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Mit aller Gewalt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
752 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.01.2017
Eine nordkoreanische Interkontinentalrakete stürzt ins Japanische Meer. In Ho-Chi-Minh-Stadt wird ein CIA-Offizier ermordet, und ein Paket mit gefälschten Dokumenten verschwindet. Die Puzzleteile liegen offen da, sie zusammenzusetzen beansprucht aber kostbare Zeit. Zeit, die Jack Ryan junior und seine Agentenkollegen vom Campus nicht haben. Alle Spuren führen nach Nordkorea, wo ein junger, unerfahrener Diktator ein großes Nuklearprogramm umsetzen will. Bisher fehlten dem Land die finanziellen Mittel. Jetzt ist man auf Bodenschätze gestoßen, die auf dem Weltmarkt viel einbrächten. Präsident Jack Ryan muss das verhindern - mit aller Gewalt.


Tom Clancy, der Meister des Technothrillers, stand seit seinem Erstling Jagd auf Roter Oktober mit all seinen Romanen an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Er starb im Oktober 2013.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine nordkoreanische Interkontinentalrakete stürzt ins Japanische Meer. In Ho-Chi-Minh-Stadt wird ein CIA-Offizier ermordet, und ein Paket mit gefälschten Dokumenten verschwindet. Die Puzzleteile liegen offen da, sie zusammenzusetzen beansprucht aber kostbare Zeit. Zeit, die Jack Ryan junior und seine Agentenkollegen vom Campus nicht haben. Alle Spuren führen nach Nordkorea, wo ein junger, unerfahrener Diktator ein großes Nuklearprogramm umsetzen will. Bisher fehlten dem Land die finanziellen Mittel. Jetzt ist man auf Bodenschätze gestoßen, die auf dem Weltmarkt viel einbrächten. Präsident Jack Ryan muss das verhindern - mit aller Gewalt.


Tom Clancy, der Meister des Technothrillers, stand seit seinem Erstling Jagd auf Roter Oktober mit all seinen Romanen an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Er starb im Oktober 2013.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641200800
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum09.01.2017
Reihen-Nr.17
Seiten752 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3957 Kbytes
Artikel-Nr.1941931
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

2

Jack Ryan jr. bewegte sich auf der Pham The Hien in Richtung Osten. Vor ihm tauchte plötzlich Colin Hazelton aus einer Gasse auf der anderen Straßenseite auf. Jack hatte eigentlich erwartet, dass er sich nach links wenden würde, um zu seinem Hotel zurückzukehren, aber zu seiner Überraschung trat der Amerikaner in seinem Button-down-Hemd und seiner losen Krawatte auf die Straße hinaus und begann, auf Ryans Seite hinüberzugehen.

Scheiße, dachte Jack. Er ging weiter, schaute in die andere Richtung und gab acht, auf keinen Fall seine Gangart zu wechseln. Er fragte sich einen Moment, ob er aufgeflogen war, aber Hazelton schien ihn überhaupt nicht zu beachten.

Noch überraschter war Jack, als Hazelton fünfunddreißig Meter vor ihm in eine weitere dunkle Gasse abbog. Diese würde ihn direkt zum Kenh Doi führen, einem von Ost nach West verlaufenden Kanal, die Nordgrenze des 8. Bezirks. Laut Jacks Handy-Karte gab es dort nichts außer Docks, Hausbooten und heruntergekommenen Mietshäusern. Warum kehrte der Mann nicht in sein Hotel zurück? Er entschied sich, ein paar Blocks weiterzugehen und zu versuchen, eine Parallelgasse zu finden.

Er beschleunigte seine Schritte, orientierte sich einen Moment auf der Karte seines Handys und meldete sich dann über ihr Funknetz bei seinen Kameraden. »Hier Ryan. Ich habe die Zielperson zwei Blocks südlich des Wassers gefunden. Sie bewegt sich in Richtung Norden und erreicht in einer Minute den Kanal. Wenn er nicht irgendwo ein Dingi angebunden hat, weiß ich nicht, wie er von dort weiterkommen will. Ich versuche, vor ihm dort anzukommen, um zu sehen, was er vorhat. Ich bewege mich parallel zu ...«

Jack stoppte seinen Funkspruch, als direkt vor ihm zwei schwarze Ducatis aus einer Gasse auftauchten und die Straße überquerten. Sie waren nur etwa hundert Meter hinter Hazelton. In diesem ruhigen Viertel in der Nähe des Flusses konnten sie nicht damit rechnen, dass sie ein altgedienter CIA-Veteran nicht bemerken würde.

