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Britannia

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.12.2016
Britannien, A. D. 52: Die westlichen Stämme planen einen Aufstand. Während Centurio Macro seine Wunden pflegen muss, führt Präfekt Cato eine Legion gegen die Stammeskämpfer an. Doch der Winter naht. Cato und seine Männer kämpfen gegen erbarmungslose Kälte und tödliche Schneestürme. Unterdessen kommt Macro ein schrecklicher Verdacht. Soll Catos Truppe im Zeichen einer Intrige geopfert werden? Schon bald merken die beiden Blutsbrüder, dass ihre Feinde überall lauern ...

Simon Scarrow wurde in Nigeria geboren und wuchs in England auf. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre als Dozent für Geschichte an der Universität von Norfolk, eine Tätigkeit, die er aufgrund des großen Erfolgs seiner Romane nur widerwillig und aus Zeitgründen einstellen musste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBritannien, A. D. 52: Die westlichen Stämme planen einen Aufstand. Während Centurio Macro seine Wunden pflegen muss, führt Präfekt Cato eine Legion gegen die Stammeskämpfer an. Doch der Winter naht. Cato und seine Männer kämpfen gegen erbarmungslose Kälte und tödliche Schneestürme. Unterdessen kommt Macro ein schrecklicher Verdacht. Soll Catos Truppe im Zeichen einer Intrige geopfert werden? Schon bald merken die beiden Blutsbrüder, dass ihre Feinde überall lauern ...

Simon Scarrow wurde in Nigeria geboren und wuchs in England auf. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre als Dozent für Geschichte an der Universität von Norfolk, eine Tätigkeit, die er aufgrund des großen Erfolgs seiner Romane nur widerwillig und aus Zeitgründen einstellen musste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641200534
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum12.12.2016
Reihen-Nr.14
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3994 Kbytes
Artikel-Nr.1941806
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1

Oktober 52 n.âChr.

Was hältst du davon?«, fragte Präfekt Cato, wäh- rend er auf die befestigte Siedlung hinabsah, die sich in der Talsohle erstreckte. Sie war zwar bei Weitem nicht so beeindruckend wie die Hügelfestungen, die er im Süden Britanniens gesehen hatte, doch der Stamm der Deceangli hatte wirkungsvolle Schutzwälle errichtet. Die Siedlung war nah am schnell durch das Tal strömenden Fluss auf einer kleinen Anhöhe erbaut worden. Ein tiefer Graben umgab den Rasenwall mit der stabilen Palisade. An beiden Enden der Siedlung gab es befestigte Tore, von denen aus Wachposten das Tal im Blick behielten. Cato schätzte, dass sich mehrere Hundert Rundhütten innerhalb des Walls befanden. Dort, bei den zeltähnlichen Abdeckungen der mit Steinen eingefassten Getreidegruben, die die Einheimischen nutzten, waren auch zahlreiche Tiere eingepfercht.

Neben dem jungen Offizier lag Centurio Macro, dessen wettergegerbtes Gesicht von Falten durchzogen wurde, als er in das Licht der Abendsonne spähte, das die Stoppelfelder und die dunkelgrünen Äste der Kiefern an den Hängen beiderseits der Siedlung glühen ließ. Beide Männer hatten ihre Helme abgesetzt und bei dem kleinen Spähtrupp gelassen, der auf der anderen Seite des Bergkamms wartete. Es waren dieselben Soldaten, die tags zuvor die ungewöhnlichen Vorgänge in dem Dorf gemeldet hatten. Dank ihrer mattbraunen Umhänge und einer vorsichtigen Annäherung an den Aussichtspunkt hatten Cato und Macro vermieden, vom Feind entdeckt zu werden, während sie die Vorbereitungen der deceanglischen Krieger beobachteten.

Macro, ein zäher Veteran, spitzte kurz die Lippen. »Wenn mich nicht alles täuscht, haben sie Männer aus den umliegenden Dörfern herbeigeholt. Siehst du das Gesindel bei den Pferden? Gleich neben dem Lager für die Speere und Schilde. Ich wette zehn Denare gegen einen, dass das keine Jagdgesellschaft ist.« Er unterbrach sich, während er die Stärke des Feindes einschätzte. »Können nicht mehr als fünf- oder sechshundert sein. Keine direkte Bedrohung für uns.«

