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Operation Black List

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.05.2016
Um ihren Namen reinzuwaschen, tritt sie ihrem tödlichsten Feind gegenüber
Alex Yates ist einer der besten Hacker der Welt. Doch seit er für seine illegalen Aktivitäten verurteilt wurde, schlägt er sich als Verkäufer durch und verdient nebenbei etwas Geld als IT-Experte. Als er zu einem geheimen Treffen mit einer mysteriösen Frau bestellt wird, weiß er zunächst nicht, wen er da vor sich hat: Es ist die ehemalige Doppelagentin Anya. Sie ist auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen diejenigen, die sie einst zu Fall brachten, und erteilt Alex den härtesten Auftrag seines Lebens. Er soll in das streng bewachte Netzwerk der CIA eindringen und eine geheime Akte für sie beschaffen. Doch Anya hat mächtige Feinde, die jetzt auch Alex ins Visier nehmen!

Will Jordan lebt mit seiner Familie in Fife in der Nähe von Edinburgh. Er hat einen Universitätsabschluss als Informatiker. Wenn er nicht schreibt, klettert er gerne, boxt oder liest. Außerdem interessiert er sich sehr für Militärgeschichte.
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Verfügbare Formate
HörbuchCompact Disc
EUR24,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextUm ihren Namen reinzuwaschen, tritt sie ihrem tödlichsten Feind gegenüber
Alex Yates ist einer der besten Hacker der Welt. Doch seit er für seine illegalen Aktivitäten verurteilt wurde, schlägt er sich als Verkäufer durch und verdient nebenbei etwas Geld als IT-Experte. Als er zu einem geheimen Treffen mit einer mysteriösen Frau bestellt wird, weiß er zunächst nicht, wen er da vor sich hat: Es ist die ehemalige Doppelagentin Anya. Sie ist auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen diejenigen, die sie einst zu Fall brachten, und erteilt Alex den härtesten Auftrag seines Lebens. Er soll in das streng bewachte Netzwerk der CIA eindringen und eine geheime Akte für sie beschaffen. Doch Anya hat mächtige Feinde, die jetzt auch Alex ins Visier nehmen!

Will Jordan lebt mit seiner Familie in Fife in der Nähe von Edinburgh. Er hat einen Universitätsabschluss als Informatiker. Wenn er nicht schreibt, klettert er gerne, boxt oder liest. Außerdem interessiert er sich sehr für Militärgeschichte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641134792
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum16.05.2016
Reihen-Nr.4
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2548 Kbytes
Artikel-Nr.1869527
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

London, zehn Tage zuvor

Es war Freitagabend. Der Trafalgar Square wimmelte von Touristen, Theaterbesuchern auf dem Weg zum nahe gelegenen Piccadilly Circus und von gestressten Angestellten, die sich nach einer anstrengenden Woche auf ihren langen Heimweg machten. Autos, Taxis und Busse drängelten sich auf den verstopften Straßen rings um den Platz, und dazwischen schlängelten sich Fahrräder und Mopeds, oft von gereiztem Gehupe begleitet, an den langsameren Fahrzeugen vorbei.

Es war einer jener milden, etwas diesigen Abende, wie sie für den Spätfrühling in der Metropole typisch waren, und nur eine kaum spürbare warme Brise strich durch die geschäftigen Straßen. Über den Köpfen begann die Sonne ihren langen Abstieg durch die wenigen zarten Wolken, die über den ansonsten strahlend blauen Himmel zogen.

Alex Yates schlürfte seinen Espresso und ließ dabei seinen Blick mit beiläufigem Interesse über den weiten Platz schweifen. Seine Augen blieben hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen, während er alles auf sich wirken ließ. Drüben bei den Zierbrunnen, die den Platz flankierten, steuerte ein Trupp durchgestylter Aktienhändler aus dem nahe gelegenen Bankenviertel nordwärts, vermutlich zu einer jener angesagten Weinbars in Soho. Sie gaben sich gewichtig, waren teuer gekleidet und legten eine vorgetäuschte Munterkeit an den Tag, so als wollte jeder von ihnen seine Kameraden davon überzeugen, dass die globale Finanzkrise nur ein vorübergehendes kleines Unwetter war, das sich schon bald verziehen würde, wenn wieder einträglichere Zeiten zurückkehrten.

Nicht weit von dieser Zurschaustellung von verzweifeltem Optimismus hastete ein genervt aussehender Mann mittleren Alters mit schütterem grauen Haar in einem altmodisch geschnittenen Anzug zur Treppe der U-Bahn-Station Charing Cross. Ein hart arbeitender Mann - vielleicht von der Stadtverwaltung -, der sein Leben in einem schäbigen Büroverschlag vergeudet hatte, oder ein kleiner Angestellter, den Stress, Vorschriften und Termindruck vorzeitig hatten altern lassen.

