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Stunde der Rache

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
592 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.01.2016
Ein Tag in L. A., ein Tag wie jeder andere. Die Sonne brennt gnadenlos, die heißen Santa-Ana-Winde blasen die Asche der zahlreichen Waldbrände in die Stadt. Aber für Privatermittler Joe Pike wird L. A. nie mehr so sein wie zuvor. In den Hollywood Hills wird die Leiche seiner Ex-Geliebten gefunden: Sie wurde durch einen Kopfschuss ermordet. Ihr Vater, ein spanischer Geschäftsmann mit politischen Beziehungen, traut der Polizei nicht und bittet Joe Pike und dessen Partner Elvis Cole, den Mörder zu suchen. Offensichtlich ist Karen Opfer eines Serienkillers geworden. Doch dann wird Pike hereingelegt und selbst zum Hauptverdächtigen. Elvis Cole beginnt an seinem Partner zu zweifeln. Um die Wahrheit zu finden, müssen beide ums Überleben kämpfen ...

Robert Crais, 1953 geboren, begann seine Karriere als Drehbuchautor für das amerikanische Fernsehen und wurde unter anderem mit dem Emmy ausgezeichnet.1980 beschloss er, sich ganz dem Schreiben von Romanen zu widmen. Crais wurde mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet (u. a. mit dem Edgar Award und dem Anthony Award), seine Thriller erscheinen in 42 Ländern und belegen regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Robert Crais lebt mit seiner Frau, drei Katzen und Tausenden von Büchern in den Bergen von Santa Monica, Kalifornien.
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Produkt

KlappentextEin Tag in L. A., ein Tag wie jeder andere. Die Sonne brennt gnadenlos, die heißen Santa-Ana-Winde blasen die Asche der zahlreichen Waldbrände in die Stadt. Aber für Privatermittler Joe Pike wird L. A. nie mehr so sein wie zuvor. In den Hollywood Hills wird die Leiche seiner Ex-Geliebten gefunden: Sie wurde durch einen Kopfschuss ermordet. Ihr Vater, ein spanischer Geschäftsmann mit politischen Beziehungen, traut der Polizei nicht und bittet Joe Pike und dessen Partner Elvis Cole, den Mörder zu suchen. Offensichtlich ist Karen Opfer eines Serienkillers geworden. Doch dann wird Pike hereingelegt und selbst zum Hauptverdächtigen. Elvis Cole beginnt an seinem Partner zu zweifeln. Um die Wahrheit zu finden, müssen beide ums Überleben kämpfen ...

Robert Crais, 1953 geboren, begann seine Karriere als Drehbuchautor für das amerikanische Fernsehen und wurde unter anderem mit dem Emmy ausgezeichnet.1980 beschloss er, sich ganz dem Schreiben von Romanen zu widmen. Crais wurde mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet (u. a. mit dem Edgar Award und dem Anthony Award), seine Thriller erscheinen in 42 Ländern und belegen regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Robert Crais lebt mit seiner Frau, drei Katzen und Tausenden von Büchern in den Bergen von Santa Monica, Kalifornien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641162894
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum11.01.2016
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1705 Kbytes
Artikel-Nr.1705057
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Das Islander Palms Motel

Joe Pike, uniformierter Beamter beim LAPD, dem Los Angeles Police Department, konnte die banda-Musik hören, obwohl der Motor im Leerlauf vor sich hin gurgelte, die Klimaanlage so hoch eingestellt war, dass man hätte Fleisch einfrieren können, und im Funkgerät Codes hin- und hergerufen wurden.

Vor dem Durchgang lungerte ein Schwarm Latino-Mädchen herum und schaute kichernd zu ihm herüber. Sie flüsterten einander Dinge zu, die sie selbst erröten ließen. Untersetzte braunhäutige Männer, die bei Zacatecas über die Grenze gekommen waren, liefen ziellos auf dem Bürgersteig umher. Gegen die blendende Sonne hielten sie schützend die Hand vor die Augen, während ihnen veteranos von Sawtelle drüben auf der Westside erzählten, wo sie Jobs als Tagelöhner finden könnten - für dreißig Dollar bar auf die Hand und ohne Papiere. Hier im Polizeibezirk Rampart südlich des Sunset Boulevard brodelte die Straßen-machaca zwischen Guatemalteken und Nicaraguanern einerseits und Salvadorianern und Mexikanern andererseits, und selbst im miesen Käfig dieses Funkwagens roch die Luft nach epizote.

