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Am Ende das Leben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am10.09.20151. Auflage
'Unglaublich lesenswert!'
The Times
'Es bringt einen dazu, sich zu fragen, was es heißt, ein Mensch zu sein und was man selbst in vergleichbarer Situation tun würde.'
The Sun
'Faszinierend und fesselnd.'
People
'Poetisch, nachdenklich und aufwühlend ... Mott reflektiert wieder eindringlich, wie die wirkliche Welt wohl reagieren würde, wenn das Unmögliche geschieht.'
Kirkus Review
'Es gibt einen Namen für dieses Gefühl, Macon: Kindheit. Und wenn sie vorbei ist, ist sie vorbei. Und die Vorstellung, dass die Welt ein magischer Ort ist, verschwindet mit ihr. In jenem Moment wirst du erwachsen und verlierst deine Fähigkeit, das Wunderbare in all den Dingen zu sehen. Von da an siehst du nur noch, wie sich alles seinem Ende nähert.'
Während einer Flugschau im idyllischen Stone Temple stürzt eine Propellermaschine ab. Der beste Freund der 13-jährigen Ava, Wash, wird schwer verletzt. Alle rechnen damit, dass der Junge stirbt. Doch dann legt Ava ihre Hände auf seine Brust, und die Wunden verschwinden. Das Wunder von Stone Temple geht um die Welt; tausende Pilger bedrängen Ava, ihnen zu helfen. Doch sie kann unmöglich alle retten, denn jede Heilung raubt ihr Lebenskraft. Aber steht es ihr zu, über Leben und Tod zu entscheiden? Als das Schicksal dann bei ihrer Familie zuschlägt, steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens ...


Jason Mott studierte Poetik und erzählende Literatur in North Carolina, wo er auch heute noch lebt. Er veröffentlichte zwei Lyrikbände und wurde 2009 für den renommierten Pushcart Prize nominiert. Kurz darauf setzte Entertainment Weekly ihn auf die 'New Hollywood: Next Wave'-Liste der bemerkenswertesten Nachwuchsautoren. Zu Recht, denn mit seinem Romandebüt 'The Returned' sorgte Mott 2013 für viel Furore - das Buch wurde die Vorlage zur TV-Hit-Serie 'Resurrection'.
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Produkt

Klappentext'Unglaublich lesenswert!'
The Times
'Es bringt einen dazu, sich zu fragen, was es heißt, ein Mensch zu sein und was man selbst in vergleichbarer Situation tun würde.'
The Sun
'Faszinierend und fesselnd.'
People
'Poetisch, nachdenklich und aufwühlend ... Mott reflektiert wieder eindringlich, wie die wirkliche Welt wohl reagieren würde, wenn das Unmögliche geschieht.'
Kirkus Review
'Es gibt einen Namen für dieses Gefühl, Macon: Kindheit. Und wenn sie vorbei ist, ist sie vorbei. Und die Vorstellung, dass die Welt ein magischer Ort ist, verschwindet mit ihr. In jenem Moment wirst du erwachsen und verlierst deine Fähigkeit, das Wunderbare in all den Dingen zu sehen. Von da an siehst du nur noch, wie sich alles seinem Ende nähert.'
Während einer Flugschau im idyllischen Stone Temple stürzt eine Propellermaschine ab. Der beste Freund der 13-jährigen Ava, Wash, wird schwer verletzt. Alle rechnen damit, dass der Junge stirbt. Doch dann legt Ava ihre Hände auf seine Brust, und die Wunden verschwinden. Das Wunder von Stone Temple geht um die Welt; tausende Pilger bedrängen Ava, ihnen zu helfen. Doch sie kann unmöglich alle retten, denn jede Heilung raubt ihr Lebenskraft. Aber steht es ihr zu, über Leben und Tod zu entscheiden? Als das Schicksal dann bei ihrer Familie zuschlägt, steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens ...