Vor den Stufen streifte er eine Blondine, die sich langsam von der Nationalgalerie entfernte. Groß gewachsen und mit athletischer Figur, gekleidet in teure Jeans, eine schwarze, taillierte Bluse und eine geschmackvolle braune Lederjacke, war sie der Inbegriff lässiger Eleganz. Sie hatte ein ausgesprochen hübsches Gesicht mit einem ausländischen Einschlag, strahlte aber eine gewisse Härte aus, die Alex dazu brachte, etwas genauer hinzuschauen.

Vielleicht spürte sie seinen rastlosen Blick, wie es attraktive Frauen öfter taten, jedenfalls sah sie in seine Richtung, und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Selbst von der gegenüberliegenden Seite des Platzes aus verblüfften Alex ihre eisblauen Augen, deren Blick ihn zu durchbohren schien. Zweifellos fragte sie sich, ob er sich wohl als Stalker entpuppen würde.

Ihm war klar, dass er tunlichst vermeiden musste, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, deshalb schaute Alex rasch wieder weg und richtete den Blick auf die Zeitung vor ihm auf dem Tisch. Leute zu beobachten war immer eine gefährliche Angewohnheit, ganz besonders für jemanden wie ihn. Jedes Detail, das er jetzt betrachtete, würde sich ihm für immer einprägen und ihn zweifellos noch für Tage, wenn nicht Wochen belasten, obwohl sein Gedächtnis ohnehin schon vollgepackt war.

Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war fünf nach sechs. Sein Freund verspätete sich, und obwohl es noch zu früh war, sich über diese kleine Verspätung Gedanken zu machen, fühlte er sich zunehmend unwohl. Alles an diesem überstürzt anberaumten Treffen machte ihn nervös.

Er konnte es sich gerade noch verkneifen, schon wieder auf die Uhr zu schauen, schließlich waren seit seinem letzten Blick keine zwanzig Sekunden vergangen. Eine Verabredung in der Öffentlichkeit war ebenso unnötig wie riskant; er war ungeschützt, fühlte sich verwundbar und wie auf dem Präsentierteller.

Trotzdem war er da, saß in diesem Café an der Südseite des Platzes, trank bereits den zweiten Espresso, der seiner Nervosität ganz sicher nicht guttat, und wartete auf einen Mann, den er seit über zwei Jahren nicht gesehen hatte.

Warum er sich überhaupt auf ein Treffen eingelassen hatte, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen. Seine letzte Zusammenarbeit mit Arran Sinclair hatte mit einer mehrjährigen Gefängnisstrafe und einem Eintrag ins Vorstrafenregister als Lohn für seine Mühen geendet. Es reichte schon aus, wenn man sie nur zusammen sah. Hatte ein Beobachter Zugriff auf die Zentrale Verbrecherdatei, könnte ihn das wieder ins Visier der Strafverfolgungsbehörden bringen. So etwas konnte er ganz bestimmt nicht gebrauchen.

Nichtsdestotrotz war Sinclair ein Freund. Vielleicht sogar noch mehr als das - er verkörperte die Erinnerung an eine Zeit, als Alex´ Zukunft noch weit vielversprechender ausgesehen hatte. Die Zeit, in der er noch von seinem Potenzial überzeugt war, im Leben einmal Großartiges leisten zu können.

Dieser Glaube mochte naiv gewesen sein, damals hatte es sich jedoch real angefühlt.

In diesem Augenblick fiel ein Schatten auf den Tisch und riss ihn aus seiner Tagträumerei.

»Na, wie geht´s, mein Lieber?«, fragte eine vertraute schottische Stimme. Sie klang herzlich und jovial. »Lange nicht gesehen.«

Als er von seinem Kaffee aufsah, blickte Alex in das Gesicht eines Mannes, den er früher einmal für einen guten Freund gehalten hatte. Er war groß und schlank, wirkte aber ziemlich kräftig und athletisch und hatte die hellen, an einen Falken erinnernden Augen eines Mannes, der alles sah und dem nichts entging. Arran Sinclair war eine markante Erscheinung und hinterließ bei jedem, dem er begegnete, einen bleibenden Eindruck. Alex kannte ihn inzwischen seit fast zehn Jahren, und Arran schien in dieser Zeit kaum gealtert zu sein. Sein Gesicht war immer noch schmal und auf eine anziehende Art zerfurcht, und er trug sein widerspenstiges blondes Haar so lang wie früher. Er war fast zwei Meter groß und mit schlichten Jeans, einem Freizeithemd und einer bequem aussehenden Lederjacke bekleidet.

