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Frühlingsnächte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.02.2016
Wer Nora Roberts mag, wird Debbie Macomber lieben!
Jo Marie Rose hat nach einem schweren Schicksalsschlag in dem beschaulichen Küstenstädtchen Cedar Cove einen Neuanfang gewagt. Mit ihrem Bed & Breakfast, dem Rose Harbor Inn, steht sie nun vor einer neuen Herausforderung: Als Erinnerung an ihren verstorbenen Mann will sie einen weitläufigen, üppigen Rosengarten anlegen. Hilfe erhält sie dabei von Mark, einem begabten Handwerker, in dessen Gesellschaft sie sich fast schon gefährlich wohl fühlt. Doch auch ihre neuen Gäste halten Jo Marie in Atem, denn Mary und Annie tragen beide ein Geheimnis mit sich herum, dessen Grundsteine in Cedar Cove liegen ...
Die Rose-Harbor-Reihe:
Band 1: Winterglück
Band 2: Frühlingsnächte
Band 3: Sommersterne
Band 4: Wolkenküsse (Short Story)
Band 5: Herbstleuchten
Band 6: Rosenstunden

Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextWer Nora Roberts mag, wird Debbie Macomber lieben!
Jo Marie Rose hat nach einem schweren Schicksalsschlag in dem beschaulichen Küstenstädtchen Cedar Cove einen Neuanfang gewagt. Mit ihrem Bed & Breakfast, dem Rose Harbor Inn, steht sie nun vor einer neuen Herausforderung: Als Erinnerung an ihren verstorbenen Mann will sie einen weitläufigen, üppigen Rosengarten anlegen. Hilfe erhält sie dabei von Mark, einem begabten Handwerker, in dessen Gesellschaft sie sich fast schon gefährlich wohl fühlt. Doch auch ihre neuen Gäste halten Jo Marie in Atem, denn Mary und Annie tragen beide ein Geheimnis mit sich herum, dessen Grundsteine in Cedar Cove liegen ...
Die Rose-Harbor-Reihe:
Band 1: Winterglück
Band 2: Frühlingsnächte
Band 3: Sommersterne
Band 4: Wolkenküsse (Short Story)
Band 5: Herbstleuchten
Band 6: Rosenstunden

Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641126513
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.02.2016
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2483 Kbytes
Artikel-Nr.1704721
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Rose Harbor stand in voller Blüte. Ringsum leuchteten rote und violette Farbkleckse von Rhododendren und Azaleen. Ich stand auf der Veranda, lehnte mich gegen den dicken weißen Pfosten und blickte über das Grundstück hinweg, auf dem mein Bed&Breakfast stand.

Rose Harbor Inn prangte in kunstvoller Schrift auf dem gut sichtbar im vorderen Teil des Gartens aufgestellten Holzschild, darunter mein Name Jo Marie Rose.

Dabei lag es eigentlich nie in meiner Absicht, ein Bed&Breakfast zu kaufen oder gar selbst zu betreiben. Allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, mit achtunddreißig und nach nur neun Monaten Ehe meinen Mann zu verlieren und alleine klarkommen zu müssen. So geht es eben zu auf der Straße des Lebens. Sie macht oft unerwartete Biegungen und bringt uns von dem Weg ab, der uns zuvor als der einzig mögliche erschien.

Meine Freunde rieten mir von dem Kauf ab. Der Schritt sei zu drastisch, meinten sie. Weil er nicht nur den Umzug in eine Kleinstadt und die Kündigung meines Jobs bedeutete, sondern die Veränderung meines gesamten Lebens. Ich solle mindestens ein Jahr warten mit einer so weitreichenden Entscheidung. Doch sie lagen falsch, denn ich fand hier Frieden und zu meiner Überraschung sogar eine gewisse Zufriedenheit.

Bis zu meiner Übersiedlung nach Cedar Cove hatte ich in einer Eigentumswohnung im Herzen der Innenstadt von Seattle gelebt und einen verantwortungsvollen Posten bei einer Bank gehabt, sodass ein Haustier für mich nicht infrage gekommen war. Hier stellte sich die Situation anders dar, und so holte ich mir Rover ins Haus. Er wurde im Laufe der letzten Monate zu meinem Schatten, meinem ständigen Begleiter, und ich möchte ihn nicht mehr missen.