Jason Mott studierte Poetik und erzählende Literatur in North Carolina, wo er auch heute noch lebt. Er veröffentlichte zwei Lyrikbände und wurde 2009 für den renommierten Pushcart Prize nominiert. Kurz darauf setzte Entertainment Weekly ihn auf die 'New Hollywood: Next Wave'-Liste der bemerkenswertesten Nachwuchsautoren. Zu Recht, denn mit seinem Romandebüt 'The Returned' sorgte Mott 2013 für viel Furore - das Buch wurde die Vorlage zur TV-Hit-Serie 'Resurrection'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959679800
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum10.09.2015
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1725189
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL

Dieses eine Mal hatte der Tod Erbarmen gezeigt.

Das war es, was die Menschen aus Stone Temple in der Zeit danach sagten. Es war im späten Herbst, und die Bewohner der Stadt bereiteten sich auf einen frühen Winter vor. In den Tagen vor dem Herbstfest hingen die Wolken tief, was bedeutete, dass den Menschen hier harte und kalte Monate bevorstanden. Mit dem Fest sagten die Bewohner den kurzen Ärmeln und der Touristensaison, dem Zirpen der Grillen und dem Apfelbrandy bei Sonnenuntergang auf der Veranda Lebewohl.

Den Höhepunkt würde Matt Cooper bilden, der sie mit seinen Flugzeugstunts unterhalten sollte. Er war einer von nur zwei Menschen, die aus Stone Temple aufgebrochen und mit einem Namen von Weltruf zurückgekehrt waren. Er war Pilot einer reisenden Kunstflugtruppe und kam wann immer er konnte mit seinem rot-weiß-blau gestrichenen Doppeldecker zurück, um den Einwohnern dieser kleinen Stadt zu zeigen, dass er sie nicht vergessen hatte. Dann landete er auf dem Feld, auf dem die Stadt Feste und Grillpartys veranstaltete, und die Leute liebten ihn nicht nur wegen seiner Kunststücke, sondern auch, weil er dem Schicksal so vieler anderer getrotzt hatte, die die Stadt verlassen hatten, an der Welt zerbrochen und reumütig wieder zurückgekehrt waren.

Am Tag des Herbstfestes wurden wie üblich das Riesenrad, die Spielbuden und Verkaufszelte aufgebaut. Es gab Stände, an denen süße Speisen gekocht und Wettbewerbe um das schönste Gemüse und das beste Lebkuchenrezept abgehalten wurden. Die ganze Stadt war auf den Beinen, und als Matt Cooper am Ende des Tages endlich seine Maschine bestieg und von der Erde abhob, hing die Luft kilometerweit voller süßer, schwerer Dunstschwaden. Die Stadtbewohner saßen auf einer provisorischen Tribüne, und das alte Betongetreidesilo wurde zur Sprecherkabine umfunktioniert. Zwei Männer saßen obendrauf und riefen zu jedem Trick und jeder Figur, die Matt Cooper vollführte, den Namen. Fortwährend betonten sie sowohl die immensen Gefahren seiner Kunststücke als auch die Tatsache, dass er gebürtig aus Stone Temple stammte und es geschafft hatte. Die Besucher reckten ihre Hälse und hielten den Atem an.

Das Flugzeug stieg in die Höhe - es erhob sich geradewegs in den Himmel, der Propeller zerhackte die Luft, der Motor brummte und wurde leiser, als die Grenzen der Schwerkraft wie ein Gummiband gedehnt wurden. In dem Moment hätten Berge zwischen Mensch und Erde gepasst. Schließlich konnte die Menge die Luft nicht länger anhalten. Alle atmeten aus und applaudierten, auch wenn sie ganz genau wussten, dass Matt Cooper sie nicht hören konnte.

In dem Augenblick, als ihr Applaus abebbte, vernahmen sie das Geräusch des stotternden Motors. Das Brummen stoppte, setzte erneut ein, hörte wieder auf. So ging es dreimal, bis nur noch Stille vom Himmel über ihnen herabfiel. Die Stille hielt an. Da das Flugzeug so hoch oben über ihnen war, brauchten die Menschen eine Weile, bis sie begriffen, dass es herabfiel. Für eine unendlich lange Zeit schien es einfach nur stillzustehen - ein blasser, roter Stern, der in der Ferne brannte. Dann wurde die Stille hinweggeschwemmt von der langen, düsteren Arie eines Mannes, von dem Stone Temple glaubte, er sei der Beste von ihnen - der aber nun auf die Erde zustürzte.