Pike sah, dass sich der Schwarm der Latino-Kids teilte wie Wasser, als sein Partner aus dem Durchgang gerannt kam. Abel Wozniak war ein dicker Mann mit kantigem Kopf und trüben grauen Augen. Er war zwanzig Jahre älter als Pike und fuhr schon zwanzig Jahre länger Streife. Der Blick des einst besten Cops, den Pike kannte, war angespannt. Seit zwei Jahren saßen sie gemeinsam im Streifenwagen, und Abels Blick war nicht immer so gewesen. Pike bedauerte das, doch er konnte nichts daran ändern.

Und jetzt mussten sie ohnehin erst mal nach Ramona Ann Escobar suchen.

Wozniak schob sich hinters Lenkrad und rückte seine Pistole zurecht. Ihm war daran gelegen, die Spannung zu durchbrechen, die zwischen ihnen herrschte und so dick wie geronnenes Blut war. Sein Informant hatte geplaudert.

»DeVille ist im Islander Palms Motel abgestiegen.«

»Hat DeVille das Mädchen?«

»Der Typ hat ein kleines Mädchen gesehen, aber er kann nicht sagen, ob sie noch bei ihm ist.«

Wozniak legte den Gang ein und fuhr mit einem Ruck den Bordstein hinunter. Kein Code drei - also keine Sirene und kein Blaulicht. Das Islander Palms befand sich hier auf dem Alvarado Boulevard gleich südlich des Sunset Boulevard, keine fünf Straßenblocks entfernt. Warum sollte man sich schon vorher bemerkbar machen?

»Woz? Glaubst du, dass DeVille ihr was antut?«

»Wie ich schon sagte, es wäre besser, wenn man diesem Perversen eine Kugel durch den Kopf jagen würde.«

Es war halb zwölf durch an diesem Donnerstagvormittag. Um zwanzig nach neun hatte ein fünfjähriges Mädchen namens Ramona Ann Escobar beim Bootsverleih im Echo Park gespielt, als sich ihre Mutter, eine legale Einwanderin aus Guatemala, zu ihren Freundinnen umgedreht hatte, um sich mit ihnen zu unterhalten. Zeugen hatten Ramona zuletzt in Begleitung eines Mannes gesehen, den man für Leonard DeVille hielt, einen polizeibekannten Pädophilen, der, wie berichtet wurde, in den vergangenen drei Monaten den Echo Park und den MacArthur Park unsicher gemacht hatte. Als die Eilmeldung über das vermisste Mädchen durchgekommen war, hatte Wozniak angefangen, seine Straßeninformanten zu bearbeiten. Wozniak, der schon seit Urzeiten im Streifendienst war, kannte alle und wusste, wo sie zu finden waren. Er war eine Schatztruhe an Informationen - Pike verehrte und respektierte ihn und wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Aber falls es so käme, würde er dagegen nichts tun können.

Pike blickte Wozniak an, bis der es nicht mehr aushielt und zurückblickte. Nur noch vierzig Sekunden bis zum Islander Palms. »Verdammt, was ist denn los?«

»Es ist noch nicht zu spät, Woz.«

Wozniaks Gesicht spannte sich an, als er es wieder der Straße zuwandte. »Ich sag dir eins, Joe: Halt dich da raus. Ich will kein Wort mehr darüber verlieren.«

»Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe.«

Wozniak befeuchtete seine Lippen.

»Du musst auch an Paulette und Evelyn denken.«

Wozniaks Frau und Tochter.

Die trüben Augen waren so unergründlich und gefährlich wie eine Gewitterwolke.

»Ich habe an sie gedacht, Pike. Kannst deinen Arsch drauf verwetten.«

Nur einen kurzen Moment lang glaubte Pike, Wozniaks Augen hätten sich mit Tränen gefüllt. Dann schüttelte sich Wozniak, als wollte er seine Gefühle von sich abwerfen, und zeigte geradeaus.

»Da ist es. Jetzt halt´s Maul und benimm dich wie ein Cop.«

Das Islander Palms war ein mit weißem Stuck verziertes Dreckloch. Ein zweistöckiges Gebäude, das in L-Form um einen engen Parkplatz lag, ausgefranste Teppiche, fleckige Bettwäsche und Leuchtreklame in Form von Neonpalmen, die selbst für Los Angeles schäbig waren. Die Hauptkundschaft bestand aus Nutten, die sich stundenweise ein Zimmer mieteten, Möchtegern-Pornografen, die »Amateur«-Videos drehten, und Mietflüchtlingen, die einen Unterschlupf suchten, bis sie den nächsten Vermieter übers Ohr hauen konnten.

Pike folgte Wozniak ins Büro des Geschäftsführers, ein dünner Hindu mit wässrigen Augen. »Ich will hier keine Schwierigkeiten, bitte«, war das Erste, was er sagte.

Wozniak übernahm die Führung.

