Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Schattenblender

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
640 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.11.2015
Sein Leben war eine Lüge, jetzt zahlt er den Preis
Gavin Guile, der Schwarze Prisma, hat seine Macht verloren, und die Sieben Satrapien zerfallen im blutigen Bürgerkrieg. Während die Fürsten um die Vorherrschaft streiten und die Rebellen immer mehr Macht an sich reißen, versucht der junge Kip, Gavins Sohn, das Chaos, das um ihn herum tobt, zu überwinden. Doch sein intriganter Großvater entlässt ihn nicht aus seinen Krallen. Der einzige, der den Frieden wiederherstellen könnte, ist sein Vater Gavin. Doch der ist nach dem Verlust seiner Magie spurlos verschwunden ...

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSein Leben war eine Lüge, jetzt zahlt er den Preis
Gavin Guile, der Schwarze Prisma, hat seine Macht verloren, und die Sieben Satrapien zerfallen im blutigen Bürgerkrieg. Während die Fürsten um die Vorherrschaft streiten und die Rebellen immer mehr Macht an sich reißen, versucht der junge Kip, Gavins Sohn, das Chaos, das um ihn herum tobt, zu überwinden. Doch sein intriganter Großvater entlässt ihn nicht aus seinen Krallen. Der einzige, der den Frieden wiederherstellen könnte, ist sein Vater Gavin. Doch der ist nach dem Verlust seiner Magie spurlos verschwunden ...

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641161415
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum16.11.2015
Reihen-Nr.4
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2625 Kbytes
Artikel-Nr.1704653
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

Kip erwachte aus einem neuen Alptraum, in Schweiß gebadet, die Fäuste so fest geballt, dass er die Hände massieren musste, damit sie nicht verkrampften. Er versuchte, sich an die Einzelheiten des Traumes zu erinnern, doch das war, als würde er versuchen, nach Rauch zu greifen. Er richtete sich auf.

Ein explodierender Kopf, die ihre Segnungen spendende Musketenkugel, ja, das war es gewesen. Schon wieder.

Draußen grollte Donner. Sicher hatte der Sturm, der die Jasperinseln umtoste, die Alpträume ausgelöst. Es hatte nichts zu bedeuten.

Moment, das war aber erst der zweite Traum gewesen. Im ersten Traum war er wieder an Deck des Wanderers gewesen, hatte den Dolch in seinem Vater versenkt und all die Wut des verlassenen Jungen herausgelassen, während die Augen seines Vaters sich weiteten ...

Gavin hatte Kip angesehen. In diesem Blick hatte Kip ein Akzeptieren des Geschehens gesehen, die Selbstaufopferung für seinen Sohn. Kip hatte in diesem Blick die Entscheidung für die Liebe gesehen und das Wissen um die Kosten, ohne sich davon abschrecken zu lassen.

Was Kip damals nicht gesehen hatte, waren prismatische Augen. Das Licht war schlecht gewesen - schließlich war es Nacht -, aber Kips Augen hatten sich ganz an die Dunkelheit angepasst gehabt, und er erinnerte sich richtig. Er war sich sicher.

Kip stand auf, schüttelte die Alpträume ab, die noch an ihm klebten wie verhasste Spinnweben, und ging hinaus. Er war noch nie in den Räumlichkeiten der Luxiaten gewesen, aber er erinnerte sich daran, dass Quentin gesagt hatte, sein Zimmer befinde sich im blauen Turm, auf dem Stockwerk, das »Gerechtigkeit« genannt wurde, dem sechsten. Die Luxiaten gaben den Stockwerken bisweilen die Namen von Sünden (für die lichtabgewandten Seiten der Türme) oder Tugenden (für die hellen Seiten). Eine einst von den Altardienern geprägte Gedächtnisstütze, die schon so alt war, dass sie unter den Luxiaten allgemein üblich geworden war.

Er fand das Stockwerk und betrat dreist das Quartier der Luxiaten. Es war eine kasernenähnliche Unterkunft, wie auch diejenigen der Schwarzgardisten oder der Scholaren, daher war es kein Problem, die richtige Abteilung und in den Reihen Quentins Bett zu finden. Er stupste den schlafenden Luxiaten an.