Es war schwer zu sagen, wie viel Zeit von dem Moment an verging, als Matt Coopers Flugzeug zu fallen begann, bis zu jenem, in dem es schließlich auf dem Boden aufschlug. Manche sagten später, dass alles viel zu schnell ging, um es zu begreifen. Andere, dass sie niemals gedacht hätten, dass der Schrecken so lange andauern könne.

Dann endete das Warten.

Matt Cooper war tot, ein Feuer brannte, und das Getreidesilo, auf dem die Ausrufer gesessen hatten, lag in Trümmern. Um es herum die Teile von Matt Coopers Flugzeug verstreut wie herabgefallene Blätter. Es herrschte Panik.

Abgesehen davon, dass sich solche Dinge manchmal ereigneten, war das Schicksal dennoch gnädig. Die Trümmer des Flugzeugs wirbelten über die Menschenmenge wie Gischt. Sie hinterließen blutige Schrammen und manch einen gebrochenen Knochen, aber der Tod verschonte die Menschen. Noch während sie versuchten, das Feuer zu löschen und den Schutt des Getreidesilos zu durchforsten, nahmen sie untereinander Bestand auf. Matt Cooper war als der einzige Tote zu beklagen und sofort gestorben, als sein Flugzeug das Silo traf. Sogar die Ausrufer, die wie Vögel darauf gekauert hatten, waren irgendwie mit dem Leben davongekommen. Je mehr Zeit verging, desto mehr erwarteten die Menschen, dass Leichen gefunden wurden - dass sich die Zahl der Lebenden in dieser Welt verringerte. Aber es war ein Tag der Wunder.

Und so war man sehr nervös, als ein Junge und ein Mädchen begraben in einer Höhle aus Beton und Stahl unter dem Getreidesilo gefunden wurden. Das Silo hatte ein Gerüst aus Stahlrohren, die, als es nach dem Flugzeugtreffer zusammenbrach, kleine Höhlen gebildet hatten. Macon Campbell, der Sheriff des Orts - ein dunkelhäutiger, überarbeiteter Mann, der es geschafft hatte, den Löwenanteil seiner Dreißiger hinter sich zu bringen und sich nur von einer Handvoll Dinge zu wünschen, er hätte sie anders gemacht -, konnte die beiden in den Trümmern verschütteten Kinder gerade so sehen. Für einen kurzen Moment waren sie nur als Umrisse in dem schwachen Licht zu erkennen. Dann wurde ihm klar, dass eines der Kinder seine Tochter war, Ava. Das andere war ihr bester Freund, ein Junge namens Wash.

Die Angst, die ihn überfiel, fühlte sich an, als hätte er Blitze verschluckt.

Ava! , rief er. Ava! Wash! Könnt ihr mich hören?

Seine Tochter antwortete, indem sie ihre Hand bewegte. Ihr Körper war merkwürdig verdreht. Sie sah aus wie ein mit einem Band zusammengeschnürter Fötus, der halb unter Trümmern begraben war, aber sie lebte. Gott sei Dank , sagte Macon. Alles wird gut. Ich hole euch da raus.

Sie sah zu ihm auf, Angst und Tränen in den Augen. Ihre Unterlippe zitterte, und sie blickte sich um, als versuche sie, zu begreifen, wie all das passieren konnte, als hätte die Welt ein Versprechen gebrochen, an das sie immer geglaubt hatte. Beton und Stahl umgaben sie - scharfkantig und nur darauf wartend, auf sie hinunterzustürzen.

Kannst du dich bewegen? , fragte Macon. Sie tat es, anstatt zu antworten. Zuerst ihre Hand, langsam, vorsichtig. Dann, nach und nach, ihre anderen Körperteile. Ihre Beine waren von Schutt bedeckt, aber nachdem sie sie etwas hin und her bewegt hatte, konnte sie sich befreien.

Beweg dich lieber nicht zu viel , sagte Macon. Er sprach durch einen kleinen, engen Spalt zwischen den Trümmern. Er konnte seinen Arm und einen Teil seiner Schulter hindurchzwängen, mehr aber nicht. Es würde Hilfe und Zeit bedürfen, die Trümmer zu bewegen und sicher zu den Kindern zu gelangen. Er rief der Menge hinter ihm zu, dass er Hilfe brauche. Hier sind Kinder , schrie er.