Rover war ein Fundtier. Grace Harding, die Bibliothekarin des Ortes und nebenher ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheims, brachte mich auf die Idee, mir einen vierbeinigen Hausgenossen zuzulegen. Obwohl ich ursprünglich an einen Schäferhund gedacht hatte, kam ich mit einem undefinierbaren kurzhaarigen Mischling nach Hause. Im Tierheim war er Rover getauft worden, weil der Name »Vagabund« bedeutet und es ganz so aussah, als sei der Hund allein auf sich gestellt gewesen und ziemlich lange durch die Gegend gestreunt.

Plötzlich hörte ich ein unwilliges Gemurmel. Es kam von Mark Taylor, der bereits das Rose-Harbor-Inn-Schild gestaltet und angefertigt hatte und gerade den Rasen umgrub, weil ich mir dort einen Rosengarten mit einem Pavillon wünschte.

Mark, ein interessanter Mensch und genialer Allroundhandwerker, arbeitete ziemlich regelmäßig für mich, denn irgendwas fiel immer an. Wie er persönlich zu mir stand, wusste ich hingegen nicht so recht. Meistens verhielt er sich freundschaftlich und kumpelhaft, konnte sich aber auch schlagartig in einen mürrischen, unausstehlichen, streitsüchtigen Zeitgenossen verwandeln. Die Liste seiner weniger sympathischen Eigenschaften war lang.

»Was ist los?«, rief ich.

»Nichts«, gab er ungehalten zurück.

Offenbar steckte er wieder in einer schlechten Phase.

Bereits kurz nach meinem Einzug hatten wir über die Gestaltung des Grundstücks gesprochen, wozu auch das Anlegen eines Rosengartens samt Pavillon gehörte. Ein Projekt, das mir sehr am Herzen lag, für ihn offenbar jedoch nur untergeordnete Priorität besaß. Er beschäftigte sich lediglich damit, wenn er gerade in der Stimmung oder nichts anderes zu tun war. Beides kam leider nicht allzu oft vor. Außerdem hatte der strenge Winter Arbeiten im Freien nahezu unmöglich gemacht.

Alles zusammen führte dazu, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die Rosenbüsche hätten jetzt gepflanzt werden müssen, aber nichts war vorbereitet - nicht einmal zum Umgraben war Mark bis heute gekommen. Dabei war es meine Hoffnung gewesen, den Garten am Tag der offenen Tür, zu dem unter anderem die für mich wichtigen Mitglieder der Handelskammer von Cedar Cove erscheinen würden, fertig und in voller Pracht präsentieren zu können.

Das Problem oder zumindest eines davon bestand in Marks Perfektionismus, der Zeit kostete. So hatte er allein eine Woche benötigt, um den Garten zu vermessen. Schnüre und Kreidemarkierungen verliefen damals kreuz und quer von einem Ende des Rasens zum anderen, der zuvor gemäht werden musste, damit die Exaktheit der Markierungen auch ja nicht durch die unterschiedliche Grashöhe beeinträchtigt wurde.

Zähneknirschend nahm ich seine Marotten immer wieder hin, denn ich war froh, ihn zu haben. Es gab einfach nichts, was er nicht beherrschte, und ich brauchte ihn ständig für irgendwelche Arbeiten, die mit schöner Regelmäßigkeit in einem betagten Haus wie meinem anfielen. Selbst wenn es sich bloß um Kleinigkeiten handelte.

Neu in diesem Geschäft und handwerklich nicht sonderlich begabt, wäre ich ohne jemanden wie ihn, der prompt und zuverlässig plötzlich anfallende Reparaturen erledigte, aufgeschmissen. Da musste ich mich wohl oder übel damit abfinden, wenn es mal nicht nach meinen Vorstellungen lief. Wie eben die Sache mit dem Rosengarten.

Ich beobachtete ihn, sah, wie er sich aufrichtete und sich mit dem Unterarm über die Stirn wischte. Als habe er meine Anwesenheit auf der Veranda erst jetzt bemerkt, warf er mir einen missmutigen Blick zu.

»Gedenkst du dich schon wieder zu beschweren?«, rief er mir schroff zu.

»Ich habe keinen Ton gesagt.«

Angesichts seiner miesen Laune zwang ich mich, den Mund zu halten. Nicht dass mir etwas entschlüpfte, das ihn noch mehr verärgerte. Ihm genügte nämlich bisweilen ein einziges falsches Wort als Vorwand, um die Arbeit für diesen Tag zu beenden.