Allein sein Anblick war schon wie eine Reise in die Vergangenheit, und Alex wurde einen Moment von einem Schwall Erinnerungen überflutet.

»Arran«, sagte er schließlich und stand auf, um seinen alten Freund zu begrüßen. Selbst zu voller Größe aufgerichtet, war Alex einige Zentimeter kleiner als Sinclair, was ihn zwang, zu ihm aufzuschauen, als er ihm die Hand gab. »Schön, dich wiederzusehen.«

»Und dich erst. Es ist schon so lange her.« Sein Freund hielt einen Moment inne, als wollte er noch etwas sagen, fände aber nicht gleich die richtigen Worte. Stattdessen legte er die Hand auf die Lehne eines freien Stuhls am Tisch. »Was dagegen, wenn ich mich setze?«

»Na los.« Alex setzte sich wieder, während Sinclair seine Jacke auszog und ihm gegenüber Platz nahm. Ein paar Sekunden schwiegen beide Männer, und die Spannung, die zwischen ihnen beiden in der Luft gelegen hatte, wurde deutlich spürbar. Plötzlich von Angesicht zu Angesicht mit Arran konfrontiert, verschlug es Alex auf seltsame Weise die Sprache. »Du siehst gut aus«, sagte er, ohne recht zu wissen, warum. Plötzlich zeigte sich das einst so vertraute Grinsen in Sinclairs Gesicht, und er lachte zu Alex´ Verwunderung laut auf. »Warum habe ich nur plötzlich das Gefühl, bei einem richtig miesen Blind Date zu sein?«, fragte er, immer noch amüsiert.

Alex musste grinsen, und die Spannung zwischen ihnen löste sich. »Wenn du der Beste bist, den sie finden konnten, will ich mein Geld zurück.«

Ihre Unterhaltung wurde kurz unterbrochen, als eine Kellnerin kam und Sinclairs Bestellung aufnahm. Er orderte, wie immer, einen großen Caffè Latte mit zwei Portionen Espresso extra.

»Gewisse Dinge ändern sich anscheinend nie«, bemerkte Alex, als die junge Frau verschwand, um die Bestellung auszuführen. In all den Jahren, die er ihn nun kannte, hatte Alex nie erlebt, dass Sinclair etwas anderes bestellt hätte.

»Ich weiß eben, was ich mag.« Sein Freund winkte ab. »Aber genug davon. Was zum Teufel treibst du zurzeit? Du bist verdammt schwer aufzuspüren gewesen, selbst für mich.«

Das überraschte Alex nicht. Seit ihrer letzten Begegnung hatte er zweimal den Wohnsitz gewechselt. »Ich bin viel unterwegs«, antwortete er ausweichend. »Aber da wir gerade davon sprechen: Wie hast du mich überhaupt gefunden?«

Auf diese Frage schnitt Sinclair ein schuldbewusstes Gesicht. »Ich musste Jill behelligen«, sagte er und schien mit einer zornigen Reaktion zu rechnen. »Tut mir leid, Mann, aber du warst nie online. Ich wusste nicht, wen ich sonst fragen sollte.«

Alex spürte, wie sich etwas in ihm zusammenzog. Jill - noch eine Erinnerung an das Leben, von dem er wusste, dass es nie wieder so sein würde. Intelligent, enthusiastisch, ambitioniert und fleißig. Sie war mit nicht einmal dreißig bereits Partnerin in einer angesehenen Anwaltskanzlei. Jill gehörte zu jenen Menschen, die genau wussten, was sie aus ihrem Leben machen wollten und was sie dafür zu tun hatten.

So ein Mensch war er auch einmal gewesen.

Er musste ihr zugutehalten, dass sie sich länger mit ihm abgegeben hatte, als er es erwartet hatte. Sie war während des gesamten Prozesses an seiner Seite geblieben, hatte geduldig auf ihn gewartet, als er seine Gefängnisstrafe abbrummte, und sogar versucht, ihre Beziehung wiederzubeleben, als er endlich auf Bewährung freikam. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sie beide begriffen, dass es nie wieder so wie...

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Autor

Will Jordan lebt mit seiner Familie in Fife in der Nähe von Edinburgh. Er hat einen Universitätsabschluss als Informatiker. Wenn er nicht schreibt, klettert er gerne, boxt oder liest. Außerdem interessiert er sich sehr für Militärgeschichte.