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Departure

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.05.2016
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Flug 305, auf dem Weg von London nach New York. Plötzlich fallen alle Systeme aus, das Flugzeug stürzt ab. Für die Passagiere ist diese Katastrophe erst der Anfang - denn die Welt ist nicht mehr die, die sie kennen. Als die Überlebenden auf ein Hologramm von Stonehenge stoßen, wird ihnen klar, dass sie weit in die Zukunft geschleudert worden sind - auf eine anscheinend entvölkerte Erde. Doch fünf von ihnen sind auserwählt, die Menschheit zu retten - oder sie zu vernichten ...

A.G. Riddle wuchs in North Carolina auf. Zehn Jahre lang hat er diverse Internetfirmen gegründet und geleitet, bevor er sich aus dem Geschäft zurückzog. Seitdem widmet sich Riddle seiner wahren Leidenschaft: dem Schreiben. Riddle lebt in Parkland, Florida.
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Produkt

KlappentextEin Wettlauf gegen die Zeit
Flug 305, auf dem Weg von London nach New York. Plötzlich fallen alle Systeme aus, das Flugzeug stürzt ab. Für die Passagiere ist diese Katastrophe erst der Anfang - denn die Welt ist nicht mehr die, die sie kennen. Als die Überlebenden auf ein Hologramm von Stonehenge stoßen, wird ihnen klar, dass sie weit in die Zukunft geschleudert worden sind - auf eine anscheinend entvölkerte Erde. Doch fünf von ihnen sind auserwählt, die Menschheit zu retten - oder sie zu vernichten ...

A.G. Riddle wuchs in North Carolina auf. Zehn Jahre lang hat er diverse Internetfirmen gegründet und geleitet, bevor er sich aus dem Geschäft zurückzog. Seitdem widmet sich Riddle seiner wahren Leidenschaft: dem Schreiben. Riddle lebt in Parkland, Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641182113
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum09.05.2016
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4979 Kbytes
Artikel-Nr.1869604
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Nick

Die heranstürmende Menge zwingt Jillian, sich zu konzentrieren. Sie breitet die Arme aus, aber ihre Stimme lässt sie im Stich. Durch das Gebrüll kann ich sie kaum hören.

Ich trete vor sie in den Gang, und meine eigene Stimme ist lauter und klarer, als ich erwartet habe. »Stopp. Bleiben Sie stehen, Sie verletzen die Frau! Hören Sie zu: Es. Gibt. Kein. Feuer.« Ich spreche von Wort zu Wort langsamer und ruhiger, und die Ruhe überträgt sich auf die Menge. »Okay? Kein Feuer. Keine Gefahr. Bleiben Sie ruhig.«

Einige Leute schieben noch, aber die Menge bleibt stehen. Aller Augen richten sich auf mich.

»Wo sind wir?«, kreischt eine Frau.

»In England.«

Die Worte breiten sich im Flüsterton in der Menge aus, als wäre es ein Geheimnis.

Jillian kommt hinter mir hervor und stützt sich an einem Sitz ab.

Plötzlich beginnt die Menge, mir Fragen an den Kopf zu werfen, wie Journalisten in den letzten Sekunden einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

»Hilfe ist unterwegs«, höre ich mich sagen. »Im Moment ist es das Wichtigste, Ruhe zu bewahren. Wenn Sie in Panik ausbrechen, kommen Menschen zu Schaden, und jeder, der dafür verantwortlich ist, wird strafrechtlich verfolgt.« Ich zögere und füge dann sicherheitshalber hinzu: »Die Medien werden rausfinden, wer nach dem Unglück Ärger gemacht hat, deshalb können Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Gesicht in den Nachrichten auftaucht.« Die Drohung öffentlicher Demütigung - die größte Furcht der meisten Menschen - scheint Wirkung zu zeigen. Der Tumult legt sich. Die Leute werfen sich jetzt misstrauische Seitenblicke zu, als fragten sie sich, ob ihr Nachbar sie verpfeifen wird, weil sie rücksichtslos zum Ausgang gestürmt sind.

»Wenn Sie Schmerzen haben, bleiben Sie, wo Sie sind. Bei inneren Verletzungen ist Bewegung das Schlimmste, was man machen kann. Die Rettungskräfte werden Sie untersuchen, sobald sie eintreffen, und dann entscheiden, wann und wie Sie rausgeholt werden.« Klingt gut.

»Wo ist der Kapitän?«, fragt ein übergewichtiger Mann mittleren Alters.

