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Wolken wegschieben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.04.2016Auflage
Manchmal hat die 39-jährige Willow Briar das Gefühl, unter einer dicken Regenwolke zu leben. Sie könnte es darauf schieben, dass sie ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt. Oder dass sie verlernt hat zu lieben - oder besser gesagt: den Richtigen zu lieben, schließlich schwärmt sie schon seit langem heimlich für ihren besten Freund Daniel, der seine Zeit allerdings lieber mit Models verbringt. Oder dass sie in der Schauspielagentur, in der sie arbeitet, von ihrer skrupellosen Chefin wie eine Leibeigene behandelt wird. Oder dass ihre Zwillingsschwester Holly nicht nur wesentlich schlanker ist als sie, sondern auch noch glücklich verheiratet und Mutter von zwei Mädchen. Doch eigentlich ahnt Willow, dass der wahre Grund für ihre Unzufriedenheit tief in ihrer Vergangenheit liegt und sie sich ihr erst stellen muss, bevor sie ihre Dämonen besiegen kann. Denn nur wer sein Glück selbst in die Hand nimmt, schiebt die Wolken einfach weg.

Rowan Coleman lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire. Wenn sie nicht gerade ihren fünf Kindern hinterherjagt, darunter lebhafte Zwillinge, verbringt sie ihre Zeit am liebsten schlafend, sitzend oder mit dem Schreiben von Romanen. Da kann das Bügeln schon mal zu kurz kommen. Rowan wünschte, ihr Leben wäre ein Musical, auch wenn ihre Tochter ihr mittlerweile verboten hat, in der Öffentlichkeit zu singen. Sie hat bereits mehrere sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht.
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Produkt

KlappentextManchmal hat die 39-jährige Willow Briar das Gefühl, unter einer dicken Regenwolke zu leben. Sie könnte es darauf schieben, dass sie ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt. Oder dass sie verlernt hat zu lieben - oder besser gesagt: den Richtigen zu lieben, schließlich schwärmt sie schon seit langem heimlich für ihren besten Freund Daniel, der seine Zeit allerdings lieber mit Models verbringt. Oder dass sie in der Schauspielagentur, in der sie arbeitet, von ihrer skrupellosen Chefin wie eine Leibeigene behandelt wird. Oder dass ihre Zwillingsschwester Holly nicht nur wesentlich schlanker ist als sie, sondern auch noch glücklich verheiratet und Mutter von zwei Mädchen. Doch eigentlich ahnt Willow, dass der wahre Grund für ihre Unzufriedenheit tief in ihrer Vergangenheit liegt und sie sich ihr erst stellen muss, bevor sie ihre Dämonen besiegen kann. Denn nur wer sein Glück selbst in die Hand nimmt, schiebt die Wolken einfach weg.

Rowan Coleman lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire. Wenn sie nicht gerade ihren fünf Kindern hinterherjagt, darunter lebhafte Zwillinge, verbringt sie ihre Zeit am liebsten schlafend, sitzend oder mit dem Schreiben von Romanen. Da kann das Bügeln schon mal zu kurz kommen. Rowan wünschte, ihr Leben wäre ein Musical, auch wenn ihre Tochter ihr mittlerweile verboten hat, in der Öffentlichkeit zu singen. Sie hat bereits mehrere sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492973007
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.04.2016
AuflageAuflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1236 Kbytes
Artikel-Nr.1860923
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Im Leben eines jeden Menschen gibt es Augenblicke, die alles für immer verändern können: einmal falsch abbiegen, eine impulsive Entscheidung, eine sanft sich schließende Tür. Augenblicke, die - das wusste niemand besser als Willow Briars - nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Augenblicke, die, wenn man nicht aufpasst, den Rest des Lebens entscheidend beeinflussen.

Und genau deshalb konzentrierte sie sich jetzt sehr darauf, Lucy Palmer nicht umzubringen. Man hatte in den letzten neununddreißig Jahren schon viele Wörter gefunden, um Willow zu beschreiben, aber bisher hätte niemand sie als mordlustig bezeichnet.

»Kompetent« und »effizient« waren Begriffe, mit denen ihre Chefin Victoria Kincade, ihres Zeichens Geschäftsführerin von Victoria Kincade Talent Ltd., sie häufig beschrieb. Und auch »unbezahlbar«, »genial« und »ein echter Schatz«.

Bei vielen ihrer Kollegen war sie »die gute alte Will«. Die humorvolle, witzige, bodenständige Willow Briars, immer bereit, nachts um die Häuser zu ziehen und rundheraus ihre Meinung zu sagen. Und Willow wusste sehr wohl, wenn irgendjemand von ihnen gebeten würde, ihr Äußeres zu beschreiben, so würden sie betonen, was für eine wunderbare Haut sie hatte, was für schöne blaue Augen, glänzendes Haar - und dieses bezaubernde Lächeln - und dass sie immer wieder ihren ausgesuchten Geschmack für spektakuläre Schuhe bewies, mit dem sie ihre ansonsten recht eingeschränkten Entfaltungsmöglichkeiten in Sachen Mode kompensierte.