Dies war also keinesfalls eine Beschattungsaktion.

»Ryan?«, meldete sich Ding. »Hast du den Funkkontakt verloren?«

»Nein, ich bin noch da. Aber hier gibt es auch zwei Ducatis, die eindeutig Hazelton folgen. Ich weiß nicht, wo die anderen sind. Für eine bloße Beschattung sieht das viel zu aggressiv aus. Ich glaube, sie werden ihn angreifen.«

Jetzt sprach auch Driscoll über das Funknetz: »Wenn an dieser Verfolgungsjagd keine Autos beteiligt sind, die wir bisher nicht bemerkt haben, planen sie keine Entführung. Dies könnte etwas noch Schlimmeres sein.«

Jack war der gleichen Meinung. Er war erstaunt, dass sich das Ausmaß dieser Operation ständig auszuweiten schien. »Heilige Scheiße, das könnte ein Mordanschlag sein.«

Ding mischte sich jetzt wieder in das Gespräch ein. »Langsam, langsam. Hazelton ist angeblich hier, um einen Firmengeheimdienstjob zu erledigen. Seine letzte Operation war für Microsoft. Nichts, was wir gesehen haben, deutet darauf hin, dass er mit einem tödlichen Widersacher rechnet. Ein Mordanschlag wäre da eine ungeheure Eskalation.«

Jack sah jetzt auch die beiden anderen Motorräder, die die Pham The Hien von Osten heraufkamen, an Ryan vorbeirasten und sich dann trennten. Eines bog in die Gasse ein, die östlich von Hazeltons Weg zum Kanal führte, und das andere in die westliche Parallelgasse, die auch Ryan ursprünglich nehmen wollte.

Jack gelangte jetzt zu der Gasse, der Hazelton gefolgt war. Er konnte gerade noch einen Blick auf die ersten beiden Motorradfahrer erhaschen, als sie in eine Passage zwischen zwei lang gezogenen zweistöckigen Lagerhäusern abbogen, die sich bis zum Wasser erstreckte. Er beeilte sich jetzt, da jede Konfrontation schon bald erfolgen musste. Hazelton würde nämlich gleich den Kanal erreichen, von wo aus er nur noch den Rückweg antreten konnte.

Während er zum Passageneingang joggte, sagte er: »Du magst recht haben, Ding, aber jetzt haben ihn bereits vier Typen eingekreist. Ich glaube, dass hier gleich etwas passieren wird.«

Jetzt meldete sich John Clark über Funk. »Ich hole das Auto, falls wir mit Hazelton in aller Eile das Weite suchen müssen. Der Verkehr ist allerdings ziemlich dicht. Es wird also eine ganze Zeit dauern. Ding und Sam, ihr versucht, bitte möglichst schnell zu Ryan aufzuschließen. Jack, du greifst auf keinen Fall ein, egal was passiert. Du bist unbewaffnet.«

Jack hatte den Eingang der Passage erreicht und wollte gerade um die Ecke lugen, um zu schauen, was dort vor sich ging. »Verstanden«, antwortete er leise.

Hazelton näherte sich dem Kenh Doi, dessen dunkles Wasser nur noch etwa fünfzig Meter vor ihm lag. Auf dem anderen Ufer waren einige blinkende Lichter des 5. Bezirks zu sehen, aber dort drüben lagen ebenfalls hauptsächlich Lagerhäuser, wo sich zu dieser abendlichen Stunde nichts mehr abspielte. Außerdem herrschte auf diesem Kanalabschnitt, auch wenn er fast im Zentrum lag, nachts kaum Schiffsverkehr. Er wollte die Dokumente so gut es ging zerreißen und in den Kenh Doi werfen. Dort würden sie auf dem Weg flussab auseinandergetrieben werden und selbst dann für die Nordkoreaner nutzlos sein, wenn sie sie wider Erwarten rausfischen sollten.

Als er jedoch hinter sich das Geräusch gut eingestellter Motorradmotoren hörte, wusste er, dass dieser Plan gestorben war. Er begriff sofort, dass diese Motorradfahrer hinter ihm her waren. Sie machten aus ihrer Gegenwart kein Geheimnis. Und sie waren nicht allein. Er hatte keine anderen Verfolger gesehen, aber dass sich die Männer hinter ihm so langsam näherten, vermittelte ihm den Eindruck, dass sie noch auf jemand andres warteten.

Colin Hazelton war zwar betrunken, aber immer noch aufmerksam. Schließlich machte er so etwas nicht zum ersten Mal.

