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Der Fluch von Burton Hall

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am24.08.20161. Aufl
Lisa muss unbedingt den uralten Fluch loswerden, der auf ihrer Familie lastet. Könnte der merkwürdige Kristall in ihrem Medaillon etwas damit zu tun haben? Die Spur führt sie nach London, wo sie eine unglaubliche Entdeckung macht ... Band 3 der Fantasy-Reihe

Laura Foster wuchs in Berlin auf und lebt heute mit ihrer Familie und den zwei schwarzen Katzen Mitch und More in England. Wenn sie nicht gerade an spannende Orte reist, schreibt sie Drehbücher für Fernsehserien und -filme. 'Der Fluch von Cliffmoore' ist ihr erstes Jugendbuch.
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Produkt

KlappentextLisa muss unbedingt den uralten Fluch loswerden, der auf ihrer Familie lastet. Könnte der merkwürdige Kristall in ihrem Medaillon etwas damit zu tun haben? Die Spur führt sie nach London, wo sie eine unglaubliche Entdeckung macht ... Band 3 der Fantasy-Reihe

Laura Foster wuchs in Berlin auf und lebt heute mit ihrer Familie und den zwei schwarzen Katzen Mitch und More in England. Wenn sie nicht gerade an spannende Orte reist, schreibt sie Drehbücher für Fernsehserien und -filme. 'Der Fluch von Cliffmoore' ist ihr erstes Jugendbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473477753
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum24.08.2016
Auflage1. Aufl
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2873 Kbytes
Artikel-Nr.1920146
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Wie zum Teufel bin ich hierhergekommen und was will ich hier überhaupt?

Es ist irre kalt und ich kann nicht wirklich erkennen, wo ich bin. Es muss inzwischen später Nachmittag sein, unheimliche Nebelschwaden wabern um mich herum. Ich kneife die Augen zusammen, um besser sehen zu können, und lasse meinen Blick vorsichtig umherschweifen. Oh. Ich stelle fest, ich sitze auf dem Dach unseres Häuschens in Cliffmoore. Hallo? Auf dem Dach? Macht das irgendeine Art Sinn? Hm. Nein. Tut es nicht. Außerdem zieht´s hier gewaltig. Ich blicke hinunter auf das Notizblatt in meiner Hand und komme langsam zu mir. Mir fällt ein, was passiert ist: Ich habe Fragen auf den Zettel geschrieben, die mich erst in die Verzweiflung und dann aufs Dach getrieben haben.

Ein bisschen Wind wäre jetzt gut, der könnte nicht nur den Nebel wegfegen, sondern mir auch den Kopf freipusten. Was dringend nötig wäre, denn auf diesem Zettel stehen lauter ungelöste Fragen, die mich schon seit Monaten fürchterlich beschäftigen. Dummerweise habe ich keine schlüssigen Antworten darauf, und das hat mein Leben in eine gehörige Schieflage gebracht, speziell was Ben und mich angeht.

Ich stöhne, doch der wattige Nebel schluckt jedes Geräusch. Ben ist der schnuckligste Junge der Fultonthorpe Grammar School, in den ich mich gleich bei unserer Ankunft hier in England verliebt habe. Nur leider hat unsere Liebe ein klitzekleines Problem: Sie steht unter keinem guten Stern. Und wenn ich daran etwas ändern möchte, brauche ich Antworten, und zwar bis morgen Früh, denn dann gehe ich mit Ben und meinen anderen Mitschülern auf Klassenfahrt. Mal wieder. Eine angenehm luxuriöse Situation, weil unsere Klassenstufe dieses Jahr, verglichen mit dem Rest der Nation, blödsinnig erfolgreich war. Nur dass wir diesmal nicht nach Edinburgh, sondern nach London fahren (und welches vierzehnjährige Wesen würde sich darüber schon beschweren wollen?). So weit, so gut. Doch abgesehen von dem offiziellen, garantiert gnadenlos lehrreichen Programm, das uns in London erwartet, muss ich mich entscheiden, ob ich dort weiter meiner geheimen Mission nachgehen will oder ob ich es besser lasse, um die angeknackste Beziehung zu Ben nicht noch weiter zu ruinieren.

Meine Mission? Ebenjenen Fluch besiegen, der unsere und Bens Familie seit Generationen eisern im Griff hat, er hat unserer Liebe bisher weiß Gott nicht gutgetan. Und nun sitze ich hier, auf dem Dach von Oma Judiths (jetzt unserem) Häuschen, und bin verzweifelt, richtig erstklassig verzweifelt. Auch wenn ich mittlerweile daran gewöhnt bin, denn unter dem Strich stellt sich hier mal wieder eine hübsche Variante der Lisa-Verschwörung dar.