Erst nachdem Ava ihre Beine befreit hatte, sah sie den Jungen. Er war bewusstlos und bis zur Brust unter Steinen begraben. Wash? , rief sie. Er antwortete nicht, und sie konnte nicht erkennen, ob er atmete. Wash? , rief sie noch einmal. Sein Gesicht war voller Staub, und er hatte eine kleine Wunde an einer Augenbraue. Er war zwar von Natur aus blass, was Ava oft zum Anlass nahm, ihn aufzuziehen, aber dies war eine andere Art von Blässe. Er wirkte wie ein ausgeblichenes Foto, das zu lange in der Sonne gelegen hatte. Und da sah sie die Stahlstange, die aus seiner Seite ragte, und das Blut, das aus der Wunde quoll. Wash! , schrie sie und kroch langsam zu ihm hin.

Ava, nicht bewegen! , rief Macon. Er versuchte noch einmal, sich durch den schmalen Spalt im Schutt zu pressen. Aber wieder passten nur sein Arm und seine Schulter hindurch. Ava, halt still , mahnte er. Das Ding ist nicht stabil.

Aber sie hielt nicht an. Sie hatte nur Augen für Wash und kroch weiter zu ihm. Als sie bei ihm angekommen war, flüsterte sie seinen Namen. Weil er nicht antwortete, legte sie ihre Hände auf sein Gesicht, in der Hoffnung, fühlen zu können, ob er noch lebte. Sie beugte sich dicht über seinen geöffneten Mund und versuchte, seinen Atem zu fühlen. Aber sie konnte nur schwer sagen, was sie da spürte. Ihr ganzer Körper war mit blauen Flecken und Schrammen übersät, und sie hatte Angst. Jeder Nerv in ihrem Körper schien gleichzeitig zu ihr zu sprechen. Jeder Atemzug, den sie vielleicht durch Washs Lippen hätte entweichen fühlen können, wurde davon verschluckt.

Lebt er? , rief Macon.

Ich weiß nicht , antwortete Ava. Er ist verletzt. Sie berührte Washs Hals und hoffte auf einen Pulsschlag, aber ihre Hände zitterten, und der einzige Herzschlag, den sie spürte, war ihr eigener furchterfüllter.

Wo ist er verletzt? , fragte Macon. Endlich eilte Hilfe herbei, Feuerwehrleute und Freiwillige. Doch sie standen noch ganz am Anfang des Rätsels, wie sie die Trümmer stabilisieren und zu den Kindern kommen sollten.

Ava hörte, wie ihr Vater Befehle schrie. Sie hörte Leute Antworten rufen. Man sprach über Kanthölzer, Stahlstangen, Wagenheber und Kräne. Bald hörte sie lediglich ein Gewirr von Stimmen. Für Ava gab es nur noch die Wunde in Washs Seite und den Anblick seines Blutes, das in den Staub floss.

Ich muss etwas tun , sagte Ava. Sie fasste ihn unter die Schultern.

Nein , schrie Macon. Beweg ihn nicht. Fass ihn nicht an.

Aber es war zu spät. Ava zog an seinen Schultern, und in dem Moment kam der Schutt, der ihn bedeckt hatte, mit einem fürchterlichen Ruck ins Rutschen. Die Stange, die in Washs Seite steckte, löste sich. Sein Blut floss nun stärker.

Macon...
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Autor

Jason Mott studierte Poetik und erzählende Literatur in North Carolina, wo er auch heute noch lebt. Er veröffentlichte zwei Lyrikbände und wurde 2009 für den renommierten Pushcart Prize nominiert. Kurz darauf setzte Entertainment Weekly ihn auf die "New Hollywood: Next Wave"-Liste der bemerkenswertesten Nachwuchsautoren. Zu Recht, denn mit seinem Romandebüt "The Returned" sorgte Mott 2013 für viel Furore - das Buch wurde die Vorlage zur TV-Hit-Serie "Resurrection".