Cato nickte. Macro hatte recht. Die Festung zehn Meilen weiter östlich, zu der sie entsandt worden waren, war günstig gelegen und mit den beiden Einheiten unter seinem Kommando bemannt: Macros Kohorte von Legionären aus der Vierzehnten und seine eigene, zum Teil berittene Hilfskohorte. Die Blutkrähen, wie sie wegen ihres Banners genannt wurden, waren einmal eine Kavallerieeinheit gewesen. Bei den jüngsten Schlachten in den Bergen im Westen der Provinz hatte die Armee jedoch eine Menge Pferde verloren. Das Ausbildungslager in Luntum hatte sich bemüht, junge Ersatzpferde zu liefern, aber es waren viel zu wenige, um den Bedarf der Armee zu decken. Aus diesem Grund diente nun die Hälfte von Catos Kohorte als Infanterie, und die Einheit war gemeinsam mit Macros Männern zu einem der Außenposten entsandt worden, der den Auftrag hatte, die Grenze von Kaiser Claudius´ neuer Provinz zu schützen. Frisch abkommandierte Soldaten hatten die Reihen beider Einheiten aufgefüllt, sodass sie fast die Truppenstärke wie zu Beginn des Kampfes gegen die Bergstämme erreichten. Mit über vierhundert Legionären und genauso vielen Hilfssoldaten drohte ihnen von den Kriegern, die sich in der Siedlung versammelten, keine Gefahr.

Das warf eine Frage auf.

»Was haben sie dann vor?« Cato wechselte einen kurzen Blick mit seinem Untergebenen und vermutete, dass Macros Gedanken in dieselbe Richtung gingen. »Ich lasse den Legaten benachrichtigen. Möglicherweise gibt es ähnliche Berichte von anderen Außenposten. Dann sähe es so aus, als wären die Druiden wieder im Geschäft, und auf uns käme neuer Ärger zu.«

»Diese Schweine«, zischte Macro. »Die verdammten Druiden. Wissen diese ungekämmten Scheißkerle nicht, wann sie aufgeben müssen?«

»Es ist ihr Land, Macro. Das ist ihr Volk. Würden wir anders reagieren, wenn wir in ihrer Haut steckten?«

»Dann hätten die Legionen nicht mal einen Brückenkopf auf dieser Insel.«

Cato lachte über die Überheblichkeit seines Freundes. »Ich bewundere deine Beurteilung unserer Kampfkraft, aber dein Mangel an Einfühlungsvermögen betrübt mich.«

Macro schnaufte. »Falls ich einmal Mitgefühl mit diesen haarigen Barbaren gehabt habe, ist es verschwunden, als sie hätten begreifen müssen, dass sie uns niemals schlagen können.«

»Ein paarmal standen sie kurz davor.«

Macro zog eine Braue hoch. »Wenn du es sagst, Herr.«

»Und sie haben uns ständig herausgefordert.« Cato seufzte. »Es ist nun fast zehn Jahre her, dass die Armee zum ersten Mal hier an Land gegangen ist, und wir sind der Sicherung der Provinz seitdem nicht viel näher gekommen. Es hilft natürlich nicht gerade, wenn selbst die Einheimischen, die auf unserer Seite sein sollten, kaum besser als Tiere behandelt werden.«

Macro warf ihm einen gelangweilten Blick zu. Er hatte seinen Gefährten des Öfteren so reden gehört und gab seinem Hang zum Pathos der griechischen Philosophie und einer entsprechenden Neigung zur übertriebenen Grübelei die Schuld daran. Den Griechen schien es nicht gut bekommen zu sein, sinnierte er. Schließlich war ihr Land jetzt eine römische Provinz, so wie es auch ganz Britannien eines Tages sein würde. Er räusperte sich, ehe er antwortete.

»Ja, gut, man wird sie besser behandeln, sobald sie aufhören, sich wie Tiere aufzuführen, und unsere Sitten annehmen. Aber erst müssen wir ihnen mit dem Knüppel Verstand einbläuen.« Er zeigte mit dem Daumen auf die Siedlung. »Angefangen bei den Druiden. Glaub mir, unsere Aufgabe wird viel unkomplizierter, sobald wir den letzten dieser Dreckskerle ans Kreuz geschlagen und zum Trocknen aufgehängt haben.«