Nachdenklich starre ich auf den Zettel in meiner Hand, doch der Nebel ist so dicht, dass ich buchstäblich nichts sehen kann. Egal. Ich weiß auch so, welche Fragen dort stehen. Erstens: Ist es möglich, dass ein Bergkristall einen Fluch in sich trägt, oder besser: zwei? Einen unter guten Vorzeichen und einen unter bösen?

Nächste Frage: Ist es möglich, dass ein Bergkristall Geschwister haben kann, die in der Lage sind, einen oder diverse Flüche aufzulösen, wenn man die Teile nur wieder zusammenfügt?

Während ich da so sitze, vor mich hin grüble und vor Kälte mit den Zähnen klappere, kommt plötzlich heftiger Wind auf, und ich habe Mühe, mich am Dachfirst festzuhalten. Ich fände es ganz sinnvoll, von dem Windstoß nicht heruntergefegt zu werden, denn schließlich will ich nach London fahren. Ich will meine Mission endlich zu Ende bringen, will Fragen auf meine Antworten finden und endlich, endlich alles aus dem Weg räumen, was zwischen Ben und mir steht (und das ist eine ganze Menge). Und auch was Mama und Papa angeht, bin ich mir sicher, dass der Fluch, familientechnisch gesehen, auch für sie nicht gerade von Vorteil ist. Immerhin bekomme ich in diesem Augenblick klarere Sicht, und das ist doch schon mal was. Leider geht bei dem Rettungsakt mein Notizblatt flöten und segelt in eleganten Bögen sachte in die Tiefe. Verträumt sehe ich ihm hinterher.

»Hey«, ruft eine Stimmen von irgendwoher. »Nicht springen!«

»Warum nicht?«, ist meine automatische, leicht saure Reaktion.

Meine Stimmung, klar, ist gerade nicht die allerbeste.

Ich sehe auf und entdecke jemanden, der in ungefähr zehn Metern Entfernung mit dem Rücken am Schornstein lehnt. Ähm, habe ich hier irgendetwas verpasst?

Ich sehe zweimal hin und würde mir die Augen reiben, hätte ich denn eine Hand frei. Das ist ... tatatataaa! Jack, einer der faltenreichen Zwillingsknautschis aus Schottland, aus der Heimat meiner Vorfahren. Interessant. Ich denke gar nicht groß darüber nach, wo der auf einmal herkommt.

Es gibt nur eine logische Frage an Jack.

»Wo ist Jim?«

Jack deutet mit dem Kinn nach unten auf den Weg, der zu unserem Häuschen führt. Dort steht Jim mit dem Tandemfahrrad und winkt fröhlich zu mir herauf. Klar, warum auch nicht? Die beiden waren schon immer überraschend zur Stelle, wenn Not am Mann war. Sie haben das Dach repariert, nachdem unsere übelwollende Nachbarin, unrühmlich bekannt als Diplom-Hexe Edna Cumberland, einen Brand in unserem Dachstuhl verursacht hatte. Und sie haben mir mein Medaillon mit dem schützenden Bergkristall wiederbeschafft, das sich besagte Witch unter den Nagel gerissen hatte.

»Komm runter!«, ruft Jim. »Bevor du dir noch den Hals brichst!«

Da kommt schon die nächste Windbö auf und rüttelt mich gewaltig durch. Ich kann mich gerade noch halten und sehe Hilfe suchend zum Schornstein hinüber, aber Jack ist schon weg. Und der Nebel ist wieder da. Mit klopfendem Herzen bewege ich mich ganz vorsichtig kriechend rückwärts zum Dachfenster, aus dem ich gekommen bin. Ganz schön mühsam, die Aktion, keuch, ächz, schnauf. Mit weichen Knien klettere ich wieder hinein. Geschafft!

Wenn die Knautschis schon extra gekommen sind, um mich zu retten, kann ich mich wenigstens bei ihnen bedanken, denke ich erleichtert. Also laufe ich die Treppen hinunter und trete vor die Haustür. Nur ein leichter Hauch von Nebel liegt noch über dem Vorgarten und der New Moon Lane, ansonsten ist weit und breit niemand zu sehen. Äh, hallo? Ich drehe mich um die eigene Achse, nichts. Das Ganze noch mal rückwärts, nichts. Jack ist weg, Jim ist weg, das Tandem ist weg. Aha. Der Triumph der Illusion über die Wirklichkeit? Oder umgekehrt?