Gleich darauf bestätigte sich sein Verdacht, als auf dem Kanaluferweg entlang der Docks zwei Scheinwerfer vor ihm auftauchten, der eine aus dem Osten und der andere aus dem Westen. Sie drehten in seine Richtung ab und näherten sich ihm in langsamem Tempo.

Sie hatten ihn eingekreist, und er glaubte zu wissen, wer sie waren. Sie gehörten zu Duke Sharps´ Männern. Diese französische Schlampe hatte also Helfershelfer in dieser Stadt, weswegen man ihn jetzt bereits nach einigen Minuten und nicht erst nach einigen Tagen aufgespürt hatte, wie er eigentlich erwartet hatte.

Die zwei Motorräder, die ihm entgegenkamen, hielten ein paar Meter vor ihm an. Die Männer stellten den Motor ab, behielten jedoch die Helme auf und ihre verspiegelten Visiere geschlossen. Die beiden anderen hatten bereits zwanzig Meter hinter ihm gestoppt. Jetzt tuckerten ihre Motoren leise vor sich hin und signalisierten Hazelton, dass ihm auch der Rückweg abgeschnitten war.

Er wusste, dass er sich aus dieser üblen Lage herausreden musste.

Hazelton schaute den direkt vor ihm stehenden Fahrer an, weil er ihn für den Anführer hielt. Er rang sich sogar ein leichtes Lachen ab. »Ich hatte eigentlich angenommen, dass ihr erst morgen früh vor Ort sein würdet. Habe euch wohl gewaltig unterschätzt.«

Keiner der Biker sagte ein einziges Wort.

Hazelton ließ sich davon nicht beirren. »Gut gemacht. New York hatte euch vorausgeschickt, stimmt´s? Sie hatten wohl erwartet, dass ich Schwierigkeiten mache? Ich bin beeindruckt. So etwas nannten wir früher unerwartete Überraschungen einkalkulieren .« Er kicherte erneut und wiederholte: »Gut gemacht.«

Der vermutliche Anführer stieg vom Motorrad und näherte sich ihm auf Armeslänge. Das verspiegelte Visier verlieh ihm das Aussehen eines Roboters.

Hazelton zuckte die Achseln. »Ich musste in diesem Fall klar Stellung beziehen. Ihr versteht das doch, oder? Unser Kunde ist diesmal die DVRK. Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber Duke hat sich mit den schlimmsten Typen auf diesem Planeten eingelassen.«

Der Biker griff an seinen Helm und öffnete das Visier. Hazelton war ein klein wenig überrascht. Ursprünglich sah es so aus, als ob der Mann anonym bleiben wollte. Hazelton hielt es allerdings für möglich, dass er ihm jetzt sein Gesicht zeigen wollte, weil sie sich kannten. Immerhin hatte Sharps eine Menge Ex-CIA-Agenten angeworben.

Colin Hazelton beugte sich leicht nach vorne, um diese Annahme zu bestätigen. Als er jedoch das Gesicht sah, schreckte er zurück.

Diesen Mann kannte er nicht. Es war ein asiatisches Gesicht. Hart. Kalt.

Nordkoreanisch.

»Oh«, stieß er hervor. »Ich verstehe.« Er täuschte ein weiteres Lachen vor. »Haben Sie auch schon mal solche Tage erlebt?«

»Geben Sie mir die Dokumente«, sagte der Nordkoreaner nur.

Hazelton tastete seinen Körper ab. Er zuckte die Achseln. »Können Sie sich das vorstellen? Ich habe sie in meiner Aktenmappe drüben in diesem ...«

»Die Tasche war leer!« Plötzlich hielt der Nordkoreaner eine Automatikpistole in der rechten Hand. Hazelton kannte sich zwar mit Waffen nicht allzu gut aus, aber er bezweifelte nicht, dass diese da echt war. Die beiden Biker hinter ihm begannen, ihre Motoren hochzujagen, und der zweite Mann vor ihm richtete sich auf seinem Motorrad auf.

Jack Ryan jr. zog sich wieder hinter die Ecke des Lagerhauses zurück, ließ sich auf ein Knie fallen und drückte auf die Sprechtaste seines Funkgeräts. »Hier ist Ryan auf Beobachtungsposition. Alle vier Verfolger haben die Zielperson mit vorgehaltener Waffe umstellt.«

Ding antwortete sofort. An seinem schweren Atem war zu erkennen, dass er rannte. »So viel zu diesem...

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