Glücklicherweise (oder unglücklicherweise) gehen mir die Lügen weiter leicht über die Lippen: »Er koordiniert gerade die Rettungsarbeiten.«

Jillian wirft mir einen verwirrten Blick zu. Sie scheint zu überlegen, ob das eine gute Nachricht oder eine Lüge ist. Ich frage mich, wie hilfreich sie sein wird.

»Wer sind Sie?«, schreit ein anderer Reisender.

»Er ist nur ein Passagier, genau wie wir.« Anscheinend hat der betrunkene Idiot von 2D überlebt, leider. Er starrt mich aus glasigen Augen an. »Ignorieren Sie den Spinner.«

Ich zucke die Achseln. »Natürlich bin ich ein Passagier - was denn sonst? Und jetzt hören Sie mir zu. Jeder, der laufen kann, wird das Flugzeug auf gesittete Weise verlassen. Setzen Sie sich alle auf den nächsten Platz, und warten Sie, bis Sie aufgerufen werden. Diese junge Frau« - ich nicke Jillian zu - »öffnet gleich den Notausgang, und wenn sie Ihre Reihe aufruft, tun Sie, was sie sagt. Falls ein Arzt an Bord ist, soll er sofort zu mir kommen.«

Jillian öffnet die linke Tür im Bug, und ich höre, wie die Notrutsche sich aufbläst. Ich stehe neben ihr und sehe hinaus. Die Rutsche verhakt sich in den Bäumen, aber sie wird die Passagiere sicher auf den ungefähr zwei Meter unter uns liegenden Boden bringen. Die Nase befindet sich immer noch knapp über der Erde. Der gesamte Flugzeugteil wird von Bäumen in der Luft gehalten, aber er fühlt sich einigermaßen stabil an.

»Was jetzt?«, fragt Jillian leise.

»Lassen Sie erst die hinteren Reihen aussteigen.« Ich vermute, dass sich das Flugzeug so am wenigsten verschiebt.

Fünf Minuten später bildet sich eine Schlange vor der Rutsche, und die Lage wird übersichtlicher. Es sieht aus, als hätten in der ersten Klasse alle überlebt, aber in der Business-Klasse bewegen sich viele - vielleicht die Hälfte der zwanzig Passagiere - nicht.

Eine Frau Anfang vierzig mit schulterlangem schwarzen Haar bleibt neben mir an der Türschwelle stehen. »Sie haben nach einem Arzt gefragt?« Sie hat einen leichten Akzent - deutsch, glaube ich.

»Ja.«

»Ich bin Dr. med., aber ich praktiziere nicht als Ärztin.«

»Tja, heute schon.«

»Okay«, sagt sie immer noch zögerlich.

»Jillian gibt Ihnen einen Erste-Hilfe-Koffer. Ich möchte, dass Sie die verbliebenen Passagiere untersuchen und nach Dringlichkeit behandeln. Zuerst alle, die in Lebensgefahr schweben, dann die Kinder, dann die Frauen, dann die Männer.«

Wortlos begibt sich die Ärztin mit Jillian an ihrer Seite zurück in die Kabine. Ich beziehe am Ausgang Stellung, um sicherzugehen, dass die Leute genug Abstand halten, damit sie auf der Rutsche nicht zusammenprallen. Schließlich sehe ich zu, wie die letzte Passagierin nach unten gelangt: die ältere Frau, die beinahe niedergetrampelt worden wäre. Ihre Füße erreichen den Boden, und ein älterer Mann, vermutlich ihr Ehemann, nimmt ihre Hand und hilft ihr auf. Er nickt mir langsam zu, und ich nicke zurück.

Aus der Bordküche zwischen der ersten und der Business-Klasse hören ich das Klirren von Flaschen und eine wütende Stimme: 2D streitet mit jemandem.

Ich gehe zurück und sehe 2D vor Harper stehen, die ihn gequält ansieht. Er hat ein Dutzend Fläschchen auf dem schrägen Tisch aufgereiht. Die Hälfte ist leer, und 2D schraubt gerade den Deckel von einem Tanqueray-Gin.

»Hören Sie auf, das Zeug zu trinken«, fahre ich ihn an. »Es könnte sein, dass wir es für medizinische Zwecke brauchen.« Vielleicht gehen uns die Antiseptika aus, bevor Hilfe kommt, dann ist Schnaps besser als gar nichts.