»Mag sein«, überlegte Cato. Macros Feindseligkeit gegenüber dem Druidenkult hatte gute Gründe. Obwohl die Stammesreiche sich dadurch unterschieden, dass die Hälfte von ihnen schon Verträge mit Rom geschlossen hatte, bevor der erste Legionär einen Fuß in diese Gefilde gesetzt hatte, waren sie alle von Druiden beeinflusst und empfänglich für deren Aufruf, sich den Eindringlingen zu widersetzen. Cato wusste, dass zahlreiche Stämme, die angeblich unterworfen worden waren, ein Auge darauf hatten, ob die Druiden den Kampf fortführten. Viele ihrer Krieger waren über die Grenze in diese Berge geschlüpft, um sich denen anzuschließen, die sich Rom noch widersetzten. Durch den Tod des Provinzstatthalters hatte sich die Lage noch verschärft. Ostorius war ein betagter Kommandant gewesen, als er nach Britannien geschickt wurde. Zu betagt, wie sich herausgestellt hatte. Der Kampf gegen die Bergstämme hatte ihn erschöpft, und so war er während einer Offiziersbesprechung zusammengebrochen und weniger als einen Monat später gestorben.

Der Zeitpunkt war ungünstig gewesen. Die Legionen hatten soeben einen hart erkämpften Sieg über die Stammeskrieger errungen. Ihr Anführer Caratacus wurde gefangen genommen und mit seiner Familie nach Rom gebracht, und die Moral seiner Anhänger war so gut wie gebrochen. Aber dann starb der Statthalter. Die Druiden betrachteten dies als Zeichen, dass die Römer verflucht seien und die Stämme nun mit Zustimmung ihrer Götter den Kampf fortsetzen mussten. Die Außenposten an der Grenze wurden angegriffen, Versorgungskolonnen und Patrouillen wurden aus dem Hinterhalt überfallen, und die Armee war gezwungen, sich in das leichter zu verteidigende Gebiet zurückzuziehen, das die Territorien der Silurer, Ordovicer und Deceangli säumte. Der Mangel an klarer Führung hatte die römische Position geschwächt; der Ersatzstatthalter würde das Kommando wahrscheinlich nicht vor dem Frühling übernehmen. Und jetzt dieser frische Beweis, dass die Stämme sich versammelten, um die Angriffe wiederaufzunehmen.

»Ich habe genug gesehen«, beschloss Cato. »Gehen wir.«

Sie krochen zurück unter die Bäume. Sobald sie den Schatten erreicht hatten, richteten beide Männer sich auf und rückten ihre Schwerter und Umhänge zurecht. Über ihnen verloren die Äste schon ihre Blätter. Das Laub war rostbraun und gelb, und die leichte Brise ließ die spröderen Blätter herabtrudeln. Cato, der größer und schlanker gebaut war als sein Freund, erschauderte. Er war nicht angetan von dem Gedanken, die langen Wintermonate eingeschlossen in der Festung zu verbringen, die ein Scherzbold aus dem Stab des vorigen Statthalters auf den Namen Imperatoris Stultitia getauft hatte - Kaiserliche Torheit. Es war eine dieser Witzeleien, die es in den täglichen Gebrauch geschafft hatten, und die Festung wurde nun in der gesamten offiziellen Korrespondenz so bezeichnet. Das Winterwetter auf dieser Insel war schlimm genug, dachte Cato, aber in den Hügeln und Bergen war es erbarmungslos kalt, nass und windig.

Cato sehnte sich nach den Annehmlichkeiten Italiens mit seinem milderen Klima. Vor allem erwartete dort seine Frau in dem Haus, das sie in Rom gebaut hatten, seine Rückkehr. Mittlerweile musste Julia ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben, und Cato wartete besorgt auf einen Brief von ihr. Es würde Monate, wenn nicht gar Jahre dauern, bis Britannien so weit befriedet war, dass er um seine Rückkehr nach Rom ersuchen konnte, deshalb hatte er schon beschlossen, Julia zu bitten, auf die Insel zu reisen. Die ersten Städte der neuen Provinz wuchsen schnell, und auch wenn sie noch primitiv waren, boten sie Annehmlichkeiten, die der Zivilisation im übrigen Reich kaum nachstanden. Außerdem würden er und Julia sich leichter treffen können, damit Cato ein wenig von dem Familienleben genießen konnte, nach dem es ihn so verlangte, seit er von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte.

Macro ging durch den...

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Autor

Simon Scarrow wurde in Nigeria geboren und wuchs in England auf. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre als Dozent für Geschichte an der Universität von Norfolk, eine Tätigkeit, die er aufgrund des großen Erfolgs seiner Romane nur widerwillig und aus Zeitgründen einstellen musste.