»Oh, es kann doch nicht schon Zeit für die Morgengebete sein ...« Beim Anblick der über ihm aufragenden Gestalt brach Quentin ab, und um seine Iris trat das Weiß seiner Augen voll hervor.

Manche Menschen schlagen um sich, wenn sie Angst haben. Quentin gehörte zu der Sorte, die einfach erstarrte.

Eine Weile blinzelte er nicht, atmete nicht. Es dauerte länger, als Kip erwartet hätte. Bestimmt erkannte ihn Quentin doch?

»Ich habe eine Frage an dich«, sagte Kip leise, um die anderen Schläfer nicht zu stören.

Das schien den Luxiaten irgendwie aus seiner Erstarrung zu reißen, und er holte tief Luft und stieg aus dem Bett. Sein Körper war dürr und hager, überhaupt keine Muskeln. Kip war so sehr daran gewöhnt, die vom Training gestählten Körper der Schwarzgardisten um sich zu haben, dass ihn der Anblick irgendwie schockierte - obwohl Quentins Körper mit Sicherheit eher ein normaler Körper war als diejenigen der Schwarzgardisten.

Und wieder einmal musste er unwillkürlich denken: Mein Vater hat das mit Absicht so eingerichtet. Er hat mich mit den Besten umgeben, damit ich mich stets mit ihnen würde vergleichen müssen, damit ich mich immer anstrenge, es ihnen gleichzutun. Es war ein wenig zynisch und sehr klug; kurzfristig etwas gemein und langfristig wahrscheinlich das Beste. Verdammt. Gavin Guile war zu Recht eine Legende.

Quentin folgte ihm auf den Flur hinaus. »Das, ähm, trifft sich gut«, sagte er. »Ich habe gerade das Regalsystem begriffen.«

»Was hast du?«

»Für die Bibliothek. Wie die Bücher eingeordnet werden.«

»Ach so, das. Wunderbar. Hör mal, du musst mir erklären, wie ein Prisma gewählt wird. Komm, wir gehen ein Stück zusammen.«

Quentin trottete neben ihm her, und sie unterhielten sich mit gesenkten Stimmen. »Gewählt? Die Prismen werden nicht gewählt. Sie werden entdeckt. Ich meine, sie werden natürlich schon gewählt - von Orholam.«

»Schon klar«, sagte Kip. »Natürlich. Also, wie werden sie entdeckt ?«

»Alle Luxiaten erstatten ihren Vorgesetzten Bericht, geben die Namen in Frage kommender Anwärter aus ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen weiter, diese Vorgesetzten leiten ihre Informationen die nächsten Stufen in der Hierarchie des Magisteriums hinauf, und schließlich treffen sich die Hohen Luxiaten mit dem Spektrum, um über die Sache zu beraten und die zu ihnen geschickten Kandidaten unter die Lupe zu nehmen.«

»Lass mich raten: Wer immer geschickt wird, stammt stets aus einer der führenden Familien.«

Quentin blinzelte, dann verdrehte er die Augen, als er sich zu erinnern versuchte. »Mit einer möglichen und einer definitiven Ausnahme - ja, zumindest während der vergangenen zweihundertzweiundzwanzig oder -dreiundzwanzig Jahre.«

»Und das kommt dir nicht merkwürdig vor?«

»Es ist ganz und gar nicht merkwürdig. Es ist ja nicht so, als wärst du der Erste, dem das auffällt, Kip. Brecher? Warum nennen dich deine Freunde eigentlich ... Vergiss es. Es ist ein Beweis mehr, dass Orholam die politische Ordnung der Sieben Satrapien gesegnet hat. Und die Ausnahmen beweisen, dass Orholam alle Menschen sieht; und wenn jene Edelleute Orholams Missfallen erregen, ist er stets mehr denn willens, sich über die Niederungen unserer menschlichen Politik zu erheben.«

»Praktisch, dass die Rechnung für euch in jedem Fall aufgeht, so oder so.«

Quentin schwieg ihn vorwurfsvoll an. Schließlich sagte er: »Hast du mich nur geweckt, um mich zu verspotten?«

Kip war nicht wütend auf Quentin, der ohnehin seine Naivität allmählich abzulegen schien, wenn es ihm auch in nicht unerheblichem Maße Kummer und Schmerzen bereitete. Es war sein Großvater, auf den Kip sauer war. Wenn es irgendeinen Ort gab, der frei von Politik sein sollte, so fand Kip, sollte es das Haus Orholams sein. Aber das war nicht Quentin vorzuwerfen.