»Child, was machst du bloß für Unsinn?«, höre ich eine aufgeregte Stimme hinter mir ausrufen und drehe mich noch einmal um. Vor mir steht, so breit wie hoch, meine Großtante Rose, Schwester meiner Lieblingsoma Judith und Haushälterin meiner Erzfeindin Edna. In schwarzer Dienstbotenkluft mit spitzenumrandeter weißer Schürze und dazu passendem weißem Häubchen, ein Mensch gewordener Gruß aus dem vergangenen Jahrhundert. Sie kommt auf mich zu und schließt mich in die Arme. Ich versinke genussvoll in ihrem weichen Busen.

»Ich habe einen Riesenschreck bekommen, als ich dich auf dem Dach entdeckt habe. Dear, oh dear. Was wolltest du nur da oben?«

Kann ich, ehrlich gesagt, momentan auch nicht beantworten. Mein Gemüt befindet sich derzeit in einem Zustand umfassender Verwirrung. Rose legt mir den Arm um die Schultern und führt mich ins Haus. Bereitwillig folge ich ihr und schaue in ihr gütiges Gesicht.

»Hagebuttentee?«, frage ich mit kläglicher Stimme.

»Hagebuttentee«, antwortet Rose mit Nachdruck.

Ein zarter, süßer Duft wie von Rosenblüten zieht durch den Raum. Ich sitze im Wohnzimmer in Omas großem, plüschigem Sessel, meinem schützenden Heim im Heim, halte mit leicht zittrigen Fingern meine Teetasse fest und lasse meinen Blick über die honigbraunen Holzdielen, den roten Perserteppich und das samtbezogene Sofa zur Glasvitrine wandern, in der Oma einiges an Kristallgetier gesammelt hat.

Der Nebel draußen hat sich inzwischen verzogen und gleißenden Sonnenstrahlen Platz gemacht, die durch die Fenster zu uns ins Zimmer dringen. Friedlichste Sonntagnachmittagsstimmung. Die Strahlen brechen sich im Kristallschliff der Tiere und lassen sie in allen Farben des Regenbogens funkeln. Neben Einhörnern in verschiedensten Größen erstrahlt auch ein Löwe in hellem Glanz. Es ist nicht der einzige Löwe hier im Haus, was allerdings nicht verwunderlich ist, schließlich stammt Mamas Familie aus Schottland, genauer aus dem Clan der Bruce, und die haben den Löwen als Wappentier. Das Einhorn und der Löwe sind die Herrscher des Tierreichs, und ich weiß, dass Bergkristalle dem Tierkreiszeichen Löwe zugeordnet sind. Der Kristalllöwe scheint sich jedenfalls ganz wohlzufühlen in seiner Vitrine. Moment mal. Hat er mir gerade freundlich zugeblinzelt? Ich ertappe mich dabei, wie ich zurückblinzle und haue mir innerlich dafür auf die Finger. Bin ich denn gaga?

Mein Blick schweift weiter zu Rose, die auf dem Schemel vor mir hockt. Wir nippen an dem wohlig warmen Tee aus Omas zart geblümten Porzellantassen und stellen sie auf dem kunstvoll mit Intarsien geschmückten Beistelltischchen ab, das natürlich das schottische Wappen zeigt. Weißes Einhorn links, weißes Einhorn rechts, Wappenschild in der Mitte und oben drauf ein kleiner roter Löwe, der vor Lachen zu brüllen scheint. (Humorvolle Nation, die Schotten.) Langsam kehrt das Leben zu mir zurück.

»Du hast sie doch auch gesehen?«, frage ich Rose vorsichtig.

»Wen gesehen?«, entgegnet Rose.

»Na, die Jungs«, erkläre ich und gehe davon aus, dass meine Knautschis auf beziehungsweise vor dem Haus nicht zu übersehen waren.

»Welche Jungs?« Rose sieht mich mit einem Blick an, als hätte ich hohes Fieber inklusive...

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Autor

Laura Foster wuchs in Berlin auf und lebt heute mit ihrer Familie und den zwei schwarzen Katzen Mitch und More in England. Wenn sie nicht gerade an spannende Orte reist, schreibt sie Drehbücher für Fernsehserien und -filme. "Der Fluch von Cliffmoore" ist ihr erstes Jugendbuch.