»Du brauchst gar nichts zu sagen«, gab er mürrisch zurück. »Ich kann auch Stirnrunzeln deuten.«

Selbst Rover, der sensibel auf unfreundliche Stimmen reagiert, hob jetzt den Kopf. Schaute mich auffordernd an, als erwarte er von mir, Mark Kontra zu geben. Was ich am liebsten getan hätte, doch widerwillig bezwang ich mich, lächelte stattdessen zuckersüß und verkniff mir die süffisante Retourkutsche, die mir auf der Zunge lag.

Gott sei Dank rechnete Mark pro Auftrag und nicht pro Stunde ab, dachte ich im Stillen.

»Sag einfach, was du auf dem Herzen hast.«

»Nun, eigentlich sollte der Rosengarten vor dem Tag der offenen Tür angelegt werden, oder nicht?« Ich tat mein Bestes, um mir meinen Frust nicht anmerken zu lassen.

»Dann hättest du mich vielleicht etwas früher daran erinnern sollen«, knurrte er.

»Das habe ich. Mehrmals.«

»Muss mir wohl entfallen sein.«

»Schon gut, reg dich nicht auf«, lenkte ich ein.

Zu diesem Zeitpunkt lohnte es sich ohnehin nicht mehr, darüber zu streiten. Die Einladungen fürs Wochenende waren verschickt, die Gäste würden erscheinen, ob der Rosengarten nun fertig war oder nicht. Er würde es nicht sein, denn alles andere käme einem Wunder gleich, und es lohnte nicht, deswegen einen Zank vom Zaun zu brechen.

Ehrlich gesagt, war ich im Grunde nicht ganz unschuldig an der Verzögerung. Ich lud Mark oft zum Kaffee ein, bevor er überhaupt mit der Arbeit begann. Trotz seiner häufigen Anfälle von Reizbarkeit mochte ich ihn, und er war inzwischen sogar ein enger Freund geworden. Der engste vermutlich, den ich in Cedar Cove hatte. Außerdem fand ich ihn ausgesprochen interessant und wollte so viel wie möglich über ihn in Erfahrung bringen. Leider war er nicht sehr redselig. Dabei besaß er einen trockenen Humor, war gewitzt und schlagfertig und verfügte über einen immens großen Wortschatz. Mit ein Grund, warum man bei einer Partie Scrabble mehr über ihn herausfand als bei einem Gespräch.

Sogar jetzt noch, nachdem wir uns fünf Monate kannten, wich er direkten Fragen aus und sprach nie über persönliche Dinge. Ob er je verheiratet war oder ob es irgendwo Familienangehörige gab, das wusste ich nicht. Nur dass er allein lebte, Telefonieren hasste und Süßigkeiten liebte. Das eine war nicht zu übersehen, das andere hatte ich im Laufe unserer Bekanntschaft ebenso herausgefunden wie seinen Perfektionismus.

Mehr vermochte ich nicht über einen Mann zu sagen, den ich im Schnitt fünfmal in der Woche sah. Außer vielleicht, dass er mich gern besuchte. Aber nicht etwa, weil er meinem Charme erlegen wäre - da gab ich mich keinen Illusionen hin - , eher schon meinen Plätzchen wegen, an denen er sich ausgiebig gütlich tat. So nett ich diese Kaffeepausen auch fand - für Marks Arbeitstempo waren sie Gift, und ich sollte sie zumindest bei eiligen Projekten nach Möglichkeit unterbinden.

Vor sich hinbrummend, fuhr Mark gemächlich fort, Rasenstücke auszustechen und aufzustapeln, um Platz für die Rosenbeete zu schaffen. Dabei ging er so sorgfältig vor, als würde er exakt abgemessene Portionen einer Hochzeitstorte servieren. Jedes Quadrat hatte genau dieselbe Größe. Vermutlich bis auf den Zentimeter.

Ich musste an mich halten, um nicht aus der Haut zu fahren, denn im Moment ging mir seine pingelige Art schwer auf die Nerven. Trotzdem blieb ich noch eine Weile auf meinem Beobachtungsposten und genoss die laue Luft und den Sonnenschein. Lust, nach drinnen zu gehen, verspürte ich außerdem deshalb nicht, weil Fensterputzen anstand. Eine Arbeit, die mir verhasst war wie kaum etwas anderes. Doch es musste getan werden, und da brachte ich es lieber rasch hinter mich.

Ich beschloss angesichts des schönen Wetters, mit den Außenseiten anzufangen, holte von drinnen einen Eimer mit heißem Seifenwasser, Schwämme und Tücher und stellte eine Leiter an die Hauswand auf der Veranda. Wenn Paul noch am Leben wäre, würde er statt meiner auf die Leiter steigen,...

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