»Nein. Ich wollte dich fragen, wie ein Prisma ... ähm, eingesetzt wird? Heißt es so? Oder wird man zum Prisma erhoben? Was auch immer. Gibt es da eine Zeremonie?«

»Tatsächlich heißt es geweiht .«

»Und wie geschieht das?«

Quentin wirkte ein wenig verärgert darüber, dass ihn Kip extra wegen dieser Frage geweckt hatte. »Es ist alles sehr geheim. Es wird ein Fest veranstaltet. Zuerst gibt es eine Trauerfeier für das verstorbene Prisma, und jedes Licht in der Stadt und der Chromeria wird über Nacht gelöscht, bis auf die großen Kohlenfeuer, die sie in den Türmen für die Tausend Sterne entzünden. Die Menschen treffen sich auf den Straßen und trinken, sie betrauern ihre eigenen Toten und singen Lieder, und nur diese kleinen Lichtfeuer bleiben übrig.«

»Wie läuft dann die eigentliche Zeremonie ab?«

»Darüber wissen nur das Spektrum und die Hohen Luxiaten Bescheid. Und selbst dem Spektrum wird vermutlich nur gesagt, was es in jener Nacht zu tun hat. Ich meine, was Dinge betrifft, die sie für wichtig halten, können die Hohen Luxiaten sehr verschwiegen sein, und es gibt wohl kaum etwas noch Wichtigeres.«

»Wer ist gegenwärtig im Spektrum, der auch schon vor siebzehn Jahren dabei war?«

»Du meinst, als Gavin zum Prisma gemacht wurde?«

»Richtig.«

»Dein Großvater natürlich. Die Weiße ... und ich glaube, das war es auch schon. Es sind schwere siebzehn Jahre gewesen.«

»Ließe sich in der zugangsbeschränkten Bibliothek etwas darüber finden?«, fragte Kip.

»Worum geht es, Kip?«

»Es geht um ein Messer.«

»Ein was?«

»Ein Messer. Vielleicht ein heiliges Messer.« Kip hielt inne. »Was ist da gerade mit deinem Gesicht passiert?«

»Passiert? Wieso?«

Plötzlich war Kip misstrauisch geworden. »Weißt du etwas darüber, Quentin?«

Sie hatten die zugangsbeschränkte Bibliothek erreicht. »Warten wir besser, bis wir drinnen sind«, wich Quentin aus.

Kip verstellte die Bedienfelder, um den diffusen gelben Schein des Luxin-Lichts in den verdunkelten Raum zu lenken. Voll beleuchtet sah Quentin auch nicht besser aus.

»Kip, ich ... ich habe gelobt, dir alles zu erzählen, wonach du fragst.«

»Aha, gut.«

»Und es ist mir ... nicht direkt verboten worden, diese Sache an andere weiterzugeben, aber ich weiß, dass sie eigentlich nicht dazu bestimmt ist, erzählt zu werden. Wenn du das nun von mir verlangst, dann geht so ein Gelöbnis gegenüber der losen Übereinkunft zu schweigen wohl vor, dennoch fühle ich mich dabei sehr unbehaglich.«

»Heraus damit«, forderte Kip.

»Also zwingst du mich dazu?«

»Ganz genau.«

»Einer der Hohen Luxiaten hat mir verraten, dass sie vor etwa sechzehn oder siebzehn Jahren etwas sehr Wichtiges verloren hätten. Er sagte, Andross Guile habe es genommen und dann behauptet, es sei verloren gegangen.«

Kip warf sich in seinem Stuhl zurück, sodass er auf die Hinterbeine kippte, und schnaubte heftig. »Ich hatte recht«, sagte er. »Ich bin einfach aufgewacht und hab Bescheid gewusst. O Mann.«

Es war die Blendende Klinge - oder, wie Andross sie genannt hatte, das Messer des Blenders. Hätte Kip nicht den ganzen Tag von früh bis...


mehr

Autor

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.