»Ich brauche es jetzt schon für meine eigenen medizinischen Zwecke.«

»Das ist mein Ernst. Lassen Sie die Flaschen stehen, und steigen Sie aus.«

Er greift theatralisch nach dem Bordtelefon. »Eine Runde Applaus für Captain Crash, den Minibar-Nazi.« Er ahmt das Tosen der Menge nach, kippt den Gin hinunter und wischt sich über den Mund. »Ich sage Ihnen was. Schließen wir einen Kompromiss. Sie können die Flaschen haben, sobald ich damit fertig bin.«

Ich trete auf ihn zu. Harper schiebt sich zwischen uns. Eine Hand legt sich fest auf meine Schulter und hält mich auf.

Es ist die Ärztin.

»Ich bin fertig«, sagt sie. »Sie müssen sich das ansehen.«

Ihr Tonfall bringt mich ein wenig aus dem Konzept. Ich werfe 2D einen scharfen Blick zu, ehe ich mich umdrehe und mit Harper an meiner Seite der Ärztin folge.

Sie bleibt bei dem Sitz eines farbigen Passagiers mittleren Alters im Geschäftsanzug stehen. Er lehnt reglos an der Wand, und sein Gesicht ist mit getrocknetem Blut bedeckt.

»Der Mann ist durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf gestorben«, sagt die Ärztin. »Er ist gegen die Rückenlehne vor ihm und die Seitenwand geprallt. Er war angeschnallt, aber die Sitze in der Business-Klasse stehen nicht so weit auseinander wie in der ersten Klasse. Die peitschende Bewegung durch den Sturzflug und den Aufprall war tödlich für die schwächeren und größeren Passagiere, deren Kopf gegen den Sitz vor ihnen schlagen konnte. Er ist einer von drei Toten.« Sie zeigt auf die sieben Leute, die noch in der Business-Klasse sitzen. »Vier leben noch, sind aber bewusstlos. Ich bin nicht optimistisch, was sie angeht. Einen würde ich lieber nicht bewegen. Drei sind ziemlich mitgenommen, aber sie könnten durchkommen, wenn wir sie ins Krankenhaus schaffen.«

»Okay. Danke, Doktor.«

»Sabrina.«

»Nick Stone.« Wir reichen uns die Hände, und Jillian und Harper stellen sich ebenfalls vor.

»Ich wollte Ihnen das zeigen«, sagt Sabrina, »weil wir wahrscheinlich alle ein Kopftrauma erlitten haben. Sämtliche Überlebenden müssen unbedingt ihren Blutdruck im normalen Bereich halten. Jeder von uns könnte ein asymptomatisches Kopftrauma haben, das zu einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung führen kann, wenn wir uns aufregen oder überanstrengen.«

»Gut zu wissen.« Was jetzt? Die drei Frauen sehen mich gespannt an und warten auf Anleitung.

Mein erster Gedanke gilt dem Hauptteil des Flugzeugs. Wenn es den Passagieren in der Business-Klasse schon so übel ergangen ist, dann mag ich mir nicht vorstellen, wie es in der Economy aussieht, wo die Sitze enger zusammenstehen und der Peitscheneffekt während des Auseinanderbrechens und des Aufpralls noch verheerender gewesen sein muss. Falls es in der hinteren Hälfte des Flugzeugs Überlebende gibt, brauchen sie dringend Hilfe.

»Wir müssen den Rest des Flugzeugs finden.«

Leere Blicke.

Ich konzentriere mich auf Jillian. »Gibt es eine Möglichkeit, die Leute dort zu kontaktieren?«

Sie schüttelt den Kopf und wirkt verwirrt. »Das Telefon ist tot.«

Telefon. »Was ist mit ihren Handys? Kennen Sie die Stewardessen aus dem hinteren Teil? Haben Sie ihre Nummern?«

»Ja.« Jillian holt ihr Handy hervor und schaltet es an. »Kein Signal.«

Bei meinem Telefon sieht es auch nicht besser aus.

»Ich wohne in Heidelberg«, sagt Sabrina. »Vielleicht ... nein, ich habe auch keinen Empfang.«

»Ich bin bei EE«, sagt Harper, aber sie hat ebenfalls keinen Empfang.

»Okay«, sage ich. »Ich suche nach ihnen.«

»Ich komme mit«, sagt Harper.

Jillian erklärt sich ebenfalls bereit, aber wir beschließen, dass sie bei den übrigen Passagieren bleiben soll, bis Hilfe eintrifft. Während Harper Vorräte einsammelt, bemerke ich einen Asiaten, vielleicht Ende zwanzig, der...

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Autor

A.G. Riddle wuchs in North Carolina auf. Zehn Jahre lang hat er diverse Internetfirmen gegründet und geleitet, bevor er sich aus dem Geschäft zurückzog. Seitdem widmet sich Riddle seiner wahren Leidenschaft: dem Schreiben. Riddle lebt in Parkland, Florida.