen? Daß gerade Sie noch keinen von denen erwischt haben, die wieder frei sind, liegt eventuell auch an Ihnen. Obwohl Sie eine gutaussehende, persönlich gereifte, beruflich unabhängige Powerfrau sind. An dieser Stelle kommen wir nicht umhin, mit unseren Schwestern einmal ordentlich ins Gericht zu gehen. Die sogenannten Powerfrauen müssen nämlich bisweilen noch mächtig an sich arbeiten, was ihre Beziehungsreife und ihre Beziehungsfähigkeit angeht. Das lange vorherrschende Feindbild Mann sollte langsam überholt sein. Natürlich gibt es unerwachsene, unreife oder neurotisch gestörte Männer. Aber wir Frauen sind auch nicht nur super, toll, unfehlbar und überlegen. Selbst in der Lebensmitte gibt es noch so manche, die ihren Blick besser...
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