»Wir suchen nach einem Mann mit einem kleinen Mädchen. Er heißt Leonard DeVille, kann aber sein, dass er einen anderen Namen benutzt hat.«

Der Hindu wusste weder mit dem Namen noch mit dem Mädchen etwas anzufangen, doch er bestätigte, dass ein Mann, wie ihn Woz beschrieben hatte, im ersten Stock das dritte Zimmer am Anfang des Ls bezogen habe.

»Willst du, dass ich das durchgebe?«, fragte Pike.

Wortlos ging Wozniak hinaus und die Treppe hinauf. Pike überlegte, dass er zum Wagen zurückkehren und Meldung machen sollte, aber man lässt seinen Partner nicht einfach alleine raufgehen. Also ging Pike hinterher.

An der dritten Tür lauschten sie, hörten aber nichts. Die Vorhänge waren zugezogen. Auf dem offenen Gang hatte Pike das Gefühl, als würden sie beobachtet.

Wozniak baute sich beim Türgriff auf, Pike auf der anderen Seite der Tür. Wozniak klopfte und gab sich als Polizist zu erkennen. Klar, Joe wäre gerne als Erster hineingegangen, aber seit zwei Jahren war die Sache abgesprochen. Wozniak fuhr, Wozniak ging voraus, Wozniak bestimmte die Vorgehensweise. Bei zweiundzwanzig Dienstjahren im Vergleich zu Pikes dreien war da nichts mehr zu ändern. Zweihundertmal hatten sie das schon so gemacht.

Als DeVille die Tür öffnete, preschte Wozniak vor und schob DeVille zurück.

»He, was soll das?«, beschwerte der sich. Als ob er noch nie auf diese Weise überrascht worden wäre.

Das Zimmer war heruntergekommen und schmierig. Am anderen Ende befanden sich ein Wandschrank und das Bad. Wie ein hässlicher Altar stand das zerwühlte Doppelbett an der Wand. Die rote Tagesdecke war fleckig und zerschlissen, einer der Flecke hatte die Form von Mickymaus. Das einzige andere Möbelstück in diesem Zimmer war eine billige Kommode voller Brandflecken und mit einem scharfen Messer eingeritzter Kerben. Wozniak hielt DeVille fest, während Pike im Badezimmer und Wandschrank nach Ramona suchte.

»Sie ist nicht hier.«

»Irgendwas anderes? Kleider, Koffer, Zahnbürste?«

»Nichts.« Was hieß, dass DeVille nicht hier wohnte und auch nicht die Absicht hatte, es zu tun. Er hatte eine andere Verwendung für dieses Zimmer.

»Wo ist sie, Lennie?«, fragte Wozniak, der DeVille in der Vergangenheit schon zweimal hinter Schloss und Riegel gebracht hatte.

»Wer? He, so was mache ich nicht mehr. Kommen Sie schon, Officer.«

»Wo ist die Kamera?«

DeVille spreizte nervös lächelnd die Hände. »Ich habe keine Kamera. Ich sag doch, dass ich weg davon bin.«

Leonard DeVille war eins dreiundsiebzig groß und fleischig. Sein Haar war blondiert, seine Haut sah aus wie eine Ananas. Das glatt nach hinten gekämmte Haar wurde mit einem Gummiband zusammengehalten. Pike wusste, dass DeVille log, wartete aber ab, wie Wozniak die Sache handhaben würde. Auch wenn Pike erst drei Jahre dabei war, wusste er, dass ein Pädophiler immer ein Pädophiler blieb. Man konnte sie einsperren, therapieren, verurteilen oder was auch immer - wenn sie wieder auf die Welt losgelassen wurden, waren sie immer noch Kinderschänder, und es blieb alles nur eine Frage der Zeit.

Wozniak packte das Bettende und kippte das ganze Möbelstück auf die Seite. DeVille sprang zurück und stolperte in Pike, der ihn auffing und festhielt. Eine zerknitterte Reisetasche kam in einer Million Staubmäuse zum Vorschein, wo vorher das Bett gestanden hatte.

»Lennie, du bist so blöd, blöder geht´s nicht«, meinte Wozniak.

»He, das ist nicht meine. Mit der Tasche hab ich nichts zu tun.« DeVille war in Schweiß gebadet vor...

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Autor

Robert Crais, 1953 geboren, begann seine Karriere als Drehbuchautor für das amerikanische Fernsehen und wurde unter anderem mit dem Emmy ausgezeichnet.1980 beschloss er, sich ganz dem Schreiben von Romanen zu widmen. Crais wurde mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet (u. a. mit dem Edgar Award und dem Anthony Award), seine Thriller erscheinen in 42 Ländern und belegen regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Robert Crais lebt mit seiner Frau, drei Katzen und Tausenden von Büchern in den Bergen von Santa Monica, Kalifornien.