Ihre eineiige Zwillingsschwester Holly, genau sechsundzwanzig Minuten jünger als Willow, nannte sie ihren Fels, ihren Liebling, ihre Seelenverwandte, ihre zweite Hälfte - und dasselbe galt auch umgekehrt. Und für ihre vierjährigen Zwillingsnichten Jo-Jo und Jem war Willow wahlweise »Tante Kuschelkissen«, »liebste Tante Will« und - der unübertroffene Superlativ - »Beste Tante der Welt Tante Will«. Zwar ließ sich das Kompliment relativieren, denn Willow war zufällig die einzige Tante der Zwillinge, aber trotzdem freute es sie.

Ihre Mutter titulierte sie, je nach Laune, als »der Londoner Zwilling« oder »die große Enttäuschung«.

Willows Exmann hatte sie anfangs »Liebling« genannt. Nach zwei Jahren Ehe bezeichnete er sie als Platzverschwendung. Seiner Tochter Chloe hatte es eine sehr kurze Zeit lang überhaupt nichts ausgemacht, wenn man Willow für ihre Mutter hielt.

Willow Briars war für so viele Menschen schon so vieles gewesen - aber gewalttätig war sie noch nie geworden. Jedenfalls nicht, bis Lucy Palmer, Tochter eines Freundes von Victorias Familie, vor sechs Wochen ein Volontariat in der Agentur begonnen hatte. Victoria hatte ihr den Schreibtisch gegenüber Willow zugewiesen und Willow gebeten, sich um die gerade mal einundzwanzigjährige Unschuld vom Lande zu kümmern. Zu Willows eigener Überraschung war ihr von dem Augenblick an klar gewesen, dass sie durchaus in der Lage wäre, einem anderen Menschen eins mit einem Ziegelstein überzuziehen und ihn dann an einen Holzschredder zu verfüttern.

»... echt jetzt, Will, du wärst gestorben!«, schrie Lucy förmlich vor Begeisterung. »Ich meine, du hättest deinen Augen nicht getraut. Er war wirklich komplett draußen, unterm Tisch, mitten im Nobu! LOL!«

Und das war genau das an Lucy, was in Willow Anflüge von Mordlust weckte: Sie beendete so gut wie jeden Satz mit diesem hirnrissigen »LOL«.

Eine Frau von weniger Format als Willow hätte eine Abneigung gegen Lucy entwickelt, weil sie so glatte Haut, glänzendes Haar und endlos lange Beine hatte und jedes noch so banale Detail ihres sinnfreien Lebens mit hundertvierzig Anschlägen oder weniger in die Welt hinausposaunte (»Lucy Palmer isst ein Sandwich, LOL.« - »Lucy Palmer denkt schon ans Mittagessen, LOL.« - »Lucy Palmer hat ihre Tage, LOL.« - »Lucy Palmers Freund hat mitten im Restaurant seinen Schwanz aus der Hose geholt, LOL.«), aber das juckte Willow gar nicht. Denn sie wusste, dass dieses ewige »LOL«, dieses Unwort, das Lucy Palmer benutzte, kein herzhaftes Lachen ersetzen konnte.

»Also ich so zu ihm, ich so: Wenn du den jetzt nicht sofort wieder wegpackst, dann gibt´s heute Abend keinen Nachtisch, wenn du verstehst, was ich meine, LOL.« Lucy glotzte Willow kurz an, die sich alle Mühe gab, sie zu ignorieren.

»Ich meine einen Blowjob!«, erklärte sie. »LOL!«

Willow biss sich auf die Lippe und starrte auf die Excel-Tabelle, in die sie regelmäßig Victorias Ausgaben eintippte, und fragte sich, ob der Bilanzbuchhalter es der Geschäftsführerin wirklich durchgehen lassen würde, vier Nächte auf einer Jacht in Cannes mit einem jungen Schauspieler, der noch kein einziges Mal erfolgreich aus einem Vorsprechen herausgekommen ist, als Betriebskosten geltend zu machen. Doch Victoria rückte nicht von ihrer Einschätzung ab, dass dieser Adonis ein absolutes Naturtalent war - vermutlich auf dem Gebiet, das Lucy wiederum als »Nachtisch« bezeichnete.

»Kundenpflege, meine Liebe«, kommentierte Victoria Willows skeptisch hochgezogene Augenbraue, nachdem sie ihr den Beleg gegeben hatte.

»Wer hat denn da wen gepflegt?«, hatte Willow gefragt.

»Ach, wer weiß das schon«, hatte Victoria geseufzt. »Ich weiß nur, dass alles Viagra dieser Welt nicht ausreicht, um meinem Mann ausreichend Stehvermögen zu verleihen.«

»Der arme Robert ... Vielleicht würde es helfen, wenn du mal nett zu ihm wärst?« Willow hatte sich an dem Tag ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt.

