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Lily - So sexy

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.05.2016
Ich bin einfach davongelaufen. Dieses Mal weit weg, so dass mich auch meine jüngeren Schwestern Violet und Rose nicht einholen können. Auf Hawaii kennt niemand die Chaotin Lily Fowler. Und ich genieße jede Minute. Nun sind alle böse auf mich, und ich weiß nicht, an wen ich mich noch wenden kann ... außer Max.

Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.
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Produkt

KlappentextIch bin einfach davongelaufen. Dieses Mal weit weg, so dass mich auch meine jüngeren Schwestern Violet und Rose nicht einholen können. Auf Hawaii kennt niemand die Chaotin Lily Fowler. Und ich genieße jede Minute. Nun sind alle böse auf mich, und ich weiß nicht, an wen ich mich noch wenden kann ... außer Max.

Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641185114
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum16.05.2016
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2006 Kbytes
Artikel-Nr.1869712
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 2

Lily

Ich habe ihn erst gespürt und dann gesehen. Seinen Blick auf mir. Taxierend. Beobachtend. Ich lasse ihn gewähren, mit gesenktem Blick, die Augen starr auf die Zeitschrift auf meinen Oberschenkeln gerichtet. Aber so werde ich nie eine gleichmäßige Bräune erreichen; deswegen muss ich meinen Lesestoff früher oder später loswerden. Jetzt allerdings erfüllt er seinen Zweck noch voll und ganz.

Ich tue so, als würde ich lesen, während ich aus den Augenwinkeln nach links schaue und sehe, dass er mich anstarrt. Er weiß noch nicht, dass ich ihn bemerkt habe. Und er ist gut. Niemand würde seine Art der Bespitzelung bemerken.

Außer mir. Weil ich schon mein ganzes Leben lang unter Beobachtung stehe. Die Medien haben meine Schwestern und mich, meinen Vater und meine Großmutter verfolgt, seit ich denken kann. Wir sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wir bekommen Lob, wenn wir etwas Gutes machen, und Verrisse, wenn wir etwas Schlechtes tun.

Wobei fast alle Familienmitglieder schön brav sind. Ich bin das schwarze Schaf der Familie. Ich benehme mich mit schönster Regelmäßigkeit daneben. Ich müsste es inzwischen besser wissen, aber warum sollte ich meinen Ruf aufgeben? Ich habe ihn mir seit meinen Teenagerjahren erarbeitet. Außerdem ist er die beste Fassade überhaupt.

Nach all den Jahren, in denen ich in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wurde, weiß ich nun, wenn mich jemand im Blick hat. Das ist wie ein sechster Sinn oder so. Und wenn ich weiß, dass ich beobachtet werde, ziehe ich manchmal eine Show ab. Dann laufe ich auf sie zu und mache ihnen Beine - oder sie knipsen mich völlig außer Rand und Band, und über dem Bild steht dann später die Schlagzeile »Lily Fowler - schon wieder ausgerastet!«.

Diese Arschlöcher.

Meistens tue ich aber so, als wären sie gar nicht da. Als wäre ich froh darüber, dass irgendein beschissener Fotograf ein Bild von mir oben ohne beim Sonnenbaden machen will (jaja, ist schon mehrfach passiert) oder wenn ich gerade in einem Club mit einem Typen knutsche und rummache (das ist auch schon mehrfach vorgekommen).

Aber dieser Typ hier ... sieht nicht aus wie ein Paparazzo. Er ist wahrscheinlich älter als ich, aber nicht über dreißig. Sein Haar ist dunkel. An den Seiten ist es sehr kurz geschnitten, oben ein wenig länger. Sein Kiefer ist kräftig, sein Gesicht völlig ausdruckslos und seine Lippen ... die könnten eventuell weich und sanft sein, aber er ist zu weit weg, um das genau zu sagen. Seine Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt, aber ich muss sie auch nicht sehen.

Ich kann sie immer noch auf mir spüren.

Er trägt eine Badehose mit Tropenmuster, sonst nichts, sitzt auf einem Hotelhandtuch im glühend heißen Sand, hat die Knie angezogen und die Arme um sie geschlungen und verhält sich, als hätte er gar keine Sorgen. Seine Schultern sind breit, sein Körper ist schlank und fit. Kinder rennen an ihm vorbei und wirbeln dabei Sand auf. Er verzieht fast unmerklich das Gesicht, aber sonst: keine Reaktion. Er ist allein. Neben ihm liegt kein zweites Handtuch, keine Frau, die ihn bittet, ihr die Schultern mit Sonnenmilch einzureiben, und er hängt auch nicht mit Freunden rum.

Komisch.

Könnte er Fotograf sein? Einer der Paparazzi? Ich kenne mittlerweile so einige, deswegen bezweifele ich es. Oder aber er wurde als Lockvogel geschickt, um mich reinzulegen. Aber nicht mit mir! Mich legt man so schnell nicht mehr rein. Außerdem sehe ich anders aus als normalerweise, deswegen werde ich wohl eher nicht verfolgt. Das Partygirl Lily Fowler ist immer noch in New York, wo ich es vor einigen Tagen zurückgelassen habe. Selbstverständlich musste ich meinen Flug unter meinem richtigen Namen buchen, aber die Fluggesellschaften geben diese Informationen nicht an diese nervigen Reporter raus, also haben sie Pech gehabt.

Als ich gestern aus dem Flugzeug stieg und die warme Luft auf meiner Haut fühlte, nahm ich einen tiefen, reinigenden Atemzug und fühlte mich, als hätte ich meinen Panzer abgeworfen. Hier auf Maui bin ich nur eine normale junge Frau im Urlaub. Kein Make-up, kein protziger Schmuck, keine teure Kleidung, keine Typen, die mir an die Wäsche wollen, keine Mädels, die meine Freundinnen werden wollen, damit sie berühmt werden. Ich habe das ganze Brimborium hinter mir gelassen, wie eine Schlange, die sich gehäutet hat.

Wie neugeboren. Frisch und rein.

Meine Gedanken bringen mich fast zum Lachen. Und tatsächlich kichere ich leise und presse mir dann die Finger auf die Lippen, damit ich wieder aufhöre. »Rein«, haha, wie witzig ... Das bin ich schon lange nicht mehr, wobei ich immer gehofft hatte, dass ich jemanden finden würde, der mich liebt. Meine wunderschöne Mutter hat mich von ganzem Herzen geliebt, oder sie hat zumindest so getan als ob.

Aber sie hat meine Schwestern und mich nicht hinreichend geliebt, um unseretwegen weiterzuleben. Sie hat den Tod ihren Kindern vorgezogen. Und das tat weh. Daddy hat mich danach nicht mehr geliebt. Ich wurde ihm zur Last. Alle drei Töchter wurden ihm lästig. Wir erinnerten ihn nur daran, dass er einmal eine Frau hatte, die ihn auf die grausamste Weise verließ.

Also habe ich nicht mehr bei meiner Familie nach Liebe und Bestätigung gesucht, sondern auf andere Weise. Bei Typen. Auf Partys. Mit Alkohol. Drogen. Und dann, als ich mich wieder gesammelt hatte und der Welt aufrecht entgegentreten wollte? War es allen total egal. Ich war immer noch Lily das Partygirl. Na ja, und dann wollte ich denen den Gefallen auch tun und habe einfach so mit meinem Leben weitergemacht. Warum hätte ich sie enttäuschen sollen?

Aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, dass er mich immer noch beobachtet, obwohl er seinen Kopf sofort wegdreht, sobald ich in seine Richtung blicke. Hm. Interessant. Ist er vielleicht einfach nur ein normaler Typ im Urlaub, der mich hübsch findet? Er ist allein, ich bin allein, da könnten wir doch was miteinander anfangen, oder?

Nee, das kann nicht sein. Wer fährt schon allein in den Urlaub, um jemanden abzuschleppen? Das hört sich nach einem ziemlichen Mehraufwand an. Außerdem bin ich nicht zum Entspannen hier. Ich bin auf der Flucht. Ich verstecke mich. Nur für eine Weile. Ich habe mich mit den falschen Leuten angelegt. Mal wieder. Ich will ihnen nicht begegnen, deswegen habe ich Manhattan fluchtartig verlassen.

Ich nehme mein Handy, gehe damit ins Internet und werfe einen Blick auf diesen blöden Fashion- und Beauty-Blog, der sich so sehr für mein Leben und das meiner Schwestern interessiert. Ich will sichergehen, dass dort nicht über mich geredet wird. Lily Fowler wurde zuletzt vor zwei Tagen erwähnt, in dem Blog sehe ich ein Bild von mir mit pinken Lippen, stark geschminkten Augen und einem schwarzen Spitzenkleid - wahrscheinlich war ich da gerade für Fleur bei einer blöden Party für ... irgendwas. Den genauen Anlass habe ich vergessen. Als ich spät an jenem Abend in meine Wohnung zurückkehrte, hatte jemand sie völlig zerwühlt, und ich bin ausgerastet. Gestohlen wurde nichts. Kein Schmuck, kein Geld, und dabei lag beides in rauen Mengen in meinem Schrank, zwar ein bisschen versteckt, aber nicht weggeschlossen.

Eine Sache hatte ich aber versteckt, meinen Laptop nämlich, und ich atmete erleichtert auf, als ich ihn wiederfand. Dann schmiss ich ein paar Klamotten in einen kleinen Koffer, buchte im Taxi über mein Smartphone einen Flug und machte mich schnellstmöglich auf und davon.

Das Telefon vibriert in meiner Hand. Ich zucke zusammen und sehe, dass meine kleine Schwester Rose mir eine Nachricht geschickt hat.

Ruf mich sofort an!

Ups ... Das geht gerade nicht. Im Moment bin ich einfach zu misstrauisch. Noch nicht mal Rose hat mein Vertrauen, dabei vergöttere ich sie. Aber was, wenn sie den Mund nicht halten kann? Sie könnte sich unserem Vater gegenüber verplappern, dass sie mit mir gesprochen hat. Wenn mich der Falsche hier findet, war´s das.

Ich darf auf keinen Fall ein Risiko eingehen.

Deswegen ignoriere ich die Nachricht, stopfe das Telefon in die Strandtasche und lasse mich wieder auf meine schön weich gepolsterte Liege fallen. Ich habe mir heute früh direkt eine kleine, echt coole Strandhütte gemietet. Der Service ist super, ständig kommt jemand vorbei und stellt sicher, dass ich genug zu essen und zu trinken habe. Außerdem ist die Aussicht spektakulär. Die Sonne brennt, am leuchtend blauen Himmel schweben kleine bauschige Wölkchen, und dann und wann spüre ich einen Windhauch, der meinen heißen Körper kühlt.

Wie im Paradies.

Mein Blick huscht zu meinem Beobachter, der die Aussicht noch besser macht. Je mehr ich starre, desto eindeutiger finde ich ihn sexy. Seine Schultern und die Brust sind so breit. Sein muskulöser Oberkörper ist leicht behaart. Dabei stehe ich normalerweise eher auf glatte Haut, aber bei ihm gefällt mir das Haarige irgendwie. Damit sieht er so männlich aus. Und ein wenig gefährlich.

Ich wende den Kopf ab und denke nur noch an ... ihn. Normalerweise stehe ich nicht so auf die gefährlichen Typen. Mir gefallen eher die lockeren, witzigen, attraktiven und selbstbewussten Männer, die auch ein klein bisschen arrogant sein dürfen. Meine Exfreunde sind mir ähnlich. Oder zumindest dem Ich, das ich nach außen hin verkörpern will.

Mein Telefon summt erneut, Rose hat mir noch eine Nachricht geschickt.

Du kannst mir nicht für immer aus dem Weg gehen! Sag mir bitte wenigstens, wo du bist.

Ich starre auf die Buchstaben, meine Finger schweben über der Tastatur. Ich will es ihr sagen, kann es aber nicht. Auf gar keinen Fall....

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Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.