»Süße, du weißt ganz genau, dass ich nur auf Roberts Geld und auf das Haus in Suffolk scharf bin. Beim dritten Ehemann steht nett sein wirklich nicht mehr auf der Tagesordnung.«

Da Willow dieser sehr speziellen Victoria-Logik nicht folgen und sie auch nicht infrage stellen konnte, zuckte sie nur die Achseln und tippte den Betrag in die Spalte »Kundenpflege« ein. Victoria umgab sich gerne mit jungen Männern, und es machte ihr überhaupt nichts aus, für sie zu bezahlen - mal mit Naturalien, mal mit Geld, aber vor allem auf Firmenkosten. Willow war da etwas anders gestrickt, aber gleichzeitig bewunderte sie ihre Chefin für die Entschlossenheit, mit der sie sich nahm, was sie vom Leben wollte - selbst wenn das bedeutete, dass sie sich einen jungen Lover bestellte, als orderte sie eine Pizza. Manchmal fragte sich Willow, was Victorias Mann wohl von alldem hielt.

»Aber er hat dann doch noch Nachtisch bekommen. Im Taxi auf dem Weg nach Hause! LOL!«

Willow bedachte Lucy mit einem langen Blick, verbunden mit der Hoffnung, dieser würde der jungen Frau klarmachen, wer hier die Dienstältere und die Autorität war, und sie zum Schweigen bringen. Es funktionierte nicht.

»Und, was hast du gestern Abend so gemacht?«, fragte Lucy sie. »Wenn du überhaupt was gemacht hast?«

»Ach, du weißt schon«, gab Will ganz entspannt zurück. »Das Übliche.«

»Irgendwo was zu essen geholt?« Lucy blinzelte mehrmals unschuldig mit ihren langen Wimpern.

»Kleine Orgie.« Willow nahm den Blick nicht vom Bildschirm und tippte weiter Zahlen ein.

»Wow!« Lucy hatte die Augen aufgerissen, wahrscheinlich versuchte sie sich vorzustellen, wie Willow ihre umfangreichen Schenkel um einen oder mehrere Männer schlang. »LOL.«

Tatsächlich war Willow zuletzt am Samstag aus gewesen - für ein Blind Date mit Dave Turner, dem Freund eines Freundes ihres Schwagers, der kürzlich nach London gezogen war und noch niemanden kannte. Insgeheim wehrte Willow sich gegen die Annahme so vieler verheirateter Menschen, Singles ab einem bestimmten Alter seien angesichts ihrer Unfähigkeit, so kurz vor dem unmittelbar bevorstehenden Lebensende noch einen Lebenspartner zu finden, so verzweifelt, dass sie unweigerlich zu jedem anderen Single passen, den man ihnen vorstellt. Trotzdem hatte sie sich darauf eingelassen, schließlich hatte sie, wenn sie ehrlich war, nichts anderes vor, und außerdem meinte Holly es ja nur gut mit ihr. Und was sie auch sonst so alles verbockte, Willow tat wirklich alles, um ihre Schwester nicht zu enttäuschen, weil Holly ihre Mitmenschen nämlich wirklich am Herzen lagen. Sie machte sich Sorgen um sie, selbst um Leute, die sie gar nicht kannte, und Willow fühlte sich wie ein besserer Mensch, wenn sie Dinge tat, um Holly einen Gefallen zu tun. Einerseits, weil sie ohnehin alles für Holly tun würde, andererseits aber auch, weil sie manchmal das Gefühl hatte, Holly sei ihr fleischgewordenes Gewissen.

Holly war der gute Zwilling, ihre Mutter betonte das oft genug.

Dave Turner sah viel zu gut aus, als dass er ein ernsthafter Partnerkandidat für Willow gewesen wäre. Er war einer von den Männern, die sich in ein, zwei Jahren eine Frau anlachen würden, die zehn, fünfzehn Jahre jünger war als Willow und über jeden seiner Witze kichern würde, statt kritisch die Stirn in Falten zu legen. Jetzt war er ein selbstsicherer Junggeselle, ein Mann in der Großstadt, der keinen Freund brauchte. Willow erkannte etwas verspätet, dass Holly in Wirklichkeit versuchte, ihren eigenen sozialen Horizont zu erweitern. Ziemlich schnell wurde klar, dass Dave Turner nicht an einer ernsthaften Beziehung interessiert war. Er sah aus wie ein Mann, der der vielen Small-Talk-Versuche schnell müde sein würde, der schnellstmöglich heiraten, dann fünfzehn Zentimeter Leibesumfang zulegen und den Rest seines Lebens versuchen würde, sie wieder loszuwerden. Also, die Zentimeter, nicht die Frau. Aber immerhin war er so höflich gewesen, mit Willow zu flirten und sich für ihre Geschichten zu interessieren.

Im Laufe des Abends, nach einigen...
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Rowan Coleman lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire. Wenn sie nicht gerade ihren fünf Kindern hinterherjagt, darunter lebhafte Zwillinge, verbringt sie ihre Zeit am liebsten schlafend, sitzend oder mit dem Schreiben von Romanen. Da kann das Bügeln schon mal zu kurz kommen. Rowan wünschte, ihr Leben wäre ein Musical, auch wenn ihre Tochter ihr mittlerweile verboten hat, in der Öffentlichkeit zu singen. Sie hat bereits mehrere sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht.